Wie kontrolliert ihr den Umgang eurer Kinder?
Ich weiß selber, wie schwierig es ist den Umgang der Kinder mit anderen Kindern zu kontrollieren. Besonders, wenn sie dann in ein Alter kommen, wo man einfach keine Kontrolle mehr hat. Wenn sie 14 oder 15 werden, dann lassen sie sich nicht mehr so leicht etwas sagen und haben dann auch ihre Geheimnisse. Egal, wie eng die Bindung zu den Kindern ist, sie lösen sich von dem Elternhaus und manchmal ist der Umgang dann nicht der, den die Eltern sich für die Kinder wünschen.
Aber wie kontrolliert ihr den Umgang? Wie schafft ihr es zu wissen, mit wem euer Kind die Freizeit verbringt? Ab welchem Alter ist es schwierig für euch den Umgang zu kontrollieren? Denkt ihr, dass man auch Teenager so kontrollieren kann, dass man ihnen Umgang verbieten kann? Was macht ihr, wenn sie sich nicht daran halten?
Ich denke da ist das A und O, dass man in den Jahren vorher eine gute Beziehung zueinander aufgebaut hat und da muss man wohl darauf spekulieren, dass einem das Kind dann in dem Alter einfach mal ein bisschen was von sich erzählt. Wenn man sich für die Wohnung der Eltern nicht schämt dann wird man ja auch hin und wieder mal Freunde einladen. Da ist dann die Frage, wie die Eltern arbeiten, aber ich gehe davon aus, dass auch die eine oder andere Freundin dann da übernachten wird.
Und da lernt man die Freunde der Kinder schon kennen. Ich und meine Freunde haben dann auch mit meinen Eltern Abendbrot gegessen und am Wochenende auch mal zusammen gefrühstückt. Mir waren meine Eltern (meistens!) auch nicht peinlich. In der Pubertät ist das phasenweise ja normal, aber sonst eigentlich nicht. Und anders herum habe ich die Eltern meiner Freundinnen ja auch kennen gelernt. Bei uns war es damals auch recht lange üblich Geburtstage zu feiern. Bis 13 oder so sind wir sogar Kegeln gegangen und da waren meine Eltern natürlich auch am Start, weil sie Fahrdienst und Aufpassen in einem waren. Und natürlich die edlen Spender der Aktion.
Ansonsten habe ich natürlich auch immer mal was erzählt und meiner Eltern haben auch nachgefragt. Im Gegenzug haben sie mir dann auch etwas von sich und ihren Freunden, die ich auch kannte, erzählt. Finde ich nicht schlimm, ist aber vielleicht keine Selbstverständlichkeit.
Ich selbst habe keine Kinder die ich jetzt kontrollieren müsste, aber ich kann mich auch noch sehr gut an meine eigene Pubertät erinnern, wo ich dann auch langsam in die Phase kam, in der ich mich nicht mehr habe von meinen Eltern auf Schritt und Tritt beobachten lassen, wo ich meine ersten "Geheimnisse" vor ihnen hatte und mit meinen Freunden auch mal etwas gemacht habe, was meine Eltern sicherlich nicht unterstützt hätten. Ich habe es dann irgendwie immer geschafft, mich meinen Eltern zu entziehen oder habe auch mal heimlich etwas unternommen, wovon sie nichts wussten und am Abend habe ich dann auch schon mal die eine oder andere kleine Notlüge erfinden müssen, damit diese nicht ständig über alles Bescheid wussten.
Natürlich habe ich jetzt nie etwas schlimmes oder so angestellt, aber ab einem gewissen Alter will man als heranwachsender doch lieber seine eigenen Entscheidungen treffen und ein bisschen freier leben, als man es vielleicht noch an Mama's Hand war.
Wenn ich selbst heute Kinder hätte, dann würde ich diese natürlich auch ein Stück weit versuchen wollen zu überwachen, um zu wissen, ob diese auch nichts anstellen und mit wem sie sich herumtreiben und ob diese Leute ein guter Umgang für mein Kind sind. Wie ich das machen würde, würde wahrscheinlich davon abhängen, was für Mittel und Möglichkeiten ich habe. Ich kenne Eltern, die ihre Kinder zum Beispiel im Internet auf Schritt und Tritt überwachen und sich sogar regelmäßig in deren Facebook-Account einloggen um zu sehen, was es dort so neues gibt, etc. So weit würde ich persönlich eigentlich nicht gehen, da man auch die Privatsphäre von Kindern schätzen sollte und ich selbst hätte dies damals auch nicht so toll gefunden, wenn es so etwas wie Facebook schon gegeben hätte.
