Tapetenwechsel in eigener Wohnung wie eine Therapie?!
Heute rief mich eine Freundin an und war richtig glücklich am Telefon. Sie hat in der letzten Woche ihre Wohnung neu gestrichen und teilweise tapeziert. Sie hat sich vor einigen Wochen von ihrem Freund getrennt und war eigentlich überhaupt nicht glücklich damit. Sie meint aber, als sie heute mit mir sprach, dass der Tapetenwechsel und die neue Farbe wie eine Therapie wirkt und sie das Gefühl hat, dass nun der Neuanfang beginnen kann.
Findet ihr auch, dass ein Tapetenwechsel bzw. ein Farbwechsel in der eigenen Wohnung so etwas wie eine Therapie ist und dass man sich danach wieder wohler fühlen kann, auch wenn man vielleicht gerade eine Trennung hinter sich hat oder etwas schlimmes erlebt hat? Sollte man, wenn man sich seelisch nicht gut fühlt einfach mal einen Farbwechsel oder einen Tapetenwechsel in der eigenen Wohnung in Erwägung ziehen?
Danach fühlt man sich wirklich wohler, denn der ganze Raum macht dann auch einen frischeren Eindruck als vorher. Ich habe das Aktion bei meinen Rauchstopp gemacht und habe mich wirklich viel besser gefühlt, weil der alte gewohnte Nikotingeruch sofort weg war. Auch die frische Tapete war eben ein Hingucker, denn ich verwendete eine sogenannte Panoramatapete. Allerdings sollte man auch die Möbel danach umstellen, denn das kann die Therapiewirkung und den Erholungswert mächtig erhöhen.
Als ich den Titel dieses Beitrags las, musste ich sofort an mich selbst denken. Ich habe bis vor einigen Jahren in einer Wohnung gelebt, die hauptsächlich von gelb und blau dominiert wurde, teilweise fiel das recht dunkel aus. Als ich mir diese Farben aussuchte, war ich auch in der dazu passenden seelischen Verfassung und war mit der Auswahl zufrieden.
Erst als ich einige Jahre später feststellte, dass vor allem mein Schlafzimmer mal wieder renovierungsbedürftig ist, entschied ich mich spontan für gänzlich andere Farben. Ich wählte ausschließlich helle und warme Töne und achtete auch sehr auf die Kombinationen. Der Unterschied war für mich geradezu bahnbrechend. Als ich mit dem ersten Zimmer fertig war, stellte sich bei mir schon direkt eine bessere Laune ein, die ich zuerst noch der getanen Arbeit zu sprach. Nach und nach stellte ich aber fest, das dieser totale Tapetenwechsel mich dauerhaft glücklich gemacht hat. Ich war zwar nicht direkt von einer Trennung oder einem Verlust betroffen, es war eher eine lang anhaltende Melancholie und vielleicht auch eine leichte Depression, die mich aber nie ganz losgelassen hat.
Mittlerweile sind wieder einige Jahre ins Land gezogen, doch ich bin noch immer von meiner Wohnung begeistert, fühle mich pudelwohl darin und bin glücklich und zufrieden. Vielleicht habe ich während der damaligen Renovierungszeit auch gleich mein Gefühlsleben mit renoviert, ich will das mal nicht ganz ausschließen, aber der Tapetenwechsel war ausschlaggebend und beeinflusst mich bis heute.
Ja, dem kann ich bedingungslos zustimmen. Ich habe früher oft meine Wohnung verändert, sei es mit der Umstellung der Möbel, sei es mit einer anderen Wandfarbe. Für mich ist jede Veränderung der Wohnung wie eine Therapie. Ich denke, es liegt daran, dass ein äußerer Neuanfang auch einen inneren verstärkt und auch umgekehrt.
Wenn Frauen zum Beispiel zum Friseur gehen und sich eine völlig neue Frisur machen lassen, kann man fast mit Sicherheit sagen, dass sie in ihrem Leben einen positiven Entschluss gefasst hat, der etwas mit Neuanfang zu tun hat. Entweder beruflich oder privat. Vielleicht hat sie sich entschlossen zu kündigen, weil sie in ihrem Beruf unzufrieden war. Vielleicht hat sie die Trennung von ihrem Freund endlich überwunden und Ähnliches. Die neue Frisur verstärkt das noch.
Neue Tapeten sind noch stärkere Zeichen. Aber die neue positive Einstellung hat eigentlich schon vor der Veränderung stattgefunden, sonst hätte man die Energie gar nicht dazu gehabt. Man war sich vielleicht dessen nur noch nicht bewusst. Die Veränderung in der Wohnung ist der endgültige Beweis und bringt eine zusätzliche Verstärkung des positiven Gefühls.
Um noch einmal zusammenzufassen: Erst einmal kommen die positiven Gefühle und die Energie zurück, aber vielleicht so schwach, dass man es noch nicht so realisiert. Dadurch bekommt man die Energie für eine äußere Veränderung, zum Beispiel in einer neuen Frisur oder neuen Tapete. Durch die Veränderung wird das Gefühl wahrgenommen und verstärkt sich. So würde ich das als Hobby-Psychologe sehen.
