Welche Wunschvorstellungen hattet ihr vor der Geburt?

vom 26.03.2012, 06:22 Uhr

Und wie hat sich das Leben mit Baby tatsächlich entwickelt? Als Schwangere musste ich mir nun bereits mehrfach anhören, dass meine "Wunschvorstellungen" sich hinterher sowieso nicht bewahrheiten werden. Als Erstgebärende habe ich natürlich meine eigenen Vorstellungen, wie das Leben mit einem Baby ablaufen sollte, bzw. wird. Allerdings haben andere Mütter offensichtlich die Erfahrung gemacht, dass diese Gedanken nur Hirngespinste sind und es hinterher doch ganz anders kommt. Zu hören bekomme ich dann: "Das Baby wird nicht im eigenen Bett schlafen", "Du wirst es den ganzen Tag nur tragen" usw.

Geplant habe ich, dass unser Kleiner nachts neben unserem Bett in einem Beistellbett schläft. Da möchte ich ihn dann zum Stillen einfach heraus nehmen und ihn nach Bedarf wieder zurück legen oder ihn eben in meinem Bett behalten. Einschlafen soll er aber in dem Beistellbett. Da dieses Bett aufgrund der kleinen Größe ja nur eine begrenzte Zeit zu Verwenden ist, wird in seinem Kinderzimmer auch ein normales Babybett stehen. In meiner Vorstellung schläft mein Kleiner tagsüber im abgedunkelten Kinderzimmer in diesem Bett. Da ich in der Nähe bin, werde ich ihn natürlich immer hören, sobald er wach wird und die Mama braucht. Spazieren gehen werden wir mit Kinderwagen, sofern wir hier im Dorf unterwegs sind. Für die Stadt werde ich mir ein Tragetuch zulegen, da ich es praktischer finde, dort ohne Wagen unterwegs zu sein.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass sich meine Vorstellungen wahrscheinlich nicht alle umsetzen lassen. Dennoch interessiert es mich, wie das bei anderen ab lief. Ich denke jeder hat sich vor der Geburt Gedanken gemacht und hatte ein Bild vor Augen, wie der Alltag mit Baby hinterher abläuft. Kam denn wirklich alles so, wie es "geplant" war? Oder war doch alles ganz anders und im Voraus nicht planbar? Ich bin gespannt wie es euch mit euren Kindern ergangen ist.

» Heuhaufenmonster » Beiträge: 284 » Talkpoints: 29,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also bei uns war eigentlich alles ganz anders geplant, als es letztendlich gekommen ist, um es mal ganz kurz auszudrücken! ;) Angefangen hat das Ganze schon bei der Geburt. Wir hatten uns extra für ein Krankenhaus entschieden, welches ein bisschen weiter weg liegt, aber dafür mehr Möglichkeiten bietet, was die Geburt angeht. Sie haben auch eine Wanne für eine Wassergeburt. Das war irgendwie schon immer mein Traum und so habe ich mir das auch fest vorgenommen. Ich lag damals leider 20 Stunden in den Wehen (8 Stunden davon war ich schon im Krankenhaus), und als es dann endlich soweit war, wurde ich nicht mal gefragt, wie ich mir denn die Geburt vorstellen würde, sondern wurde im wahrsten Sinne des Wortes einfach in ein Bett verfrachtet und gut war. Das hat mich schon ein wenig enttäuscht, wenn ich ehrlich bin, aber ich wollte mich dann auch nicht beschweren. Damals wollte ich eigentlich nur noch, dass die Schmerzen endlich aufhören, denn ich wollte keine PDA!

