Optionale Klassenarbeitsnote - Erfahrungen?

vom 31.05.2012, 11:47 Uhr

Ich habe in einem der Hauptfächer in meiner Berufsschule dieses Schuljahr bisher vier Klassenarbeiten geschrieben. So verlangt es scheinbar der Lehrplan, was ich bei einem Hauptfach auch definitiv in Ordnung finde. Bei dem Fach handelt es sich um Softwareanwendung und Softwareentwicklung. Neben der praktischen Programmierung müssen wir auch immer einige Theoriefragen beantworten.

Nun hat unser Lehrer uns angeboten eine weitere Klassenarbeit zu schreiben. Mit dieser Note könnte man sich dann verbessern. Sie würde dann die bisher schlechteste Note ersetzen. Falls man jedoch eine schlechtere Note schreiben sollte, wird diese nicht gezählt. Man kann sich also nur verbessern.

Ich habe in einer Klassenarbeit eine drei geschrieben, mit der ich nicht sonderlich zufrieden bin, da diese eigentlich ziemlich einfach war. Nun bin ich sehr überrascht, dass der Lehrer so etwas freundliches macht, denn es handelt sich dabei ja um keine Pflicht.

Was haltet ihr denn von einer solchen Arbeit? Ich meine als Schüler ist das natürlich sehr gut und meiner Meinung nach könnte man so etwas jedes Jahr in jedem Fach machen. Aber spiegelt das denn auch später die wirkliche Leistung? Ich meine eigentlich kann es jedem mal passieren, dass er eine Arbeit aus unerfindlichen Gründen mal verpatzt obwohl er eigentlich ein sehr guter Schüler ist.

Benutzeravatar

» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Den Schülern wird damit die Möglichkeit gegeben noch einmal zu lernen. Das finde ich sehr gut und wurde bei uns früher auch gemacht. Damit wird der Ehrgeiz der Schüler geweckt, sich doch noch einmal anzustrengen. Ich würde den Versuch auf jeden Fall starten. Es kann ja nicht schief gehen, es kann nur besser werden. Jeder verhaut einmal eine Arbeit und wenn diese wiederholt werden kann, wenn auch ein wenig geändert, ist das eine faire Geste den Schülern gegenüber.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde das sehr human von eurem Lehrer. Es ist ja auf jeden Fall sehr viel Mehraufwand für ihn. Er muss die Arbeit neu erstellen - es darf ja keine sein, die schon einmal geschrieben wurde - und korrigieren. Ich weiß allerdings definitiv von Bayern, dass da so etwas laut der Schulordnung verboten ist. Vielleicht ist es ja in anderen Bundesländern anders. Ich würde mich an deiner Stelle freuen, das Angebot annehmen und hoffen, dass ich mich verbessere.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 31.05.2012, 13:29, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Gerade in der Oberstufe, in der schlechte Noten möglicherweise sogar die Zulassung für das Abitur gefährden können, gab es da einige Lehrer, die sehr human waren, Andere wiederum überhaupt nicht. Unsere Deutschlehrerin war so eine Kandidatin, die gelegentlich zwei Extemporalen schrieb und dann nur die zählen ließ, die besser ausgefallen war. Manchmal wies sie auch einige Schüler darauf hin, dass ihre mündliche Leistung bisher eher mangelhaft gewesen sei und sie sich möglicherweise auf eine mündliche Abfrage in den nächsten Wochen einstellen könnten. Auch in anderen Fächern fand dergleichen gelegentlich statt. Einzig bei großen Leistungsnachweisen, also Klausuren, gab es dergleichen nie, das wäre einfach zu sehr aufgefallen und hätte wohl den Rahmen der Fairness deutlich gesprengt.

Was ich davon halte, kann ich jetzt gar nicht so genau sagen. Einerseits hat jeder mal einen schlechten Tag und diese Möglichkeit bietet dann immerhin eine Chance, die eigene Leistung noch ein wenig zu verbessern, was ich nur human und fair finde, immerhin kann man nicht immer vorbereitet und in Bestform sein. Andererseits habe ich mich als gute Schülerin auch manchmal ziemlich über diese Methoden geärgert. Ich habe täglich gelernt und war immer gut vorbereitet und letztlich unterschied sich meine Note dann nur um ein oder zwei Notenstufen von der Note eines Schülers, der das ganze Jahr unvorbereitet war und seine Note durch eine angekündigte Abfrage rettete. Neidisch bin ich da nicht, aber gerecht finde ich es auch nicht unbedingt. Wie auch immer, an deiner Stelle würde ich mir nicht unbedingt den Kopf darüber zerbrechen, sondern das Angebot dankbar annehmen und versuchen, noch etwas für deine Note zu tun. Schlechter kann sie ja immerhin nicht werden.

Wie Anlupa schon schrieb, ist dergleichen zumindest in der bayerischen Schulordnung verboten und ich glaube nicht, dass sich andere Schulordnungen großartig unterscheiden und derartige Schiebereien billigen. Wenn sich euer Lehrer schon so fair euch gegenüber verhält, dann würde ich das wenigstens nicht unbedingt an die große Glocke hängen, sonst könnte es Rückschläge und Ärger für alle Parteien geben.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^