Wenn man im Beruf zwischen den Fronten steht!

vom 11.08.2009, 18:56 Uhr

Hallo,

in unserem Kindergarten gibt es eine Problemgruppe. Die eine Kindergartenpädagogin ist zwar schon seit einem Jahr in der Gruppe ist aber dennoch sehr schlampig und oftmals nahezu chaotisch. Die andere Kindergartenpädagogin ist erst seit Mitte Mai in der Gruppe und hat das große Problem, dass sie sich einfach noch nicht so gut auskennt.

Die beiden versuchen zwar möglichst zusammen zu arbeiten, schaffen es aber irgendwie nicht so Recht. Ich kann mir nun beinahe täglich von beiden die Jammerei anhören, was die andere Kollegin nicht alles falsch macht. Ich versuche möglichst neutral zu sein und mich so weit es geht auch heraus zu halten. Deswegen sage ich ihnen eigentlich immer, dass sie das mit der anderen besprechen sollen oder wenn es gar nicht geht, zu unserer Chefin gehen sollen und dort nach einer Aussprache verlangen sollen.

Kennt ihr diese Situation, dass ihr zwischen den Fronten steht? Was tut ihr, um nicht irgendwann die oder der Dumme zu sein?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist aber der klassische Fall, in dem Du als Gleichberechtigte (wenn auch u.U. mit mehr Erfahrung ...) rein gar nichts ausrichten kannst. Zwar kannst Du versuchen, zu vermitteln. Aber Du wirst es kaum beiden Recht machen können. Und der Versuch, einen Ausgleich zu suchen, wird mit Sicherheit nicht honoriert. Im schlimmsten Fall - bzw. in dem für solche Situationen sich anbietenden Fall - werden beide unabhängig voneinader Dir Parteilichkeit für die Gegenseite unterstellen. Und schon hast Du, was Du verhindern wolltest: Du bist die Dumme in der Mitte.

Daraus kann sich dann evtl. eine Konstellation ergeben, die die beiden Kolleginnen zusammenbringt: nämlich das gemeinsame neue Feindbild :lol: Aber das ist auch das Beste was rauskommen könnte. Nur nicht für Dich. Und bringen würde Dir das auch nichts.

Ergo bleibt eigentlich nichts weiter, als das die Vorgesetzte(!) hier ein Machtwort spricht. Besser vielleicht, wenn sie zuerst die Vermittlerrolle übernimmt. Aber wenn die Situation sowieso schon verfahren ist, muss sie Kraft ihres Amtes Anweisungen vorgeben oder die Organisation umstellen. Es ist ja nicht in Stein gehauen, dass diese beiden Kolleginnen wirklich zusammen arbeiten müssen und man könnte sie unterschiedlichen Gruppen zuteilen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wenn ich ehrlich bin, dass musst uns solltest du dich aus der Sache aushalten. Weder sollte man Partei ergreifen, noch Mülleimer der anderen beiden spielen. Damit tust du dir keinen Gefallen und schon gar nicht in diesem Beruf.

Allerdings ist es durchaus legitim, wenn DU mal zur Chefin gehst und ihr dein Problem schilderst. Du musst ja nicht sagen, dass die eine schlampig arbeitet. Aber du solltest ihr mitteilen, dass es zwischen den beiden Probleme gibt, sie damit ständig zu dir kommen statt zu ihr, und du ja nun nichts machen kannst. Die beiden müssen Hand in Hand arbeiten, sonst klappt das nicht und scheinbar können sie das nicht.

Und wenn keine der beiden in der Lage ist, selber zur Chefin zu kommen, dann musst du das übernehmen. Man bittet dich ja indirekt um Hilfe, wenn man sich städig bei dir ausheult. An der Situation muss sich eben etwas ändern und da solltest du nachhelfen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Das Problem kenne ich auch gut von einer ehemaligen Arbeitskollegin, die nicht gut mit unserer Chefin klar kam und umgekehrt. Ich musste mir dann immer von meiner Chefin anhören, was diese Kollegin schon wieder gemacht hat und auch die Kollegin kam dann immer zu mir und hat sich bei mir darüber beschwert, dass die Chefin ihr schon wieder etwas gesagt hat, was sie falsch gemacht hat und beim nächsten Mal anders machen soll.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht unglücklich darüber bin, dass die Kollegin nicht mehr bei uns arbeitet. Es war für mich sehr anstrengend, immer zwischen den Stühlen zu stehen. Ich musste bei den meisten Sachen meiner Chefin recht geben, trotzdem habe ich versucht, mich so weit wie möglich heraus zu halten. Zu der Kollegin habe ich nur immer wieder gesagt, dass sie die Sachen dann doch bitte mit der Chefin klären sollte. Ich denke auch, dass dies der einzige Rat ist, den man wirklich geben kann, dass die zwei Personen, die ein Problem miteinander haben, das auch untereinander klären sollten. Sonst muss eben der Chef eingreifen und eine Entscheidung treffen, wenn es gar nicht anders geht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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