Freundin des Opas Oma nennen?

vom 17.08.2011, 08:43 Uhr

Ich finde auch, dass es einfach auf die Umstände ankommt. Daher kann man das gar nicht so pauschal beantworten. Mein Opa hatte auch eine neue Freundin, nachdem meine Oma und er sich scheiden ließen. Da war ich allerdings schon 9 Jahre alt und ich bin persönlich noch nie auf die Idee gekommen, diese Frau Oma zu nennen. Ich habe ja meine Oma und das Verhältnis zu der neuen Freundin meines Opas war nun auch nicht so gut, dass ich das jemals in Erwägung gezogen habe.

Wenn die Kinder aber noch ganz klein sind und sie die leibliche Oma eigentlich gar nicht kennen und die Freundin des Opas eben total lieb zu den Kleinen ist und man wirklich ein gutes Verhältnis zueinander hat, dann spricht meiner Meinung nach doch gar nichts dagegen. Ich finde das dann nicht so schlimm, denn die Kleinen sehen diese Person wohl auch als ihre Oma an und warum sollen sie die Frau dann nicht auch so nennen? Voraussetzung ist aber, dass die Kinder das auch freiwillig machen. Diese "Tradition" einiger Leute, alle älteren Menschen als Oma oder Opa und alles Menschen mittleren Alters als "Tante" oder "Onkel" zu bezeichnen finde ich auch ganz schrecklich. Das machen leider viele in meiner Umgebung so, aber ich möchte das in Gegenwart meines Kindes nicht. Nicht jeder Mann ist gleich ein Onkel, die haben doch richtige Namen.

Mein Bruder hat übrigens einen anderen Vater als meine Schwester und ich. Sein leiblicher Vater hat sich aber nie um ihn gekümmert und hat meine Mutter noch während der Schwangerschaft verlassen. Mein Vater hat dann sozusagen die Vater-Rolle bei meinem Bruder übernommen. Er ist damit aufgewachsen, dass es eben sein "Papa" ist, auch wenn meine Mutter sehr früh die Lage erklärt und auch richtig gestellt hatte. Das hat am dem Verhältnis aber nichts geändert und er bezeichnet ihn auch heute noch als seinen Vater. Das wurde ihm auch nicht eingetrichtert - er empfindet es eben so. Er war eben auch wie ein "richtiger" Vater für meinen Bruder, ist zum Fußballspiel mitgefahren und vieles mehr. Daher finde ich es auch nicht schlimm, wenn man zur Freundin des Opas Oma sagt, auch wenn diese nicht die leibliche Oma ist. Es kommt doch auf die Beziehung zueinander an - wenn die stimmt, spricht doch da überhaupt nichts dagegen!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke, dass du die Freundin deines Opas so nennen solltest, wie es dir am angenehmsten ist. Mein Großvater hat vor circa 27 Jahren erneut geheiratet, nachdem seine Frau vor 37 Jahren bei einem Autounfall gestorben ist und er danach meinen Vater und seine drei Geschwister alleine aufziehen durfte. Seine Kinder haben seine neue Frau jedoch immer mit dem Vornamen gerufen, aber wir Enkelkinder haben uns von Anfang an an das Oma gewöhnt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,29 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke als Kind ist es wohl mehr oder weniger normal, wenn man die neue Freundin sofort Oma nennt. Aber jede neue Frau an Opas Seite Oma zu nennen, fände ich dann doch etwas übertrieben; es sollte schon eine gewisse Bindung dann da sein. Würde die eigentliche Oma noch leben, würde ich aber sicherlich nicht auf die Idee kommen, die andere Frau auch Oma zu nennen.

Wäre zum Beispiel meine Oma früher verstorben und mein Opa hätte eine neue Bekanntschaft gemacht, hätte ich niemals zu der Frau Oma gesagt; das würde sich für mich irgendwie falsch anfühlen. Dann würde ich wohl einfach zum Vornamen greifen.

Für mich würde also auf jedenfall die Situation und Bindung zu der Frau eine große Rolle spielen. Aber an sich sollte jeder selbst entscheiden, wie er damit umgeht und wie er damit zufrieden ist.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich selbst würde es in meinem Alter nicht mehr machen, weil das dann eben doch sehr peinlich wäre, wenn ich das nicht unterscheiden kann, ob sie, biologisch gesehen, zur Familie gehört oder nicht.

