Vollzeitjob, Haushalt und große Kinder
Meine Freundin geht seit dem 1. August wieder Vollzeit arbeiten. Ihre Kinder sind 16 und 17 Jahre alt. Seitdem sie wieder voll arbeiten geht, bleibt der Haushalt ziemlich an ihrer Backe hängen. Sie kommt nach hause und muss dann erst noch das Chaos der Kinder wegmachen. Sie hat aber auch keine Planung.
Wie organisiert ihr den Haushalt mit großen Kindern und bekommt den Vollzeitjob dann auch ohne Stress hin? Wie sollte sie ihren Kindern klar machen, dass sie helfen müssen? Meine Freundin ist froh, dass sie und ihre Kinder nun mehr Geld zur Verfügung haben. Sie ist nämlich alleinerziehend und hat keine Unterstützung durch den Vater.
Normalerweise sollten Jugendliche in dem Alter im Haushalt etwas mithelfen, insbesondere wenn die Eltern (in diesem Fall eben die Mutter) berufstätig ist. Wenn die Kinder nicht völlig verzogen sind, wird ihnen das auch schnell klar werden und sie werden mehr oder weniger freiwillig mithelfen.
In diesem Fall ist doch die Sache ganz eindeutig. Wenn sie ein bisschen im Haushalt mithelfen, haben sie alle mehr Geld. Das kommt doch auch ihnen zugute und genau das würde ich ihnen auch klar machen. Dazu sollten dann klare Regeln über den Umfang der Hausarbeit aufgestellt werden.
Meine Eltern waren auch voll berufstätig und die Hausarbeit war organisiert. Ich habe bestimmte Aufgabengebiete übernommen, um meine Eltern zu unterstützen. Teilweise war es auch zu viel, weil mein Vater später den ganzen Tag zu Hause war. Man muss da ein geregeltes Mittelmaß finden, aber bei zwei Kindern, die schon so alt sind, ist das kein Problem. Am besten ist es, da einen Haushaltsplan auf zu stellen. Jeder hat dann kleinere Aufgaben, die er übernimmt und die Mutter wird entlastet. So sollte sie es auch ihren Kindern klar machen, denn von dem mehr Geld profitieren ja auch die Kinder.
Deine Freundin sollte ihre Kinder dazu verdonnern, ihr bitte unter die Arme zu greifen. Ich weiß ja nicht, was die beiden Teenager machen, ob sie eben noch zur Schule gehen, eine Ausbildung absolvieren oder dergleichen. Aber es sollte doch nun wahrlich kein Problem sein, auch mal etwas in die Hand zu nehmen und zumindest das eigene Chaos wegzuräumen, vielleicht auch den Staubsauger zu nutzen und eventuell das Geschirr abspülen/ in die Spülmaschine räumen.
Andere Familien und alleinerziehende Eltern kommen damit auch gut zurecht und wie sollen die Kinder bitte schön sonst Selbständigkeit lernen, wenn die Mutter ihnen noch weiterhin alles nachträgt?
Meine Eltern haben damals auch beide gearbeitet, als wir älter waren und dennoch haben wir auch die eine oder andere Aufgabe übernommen oder wurden dazu verdonnert. Unser Chaos mussten wir selbst beseitigen und wenn es nicht getan wurde, mussten wir eben so damit leben, dass es so aussieht. Irgendwann fühlt man sich so nicht mehr wohl und so haben wir es dann eben -wenn auch zugegebenermaßen mit Widerwillen- uns darum gekümmert. Immerhin kam es auch uns zugute, dass mehr Geld vorhanden war.
Ich lebe mit zwei jüngeren Kindern (7 und 10 Jahre) allein in einem Haushalt und der bleibt auch nicht allein an mir hängen. Trotzdem sieht es aber auch nicht sonderlich chaotisch aus (kleinere Ausnahmen zwischen ausladen und verstauen des Wocheneinkaufes sind wohl normal) und ich gehe schon seit einiger Zeit in Vollzeit außer Haus arbeiten. Daher ist mir das Problem nicht ganz verständlich.
