Schon mal den Strom abgestellt bekommen?
Ich habe eben im Fernsehen gehört, dass ca. 600 000 Haushalten in diesem Jahr der Strom abgestellt wurden, weil sie den Strom und die Nachzahlung nicht mehr bezahlen konnten. Schon ab 100 Euro darf der Stromanbieter den Stromkasten verblomben und den Strom abdrehen.
Mir erschien das sehr hoch. So viel Haushalte ohne Strom ist schon eine Menge und ich habe in meinem Bekannten und Freundeskreis glücklicherweise noch nichts davon gehört, dass der Strom abgestellt werden musste in den letzten Jahren. Es wurde im Fernsehen gesagt, dass man sich sofort mit dem Anbieter in Verbindung setzen soll, wenn es bei der Nachzahlung um Zahlungsprobleme handelt und man kann Ratenzahlung vereinbaren.
Wurde euch schon mal der Strom abgestellt? Wie seid ihr da wieder rausgekommen? Wie schnell wurde euch der Strom wieder angestellt? Wie konntet ihr die Zeit ohne Strom überbrücken? Es ist ja schon hart, wenn man in der heutigen Zeit auf Strom verzichten muss.
Ich kenne eine Freundin, die der Strom abgestellt wurde, allerdings hatte sie nicht nur 100 Euro Schulden, sondern gleich mal ein paar Hundert. Sie hatte einfach nicht mehr die Raten getilgt, da sie das Geld lieber für andere Sachen ausgegeben hatte. Eigentlich selbst schult würde ich mal sagen. Ihr wurde aber der Strom nach ein paar Tagen wieder angeklemmt, da sie einen Anwalt eingeschaltet hatte und dieser hatte sie daraus geboxt.
Im Fernsehen habe ich auch schon gesehen, wie bei manchen Leuten der Strom abgeklemmt wurde, wobei ich aber nicht verstehe, warum erst so spät. Zum Teil hatten die Leute schon ein paar Tausend Euro Schulden bei ihrem Stromlieferanten, bevor diese dann die Lieferung einstellten.
Ich kann mir eigentlich schon recht gut vorstellen, wie so was zustande kommt. Wenn man mal überlegt, wenn man zum Beispiel im Monat 200 oder 300 Euro an Abschlag zahlen muss und man mal 1 oder 2 Monate aussetzt, weil man das Geld für was anderes braucht, ist schnell ein Rückstand von 500 bis 600 Euro zustande gekommen, und wenn man dann vielleicht noch bei der Jahresabrechnung 300 Euro nachzahlen muss, dann ist man schnell innerhalb von 2 bis 3 Monaten bei 1000 Euro Stromschulden.
Uns wurde bislang noch nicht der Strom abgeklemmt, auch nicht, als wir voriges Jahr fast 1000 Euro nachzahlen mussten. Wenn man sich dann schnell drum kümmert und eine Ratenzahlung vereinbart, kann man eine Sperre vermeiden, wobei die Lieferanten da ziemlich kulant sind, schließlich wollen sie möglichst auch ohne Ärger und Stromabklemmen ihr Geld haben.
Mir wurde noch nie der Strom abgestellt und ich habe auch nicht vor, jemals in eine solche Situation zu kommen. Ich finde die Zahl von 600.000 Haushalten auch sehr hoch gegriffen. Da geht es ja nicht nur um Einzelpersonen, sondern unter Umständen auch um Haushalte mit teilweise zwei bis drei Personen. Das ist schon ziemlich krass, allerdings wundert es mich nun auch nicht. Leute machen für alles mögliche Schulden, die ihnen anschließend über den Kopf wachsen, da überrascht es eigentlich nicht, dass Leute eben auch Stromschulden anhäufen. Ich kenne eine einzige Person, der gelegentlich der Strom abgestellt wurde. Dabei handelt es sich um eine Bekannte, die eine Weile arbeitslos war und zu viel Geld für anderen Mist, unter anderem für Klamotten und Zigaretten, ausgegeben hat. Bei ihr waren es dann auch nicht nur hundert Euro, sondern einige hundert Euro, bestimmt 600 oder 700 Euro insgesamt. Ich weiß gar nicht, ob und wie sie die Summe zurückbezahlt hat. Normalerweise sollte aber eine Ratenzahlung möglich und machbar sein.