Ich finde aber, dass es für Kinder durchaus leichter ist, wenn sie es machen können. Aber man sollte auch bedenken, dass es für die Oma, also die biologische Oma, sehr verletzend ist, wenn noch eine andere Frau Oma genannt wird und nicht mehr sie.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Kleine Kinder können die Freundin des Opas ruhig mit Oma ansprechen, vorausgesetzt, dass das gewünscht wird. Sind die Kinder schon älter und die Freundin des Opas neu hinzugekommen, ist es am besten, den Opa mit Freundin zu fragen, wie sie angesprochen werden möchte. Das ist allerdings nur der Fall, wenn sie auch eine liebevolle Oma abgeben möchte. Manche wollen das nicht, da fragt man besser nicht nach. Das merkt man am ganzen Verhalten schon viel früher. Wie du allerdings schreibst, verhält es sich bei deinem Opa um Freundinnen. Das heißt mit anderen Worten, dass er wechselnde Freundinnen hat. Die würde ich auf gar keinen Fall mit Oma ansprechen. Das passt nicht. Und wenn die richtige Oma sich erst einmal blicken lassen hat, würde ich sie mit Oma xxx (Vorname) ansprechen.

Was ich allerdings ganz schrecklich finde und auch nicht passend. wenn die Eltern den Kindern erzählen, da ist ein Opa, der das und das macht, Warum sagt man den Kindern nicht gleich, das dort ein Herr/Mann ist, der... Die Kinder plappern das so falsch nach, weil sie es nicht anders kennen. Genauso geht das mit Tante und Onkel. Zum Beispiel: „Gib dem Onkel ein Händchen.“ Warum nicht den Namen nennen. Und warum überhaupt ein Händchen geben? Es sind fremde Leute und das Handgeben ist unhygienisch.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich würde es persönlich nicht machen und auch meinen Kindern erklären, dass Opas Freundin nicht ihre Oma ist. Deshalb würde ich auch von Anfang an nicht wollen, dass sie sie Oma nennen. Es ist dann später nur schwieriger, ihnen zu erklären, dass sie nicht ihre richtige Oma ist. Und das könnte zu Verwirrung führen. Ich bin immer für klare Fakten und Verhältnisse und Freundinnen quasi zu Verwandten zu machen, das finde ich nicht gut.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich denke wenn du die Frauen schon dein Leben lang kennst, ist es doch normal sie auch Oma zu nennen. Ich würde das eventuell auch so sehen wenn du noch Kontakt zu deiner Oma hättest. Bei mir ist es jetzt auch mehr oder weniger so. Meine Eltern sind beide geschieden und beide neu verheiratet, ich selbst nenne die neuen Partner beim Vornamen, da ich schon 13 Jahre alt war, als sie neu geheiratet haben, meine Tochter sagt allerdings zu allen vieren Oma und Opa, ebenso wie zu den Eltern meines Freundes.

Mein Freund findet das komisch, weil er meint das sie garnicht die richtigen Großeltern sind, ich empfinde das aber schon so, schließlich sind sie schon seit langer Zeit meine Stiefeltern. Wichtig ist doch dass das Kind das möchte. Den neuen Mann von meiner Tante z.B. bezeichne ich nicht als meinen Onkel, da das noch alles viel zu frisch ist.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde es kommt auf die Situation an. Würde es beispielsweise so sein, dass ich meine wirkliche Oma gut kenne und mir dessen im Kindesalter auch bewusst bin, dass es sich um meine leibliche Oma handelt, dann wäre es sicherlich befremdlich von den Eltern vorgeschrieben zu bekommen, dass man die neue Freundin des Opas Oma nennen soll. Ich denke, dazu würde es aber nicht kommen, wenn die eigentliche Oma eben noch präsent ist. Auch wenn diese verstorben wäre, aber man sie als Kind eben gekannt hätte, könnte ich es mir nicht vorstellen.

Die einzige Situation in der ich mir das vorstellen könnte, wäre eben dass man die eigentliche Oma nie so wirklich gekannt hat und die Freundin des Opas auch relativ früh in Erscheinung getreten ist. Angenommen mein Opa hat eine neue Freundin und ich lerne sie im Alter von 6 Jahren oder älter kennen, dann würde ich sie sicherlich nicht einfach so Oma nennen! Wenn man aber noch im Kleinkindalter ist, sehe ich darin weniger das Problem, dann gewöhnen die Eltern es dem Kind eben an, wenn sie das möchten.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Du meinst vermutlich das Pendant und nicht das Pardon. Allerdings denke ich ungeachtet dessen ebenfalls, dass es auf die jeweiligen Gegebenheiten und möglicherweise auch auf Begleitumstände ankommt. Vermutlich würde ich eher nicht auf die Idee kommen, eine Lebensgefährtin meines Großvaters, sofern einer von beiden noch leben würde, entsprechend „Oma“ zu nennen. Ich glaube allerdings, dass das etwas mit meinem Alter zu tun hat. Wenn ich mir vorstelle, wie ich das als Kind gesehen hätte, wäre ich vor vielen Jahren vermutlich doch um einiges weniger pingelig gewesen und hätte gedacht, dass Opas Freundin zur Familie gehört und deshalb auch die „Oma“ ist. Sie ist ja nun auch eine Oma, womit man doch ganz häufig umgangssprachlich nur aussagt, dass es sich bei der so bezeichneten Person um eine ältere Dame handelt, ganz ungeachtet ihrem Verwandtheitsgrad zu einem selbst.

