Der Papst und der Glauben
Momentan ist der Papst ja in Deutschland unterwegs. Seit heut in Thüringen, wo ich auch wohne. So war er heute im Augustinerkloster in Erfurt, wo schon Luther gelebt hat. Ich selbst fand das Kloster bei einer Führung recht beeindruckend. Auch der Dom in Erfurt ist recht beeindruckend.
Was mir bei den ganzen Berichten aber immer durch den Kopf geht, ist die Frage nach dem Warum. Warum Menschen eigentlich an diese ganzen Gottesgeschichten glauben. Ich bin nicht gläubig und damit geht es mit echt gut. Ich bilde mir immer gern ein, dass in einer aufgeklärten Gesellschaft wie der unseren kein Platz für einen Gott gibt. Vielleicht für die Natur und Heilkünste, aber für einen Gott?
Kann man seit Darwin wirklich daran glauben, dass ein Gott alles geschaffen hat Das alles Gottes Plan folgt? Und die immer schwelende Frage "Wenn es einen Gott gibt, warum lässt er soviel Elend und Leid zu?". Oder ist Gott ganz simpel ein Sadist der Spass daran hat seine Untergebenen zu quälen? Mir ist es wirklich unerklärlich, wie man in der heutigen Zeit noch "glauben" kann.
Glaubt ihr? Und wenn ja, wie geht ihr mit den Gegenargumenten um? Wie könnt ihr euren Glauben mit allen anderen vereinbaren, was ihr wisst?
Ja ich glaube. Allerdings nicht an einen Gott in dem Sinne. Für mich ist die Bibel (auch wenn ich sie nicht lese) und die Kirche (auch wenn ich sie nicht besuche) eine Art den Menschen Hoffnung, Liebe etc zu vermitteln. Ich denke so einiges was einem im Christentum erzählt wird kann man auf die Werte und Normen unserer Gesellschaft umwälzen.
So sehe ich die Geschichte in der das Meer geteilt wird eher als HInweis, dass man alles schaffen kann wenn man nur fest genug daran glaubt und sich anstrengt. Die Weihnachtsgeschichte sagt wir sollen anderen helfen wenn sie in Not sind und Sankt Martin teilt seinen Mantel damit auch wir mit anderen teilen die weniger besitzen.
Ich sehe das ganze also nicht als einen Gott der im Himmel wohnt und über uns wacht sondern die Bibel eher als Hoffnungsschimmer der uns zeigen soll wie wir uns auf dieser Welt verhalten sollen damit wir gut miteinander auskommen.
Glauben und Kirche sind für mich Dinge, die nicht zusammengehören bzw. nicht unbedingt zusammen gehören. Der Papst ist für mich ein Mensch wie jeder andere und auch die Priester, die angeblich den Glauben vertreten.
Ich glaube schon irgendwie an einen "Gott". Ich weiß nur nicht so recht, wie ich ihn mit vorstellen soll. Ich denke schon, dass da irgendwas ist. Aber ich weiß einfach nicht, was das "Bodenpersonal" hier soll und welche Aufgabe es hat. Mir kommt alles was mit Kirche und dem Zusammenhang mit der Kirche zu tun hat immer vor wie Sektentum. Gehirnwäsche ist angesagt. Auch in der katholischen Kirche, für die der Papst ja steht.
Ich finde, dass die Kirche zu viele Widersprüche in sich trägt. Du sollst nicht töten. Aber dann gehen Soldaten hin und lassen die Waffen segnen. Das ist für mich der größte Widerspruch in der Kirche. Deswegen habe ich auch so meine Schwierigkeiten mit dem Glauben an Kirche und Papst. Wenn diese Leute doch von Gott gesandt sind um seine Lehre zu verkünden, warum muss man dann den Papst vor Anschlägen schützen? Das kann Gott doch dann erledigen.
Ich selbst bin in der Situation gewesen und deswegen behaupte ich, dass es für Glauben zwei Gründe gibt. Und damit möchte ich auch niemanden verurteilen. Entweder, es wurde einem der Glauben anerzogen, wie bei mir der Fall, oder man hat Probleme in seinem Leben gehabt und hat sich in den Glauben geflüchtet, um einen Halt zu finden.