Ich denke auch, dass die Stromanbieter recht kulant sind. Bei einer anderen Person habe ich es mal erlebt, dass zwar immer wieder Mahnungen ins Haus flatterten, dass es dann aber nie zur Abstellung des Stroms gekommen ist, was mich in dem Fall auch gewundert hat, da der Strom wirklich jeden Monat zu spät oder erst nach Erhalt der Mahnung bezahlt wurde. Da empfand ich die Stromanbieter schon wirklich als zu kulant. Ich gehe aufgrund dieser Beobachtung auch davon aus, dass es grundsätzlich keine Probleme dabei geben dürfte, mit dem Stromanbieter eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Wenn jemand Stromschulden hat und diesen Weg dann dennoch nicht geht, ist demjenigen wohl auch nicht mehr zu helfen. Es ist schon erstaunlich, dass das doch so viele Leute in diesem Land betrifft.
Natürlich ist es nicht schön, wenn jemand keinen Strom hat. Allerdings ist das Abstellen des Stroms ja auch nur der letzte Schritt wenn sich ein Kunde wirklich absolut unwillig zeigt, die ausstehende Summe direkt oder in Raten zu begleichen. Vermutlich warten die Stromanbieter da auch zu lange, so dass die Leute erst recht hohe Schulden anhäufen können. Wenn jemand nichts von sich hören lässt und die Mahnungen konsequent ignoriert, muss er sich nicht wundern, wenn dann der Strom mal für eine Weile weg ist. Ich glaube zwar, dass Strom eine große Rolle in unserer Gesellschaft spielt, aber auch als Luxus bezeichnet werden kann. Wirklich lebensnotwendig ist er nämlich nicht. Wenn jemand seine Rechnungen nicht bezahlt, muss er eben auch mal ohne den Strom auskommen. Ich finde das nicht besonders hart, obwohl es sicher nicht toll und schön ist.
Nein, bei mir ist der Strom noch nie abgestellt worden. Ich fände das auch ganz furchtbar. Wir hatten einmal abends für einige Stunden einen Stromausfall und da merkt man erst, wie sehr man darauf angewiesen ist. Zum Beispiel kann man sich überhaupt nicht über Fernsehen oder Computer informieren, was los ist. Mein Sohn hat Gott sei Dank ein Smartphone, über das wir dann nähere Informationen eingeholt haben.
Wenn bei mir der Strom abgestellt würde, fühlte ich mich von der Außenwelt abgeschnitten. Man kann noch nicht mal Radio hören ohne Strom. Abends wäre es dunkel und man müsste Kerzen anzünden. Vor allen Dingen im Winter wäre es für Kinder schlimm, im Dunkeln zu sitzen. Man könnte auch nichts zu essen kochen, sondern müsste kalt essen. Noch nicht einmal ein Heißgetränk könnte man zu sich nehmen, außer wenn es mit heißem Leitungswasser gemacht würde, der Inhalts des Kühlschrank und der Gefriertruhe würde verderben, man kann ja schlecht rohe Pizza und rohe Eier essen.
In so eine Situation kann man eigentlich nur kommen, wenn man sich überhaupt nicht um seine Rechnungen kümmert und alles verdrängt. Es gibt ja eigentlich immer eine Lösung und sei es die Privatinsolvenz, die solche letzten Schritte verhindert.
Auch wenn die Stromversorger schon ab 100 Euro offener Beträge den Strom abschalten dürfen, machen sie es selten so schnell. Zumindest weiß ich von einer Bekannten, welche es mal getestet hat, dass da schon ein halbes Jahr mit Zahlungserinnerungen und Mahnungen ins Land gingen. Erst dann wurde die Abschaltung angekündigt und da gab es dann auch noch zwei Wochen als Frist.
Ich denke eher, dass in diesem Fernsehbericht da etwas falsch erklärt wurde. Denn 600.000 Haushalte werden wohl Stromschulden haben. Wobei das eben noch lange nicht heißt, dass bei allen betroffenen Haushalten auch eine Abschaltung droht. Wobei halt auch der Versorger bei dem Minimum der 100 Euro noch nicht gleich abschalten darf. Immerhin zählt dabei auch der Wille des Kunden.
Wenn also Kunde A von seinem monatlichen Abschlag von beispielsweise 50 Euro nur 40 Euro zahlt, weil es einfach in der Haushaltskasse knapp ist, dann sieht die Sache nämlich auch schon wieder anders aus. Vor allem, wenn Kunde A noch nachweisen kann, dass finanzielle Unterstützung beantragt wurde. Da kann der Versorger nämlich nicht einfach den Strom kappen.