Ich denke, dass solche Handlungen nach einer Trennung eher einen symbolischen Charakter haben. Egal, ob das nun die ja schon extrem klischeehafte neue Frisur , die neue Garderobe, das neue Körpergefühl Dank Sport oder eben die neue Wandfarbe ist. Wahrscheinlich brauchen solche Leute diese symbolischen Handlungen um sich selber mental für einen Neuanfang zu motivieren, vielleicht sind sie auch schon so oft mit den Klischees konfrontiert worden, dass sie meinen, dass es einfach dazu gehört, dass man nach einer Trennung irgendwas an sich oder dem Umfeld verändert.
Vielleicht werden die eigenen Probleme aber auch auf etwas anderes projiziert. Nach einer Trennung ist man wahrscheinlich oft mit der Situation nicht zufrieden, man ist vielleicht auch nicht glücklich damit, wie das Ganze abgelaufen ist, man gibt sich selber die Schuld und so weiter. Daran kann man nichts ändern, aber wenn man die Unzufriedenheit auf die Frisur oder auf die Wandfarbe projiziert kann man daran dann eben schon etwas ändern und hat so vielleicht nicht mehr das Gefühl der Situation ausgeliefert zu sein. Aber das ist natürlich reine Küchenpsychologie.
Ich bin für solche Geschichten wahrscheinlich zu rational. Ich habe meine Wandfarben zwar auch schon radikal geändert und bin von bunten Wänden im ganzen Haus auf komplett weiß umgestiegen, aber ich war damals auch wirklich mit den Wänden unzufrieden und nicht mit mir oder meiner Beziehung. Wenn ich jetzt das Bedürfnis spüren würde den Pinsel zu schwingen und eine radikale farbliche Veränderung vorzunehmen, würde ich mich erst mal fragen, warum ich das genau möchte.
Ich habe so etwas auch schon erlebt. Als ich mich von meinem langjährigen Partner getrennt habe, habe ich meine damalige Wohnung auch erstmal renoviert. Für mich war es wichtig, denn das war irgendwie wie ein Neuanfang und mit der Arbeit war ich auch abgelenkt und hatte keine Zeit über das alles nachzudenken. Ich habe mich auch, als ich dann letztlich fertig war, viel besser gefühlt und hatte den Eindruck, dass das alte nun auch weg ist mit der neuen Farbe an der Wand.
Ich denke also schon, dass es eine Art Therapie sein kann, wenn man sich gerade getrennt hat und etwas verändert. Viele verändern dann ja auch ihr äußeres, weil sie sich damit wieder wohler fühlen, weil ein neuer Abschnitt beginnt und solche Dinge eben. Ich empfand es damals auch als eine Art Therapie, es ging mir zumindest besser dadurch, weil ich etwas für mich tun konnte, etwas verändern konnte. Dazu kamen dann auch neue Möbel und ich habe auch abgenommen dadurch, was mir ebenfalls ein besseres Gefühl gab.
Ich glaube, dass deine Freundin recht hat. Durch das Wechseln der Tapeten oder Farben kann jeder seine eigene Stimmung aufhellen und verbessern. Ich habe das zwar noch nicht in dem Maße erlebt, aber ich bin auch der Meinung, dass bei mir ein anderer Anstrich fällig ist. Eine freundliche helle Farbe lässt den Menschen wieder tief durchatmen und er denkt gleich viel positiver.
Das ist wie mit einem alten Gemälde, das schon lange in einem Raum hängt. Ist es in dunklen Tönen gehalten kann es zwar sehr schön und harmonisch sein, aber die Stimmung des Menschen zum positiven Denken kann es nicht beeinflussen. Wird es ausgetauscht und an seine Stelle ein Gemälde mit luftigen, leichten und hellen Sommerfarben gehängt, ist es auch schön und stimmig, aber beim Betrachten überträgt es eine aufheiternde Wirkung auf seinen Betrachter. Der Mensch kann wieder durchatmen.
So denke ich mir auch eine dauerhafte, positive Ausstrahlung von Heiterkeit von einer neuen Tapete oder einem neuen Farbanstrich. Durch diese Maßnahme scheint bei einigen Menschen eine neue beschwingte Lebensphase zu beginnen und das ist gut so.
So habe ich das zwar nicht immer mit meinen Tapeten gemacht, aber mit meiner Lampe im Schlafzimmer. Sie hängt in fünf Armen herunter. Ursprünglich hatte sie eine schöne lila Farbe als ich sie kaufte. Damals meine absolute Lieblingsfarbe, auch heute noch. Dann kam eine Zeit, in der ich Sehnsucht nach helleren Tönen hatte und ich strich sie orange. Mittlerweile ist sie rot und das Rot spiegelt sich in Deko an der Wand wider. Ich will damit sagen, dass nicht unbedingt der ganze Raum gestrichen werden muss. Oft genügt schon ein Teil, wie eine Lampe an der Decke, die nicht zu übersehen ist.
Ich kann dem auch nur zustimmen. Gerade wenn man eine schlimme Zeit durchgemacht hat oder sich von seinem Partner getrennt hat, tut ein Tapetenwechsel gut und bewirkt auch wahre Wunder. Das ist wie eine Erneuerung für die Seele, genauso wie ein neuer Haarschnitt bei einem neuen Lebensabschnitt. Um dekorieren der Wohnung ist gleich zu setzen mit dem dekorieren der Seele, man mistet aus und lässt einen neuen Stil oder eine neue Erfahrung in der Wohnung wieder spiegeln. Ich liebe so etwas und alleine das Renovieren finde ich einfach sehr beruhigend, auch wenn es anstrengend ist!
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