Mammographie im Alter abgelehnt?

Die Mutter einer Bekannten geht seitdem sie etwa dreißig Jahre alt ist zur Mammographie, da ihre eigene Mutter an Brust- und Lungenkrebs gestorben ist. Sie möchte natürlich, dass es ihr nicht genauso geht und man einen eventuellen Krebs zu spät erkennt.

Jetzt war sie neulich wohl wieder beim Frauenarzt und wollte sich eine Überweisung für die Mammographie geben lassen, da hieß es, dass sie eigentlich, da sie dieses Jahr siebzig wird, keine solche Untersuchung mehr von der Krankenkasse bezahlt bekommt. Sie wäre inzwischen zu alt, als dass die Krankenkasse diese Kosten noch übernehmen würde. Ihre Frauenärztin hatte allerdings ein Einsehen und hat ihr trotzdem für dieses Jahr ein letztes Mal eine Überweisung ausgeschrieben.

Natürlich war die Mutter meiner Bekannten sehr entsetzt und traurig, dass man beinahe vierzig Jahre zur Vorsorge geht und dann irgendwann als zu alt für Vorsorgeuntersuchungen abgestempelt wird.

Habt ihr das auch schon gehört, dass manche Vorsorgeuntersuchungen ab einem bestimmten Alter einfach nicht mehr von den Krankenkassen übernommen werden? Ich finde gerade in dem Alter, wo man vermehrt mit solchen Krankheiten rechnen muss, sollte man auf alle Fälle die entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen bekommen. Was denkt ihr darüber? Findet ihr so etwas gerecht?

Zu alt für eine Mammographie kenne ich nicht. Aber ich bin 37 Jahre alt und bei mir wird Ultraschall gemacht. Erst wenn dort ein Verdacht besteht, dann bekomme ich eine Überweisung. Vielleicht liegt es ja auch daran und sollte eine Ultraschalluntersuchung der Brust machen lassen. Die Krankenkasse übernimmt das zwar auch nicht, aber es ist eine sehr sichere Sache und dort kann man auch alles sehen. Ich denke, sie sollte sich einen anderen Arzt suchen und dort eine Ultraschalluntersuchung durchführen lassen.

Ich habe gelesen, dass es in der Tat nur bis 69 bezahlt wird. Wenn sie die Kontrolle weiterhin möchte, kann sie ja selber zahlen, oder geht das nicht? Ich finde es wirklich sehr schade, dass das nur bis zu einem bestimmten Alter geht. Aber meiner Meinung nach müsste man Veränderungen ja auch schon bei einen Ultraschall gut sehen und der müsste normal weiterhin kostenlos sein.

Bei diesen ganzen Vorsorgeuntersuchungen darf man nicht vergessen dass jede Röntgenaufnahme eine Belastung für den Körper darstellt. Die Anzahl der Erkrankungen durch Röntgenstrahlen ist recht erheblich so dass man wirklich vor jeder Aufnahme abwägen muss ob das wirklich erforderlich ist. Gerade im Alter hat man in der Regel schon eine Vielzahl von Röntgenaufnahmen hinter sich gebracht. Die Strahlung kumuliert sich im Körper, das bedeutet dass sie nicht abgebaut wird und man irgendwann die Obergrenze erreicht hat die der Körper noch verkraften kann. Mit jeder weiteren Röntgenaufnahme steigt das Risiko einer Strahlenerkrankung expotential an so dass sie einfach nicht mehr gerechtfertigt werden kann.

Das hat aber nichts damit zu tun dass ältere Menschen nicht mehr ausreichend medizinisch versorgt werden. Du bekommst auch noch als Neunzigjähriger ein teures künstliches Hüftgelenk wenn es erforderlich ist.

Wahrscheinlich ist das eine Abwägungssache zwischen Nutzen und Risiko. Wenn man ab 70 Jahren Brustkrebs neu bekommt, ist die Lebenserwartung nach neuesten Untersuchungen nicht eingeschränkt. Da überwiegen wahrscheinlich dann die Schäden durch die Röntgenstrahlen und die psychische Belastung durch unnötige Operationen.

Ich bin über 50 Jahre und habe anfangs die Screenings mitgemacht, die man ab 50 Jahren angeboten bekommt, aber nach tieferer Beschäftigung mit dem Thema lasse ich es jetzt. Die Untersuchung ist ja nicht unumstritten und ich bin erblich gar nicht vorbelastet. Bei erblicher Vorbelastung tritt der Brustkrebs aber ziemlich sicher vor 69 Jahren auf, falls er auftritt. Ich bin mir sicher, dass es keine Altersdiskriminierung ist. Andere teure Untersuchungen und Operationen bekommt man ja im Alter selbstverständlich bezahlt. Man wird da wirklich abgewogen haben, was mehr Nutzen bringt.