Punktedieb hat geschrieben:Ich denke eher, dass in diesem Fernsehbericht da etwas falsch erklärt wurde. Denn 600.000 Haushalte werden wohl Stromschulden haben. Wobei das eben noch lange nicht heißt, dass bei allen betroffenen Haushalten auch eine Abschaltung droht. Wobei halt auch der Versorger bei dem Minimum der 100 Euro noch nicht gleich abschalten darf. Immerhin zählt dabei auch der Wille des Kunden.
Nein, es wurden wirklich im Jahre 2010 so vielen Haushalten der Strom abgestellt, wie man in diesem Artikel lesen kann klick und im letzten Jahr müssen es wohl genauso viel gewesen sein.
Ich muss sagen, dass es mit den Mahnungen bei manchen Stromanbietern nicht so kulant ist und Stromschulden, die schon länger bestehen und per Raten abgezahlt werden, werden auch nicht mehr angemahnt. Zumindest war es beim RWE damals so. Denn eine Nachbarin hatte Stromschulden aus der alten Wohnung und hat sie per Raten abgezahlt. Leider hat sie die letzte Rate vergessen und ihr wurde damals (ist schon lange her) der Strom gekappt. Aber sie konte das innerhalb eines Tages regeln. Kostete allerdings 100 DM extra für die Außendienstmitarbeiter, die die Blombe wieder entfernten. Es war aber ein Versehen von ihr.
Im Fernsehen sagten sie auch, dass sie Stromanbieter nicht lange fackeln. Ab 100 Euro Stromschulden sind sie berechtigt abzustellen und wenn es eine Ratenzahlung ist, die nicht beglichen wird oder vergessen wurde ist auch eine Mahnung nicht nötig.
Mir haben sie bislang (zum Glück) den Strom noch nicht abgeklemmt. Allerdings hatte ich vorletztes Jahr bei der Endabrechnung einen Rückstand von über 500 €, der durch zwei leicht defekte Elektrogeräte aufgekommen ist. Die Stadtwerke haben sich zum Glück direkt darauf eingelassen, dass ich denen diesen Rückstand in monatlichen Raten überweisen kann. Bzw., weil ich vom Jobcenter Geld bekomme, wollten diese, dass das Jobcenter direkt das Geld an die Stadtwerke überweist. Das ist meiner Meinung nach ja auch das geringste Problem.
@Diamante: Dort steht nicht, dass so vielen Haushalten der Strom definitiv abgeschaltet wurde. Es ist eine Schätzung, was schon ein enormer Unterschied ist. Und eine Ratenzahlung ist etwas was man mit dem Versorger aushandelt. Dass dann wegen der offenen Beträge nichts mehr kommt, wenn die Zahlungen laufen, ist doch normal.
Das was ich meinte, sind berechnete Abschläge, die nicht in voller Höhe gezahlt werden. Wenn der Kunde da nachweisen kann, dass es aktuell nicht komplett zu zahlen geht, darf kein Stromversorger abschalten. Und von ohne Ankündigung wird auch nicht abgeschaltet. So dass eigentlich niemand wirklich ohne Strom dastehen muss, selbst wenn man so lange die Zahlungen verzögert hat, bis diese Ankündigung kommt. Und auch da steht dann ein Termin drin, welcher noch einige Tage entfernt ist. Auch hier hat man als Kunde noch immer die Chance alles ins Reine zu bringen.
Wenn man es soweit kommen lässt, indem die Stromrechnungen beziehungsweise die Abschlagszahlungen nicht geleistet werden, ist das schon hart. Denn jeder weiß was passiert, wenn Stromrechnungen nicht bezahlt werden. Ist der Strom erst einmal abgeschaltet und weitere Gebühren werden noch hinzu gerechnet, kommt man gar nicht mehr klar. Damit unsere Rechnung für die Stromnachzahlung nicht so hoch ausfällt, zahlen wir monatlich eine etwas höhere Abschlagszahlung. Mir ist niemand bekannt, dem sie den Strom abgestellt haben.
Ich frage mich, was die Familien mit Kleinkindern und überhaupt mit Kindern machen, wenn sie keinen Strom mehr haben. Die Kinder brauchen ihr Fläschchen oder größere warmes Essen. Haben die Verantwortlichen auch daran gedacht, als sie die Strompreise anhoben, dass die Menschen einfach nicht mehr in der Lage sind, immer mehr und mehr zu zahlen? Wie man immer wieder hört, verdienen die Stromaktionäre immer mehr. Müssen die Dividenden so hoch sein?
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