Meine Kinder sind es einfach gewöhnt, dass sie auch etwas mithelfen. Das finde ich völlig normal und sie wissen einfach, dass Hilfe sein muss, damit alles rund läuft. Wenn Teenager das noch nicht begriffen haben, dann ist es natürlich ungleich schwerer ihnen das beizubringen. Da wäre es wohl erst einmal nötig einen Plan aufzustellen, damit die Kinder die Arbeit nicht mehr übersehen können und dann den Plan auch umsetzen. Sicher ist hier auch Konsequenz gefragt, wie beispielsweise nur die eigene Wäsche waschen, wenn nicht geholfen wird. Oder: für jede "Dienstleistung" einen Betrag ansetzen und das Taschengeld um den entsprechenden Betrag kürzen, wenn die Mutter eine "Dienstleistung" ausführen musste.
Das Problem scheint wohl zu sein, dass sie jahrelang hinter den Kinder her geräumt hat, weil sie keine andere Beschäftigung hatte oder neben einem Teilzeitjob genug Zeit dazu hatte. So haben die Kinder wohl nicht gelernt ihren eigenen Kram in Ordnung zu halten und sicher wird es nicht einfach werden nun plötzlich neue Regeln einzuführen und 16 bzw. 17 Jahre Erziehung ungeschehen machen zu wollen.
Die Kinder sind zwar in einem Alter, wo man sich eigentlich schon Gedanken über Arbeitsteilung im Haus machen sollte und selbst auf den Gedanken kommen könnte, dass die Mutter etwas Unterstützung brauchen könnte, aber einen großen Vorwurf kann man bei so einer Erziehung auch nicht machen. Bestimmte Abläufe prägt man sich in der Kindheit einfach ein und führt sie dann irgendwann automatisch durch. Ich stelle zum Beispiel nach dem Essen immer mein Geschirr zusammen und trage es in die Küche, auch wenn ich bei Freunden esse. Ich finde es einfach normal, dass man nicht einfach vom Tisch aufsteht und alles stehen und liegen lässt und ich denke da auch nicht groß drüber nach, weil ich das eben so gelernt habe.
Kindererziehung ist nun mal schwierig, das hätte sich deine Freundin vielleicht überlegen sollen, bevor sie die zwei Kinder bekommen hat. Wie lief das denn mit dem Haushalt vor dem 1. August? Entweder sie hat dann nur Halbtags gearbeitet oder gar nicht und hatte demnach genug Zeit für den Haushalt. Wenn sie bisher den Haushalt immer klaglos alleine gemacht hat, dann muss sie sich jetzt nicht wundern, wenn es jetzt Probleme gibt.
Natürlich ist es schwierig, wenn sie den Kindern bisher immer alles hinterher geräumt hat und die nie auch nur einen Finger krumm machen mussten. Es wäre sicherlich einfacher gewesen, wenn deine Freundin den Kindern das von klein auf beigebracht hätte, dass sie auch was im Haushalt machen müssen und das so etwas wie Putzen gemeinsam erledigt wird. Ich würde an ihrer Stelle ein ernstes Wort mit den Kindern sprechen, ihnen sagen, dass man jahrelang falsch gehandelt hat und ab sofort Mithilfe Pflicht ist. Wer nicht mit hilft, der bekommt eben Konsequenzen zu spüren (wird nicht mehr bekocht, bekommt keine Wäsche mehr gewaschen, oder Ähnliches).
Einen Haushalt neben einem Vollzeitjob zu führen ist nicht unbedingt stressig, das bekommen andere Leute auch hin. Nur darf man sich eben keine Müllverursacher heranzüchten, sondern muss die Kinder auch erziehen, dass sie mithelfen (möglichst von Anfang an). Ich habe zwar keine Kinder, aber man darf denen natürlich nicht 16 Jahre lang alles hinterher räumen. Ich habe da gute Erfahrungen mit Putzplänen gemacht. Stressig finde ich den Haushalt nicht, sondern nur nervig.
