Mich langweilt meine Arbeit zu schnell!

vom 22.09.2011, 20:20 Uhr

Ich bin jetzt 27 und bin schon beim 5. Arbeitgeber. Ich habe einfach immer noch das Problem, dass mich die Arbeit, die ich mache schnell unterfordert. Von meinen Arbeitskollegen weiß ich, dass sie froh sind, wenn sie genau wissen, was sie machen müssen und es praktisch blind machen können. Und dass auch 10 Jahre lang und länger.Mir jedoch geht es ganz anders. Ich hatte bisher immer sehr gute Firmen erwischt und die Arbeit hat mir auch Spaß gemacht, aber spätestens nach 2 Jahren ist Schluss. Man weiß alles und kann alles und wenn es dann keine Aufstiegschancen gibt (was gerade in den jungen Jahren schwierig ist), dann wird der Job zum Frustobjekt. Ich bewerbe mich dann anderweitig und wenn ich dann was finde, dann freue ich mich richtig, dass ich wieder was neues lernen "muss". Wieder eine Herausforderung habe.

Meine Arbeitgeber waren immer sehr zufrieden mit mir und eigentlich kann man als Bürokauffrau auch vieles machen, aber jede Firma hat nun mal die festen Abläufe und die kennt man nach einer Zeit in und auswendig. Und dann wird langweilig, weil man das Gefühl hat, man macht immer das Gleiche.

Nun bin ich schon beim 5 Arbeitgeber. Gut das geht noch, denkt Ihr vielleicht, aber meistens habe ich da nur versucht wenigstens 2 Jahre "voll" zu machen, damit es im Lebenslauf keinen falschen Eindruck macht. Aber langsam mach ich mir Sorgen. Meine Mutter meint, dass sich das gibt wenn ich älter werde, aber ich merke nichts davon bisher. Im Gegenteil. Ich habe schon wieder einen neuen Job in Aussicht, wo ich mich vor einigen Wochen beworben habe. Die Sache sieht ganz gut aus und nun kann ich es wieder kaum abwarten, dort zu arbeiten und was anderes zu machen, wie momentan. Wie geht es euch? Lastet euch eure Arbeit voll aus, oder habt Ihr auch das Gefühl, dass nach einer gewissen Zeit eine Veränderung her muss.

An den Arbeitgebern kann es nicht liegen. Dadurch dass ich immer einen guten Stand in den Firmen hatte, gab es da nie Probleme. Und teilweise waren das richtige Traumjobs. Gehalt könnte natürlich besser sein, aber so geht es jeden, denke ich. Ich habe jedenfalls auch schon unter den gleichen Konditionen, wie bei meinem Arbeitgeber davor gewechselt.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hast du schon versucht dich nebenbei weiter zu bilden ? Es gibt doch im Bereich der Bürokauffrau einiges was man noch machen kann, um bessere Chancen zu haben, u.a. auch Weiterbildungen. Schon mal an soetwas gedacht ? Ich bin mit meinen 27 Jahren beim 3. Arbeitgeber. Jedoch ungewollt. Bald wird es der 4. Arbeitgeber werden, weil ich einfach nicht mit dem Arbeitsklima und dem Arbeitgeber zufrieden bin.

Ich habe nun überlegt meine Englischkenntnisse zu erweitern und mich im Bereich "SAP" weiter zu entwickeln, denn man lernt nie aus und es gibt immer Neuerungen. Es ist jedoch ganz klar, das irgendwann Routine im Job einkehrt und man sich irgendwann unterfordert fühlt, jedoch würde ich dann versuchen mich fort zu bilden. Diese Zeit eben zu nutzen, die einem bleibt, wenn die Arbeit in kurzer Zeit fertig ist.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde gerne Studieren. Aber dafür fehlt mir die Zeit. Denn auf Arbeit muss ich meine Stunden absitzen. Egal wie schnell ich bin. Es gibt immer genug Aufträge, aber eben mit der Zeit immer das gleiche. D.h. ich kann nicht einfach früher nach Hause gehen.Somit bleibt mir am Nachmittag, mit Kleinkind keine Möglichkeit noch studieren zu gehen. Und Fernstudium kann ich mir nicht leisten.