Ich wurde sehr streng katholisch erzogen und für mich war es normal, dass man an Gott glaubt. Mein Mann ist wieder ganz ohne Glauben aufgewachsen und ihm geht es wie dir. Er staunt jedes Mal, was die Christen für Ihren Glauben so anstellen. Ich bin aus der Kirche vor vielen Jahren wieder ausgetreten und kann es heute auch etwas distanzierter betrachten. Dennoch verstehe ich manchmal nicht, warum das so komisch für meinen Mann ist zu Glauben. So tief verwurzelt ist diese seit meiner Kindheit, obwohl ich behaupten würde, dass ich nichts mehr damit am Hut habe.
Die andere Variante, beziehe ich darauf, dass ich auch selbst jemanden kenne, der früher nie in die Kirche mit wollte und als er dann Erwachsen geworden ist und richtige Probleme hatte, sich in den Glauben geflüchtet hat. Nun ist es angeblich tief gläubisch. Und ich brauch da nur an mich und andere zu denken. Wenn z.B. das eigene Kind im Sterben liegen würde (jetzt ein sehr drastischer Fall), dann sagt sich doch jeder, egal ob vorher gläubisch oder nicht: „Wenn es einen Gott gibt, dann lass dies jetzt nicht zu“. Und dies erklärt meine zweite These.
Ich glaube nicht daran, dass es den einen Gott gibt, der alles erschaffen hat und auch nicht an das, was alles in der Bibel steht. Ich frage mich auch immer, wieso man an einen Gott glaubt, der soviel Leid zulässt. Wenn es einen Gott gibt, der soviel Schlechtes zulässt, ist er es nicht wert, dass man an ihn glaubt. Jedenfalls würde ich niemals zu so jemanden aufsehen wollen.
Ich glaube durchaus an irgendwas, habe bisher nur noch nicht heraus gefunden, an was genau ich glaube. An Schicksal glaube ich auch nicht wirklich, allerdings denke ich schon, dass man bestimmte, schlechte Situationen durchlebt, um daraus etwas zu gewinnen. Ich kann es nicht genau beschreiben, da ich es, wie gesagt, selbst noch nicht so genau heraus gefunden habe.
Mag auch gut sein, dass ich nur daran glaube, damit ich die ganzen negativen Erlebnisse in meinem Leben irgendwie positiv sehen kann. Damit ich hoffen kann, dass es besser wird und ich "stärker" aus den schlechten Zeiten hinausgehe. Damit alles irgendwie Sinn ergibt und ich nicht nur denken muss, dass die Welt schlecht ist.
Als ich 11 Jahre alt war, starb mein Patenonkel und ich habe danach einige Zeit jeden Abend zu "Gott" gebetet. Allerdings nur, damit er meinem Onkel bestimmte Dinge ausrichtet. Ich wollte eigentlich nur irgendwie wieder mit meinem Onkel reden, und da dieser tot war, dachte ich dass "Gott" da irgendwie vermitteln kann. Ich weiß nicht mehr mehr, wie ich darauf kam, aber irgendwann habe ich damit aufgehört.
An den "Gott" oder die Kirche glaube ich auf keinen Fall. Ich mag mir nicht vor schreiben lassen, wie ich leben soll und diese ganzen Konflikten zwischen den Religionen kann auch nicht im Sinne von diesem sogenannten Gott sein. Ich denke auch eher, dass sich viele in den Glauben flüchten, damit sie Halt finden.
Ich persönlich bin nicht gläubig, in keiner Kirche und auch nicht getauft. Dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar - sie wollten, dass ich meine Religion selbst aussuchen kann, wenn ich alt genug bin, darüber zu entscheiden. Sehr froh bin ich auch darüber. Ich konnte das "Papst-Spektakel" leider nur nebenbei verfolgen. Schlimm finde ich, wieviel Geld von uns allen dafür rausgeschmissen wird. Der Eintritt ins Olympia-Stadion war für Kirchenmitglieder ja meines Wissens dafür kostenlos. Allein schon die Einladung finde ich völlig daneben.
Was es jemandem zuzujubeln gibt, der gegen die Benutzung von Kondomen, Scheidung und was weiß ich nicht alles ist, kann ich nicht nachvollziehen. Von den "Machenschaften", wegen denen die Katholische Kirche in letzter Zeit ausschließlich in den Schlagzeilen war, möchte ich gar nicht sprechen. Religion hat seit Beginn der Zeit für Kriege gesorgt und tut es noch heute! Wie viele Menschen sind schon durch die Kirche oder im Namen einer Religion gestorben - sind ermordet worden?
