Kleines Schild mit Namenserklärung unter Straßenschild

vom 01.06.2012, 12:50 Uhr

Heute ist bei uns eine neue Seitenstraße fertiggestellt worden. Ich habe gesehen, dass unter dem Schild noch ein kleines Schild hängt, was man aber nur als Fußgänger beim näheren Herangehen lesen kann. Darauf steht eine kurze Erklärung, woher der Name dieser Straße kommt. In diesem Fall ist sie nach einem ehemaligen Bürgermeister unseres Stadtteils benannt worden, der später Widerstandskämpfer gegen Hitler war.

Ich hatte solch eine Erklärung für einen Straßennamen schon einmal gesehen, weiß aber nicht mehr, wo. Ich finde die Idee sehr gut. Oft weiß man ja noch nicht einmal von der eigenen Straße, warum sie so heißt, außer wenn die Person sehr berühmt war oder ist. Die Person, nach der die Straße benannt ist, in der ich wohne, kenne ich nur, weil ich danach gegoogelt habe.

Es wäre schön, wenn unter noch mehr Straßenschildern solche kleinen Schildchen angebracht werden. Sie sind wirklich sehr unauffällig und lenken Autofahrer bestimmt nicht ab. Man kann sie nur lesen, wenn man als Fußgänger praktisch direkt davor steht. Natürlich brauchen Namen wie Meisenweg oder Tannenstraße keine Erklärung, ebenso wenig wie Bahnhofsstraße oder Kirchweg. Aber falls Straßen nach Personen benannt werden, ist es doch ganz interessant.

Vielleicht ist das in anderen Städten oder Dörfern üblich, hier ist es aber selten. Wie ist es bei euch, sind unter den Straßenschildern Erklärungen zum Straßennamen? Wie findet ihr das?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Solche Erklärungen sind immer eine feine Sache und sogar bei sog. "Berühmtheiten" wäre es nicht schlecht, ein paar Grundsatzdaten anzugeben. Was aber ein beiläufiger Effekt solche Beschreibungen wäre, wäre die Auseinandersetzung mit den Namensgebern, wenn die nämlich sich keineswegs eignen, in der heutigen Zeit über so eine Straßen- oder Platzbenennung in Erinnerung zu bleiben.

So fällt mir auf Anhieb ein, dass es in Westdeutschland sehr beliebt war/ist, Straßen auch nach Namen von Feldherren zu benennen, die z.B. auf Afrikafeldzügen "sehr erfolgreich" waren und unumwunden klar zu erkennen gegeben haben, dass die Bevölkerung Afrikas keinesfalls als ebenbürtige Menschen zu sehen sind. Was dann auch das brutale Vorgehen und die unerbitterliche Härte mit der gegen die Gegner vorgegangen wurde erklären könnte.

Wenn jetzt kritisch mehr darüber berichtet werden würde, könnte ich mir vorstellen, dass es weniger Widerstand gegen Vorhaben gäbe, Straßen umzubenennen. Gerade wenn hier Nazi-"Sympathisanten"/Unterstützer/Förderer oder "große" aber rassistische Feldherren als Namensgeber ausgewählt wurden. Außerdem kann man so einen Einblick in die Helden- aber auch Gedankenwelt derer bekommen, die dafür letztlich auch nach dem Krieg verantwortlich waren.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hier ist es auch eher selten, dass unter den Schildern mit den Namen von Straßen und Plätzen noch eine Erklärung angebracht ist, wer die betreffende Person war. Ich finde es auch ganz interessant und bleibe öfter auch mal an so einem Schild stehen und lese mir durch, nach wem genau diese Straße benannt wurde. Bei Plätzen findet man in meiner Stadt diese erklärenden Schilder noch mehr, als bei Straßen.

Ich würde es auch gut finden, wenn bei mehr Straßen solche zusätzlichen Schilder angebracht wären. Allerdings ist der Aufwand und vermutlich auch die Kosten zu hoch, um jetzt noch zu den bestehenden Straßenschildern ein solches Schild anzubringen. Deswegen sehe ich diese zusätzlichen Schilder wohl auch hauptsächlich bei neuen Straßen oder wenn alte Schilder ausgetauscht werden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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