Wie sieht eine interne Ausbildung aus?

Ich habe gerade die Wiederholung von "Rachs Restaurantschule" an und dort hat ein Kandidat eine "interne Ausbildung" bekommen. Andere haben eine "normale" Ausbildung bekommen. Ich habe mich dann schon gefragt, was eine interne Ausbildung ist und was man in der Hand hat, wenn man eine interne Ausbildung als Koch beispielsweise gemacht hat. Welche Ausbildung hat man, wenn man wie in Rachs Restaurantschule eine interne Ausbildung macht?

Ein Koch, der eine "normale" Ausbildung macht, hat irgendwann einen Gesellenbrief in der Hand. Wenn man aber eine interne Ausbildung macht, kann man ja keinen Gesellenbrief haben. Aber irgendwas sollte man ja in der Hand haben, wenn man die Ausbildungszeit beendet hat. Was also ist eine interne Ausbildung und wie sieht diese aus?

Soweit ich mich erinnere geht man bei einer solchen internen Ausbildung in keine Berufsschule. Stattdessen wird man dann innerhalb des Betriebes mit den jeweiligen Teilen des Berufes vertraut gemacht. Am Ende der Ausbildung muss man aber genau wie "normale" Auszubildende eine Prüfung ablegen. Hier bekommt man dann natürlich ebenfalls eine Bescheinigung.

Das ist für den Betrieb natürlich praktisch, da der Auszubildende eigentlich nie in die Berufsschule muss und darum vielleicht nicht auf einmal eine Woche dann weg ist. Aber ich finde eine solche Ausbildung nicht so gut, da man eben nur sieht, wie es in dem Betrieb ist, in dem man die eigene Ausbildung macht. Ich sehe beispielsweise immer wie unterschiedlich einzelne Berufe seien können, wenn ich in der Berufsschule bin. Ebenfalls könnte es sein, dass man durch den Betrieb nicht alles beigebracht bekommt, was eigentlich in der Berufsschule gelehrt wird.

Also ich finde interne Ausbildungen viel besser als "normale" Ausbildungen. Wenn ich überlege was ich alles für unmögliche Fächer in meiner Ausbildung hatte, die ich wirklich nie mehr gebrauchen kann, dann frage ich mich echt wozu ich das gelernt habe. Ich finde Ausbildungen sollten so sein das man jeden Tag in seinem Betrieb ist. Dort wird einem beigebracht was man für den Beruf braucht und nicht noch sämtliches unnützes Zeug. Außerdem gibt es so viele Menschen, die den eigentlichen Beruf super ausüben würde, aber auf Grund von schulischen Defiziten, die Prüfung nicht bestehen.

Für die wäre es ein großer Vorteil, denn so müssen sie nicht ständig die Angst haben, wegen der Schule ihre Ausbildung nicht zu schaffen. Wenn ich jeden Tag auf Arbeit bin, dann sehe ich doch was ich machen muss. Durch direktes Anwenden lernt man in den meisten Fällen viel besser als wenn man es theoretisch in der Schule behandelt. Aber das wird wohl Wunschdenken bleiben das sich dieses System komplett durchsetzt.

Ich halte nichts von einer internen Ausbildung. Eine interne Ausbildung kann man dann machen, wenn man seinen Berufsschulabschluss schon hat. Dann muss man nur noch zum Betrieb gehen, muss aber am Ende genau dieselbe Prüfung ablegen, wie bei einer dualen Ausbildung. Den Prüfungsstoff, der in der Berufsschule vermittelt wird, muss man sich dann selbst aneignen. Das ist neben dem Arbeiten komplizierter als mit Berufsschule nebenbei. Deswegen würde ich so eine Ausbildung nicht machen. Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt, da ich bereits eine Ausbildung abgeschlossen habe und danach eine neue angefangen habe. Der Betrieb hat mir aber davon abgeraten.

Die "interne Ausbildung" bei Rachs Restaurantschule wurde meines Wissens nach so erklärt, dass die Person nicht die normale Ausbildung mit Berufsschulunterricht und so absolviert, sondern eben nur durch den Betrieb geschult wird. Gerade bei "schwierigen Fällen", wie es bei den Kandidaten dieser Sendung ja der Fall ist, kann so mehr auf den Auszubildenden eingegangen werden und die Lehre individueller gestaltet werden.

Aber es wurde auch gesagt, dass diese interne Ausbildung mit der ganz normalen Prüfung vor der IHK endet. Das heißt also, dass der gleiche Unterrichtsstoff durchgenommen werden muss wie bei einer normalen Ausbildung. Mit bestandener Prüfung dürfte man dann auch einen Gesellenbrief erhalten und kann sich somit auch anderweitig bewerben.