Es ist ja auch nicht so, dass ich erholt nach Hause komme, von der Arbeit. Auch eintönige Arbeit (so kommt es mir oft vor) erschöpft einen. Es gibt einen Posten, denn ich gern machen würde, weil es mir voll liegt. Aber dazu brauch ich hier in Österreich eine gesonderte Ausbildung. Und einfach nochmal eine Ausbildung zu machen und nur 400 Euro Lehrlingsgehalt zu verdienen, geht auch nicht.Deswegen wechsel ich aber bald wieder. Denn dort hätte ich evtl. die Chance mich später auch ohne Ausbildung dorthin hoch zu arbeiten.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Du schreibst, dass es dich auf der einen Seite frustriert, dass du nicht viele Aufstiegsmöglichkeiten hast ohne eine weitere Qualifizierung und dir deswegen deine Jobs nicht viel Spaß machen und andererseits schreibst du auch generell ein Studium ab. Das muss eben nicht sein, es gibt heute viele Möglichkeiten sich weiter zu bilden auch neben einem Vollzeitjob und Kindern - ich selbst habe eine solche Möglichkeit ergriffen mit einem Abendstudium.

Natürlich kostet das ganze auch immer Geld, aber wenn man mit einem solchen Anliegen an seinen Arbeitgeber herantritt stößt das oftmals auf eine positive Reaktion und oftmals übernimmt dieser auch einen Teil der Kosten oder sogar alles. Zudem geht es eigentlich mit dem Preis, ich bezahle momentan im Monat 120 Euro Studiengebühren, habe dafür keine Anwesenheitspflicht in den Vorlesungen was für mich bedeutet wenn ich auf der Arbeit so viel zu tun habe, dass ich es nicht schaffe kann ich das ganze auch Zuhause nach lernen. Sicherlich erfordert es einige Abstriche, aber die Lesungen finden auch nicht jeden Tag statt sondern 2-3 mal in der Woche Abends von 18-21 Uhr was eigentlich noch ganz gut geht, neben einer Vollzeitstelle. Bei mir studieren auch viele Frauen die selbst schon Kinder Zuhause haben und schaffen es auch, und wenn es gar nicht anders geht dann kommen die Kinder auch einmal mit zur Lesung was auch mal eine willkommene Abwechslung für den Rest der Studenten ist. Zudem kann man diese Studiengebühren auch noch in der Steuererklärung angeben und bekommt so auch noch einmal einen Teil der Kosten zurück erstattet.

Leider ist es nun mal so, dass Bildung Geld kostet und wenn man es verpasst hat direkt nach der Schule ein Studium zu machen das ganze mit dem Alter immer schwieriger wird sich zeitlich vereinbaren zu lassen. Gerade wenn noch ein Vollzeitjob und Kinder dazu kommen, aber glaubst du wirklich das es sich einmal legt und du nicht mehr alle zwei Jahre den Arbeitgeber wechselst? Mit jedem Arbeitgeber den du wechselst hast du zwar eine kurze Zeit lang wieder die Möglichkeit etwas neues zu lernen, aber auch das langweilt dich nach einiger Zeit wieder und es fängt von vorne an. Damit verbaust du dir quasi auch selbst jede Aufstiegsmöglichkeit, da kein Chef einem neuen Mitarbeiter bereits nach 14 Tagen befördert egal wie gut seine Leistungen sind. So etwas ist auch mit der Zeit verbunden die man bereits für das Unternehmen tätig ist, und es wird auch kein Arbeitgeber Geld in einen Mitarbeiter investieren der morgen schon für die Konkurrenz arbeitet. Somit steckst du in einem Teufelskreis drinnen der sich immer wieder wiederholen wird.