Versteht mich auch bitte nicht falsch - wenn jemand an Gott oder sonst wen glaubt, dann ist das sein gutes Recht und stört mich auch nicht. Man sollte aber nicht vergessen, dass man ein eigenständiger Mensch ist und Verantwortung für sein Leben trägt. Ich habe bis jetzt bei einigen streng Gläubigen die Erfahrung gemacht, dass dort nach dem Motto gelebt wird "Der Herr wird´s schon richten!". Aber das ist sicher auch nicht die Regel!
Im Fernsehen habe ich einen tollen Banner auf der Anti-Demo gesehen: "Ohne Kirche keine Hölle!" Das spiegelt meine Meinung perfekt wider.
Wenn das mit der Rationalität alles so einfach wäre. Wir sind ja auch spirituelle Wesen, die nach Antworten auf Dinge suchen, die sich unserem rationellen Erfahrungshorizont entziehen. Viele Menschen finden Antworthilfen eben in der Religion. Irgendwann wird das Spirituelle vielleicht dann auch Bestandteil des Rationellen, wenn wir erst mal in der Lage sind es zu messen bzw. erforschen. Schließlich ist es ja auch bei Kreationisten nicht strittig, dass die Erde keine Scheibe ist. Zwischen der Idee einer Schöpfung und den Naturgesetzen, bzw. Darwins Theorien sehe ich jetzt aber keinen so großen Widerspruch. Wenn Gott auch die Naturgesetze erschaffen hat, heißt das wohl, dass die Schöpfung anhand der Naturgesetze vonstatten ging. Und schon passt der Urknall und die Evolution in mein spirituelles Weltbild. Naja, so einfach ist es dann doch nicht: Die Kreationisten würden diesen Denkansatz nicht so mögen.
Ich persönlich bin nicht gläubig und fühle mich auch sehr gut dabei. Ich habe nie in meinem Leben Gott gebraucht oder das Bedürfnis danach gehabt an etwas übernatürliches zu glauben, dass unserem Leben einen Sinn gibt und über die Menschen wacht. Auch ich sehe das ein bisschen arrogant und finde, dass in einer aufgeklärten Gesellschaft für sowas kein Platz ist. Aber so sehe ich es eben, denn meiner Meinung nach haben die Menschen Gott früher gebraucht, um sich Dinge zu erklären, für die sie keine Antwort hatten. Das gilt für alle Götter nicht nur für den, der Christen. Es regnete, es schneite, die Sonne schien, für alles war ein Gott verantwortlich, für die schlechte, wie auch für die gute Ernte. Diese Dinge konnte man sich nicht erklären und so war es eben Gott, der einem die lange Trockenperiode brachte um das Volk zu strafen und er belohnt es auch wieder, wenn ihm danach war.
Genauso war Gott früher immer sehr gerne eine Ausrede für den Tod, wenn jemand starb, dann nahm Gott ihn zu sich und er war dann bei Gott, wenn jemand böses tat, würde er nicht zu Gott kommen, wenn jemand krank wurde dann wurde er von Gott für eine schlechte Tat bestraft. Das alles entstand einfach nur dadurch, dass die Menschen unwissend waren, sie hatten nicht die Mittel herauszufinden, wieso bestimmte Dinge nun mal so waren und um irgendeine Erklärung dafür zu finden oder wenigstens ansatzweise das Gefühl zu bekommen, sie könnten an dem Geschehen der Natur etwas ändern (etwa Opfergaben der älteren Völker), erfand man eben einen Gott. Natürlich geschah das nicht wirklich im Sinne von ausdenken, aber so entwickelte sich eben diese Gottesfigur.
Ich denke das viele Menschen heute zu aufgeklärt sind, um an Gott zu glauben, es besteht auch keine Notwendigkeit mehr dazu. Wird jemand krank, so betet man weniger, als das man hofft, dass die Ärzte rechtzeitig handeln und ihre Arbeit auch gut tun. Man weiß, wofür dieses oder jenes Naturphänomen verantwortlich ist und glaubt nicht mehr daran, dass es durch irgendwelche übernatürlichen Kräfte verursacht wurde. Um aber auf deine Frage zurückzukommen, wie es sich gläubige Menschen erklären, dass es auch Leid in der Welt gibt: die Kirche erklärt das schlicht und einfach dadurch, dass durch das Leid auch wieder was positives geschieht. Es gibt hier mehrere Theorien zu, aber einige Theologen sagen beispielsweise, dass größere Katastrophen die Menschen wieder an das Gute in der Welt erinnern, heißt also, man weiß das Leben mehr zu schätzen, wenn man sowas erlebt oder es auch nur mitbekommt.
