Komparsenjobs, wäre das etwas für euch?
Ich habe durch die Arbeit eine neue Bekannte kennengelernt, diese nimmt häufiger Komparsenjobs an und erzählt mir auch sehr gerne und begeistert davon. Es handelt sich letztendlich um Komparsenjobs in Serien aber auch in Werbungen. Sie nimmt beispielsweise Rollen bei deutschen Krimiserien an, ich erinnere mich leider an die genauen Titel nicht mehr oder so Soaps wie ''Unter Uns'', ''Gute Zeiten, schlechte Zeiten'' oder früher war sie mal bei ''Lindenstraße'' und ''Alles was zählt''. Dort nahm sie unter anderen Rollen an, wie die einer Krankenschwester, einer Prostituierten oder einfach einer Passantin, die im Café Platz nimmt oder die Kulisse durchquert. Sie hat sich dann einmal auch mit ihrem Hund beworben und dieser sollte dann ins Wasser springen, um ein Stöckchen zu holen, was wohl auch ganz gut geklappt hätte.
In Werbungen war sie auch schon zu sehen, beispielsweise einmal in einer Fahrrad Werbung, wo sie mit dem Fahrrad herfahren musste und auch einmal in einer Haribo-Werbung, wo sie wohl in einer Menschenmasse zu sehen wäre. Demnächst wird sie die Rolle einer Wohnungssuchenden bei einer Sendung auf Vox, die sich ''Mieten, Kaufen, Wohnen'' nennt spielen. Für ihre Komparsenjobs bekommt sie meistens nur 50 Euro, bei Überstunden ein bisschen mehr, wobei die Fahrtkosten nicht erstattet werden. Ich selbst schaue ja kein Fernsehen und kenne daher die Serien und Werbungen nicht, in denen sie beteiligt ist. Einmal hat sie mir einen Internetlink geschickt, wo ich mir dass dann anschauen konnte.
Ich finde es für meinen Teil aber ja doch sehr erstaunlich, dass so viele Leute das gerne machen. Sie schreibt auch Bewerbungen und wird dann eben bei den unterschiedlichen Serien oder Werbungen genommen. Man muss bedenken, dass sie die 50 Euro für einen vollen Drehtag bezahlt bekommt, was meiner Ansicht nach äußerst wenig ist und eben wirklich nur etwas für die Leute ist, die Spaß an der Sache haben. Zieht man noch die Fahrtkosten ab, da sie schließlich meist dann noch in die nächste Großstadt fahren muss, die auch schon an die eine Stunde weit weg ist, bleibt ihr da nicht viel über.
Besonders erstrebenswert finde ich das nun nicht unbedingt, aber wenn man gerne Fernsehen schaut, solche Serien mag und auch gerne damit prallt, dass man hier zu sehen ist, dann ist das natürlich schon eine nette Möglichkeit. Dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, mich an sowas zu beteiligen, zumal ich derartige Sendungen auch wirklich anspruchslos finde und mich nicht wohl fühlen würde, dort auch nur als Komparse dran teilzuhaben. Wie sehr ihr das? Nehmt ihr vielleicht selbst häufiger Komparsenjobs an? Macht ihr das in erster Linie aus Spaß und weil ihr gerne ins Fernsehen möchtet oder verdient ihr vielleicht an einigen dieser Jobs auch?
Ich mache auch hin und wieder solche Komparsen-Jobs und bekomme auch nur 50 € pro Drehtag von 10 Stunden. Allerdings mache ich es nicht wegen des Geldes, denn wenn es einem aufs Verdienen ankommt, ist die Komparserie der falsche Ort. Für mich ist es ein Hobby, mit vor der Kamera stehen zu dürfen. Es macht einfach unsagbar viel Spaß, in eine andere Rolle schlüpfen zu können. Am liebsten mag ich historische Filme. Die Kostüme sind ein Traum. Da ich ein natürlicher Typ bin, werde ich gern für solche Rollen genommen. Ich färbe zwar auch hin und wieder mir die Haare, aber da ich nur meine original Haarfarbe nach färbe, ist es noch tragbar. Ich habe nur keine Lust auf einzelne graue Härchen. Außerdem gibt es beim Kostüm die Möglichkeit einer Kopfbedeckung.
Ich träume auch schon seit Längerem von einer kleinen Rolle mit ein wenig Text und hoffe, dass ich das irgendwann einmal erreiche, wenn ich immer mal als Komparse genommen werde. Leider habe ich keine Schauspielschule besucht, was für mich ein großes Manko ist. Ich habe erst zu spät mein Interesse für die Schauspielerei entdeckt. Aber so eine kleine Nebenrolle mit zwei oder drei Sätzen Text wäre ein Traum für mich.
Ich denke 50 € sind keine schlechte Bezahlung, für einen so geringen Aufwand. Ich kenne jemanden, der einen Satz gesagt hat und hat dafür 250 € bekommen. Sehr viel, wenn man mich fragt. Dafür hatte er schulfrei und hat eine Menge neue Leute kennengelernt.
Es kann ja auch ein Einstieg in diese Filmwelt sein. Immerhin trifft man dort auf Schauspieler und Regisseure. Vielleicht hat man dann ja immer den Traum einmal groß raus zukommen.
Ich habe selber noch nie einen solchen Job gemacht, finde es aber absolut in Ordnung, wenn man so etwas macht. Würde ich so etwas mal angeboten bekommen, würde ich garantiert nicht nein sagen. Ein nettes kleines Zubrot ist es allemal.