Wir hatten extra einen Stubenwagen angeschafft, damit der Kleine zwar in unserem Zimmer, aber nicht in unserem Bett schlafen kann. Das war so geplant, aber die Wirklichkeit sah dann auch ganz anders aus. Er schlief nämlich die ersten 2,5 Monate nur auf meinem Bauch ein. Wenn ich ihn dann in seinen Stubenwagen legen wollte, fing er sofort an zu schreien und hat sich auch erst wieder beruhigt, wenn er wieder auf meinem Bauch liegen konnte. Das war ganz schön anstrengend, denn er kam auch noch alle 2 Stunden zum Stillen und so habe ich die ersten Wochen echt kaum ein Auge zu gemacht und war wirklich kaputt. Von anderen Müttern hat man dann immer gehört, dass die Kinder schon durchschlafen. Das macht das zusätzlich nervös, aber irgendwann hat es mich nicht mehr interessiert. Mein Sohn ist jetzt drei Jahre alt und was soll ich sagen?! Er schläft 90% der Nächte immer noch im unserem Bett. Leider hat er immer noch Probleme mit dem Durchschlafen und wird nachts mehrfach wach und kommt dann eben ins Bett. Das habe ich mir auch ganz anders vorgestellt, aber was solls.

Beim nächsten Kind werde ich mir definitiv weniger Gedanken darüber machen, wie denn der Alltag mit dem Baby ablaufen wird, denn sonst wird man echt nur verrückt. Ich kenne zwar auch einige Mütter, bei denen alles genauso abgelaufen ist, wie sie es sich vorgestellt haben und vielleicht war ich auch nicht konsequent genug, was das Schlafen im eigenen Bett angeht, aber das macht mir alles nichts mehr aus. Ich bin ganz zufrieden, so wie es ist und ich würde denke ich alles wieder genauso machen, auch wenn viele mir einreden, dass es nicht gut ist, wenn der Kleine immer noch im Ehebett schläft. Er ist auch immer noch nicht trocken, obwohl wir das schon seit Monaten versuchen. Ein Kind ist eben kein Roboter und man kann es nicht so programmieren, wie man es gerne hätte. Mein Tipp an dich: Es wird viele Leute geben, die es nur gut meinen und dir ständig Tipps geben, aber du solltest nicht auf alle hören und dir vor allem nichts einreden und kein schlechtes Gewissen machen lassen! ;)

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ja, mit gut gemeinten Ratschlägen kannst Du Dich bald stundenlang auseinandersetzen...oder eben auch nicht. Mache das, was Du für richtig hälst, Ihr müsst zurechtkommen mit Eurem Baby, sonst keiner.

Unsere Vorstellungen waren sicherlich auch etwas anders, gerade am Anfang, aber auch so ein kleiner Säugling ist ein Mensch mit seinen eigenen Besonderheiten/Eigenschaften und da muss man halt den einen oder anderen Kompromiss eingehen. Ähnlich wie in einer Partnerschaft, da lassen sich auch nicht alle Wunschvorstellungen realisieren.

Bei unserem ersten Sohn hat das wohl nervenaufreibendste Thema, nämlich die Nachtruhe, zum Glück keinerlei Probleme gemacht. Er schlief in seinem Zimmer in seinem Bett und nach etwa drei Monaten hat er auch durchgeschlafen. Dafür hatten wir andere Punkte, an denen es anders lief, als wir uns das vorgestellt haben. Auch heute noch..

Beim zweiten Sohn hatten wir uns vorgestellt, dass alles genauso läuft. Das kannten wir, die Anstrengung war überschaubar und so sollte es sein. Pustekuchen! Alles war anders, beide Kinder unterscheiden sich wie Tag und Nacht, sämtliche Versuche, den Kleinen so zu behandeln, wie den Großen ein paar Jahre vorher, scheiterten. Das muss man akzeptieren und dann klappt vieles gleich viel besser. Ruhe und Gelassenheit haben uns viel geholfen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Meine Schwangerschaft ist ja noch nicht allzu lange her. Damals hatte man schon allerlei Vorstellungen im Kopf. Ich sagte beispielsweise, dass meine Tochter nie bei uns im Bett schläft und am Besten sollte sie direkt in ihrem Bett im eigenen Zimmer schlafen. Auch habe ich mir schon vorgestellt wie wir am Kinderbettchen sitzen und ihr beim schlafen zusehen. Auch mit dem Kinderwagen hatte ich ganz andere Vorstellungen als meine Tochter dann. Ich stellte es mir so schön vor, viele Stunden mit dem Kinderwagen spazieren zu gehen und dass meine Tochter dann darin auch friedlich schläft.