Ich selbst bin 25 Jahre alt und habe inzwischen den 8. Arbeitgeber Vor allem lag es daran, dass bei mir meine Arbeitsverträge immer befristet waren und ich hinterher nicht übernommen wurde. Ich war leider noch nie in der glücklichen Lage, mir meine Arbeitgeber aussuchen zu können und das sich mehrere um mich gerissen haben. Deswegen bin ich auch eher dankbar für jeden Job den ich bekomme, egal wie stupide und langweilig die Arbeit auf die Dauer wird. Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich einen Job mit mehr Abwechslung, wie Außendienst, Auslandsgeschäfte und Co bevorzugen als nur im selben Büro zu sitzen und die selben Aufgaben jeden Tag zu erledigen. An deiner Stelle würde ich es mir wirklich überlegen ob du dich nicht doch weiterbilden möchtest und so an andere Aufgaben ran kommst die dich dann vielleicht zufriedener machen. Möglichkeiten gibt es viele und wenn es dich interessiert, kann ich dir auch Informationen zu meinem Studiengang geben der wohl auch für dich Interessant sein könnte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wenn das kein Problem der Firmen an sich sind und du sogar selber sagst, dass du es da immer gut getroffen hast bisher, dann muss es ja an etwas anderem liegen. Und wenn dir die Arbeit als solche auch Spaß macht, dann kommt es auch nicht in Frage, dass du dich da umorientierst, oder? Ansonsten hätte ich dir nämlich empfohlen, dass du dir auf jeden Fall etwas suchst, damit du dich weiter qualifizieren kannst. Wenn du Bankkauffrau bist, kannst du ja zum Beispiel ein Studium nebenberuflich anfangen.

Ich kann dir sowas aber nur empfehlen. Wenn du es nämlich weiter machst wie bisher, wirst du ja nicht glücklich und wenn du eine Herausforderung suchst, dann könnte das genau das richtige für dich sein. Da hast du dann auch nachher Aufstiegschancen und nicht das Gefühl, als würdest du nicht weiter kommen in deinem Leben. Und mehr Qualifikation bedeutet auch mehr Verantwortung und das kann für den ein oder anderen ja schon reizvoll sein.

Da hast du dann natürlich selber die Wahl, ob sich das Studium an deine bisherige Arbeit anschließen soll oder ob es nicht vielleicht sogar etwas vollkommen anderes sein soll und so den Ausgleich zu deiner Arbeit darstellen kann. Von sowas habe ich auch schon gehört und die Leute waren regelrecht begeistert von den Welten, die da aufeinander geprallt sind und waren plötzlich auch viel glücklicher in ihrem eigentlichen Beruf.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich glaube, ich wäre ziemlich froh, wenn ich tagein, tagaus das Gleiche zu tun hätte, sprich genau wüsste, was zu machen ist, ab wann ich beginnen und ab wann ich aufhören kann. Allerdings liegt es daran, dass mein derzeitiger Job nicht das Gelbe vom Ei ist und ich damit auch nicht so wirklich zufrieden bin. Wobei ich da nun auch nichts schlecht reden will, aber ich denke, ich könnte schon mehr. Jedenfalls beneide ich Dich ein wenig um Deine beruflichen Möglichkeiten.

Dennoch kann ich Dich nicht so ganz verstehen, dass Dir bereits nach zwei Jahren die Arbeit stets zu langweilig wird. Vielleicht solltest Du Dir eine Teilzeitstelle suchen und nebenbei dann eben ein Studium absolvieren. Möglich ist auch, weiterhin in Vollzeit zu arbeiten und das Studium über eine Fernhochschule zu machen. Immerhin kannst Du Dich damit weiter qualifizieren.

