Nachbar hat Päckchen geöffnet- Was kann man tun?

vom 04.06.2012, 00:33 Uhr

Ich denke damit muss deine Cousine leben. Die Nachbarin war ja eigentlich noch so nett und hat das Päckchen angenommen. Sie hätte dies ja nicht tun müssen. Außerdem weißt du ja nicht ob die Kinder ausnahmsweise doch da waren und wen die Schuld trifft. Ich hatte vor Kurzem auch Probleme mit der Zustellung und habe erfahren, dass es bei der Post ein Schreiben gibt, welches man ausfüllen kann. Dort kann man festlegen, dass die Päckchen zum Beispiel einfach vor der Tür abgestellt werden und eine Unterschrift entfällt so. Du kannst auch einen anderen Ort, wie eine offene Garage oder ein Gartenstück und Co. angeben. Das werden wir in Zukunft auch in Anspruch nehmen und ich denke, dass wäre für eine Cousine eine gute Alternative um in Zukunft die Zustellung an die Nachbarin zu verhindern und so könnte das Päckchen wohlmöglich auch nicht mehr geöffnet werden.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir ist es auch schon mal passiert, dass ich aus Versehen das Päckchen von einem Nachbarn aufgemacht habe. Ich habe damals selber auch ein Buch erwartet, das Postbote hat mir das Päckchen auch noch mit dem Adressaufkleber nach unten in die Hand gedrückt und da man diese Päckchen mit Büchern ja hinten aufreißt, habe ich es dann auch nicht mehr umgedreht. Stutzig geworden bin ich erst beim Inhalt.

Ich finde es deshalb völlig übertrieben deshalb über eine Anzeige nachzudenken. Die Nachbarin hat sich ja sogar dafür entschuldigt, sie hätte das Päckchen ja genauso gut einfach vor die Tür legen können und deine Cousine hätte sich dann fragen können, wer denn wohl ihr Päckchen aufgerissen hat. Außerdem ist man als Nachbar nicht verpflichtet überhaupt fremde Post anzunehmen, die Nachbarin könnte das genauso gut ablehnen und deine Cousine müsste dann schauen, wie sie ihr Päckchen bekommt, die Post hat bekanntermaßen nicht gerade die arbeitnehmerfreundlichsten Öffnungszeiten. Darüber sollte sie auch mal nachdenken, bevor sie wegen eines einmaligen Vorfalls daran denkt, der Nachbarin die Polizei auf den Hals zu hetzen.

Und ganz davon abgesehen - was ist denn eigentlich so furchtbar schlimm an der Sache? War etwas beschädigt? Hat etwas gefehlt? Klar, ich möchte eigentlich auch nicht, dass jemand fremdes meine Post öffnet, aber es ist nun auch nicht gerade ein Staatsgeheimnis, was für Bücher ich lese oder was für Filme ich schaue oder mit was für einer Kameramarke ich fotografiere.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Also hier liegt das Verschulden ganz klar bei der Nachbarin und auch bei dem Paketboten. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn der Paketbote es einfach aus Bequemlichkeit bei den Nachbarn abgibt. Ich musste das hier im Haus ein paar Mal mitmachen, aber nie wurde ein Paket von einem Nachbarn geöffnet. Das verletzt meiner Meinung nach das Briefgeheimnis. Anzeigen würde ich sie deswegen nicht. Ich schlage vor, sie richtet sich einfach eine Karte für eine Packstation ein, dann ist das Problem gelöst und so werden keine Pakete mehr bei Nachbarn abgegeben. Das ist für mich hier eindeutig die friedlichste Lösung, denn eine Anzeige würde nur alles verschlimmern.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Jenna87w hat geschrieben:Ich finde es nicht in Ordnung, wenn der Paketbote es einfach aus Bequemlichkeit bei den Nachbarn abgibt.

Zwar mag es auch für den Zusteller "bequemer" sein, wenn dieser seine Lieferung los wird. Aber wenn Nachbarn hier Pakete und Sendungen für andere Nachbarn entgegen nehmen und diese dann auch abgeben, ist das eindeutig ein Zeichen einer funktionierenden Nachbarschaft. Zusätzlich hilft es auch der Person, die ein Paket erwartet aber nicht zu Hause ist, wenn der Lieferant kommt. Oder wäre ein Abholen bei der Post oder in einem UPS Frachtzentrum besser? Ehrlich gesagt würde ich nicht so gerne in einer absolut anonymen Gegend wohnen wollen, in der die Nachbarn praktisch auch solche Dienste nicht übernehmen und niemand an einem guten Verhältnis interessiert ist. Da dürfte man sich auch nicht wundern, wie es sein kann, dass Menschen praktisch über Wochen tot in der Wohnung liegen können, ohne das jemand was gemerkt haben will.