Jedenfalls würde ich mittlerweile wohl eher dazu tendieren, die jeweilige Dame mit ihrem Vornamen anzusprechen und ich denke, dass das auch für alle Beteiligten das Praktikabelste wäre. Damit stoße ich niemanden vor den Kopf und ich signalisiere damit auch nicht, dass ich irgendwen ablehne, finde ich. Für mich ist das Rufen einer Person bei ihrem Vornamen in einem solchen Fall eher ein Zeichen von Respekt. Ich würde mich in dieser Sache nicht leichter damit tun, eine Lebensgefährtin meines Vaters als „Mami“ zu bezeichnen, wie ich eben meine leibliche Mutter nenne, auch hier würde ich sicherlich die Person annehmen und auch um ein gutes Verhältnis bemüht sein, aber ich würde sie wohl einfach mit ihrem Vornamen ansprechen und käme nicht auf die Idee, ihr einen Kosenamen zu geben, den ich für eine leibliche Verwandte vorsehen würde. Allerdings denke ich, dass es sich hierbei wohl um ein erlerntes Verhalten handeln dürfte, was eben diese Bezeichnung der eigenen Eltern und Großeltern mit Kosenamen angeht. Hätte man uns nicht als Kinder beigebracht, dass Mutter und Vater „Mama und Papa“ oder „Mutti und Vati“ oder sonstwie heißen, dann würden wir sie wohl allesamt einfach bei ihren Vornamen nennen.

Und genau diesen Stand- bzw. Ausgangspunkt hätte ich, wenn jetzt jemand in mein Leben treten würde, der einen solchen Kosenamen eigentlich für sich beanspruchen würde oder könnte, ihn aber nicht bekommen könnte, weil mir niemand beigebracht hat, dass das übrigens „die Oma“ ist. Es wäre „die Hilde“ oder wie auch immer sie heißen würde. Und das muss nichts Schlimmes sein oder bedeuten, meine ich.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es ist sicherlich davon abhängig, wie die Situation ist. Ich meine, wenn man die richtige Oma nicht kennt und diese Partnerin an der Seite des Opas sympathisch findet, warum denn eigentlich nicht?

Bei mir gibt es eine ähnliche Situation. Meine Oma hat nach dem Tod meines Opas nun einen neuen Freund. Ich kann ihn aber, weil ich ein Absolutes Opa Kind war, nicht Opa nennen. Dabei würde ich mich schlecht fühlen. Er hat von Anfang an gesagt, dass keiner ihn Opa nennen muss und er es auch nicht möchte. Ich finde es gut, wenn man über so etwas spricht. Schließlich ist die Situation ja auch für die andere Seite nicht einfach. Ich komme sehr gut mit dem neuen Freund an Omas Seite klar und er mag mich auch, dass ich ihm beim Vornamen nenne, ist allen Recht und er hätte es ja auch nicht anders gewollt. Opa ist ein Wort, was für mich nur mit diesem einen wunderbaren Menschen verbunden ist, ich würde es nicht übers Herz bringen, jemand anderen so zu nennen. Ich muss dazu sagen, mein zweiter Opa ist gestorben, als ich 2 Jahre alt war und so gab es für mich eigentlich nur diesen einen.


Traut man sich nicht das Ganze direkt anzusprechen, sollte man einfach auf seine Gefühle hören. Man muss selbst wissen, ob es einen stört oder nicht. Man sollte da aber auf jeden Fall ehrlich sein und mit seiner Entscheidung leben können, denn mitunter muss man ja noch viele Jahre mit dem Partner/der Partnerin an der Seite des Verwandten leben. Da kann eine gewisse Offenheit nicht schaden.

Es kommt sicher auch drauf an, wie oft die Oma oder der Opa seine Partner wechselt, wenn er oft wechselt, würde ich es nicht einsehen, Oma oder Opa zu sagen zu dem neuen Partner.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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