Diamante hat geschrieben:Wie organisiert ihr den Haushalt mit großen Kindern und bekommt den Vollzeitjob dann auch ohne Stress hin? Wie sollte sie ihren Kindern klar machen, dass sie helfen müssen?
Da die Mutter ja nun auch Vollzeit arbeiten geht, sollte es für ihre Kinder eigentlich selbstverständlich sein, dass sie ihre Mutter im Haushalt unter die Arme greifen, denn sie profitieren ja auch von dem zusätzlichen Geld. Anstelle der Mutter würde ich mich mit den Kindern mal zusammensetzen und ihnen erklären, das nur mehr Geld in der Haushaltskasse ist, weil sie nun auch Vollzeit arbeiten geht und das nur möglich ist, wenn die Kinder sich mit an der Hausarbeit beteiligen. Ansonsten muss die Mutter von den Kindern Kostgeld verlangen, damit man evtl. einen Putzfrau oder so einstellen kann, aber ich denke, wenn es den Kindern ans Geld geht, werden sie sich schnell überlegen, ob sie nicht doch selber mit anpacken wollen.
Meine Einstellung zu dem Thema: selbst Schuld! Die Kinder sind 16 und 17 und nicht 6 und 7 oder? Wer seine Kinder nicht erziehen kann, der muss dann eben unter den Folgen leiden, da kann man nichts machen, ich finde, dass muss sie alleine ausbaden. Wenn man seine Kinder früh so erzieht, dass sie lernen, ihren eigenen Dreck wegzuräumen und auch im Haushalt helfen, weil sie die Notwendigkeit erkennen, dann hat man solche Probleme später auch nicht. Meine Mutter war jetzt auch längere Zeit auf Reha und anschließend noch mit meinem Vater im Urlaub, klar wir haben eine Putzfrau die grundlegende Dinge wie Boden und Fenster erledigt, aber das ist noch nicht alles an Haushalt und den Rest haben ich und mein Bruder einwandfrei alleine hinbekommen, da gab es kein Chaos oder irgendwelche Schmutzereien, die anschließend an den Eltern hängen geblieben wären.
Von daher habe ich da kein großes Mitleid, sie soll ihre Kinder eben vernünftig erziehen. Ich habe auch Freundinnen, die es gewohnt sind zu Hause nichts zu machen und wieder andere, die sich sehr stark beteiligen. Das ist eben eine Frage der richtigen Erziehung und wenn Eltern ihren Kindern von klein auf alles hinterherwerfen, dann braucht man sich in solchen Situationen auch nicht zu wundern, wenn der Haushalt dann an einem selbst hängen bleibt.
Diamante hat geschrieben:Wie organisiert ihr den Haushalt mit großen Kindern und bekommt den Vollzeitjob dann auch ohne Stress hin? Wie sollte sie ihren Kindern klar machen, dass sie helfen müssen?
Ich bin auch der Meinung, das die Kinder in dem Alter, sich schon sehr an den Haushalt mit beteiligen könnten und eigentlich wäre es auch deren Aufgabe, ihre Mutter damit zu entlasten, denn sie profitieren ja auch davon, das mehr Geld in die Haushaltskasse gelangt. Die Mutter sollte auf jeden Fall mal ein ernstes Gespräch mit ihren Kindern führen und wenn sie sich dann noch weigern, dann würde ich den Geldhahn auch zudrehen, denn ohne Leistung keinen Preis.
Ich selber bin auch berufstätig und auch wenn mein Partner zu Hause den Hausmann macht, müssen meine Kinder, die gerade mal 7 und 11 Jahre alt sind, auch diverse kleine Aufgaben übernehmen. Sie wollen ja auch schließlich Taschengeld haben und können ruhig schon lernen, das sich die Wohnung nicht von alleine sauber macht und das das Geld auch nicht einfach so aufs Konto kommt.
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