Manchmal bekommt man auch mehr Geld für einen Komparsenjob. Mein Neffe macht so etwas regelmäßig, er hat schon in vielen Fernsehsendungen als Statist mitgespielt. Manchmal durfte er auch einen Satz sagen. Zuletzt hat er einen Sanitäter gespielt, der eine Trage in den Krankenwagen hieven musste. Er hat sich gewundert, wie schwer das war.
Mein Neffe verdient sich auf diese Art etwas zum Studium dazu. Am Anfang war es höchst interessant, aber neulich meinte er, dass die Haupttätigkeit aus Warten besteht. Aber ich meine, dass er meistens über 100 Euro am Tag verdient, aber vielleicht ist er ja auch ein besonders gesuchter Statist. Einmal hat er in einem Film sogar einen Satz sagen müssen. Vielleicht bekommen nur solche Statisten wenig, die in einer großen Menge auftreten, wo man sie einzeln nicht so gut erkennen kann. Einen Job hat mein Neffe allerdings angelehnt. Dazu hätte er sich nackt an ein Kreuz hängen müssen, das war ihm dann doch etwas zu skandalös. Vielleicht hätte er dann Drohungen von religiösen Fanatikern bekommen.
In meiner Jugend habe ich oft als Komparse im Theater und in Filmen mitgewirkt. Vom Verdienst ist es als Schüler und meinetwegen auch als Rentner in Ordnung, aber davon Leben kann man nicht. Wer sich darauf einlässt muss gerade beim Film damit rechnen Arbeitstage von mehr als zehn Stunden zu haben die oft sehr langweilig sind. Auch ist es nicht immer prickelnd eine Theatervorstellung 50-mal zu erleben, da kann man sehr schnell den Text mitsprechen und es fällt jeder Änderung der Tonlage auf.
Positiv ist es für denjenigen der einmal das Flair des Films kennenlernen möchte oder der wissen möchte wie es hinter der Bühne aussieht. Auch als Zeitvertreib kann es ganz angenehm sein weil man unheimlich viele Leute kennenlernt die auch alle viel Zeit haben und mit denen man sich ausgiebig unterhalten kann. Ich habe mir jedenfalls fest vorgenommen dass ich nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben wieder einmal in unserem Theater oder in einem Film mitspielen werde.
Ich selbst könnte mir das nicht vorstellen und würde mich wohl nie für einen derartigen Job bewerben, vielleicht liegt es aber auch daran, dass meine Begeisterung für die Schauspielerei und das Fernsehen sich allgemein in Grenzen hält. Ja, ich schaue natürlich hin und wieder einen Film und habe auch eine grundsätzliche Vorstellung davon, wie so ein Filmdreh abläuft, aber ich habe keine Ambitionen, das näher herauszufinden und theaterspielen möchte ich erst recht nicht. Das lag mir schon in der Schule nie und ich habe mich mangels meiner Beherrschung von Mimik und Gestik immer vor diesen Übungen gedrückt, da möchte ich meine Unfähigkeit ganz bestimmt nicht der Öffentlichkeit präsentieren. Rein von Verdienst her würde sich das wohl auch nicht lohnen, wenn ich mir die Aufwandsentschädigung ansehe, die man zu bekommen scheint. Mal ehrlich, da gebe ich lieber ein paar Stunden Nachhilfe, bin damit nicht so lange beschäftigt und muss nicht noch diverse Fahrtkosten von diesem mickrigen Zubrot abziehen.
Ich verurteile aber auch niemanden, der gerne solche Komparsenrollen spielt, denn ich denke schon, dass es für viele Personen recht interessant sein kann. Menschen, die Freude am Schauspiel und an der Präsentation vor der Kamera haben, aber eigentlich einen ganz gewöhnlichen Job haben, sehen darin bestimmt eine nette Freizeitbeschäftigung, ganz davon abgesehen, dass es für Begeisterte bestimmt interessant sein kann, mal hinter die Kulissen zu schauen. Sollte man denn tatsächlich mal in der Lieblingsserie mitspielen dürfen, wobei ich das für unwahrscheinlich halte, da man ja eher zugeteilt wird, wäre das bestimmt auch ein großes High-Light und man könnte den Lieblingsschauspielern deutlich näher sein als gewöhnlich. Und wer in seiner Heimatstadt drehen darf und dafür keinen Arbeitstag opfern muss, für den springt ja auch noch ein kleiner Verdienst dabei heraus.
Ich mache aber schon noch einen Unterschied darin, welche Komparsenrolle denn überhaupt gespielt wird. Wer irgendwo in einer Menschenmenge steht oder mal als Polizist durch das Bild huscht, verliert bei mir selbstverständlich keinerlei Achtung, die Gründe habe ich ja oben schon ausgeführt, weniger Verständnis habe ich aber für die Kandidaten, die sich bei diversen Sendungen am Nachmittag gründlich zum Affen machen. Gerade diese Formate sind ja doch ziemlich niveaulos und da frage ich mich schon, warum man sich selbst so in den Dreck ziehen und seinen eigenen Ruf nachhaltig verschandeln muss. Gerade Leute, die eine Familie haben und die durch diese Auftritte ebenfalls herabwürdigen, kann ich nicht verstehen. Man sollte meiner Meinung nach auch als Komparse darauf achten, wofür man sich hergeben möchte.
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