Ich denke im Übrigen, dass Du als Bürokauffrau auch einige Fortbildungen machen könntest und damit auch aufsteigen kannst. Nun bist Du ja auch in einem Alter, in der man ja noch einiges erreichen kann und ich denke, Du solltest Dich dann schon informieren, ob und inwiefern Aufstiegsmöglichkeiten bestehen. Schaden kann es ja nicht, wenn jemand Ehrgeiz zeigt. Wenn das Ganze dann von Seiten des Arbeitgebers gefördert wird, kommt dir das doch nur sehr entgegen, oder nicht?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Bürokauffrau also. :D Tja, da habe ich schon so einiges zu Ohren bekommen. Als ich in die Oberstufe kam, sind viele aus der Realschule zu uns gewechselt. Alle die es nicht getan haben, haben natürlich eine Ausbildung angefangen oder sich zumindest dafür beworben. So im Laufe des Schuljahres sind dann aber noch einige dazu gekommen. Der Grund war ganz einfach: sie fanden ihre Ausbildungen so langweilig, dass sie sich doch dafür entschieden haben, Abitur zu machen um nachher studieren zu können. Eine Bekannte von mir hatte es kaum zwei Monate lang in der Ausbildung ausgehalten. Sie betonte zwar immer wieder, dass die Leute in der Firma super nett gewesen wären und die Arbeitsatmosphäre angenehm sei, aber die Arbeit habe sich schon nach wenigen Wochen so oft wiederholt und wäre immer nur das gleiche gewesen, dass sie sich nicht vorstellen konnte, was denn noch in den nächsten Jahren auf sie warten würde und sie kam wieder zurück zur Schule.

Das gleiche war dann wenige Wochen später mit einer anderen Schülerin, die die gleiche Ausbildung gemacht hatte, die letzte traf dann kurz vor der Klausurenphase noch ein und einige andere Schüler, die ich weniger gut kenne, sind auch aufgrund langweiliger Ausbildungen wieder zurück zur Schule gekommen. Ich habe das also schon häufiger gehört und wundere mich nicht, dass dich dein Job als Bürokauffrau so langweilt, eine wirklich anspruchsvolle Arbeit ist das ja wirklich nicht unbedingt. Mit der Zeit ändern wird sich das aber auch nicht, das einzige was passieren kann, ist das man abstumpft, das war es aber auch schon.

Ich werde nach dem Abitur Chemie studieren und habe hier schon häufiger Praktika gemacht. Ich kann daher mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass dieser Beruf niemals langweilig wird, es gibt immer neue Herausforderungen und mit der Forschung geht es schließlich auch immer weiter. Nebenbei habe ich aber auch einen Aushilfsjob, der langweilt mich auch zu Tode. Die ersten Tage waren einigermaßen Interessant, es fing eben damit an, dass man zunächst mit dem Kassensystem zurecht kommen musste und dann kamen immer neue Herausforderungen auf einen zu wie etwa Gutscheine, Partnerkredite, Zapfsäulen entsperren oder sperren, Artikel die nicht im System waren und so weiter und so fort.

Nach einer Weile konnte ich das aber auch im Schlaf und wenn ich die ganze Arbeit die ich da wirklich hatte zusammenzählte, kam ich vielleicht auf eine halbe Stunde Arbeit in vier Stunden, den Rest stand ich blöd herum! Ich brachte mir dann schon häufiger einfach mal ein Buch zum Lesen mit, schrieb nebenbei an irgendetwas oder erledige sonstige private Dinge. Interessieren tat das keinen, ich konnte ja nichts dafür, dass keine Arbeit da war. Inzwischen haben wir aber den Besitzer gewechselt und jetzt ist deutlich mehr los, als früher, was ich auch durchaus willkommen heiße. Es ist zwar auf der einen Seite schön, nichts für sein Geld machen zu müssen, andererseits aber zieht sich die Zeit dann doch ganz massiv und man wünscht sich eine Beschäftigung, wobei ich diese jetzt auch nicht unbedingt als Abwechslungsreich bezeichnen würde.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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