Als meine Kleine dann geboren wurde, wurden aber auch gleich alle Vorstellungen zu Nichte gemacht. Die erste Nacht schlief sie völlig erschöpft in ihrem Bettchen ein. In der zweiten Nacht hat sie dann aber begonnen aus Leibeskräften zu schreien. Gerade wenn man das erste Mal Mutter wird, kommt man schnell zur Überforderung, weil man einfach nicht mehr weiß wie man sein Kind beruhigen soll. So schlief unserer Kleine dann irgendwann auf unserem Bauch ein. Immer abwechselnd bei mir oder meinem Mann. Zuhause wurde dass dann mehrere Monate so fortgeführt.

Die Vorstellung mit dem eigenen Bett gehörte schnell der Vergangenheit an und unsere Tochter schläft nun noch mit ihren 14 Monaten bei uns im Bett. Ihr eigenes Bett kennt sie nur als Fallschutz, da dieses noch schön neben unserem Bett steht. Auch die Sache mit dem Kinderwagen hat sich schnell erledigt. 2-3 Monate ging es wunderbar. Irgendwann aber hat sie begonnen wie am Spieß zu schreien. Wir nahmen sie dann raus und schafften uns ein Tragetuch an. Dieses wirkte dann Wunder und auch heute schläft sie noch 2x am Tag im Tragetuch.

Man hat immer Vorstellungen wie es werden soll, aber da haben die Mütter in deinem Umkreis schon recht, es wird anders werden als gedacht. Jedes Kind ist unterschiedlich. Ich würde bei einem zweiten Kind gar keine Erwartungen mehr stellen und mich ganz ohne Vorstellungen darauf einlassen. Das ist beim ersten Kind aber eigentlich unmöglich, da man sich so freut und gar nicht recht weiß was auf einen zukommt. Wenn das Baby da ist dann versucht die Mutter auch gleich, dem Kind einen schönen Einstieg ins Leben zu bieten. Das widerspricht dann aber meist den Vorstellungen der Mutter. Du musst einfach auf die Signale deines Kindes hören. Viele Kinder schlafen auch im eigenen Bett, wenn man sie reinlegt. Das kommt wie gesagt immer auf das Kind an. Dennoch ist die Umgewöhnung vom Bauch an das ruhige Liegen oft schwerer, wie das Gewöhnen an ein Tragetuch.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Lass dich nicht belehren. Hör auf deinen Mutterinstinkt und mache es so, wie du es für richtig hältst. Mein Sohnemann hat da geschlafen, wo ich ihn hingelegt habe. Und als er aus der Wiege raus gewachsen war, kam er ins Babybett im Kinderzimmer. Und das hat wunderbar geklappt. Da wo du dein Kind angewöhnst zu schlafen, da wird dein Baby auch schlafen. Nur bei einem Punkt muss ich deine Bekannten befürworten: Wenn du es gewöhnst im Elternbett zu schlafen, wird es zwar Tagsüber wahrscheinlich problemlos im Kinderzimmer schlafen, aber nicht in der Nacht.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde deine Vorstellungen, wie ein Leben mit Baby wird, gar nicht so unrealistisch. Was das Schlafen angeht hört es sich sehr gut an, nur musst du das Zimmer nicht unbedingt abdunkeln, denn das Baby schläft sowohl im Dunkeln als auch im Hellen. Am Anfang hat es sowieso noch keinen Schlafrhythmus und kann Tag und Nacht unterscheiden. Das kommt erst mit der Zeit. Am Anfang schläft es sehr, sehr viel und das überall, wo es sich eben gerade befindet.

