Taufe: Aber nicht im Wohnort, was braucht man?

vom 11.05.2012, 23:19 Uhr

A und B möchten die Tochter taufen lassen. Aber sie wollen das Kind nicht in der Heimatgemeinde taufen lassen, sondern in der alten Heimat, wo die Eltern gebürtig sind und auch geheiratet haben. Das Kind ist in der neuen Heimat geboren. Nun wollen sie es aber nicht in dem Geburtsort taufen lassen. Was brauchen sie für Papiere?

Müssen sie eine Genehmigung der Heimatgemeinde im Wohnort haben oder können sie einfach in die alte Heimat fahren und die Taufe dort durchführen lassen? Da die alte Heimat aber doch 300 Kilometer entfernt ist und sie nicht für das Taufgespräch extra hinfahren wollen, stellt sich auch die Frage, ob sie das Taufgespräch vielleicht in der neuen Heimat führen können und dann eine Bescheinigung für die alte Heimat bekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Die Taufe ist eine private Angelegenheit und es kann keine offiziellen Bescheinigungen oder Erlaubnisschreiben geben. Wenn der Vereinsvorsitzende hier (also Pfarrer oder Priester) die Taufe durchführen will, dann stellt der ganz willkürlich die Bedingungen. Keiner kann dann vor ein ziviles Gericht ziehen und sich gegen die Forderungen wehren. So kann der Pfarrer beispielsweise drei Taufgespräche an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen aber an unterschiedlichen Orten fordern. Wer sollte ihm das verbieten können und was hätte die Heimatgemeinde hier für Einflussmöglichkeiten? Die Kirche ist ein gewöhnlicher Verein - keine staatliche Institution für die über alle Bundesländer die gleichen Regeln gelten.

Wenn A und B wissen wollen, was für Unterlagen benötigt werden, müssen sie schlicht am Zielort nachfragen und in Erfahrung bringen, welche Unterlagen und Voraussetzungen für diesen Taufakt von Nöten sind.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde spontan sagen, dass man dafür am besten in der "alten Heimat" nachfragen sollte. Eigentlich sollte man überhaupt keine Probleme wegen irgendwelcher Papiere bekommen, man benötigt sicherlich nichts anderes als das, was man auch in der heimatlichen Gemeinde gebraucht hätte. Aber es stellt sich die Frage, ob der Pastor in der Wunschgemeinde überhaupt gewillt ist, den Täufling aufzunehmen. Der Pastor darf nämlich entscheiden, ob er eine taufe durchführt oder nicht. Zumindest kenne ich es hier so. Ganz genau so, wie er auch entscheiden darf ob jemand konfirmiert wird oder nicht.

Über das Taufgespräch würde ich mir keine großen Gedanken machen, ich denke mir, dass ein aufgeschlossener Pastor unter Umständen auch bereit wäre, ein telefonisches Taufgespräch zu führen. Und ansonsten muss man es einfach in Kauf nehmen, dafür einen so weiten Weg auf sich zu nehmen. Schließlich ist es der Wunsch der Eltern, dass ihr Kind in einem bestimmten Ort getauft wird und da dies ein einmaliges Ereignis ist finde ich es auch nicht schlimm, wenn man dafür eine außerplanmäßige Fahrt machen muss.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wir haben unsere Tochter auch in meiner alten Heimat taufen lassen. Ich war einfach mal dort als ich zu Besuch bei meinen Eltern war und habe nachgefragt. Im Prinzip hat dort der Pfarrer nur in die neue Gemeinde angerufen und sich die Erlaubnis geholt, denn die braucht man, aber das geht alles ganz unbürokratisch. Und schon hatten wir einen Tauftermin und die Sache war erledigt.

Ich würde ganz einfach dort anrufen und Nachfragen ob man etwas braucht. Taufgespräch hatten wir überhaupt keines, denn der Pfarrer ist der Meinung wir können Lesen und katholisch sind wir auch. Dann passt das schon. Das macht er aber bei jedem und nicht nur bei uns auswärtigen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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