Auf der anderen Seite würde ich aber schon versuchen, ein bisschen den Überblick zu bewahren. Ich würde natürlich häufiger mit meinen Kindern reden und fragen, was diese so machen und hoffen, dass diese auch ehrlich zu mir sind. Vielleicht würde ich am Anfang auch darauf bestehen, dass die Freunde meiner Kinder mal bei meinem Kind vorbei kommen, so dass ich die Freunde meines Kindes "kennenlerne" und mir ein Bild von ihnen machen kann. Auch auf Elternabenden in der Schule lässt sich schon eine Menge über die Kinder und Freunde meines Kindes herausfinden, so, dass sich ein Bild machen lässt. Es gibt eigentlich viele und genügend Möglichkeiten, ohne den Kindern in der Privatsphäre zu nahe zu treten.
Meine Kinder sind zwar noch nicht in dem Alter, aber wir hatten erst gestern eine ähnliche Unterhaltung beim Elternstammtisch. Und dort wurde auch von Pädagogen bestätigt, dass Kinder im Teenageralter wesentlich mehr zu Hause erzählen, wenn die Eltern seit frühester Kindheit eine entsprechende Basis aufbauen.
Was im Klartext heißt, das man den Kindern zuhört, Probleme ernst nimmt und auch Fragen beantwortet. Oftmals werden Kinder, gerade bei Intimthemen schnell von den Eltern abgewimmelt, weil sie selbst ein Problem damit haben offen darüber zu reden. Je öfter Kinder da eine ablehnende Haltung erfahren, desto weniger werden sie später von allein erzählen.
Sicherlich kann man Kinder in dem Alter nicht mehr so extrem kontrollieren. Aber ich sehe es jetzt schon in der Grundschule, das sich meine Töchter die Freunde sehr sorgsam aussuchen. So hat eine Tochter die gemeinsamen Unternehmungen mit einem Mädchen dann wieder gelassen, nachdem sie erlebt hat, dass diese kaum schulischen Ehrgeiz hat und sogar bei einer schlechten Zensur das noch lustig findet.
Und ich denke, dass diese Entwicklung sich fortsetzen wird. Sie werden wohl vornehmlich Freunde haben, welche einen gewissen Ehrgeiz haben. Zumal wir hier im direkten schulischen Umfeld nur weniger Kinder haben, welche man als Mutter dann als den falschen Umgang ansieht. Wobei es da aber auch wichtig ist, den Kindern die eigenen Gründe für diese Sichtweise zu erklären. Denn nur dann gibt man den Kindern auch zu verstehen, dass man sich mit den anderen Kindern gedanklich beschäftigt hat und sie bekommen auch Denkanstöße, um ihre Einstellung zu überdenken.
Verbote bringen wohl kaum etwas. Denn es ist ja schon in unserer Kindheit so gewesen, dass eben die verbotenen Sachen erst recht interessant waren. Daher hilft eben nur Aufklärung, Gespräche und Geduld. Was aber vielen Eltern zu aufwendig ist beziehungsweise sie versuchen den Weg des geringsten Widerstandes und lassen die Kinder einfach machen.
Es ist wichtig, dass man den Dialog mit den Kindern hält. Es gibt immer Freunde, die einem nicht so ganz recht sind. Wichtig ist aber, dass man die Kinder davon erzählen lässt, ohne die Freunde zu schlecht zu machen.
Ich hatte einmal ein großes Problem mit einem Freund meines jüngsten Sohnes. Mein Sohn war 12 Jahre, sein Freund, den er über ein Spiel im Internet kennengelernt hat, war 17 Jahre. Ich habe erst davon erfahren, als mein Sohn eines Tages fragte, ob dieser Freund ihn einmal übers Wochenende besuchen dürfe. Ich war über den Altersunterschied ziemlich schockiert und dachte gleich an Pädophilie. Ich habe meinem Sohn auch erklärt, dass ich mir gar nicht vorstellen könne, was ein 17-jähriger von einem 12-jährigen wolle. Mein Sohn und seine älteren Brüder haben mir aber versucht zu erklären, dass mein Sohn in einem Computerspiel sehr gut sei und sein Freund einfach beim Spielen einmal live zuschauen wollte. Sie saßen dann wirklich die ganze Zeit am Computer.
Ich habe dann unter Bedenken zugestimmt, weil ich den Menschen, mit dem mein Sohn anscheinend schon seit einem Jahr befreundet war, kennenlernen wollte. Er war mir nicht ganz geheuer, ich habe auch alle halbe Stunde ins Zimmer geschaut, habe sie auch nicht in einem Zimmer zusammen schlafen lassen und war froh, als er wieder weg war. Die beiden sind jetzt, wo mein Sohn 19 ist, immer noch befreundet. Ich habe meinem Sohn aber erst mit 16 zum ersten Mal erlaubt, seinen Freund zu besuchen, da er 500 km entfernt wohnt. Pädophil ist er wohl nicht, er hat auch eine Freundin. Es scheint wirklich eine Freundschaft zu sein, vielleicht scheint das Alter im Internet nicht so eine große Rolle zu spielen. Wahrscheinlich war es wirklich das gemeinsame Interesse an dem Computerspiel, das die beiden dann auch in anderen Bereichen zusammengebracht hat. Wenn ich ihm den Kontakt verboten hätte, hätte er trotzdem heimlich mit ihm gechattet.
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