Weiterhin wird in solchen Situationen auch geholfen, Menschen spenden oder kommen durch Organisationen auch an den Ort um dort zu helfen. Andere Theorien sagen wiederum, dass Gott hierdurch warnen will und die Menschen daran erinnern will, dass sie sich falsch benehmen und so weiter. Für mich ist das alles sehr weit hergeholt und ich kann zwar nachvollziehen, dass Leute heute glauben, wenn sie so erzogen worden, aber generell ist das nichts mehr, was unsere Gesellschaft braucht. Viele glauben auch nur in Notsituationen, was nochmals verdeutlicht, dass Gott nur ein Mittel zum Zweck ist, wenn man jemanden braucht, denn man anbeten kann um wenigstens ansatzweise das Gefühl zu bekommen, etwas zu bewirken, dann ist er gut, aber haben wir keine Probleme mehr, brauchen wir ihn auch nicht. Das ist Religion im heutigen Sinne, also meiner Ansicht nach nichts bewundernwertes.
Ich würde vermuten, dass Religion einfach ein menschliches Grundbedürfnis ist, um sich nicht so sehr mit der eigenen Vergänglichkeit auseinandersetzen. Immerhin ist es eine Gemeinsamkeit aller weit verbreiteten Religionen, dass die menschliche Seele nach Ende des Lebens nicht etwa stirbt, sondern weiterlebt, ob nun in einem Paradies, durch Wiedergeburt, wie auch immer. Die Gewissheit, nach dem Tod nicht einfach "weg zu sein" macht das Leben vermutlich für viele Menschen erträglicher. In der Hinsicht kann ich gläubige Menschen gut verstehen, auch wenn ich selbst nicht gläubig bin. Der Gedanke, dass es irgendwie weitergeht, muss tröstlich sein.
Dazu kommt dann noch das Bedürfnis nach Autorität. Das Gotteskonzept ist in vielen Religionen ja das eines liebenden und beschützenden Elternteils. Eventuell ein Bedürfnis, dass aus dem Kindesalter ins Erwachsenenleben "herübergerettet" wurde?
Und zusätzlich muss man bedenken, dass den größten Teil der Geschichte nicht zwischen religiöser und weltlicher Autorität unterschieden wurde - in keinem Kulturkreis. Ich denke, auch deswegen konnten religiöse Verinigungen eine so große Machtbasis entwickeln. Staatliche Organisation wie Regierung, Polizei, Gerichtsbarkeit und so weiter wurde benötigt, sobald die Menschen seßhaft wurden. Und Autoritäten wird eher gefolgt, wenn sie "Gott auf ihrer Seite haben". Das ist ja sogar heute noch in manchen Ländern ein erfolgreiches Konzept.
Ich bin aber immer wieder irritiert, wenn Leute an Dinge "glauben", die eindeutig widerlegbar sind, und alle Argumente ablehnen, die nicht in ihr Weltbild passen. Wohlgemerkt: die Existenz eines Gottes, mehrerer Götter oder sonstiger spiritualer Entitäten lässt sich naturgemäß weder beweisen noch widerlegen. Gleiches gilt für ein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod. Da muss jeder selbst entscheiden, was er glauben möchte. Es lässt sich aber zum Beispiel eindeutig widerlegen, dass die Erde 6000 Jahre alt ist. Trotzdem gibt es genug Menschen, die trotz der Chance auf gute Schulbildung so etwas glauben. Und genau da hört dann auch mein Verständnis auf.
Die Frage der Theodizee, also eben die Frage, warum es so viel Leid in der Welt gibt, obwohl Gott angeblich sowohl gütig als auch allmächtig ist, wird übrigens von Theologen heftigst debattiert. Ein interessantes Thema, wie ich finde. Allerdings habe ich darauf noch keinen Antwortversuch gesehen, der mich zufrieden gestellt hätte.
Ich glaube nicht und dazu stehe ich auch. Diesen Standpunkt bin ich auch immer wieder bereit zu untermauern. Ich habe viele Diskussionen mit Christen geführt und bin zu dem Schluss gekommen, Argumente bringen nichts, denn sie wollen es nicht hören. Bei einem großen Elend, weiß Gott schon was er tut und so weiter. Für mich hat die Kirche Sektencharakter. Man darf sich seine Seele frei kaufen. Das war so und so wird es auch immer sein. Es gab keine Veränderungen, keine Anpassungen mehr. Immer wieder wird gehofft, dass der nächste Papst ein bisschen weltoffener ist, aber Pustekuchen es wird nur schlimmer.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-170804.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1053mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3006mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1856mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1350mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?