Die "Schuldfrage" stellt sich hier dann auch gar nicht, weil die Nachbarin ja klar gesagt hat, dass die Kinder hier irrtümlich das Paket geöffnet haben. Mehr ist nicht zu machen. Es bleibt eben nur das man explizit das Verbot ausspricht, dass die Nachbarn Pakete oder Sendungen annehmen. Ob man dann nicht besser an einen Umzug denken sollte, muss dann jeder für sich entscheiden.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Jenna87w hat geschrieben:Ich finde es nicht in Ordnung, wenn der Paketbote es einfach aus Bequemlichkeit bei den Nachbarn abgibt.


Wie bitte? Ich halte das sogar für die angenehmste Lösung für alle Beteiligten! Immerhin würde es den Empfänger zusätzliche Zeit kosten, zur nächsten Postfiliale zu gondeln, und berufstätige Menschen können das dank der "kundenfreundlichen" Öffnungszeiten vieler Postfilialen teilweise überhaupt nicht leisten. Da ist es doch viel besser und bequemer, das Paket wartet bei den Nachbarn auf einen, bis man abends nach Hause kommt. Dass der Paketbote sich einen zusätzlichen Arbeitsvorgang spart, ist höchstens ein kleiner Bonus.

Ich muss schon sagen, dass ich in einer nachbarschaftlichen Atmosphäre, in der wegen eines irrtümlich von den Kindern geöffneten Päckchens gleich mit einer Anzeige gedroht wird, nicht leben wollen würde. Für mich klingt das nach Menschen, die es nicht gelernt haben, Probleme und Interessenkonflikte auf zivilisierte Weise in einem offenen, freundlichen Gespräch zu klären. Die Sachlage wäre natürlich anders, wenn die Nachbarin regelmäßig Post entwendet und öffnet - dann fände ich es angebracht, die Polizei zu alarmieren. Aber doch nicht bei einem einmaligen Vorfall, der höchstwahrscheinlich nicht einmal vorsätzlich war.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge


So einen ähnlichen Fall haben die Mitglieder hier im Forum auch schon im Thread Zählt das unter Verletzung des Briefgeheimnis? diskutiert. Da wurde auch das für und wider einer Anzeige diskutiert.

Prinzipiell verstehe ich aber die Cousine nicht wirklich. Warum versucht man dann nicht eine andere Lösung zu finden, wenn man den ganzen Tag berufstätig ist und Sendungen nicht selbst entgegen zu nehmen? Gerade bei Versandhäusern wäre es doch ein Leichtes die Sendungen an eine Packstation oder aber an den Arbeitsplatz senden zu lassen, auch die Einrichtung eines Postfachs wäre denkbar.

Das wäre etwas worüber ich nachdenken würde, wenn mich das geöffnete Päckchen so sehr ärgert. Immerhin ist es ja nicht so, wie im oben erwähnten Thread, dass da ein Brief mit möglicherweise unangenehmen Inhalt geöffnet wurde. Da würde ich dann nicht so einen Aufstand machen sondern eher dafür Sorge tragen, dass so etwas in Zukunft gar nicht mehr passieren kann.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@Jenna87w: Es dient aber auch der Bequemlichkeit des Empfängers, wenn er sein Päckchen nicht noch woanders abholen muss. Und bei uns im Haus klappt das super. Wir haben zwar auch Mieter, welche regelmäßig recht kleine Kinder aus der Familie betreuen oder eben selbst noch kleine Kinder haben. Aber hier würde da niemand des Theater machen, wenn so ein Zwerg mal neugierig war.

Wobei hier im Haus auch die Päckchen dann nicht einfach vor die Wohnungstür des Empfängers gelegt werden. Man bekommt eine Karte in den Briefkasten, welcher Nachbar die Lieferung angenommen hat und dieser hat es dann in seiner Wohnung bis man es abholt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^