Das mit dem Kinderwagen ist eine normale und auch umsetztbare Vorstellung im Gegensatz zu dem Tragetuch. Da kommt es auf das Baby drauf an, ob es getragen werden will oder nicht. Wenn du es tragen möchtest, dann solltest du so früh wie möglich damit anfangen und dieses auch regelmäßig tun, denn sonst hat dein Baby irgendwann keine Lust mehr so getragen zu werden. Wir haben bei meinem ersten Sohn erst mit ca. 6Monaten angefangen, ihn tragen zu wollen. Das fand er dann nicht mehr so toll und wohl eher einengend und sträubte sich dann regelmäßig. Im Gegensatz dazu habe ich meinen zweiten Sohn nun gleich von Anfang an getragen und er lässt sich auch mit seinen 10 Monaten nun auch immer noch gerne in sein Tuch wickeln und tragen.

Im Prinzip hast du recht, dass jeder gewisse Vorstellungen vom Leben mit Baby hat, denn man muss sich ja auch dementsprechend eine Ausrüstung anschaffen bevor das Baby auf der Welt ist. Das meiste braucht man recht bald, so dass es schon gut geplant sein will, was man sich anschafft. Allerdings hängen auch einige Sachen vom Baby und seinen Launen dann ab, so dass hinterher, wenn also das Baby schon da ist, sich doch einiges auch anders bewältigen lassen muss, als ursprünglich geplant.

An deiner Stelle würde ich mich nicht von anderen Leuten verunsichern lassen. Mach das, was du für richtig hältst. Das bringt für dich den wenigsten Stress.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Kinder sind wie Überraschungseier, das ist irgendwie auch das Schöne am Elternsein. Als mehrfache Mutter kann ich Dir nur flüstern, dass manches wirklich ganz anders kommen kann aber eben nicht muss. Alle meine Kinder sind total unterschiedlich. Eines war ein Schreikind und wollte überhaupt nicht schlafen. Das schlaucht natürlich total. Aber auch dieses Kind wurde irgendwann groß und schläft heute relativ normal. Für so ein Kind macht man natürlich allerlei Klimmzüge damit es überhaupt schläft. Da vergisst man dann schnell alle guten Vorsätze, dass das Kind so und nicht so erziehen will, man will einfach nur, dass das ständige Schreien mal aufhört. Ein anderes Kind von mir schlief vollkommen problemlos immer und überall. Die meisten anderen Kinder werden charakterlich irgendwo dazwischen liegen. Aber so ein Kind kommt eben schon mit einem gewissen Charakter auf die Welt, den man zwar mitgestalten kann, aber nicht wirklich komplett verändern kann oder sollte.

Mein Schreikind wollte damals auch auf keinen Fall im Kinderwagen ausgefahren werden, da wurde es so laut, und anhaltend zickig, dass man die Versuche ziemlich schnell aufgab. Im Tragetuch fühlte es sich aber schon wohl. Die anderen Kinder mochten sowohl Kinderwagen als auch Tragetuch. Dafür nervten die blöden Kommentare der Mitmenschen die ständig fragen mussten. ob es denn ganz bestimmt nicht dem Rücken des Kindes schadet im Tuch getragen zu werden und ob das Kind denn da überhaupt genug Luft bekäme. In dem Fall half es immer, wenn man den Leuten ein paar wissenschaftliche Untersuchungen um die Ohren hauen kann um solche ewigen Besserwisser mundtot zu machen.

Auf jeden Fall kannst du dich wirklich darauf einstellen, dass man mit dem Eintritt in die Elternschaft plötzlich ständig mit Leuten zusammen trifft, die einem allerlei gut gemeinte Ratschläge aufdrängen wollen, egal ob man danach gefragt hat oder nicht. Die üblichen Verdächtigen sind Nachbarn und Schwiegereltern und eigene Eltern. Die Elterngeneration will einem oft etwas aufschwatzen, was man früher immer so gemacht habe. Alte Erziehungsmethoden müssen nicht generell schlecht sein. Auch in Erziehungsratgebern stehen immer nur die Meinung von Autoren, die nicht unbedingt das non plus ultra sein müssen. Ein klassisches Beispiel ist die Sauberkeitserziehung. Die einen setzen ihr Kind das erste Mal mit drei Jahren auf den Topf, die anderen schon sobald das Kind stabil sitzen kann. Jede Methode führt früher oder später zum Ziel, jede Methode hat den einen oder anderen Nachteil und Vorteil. Aber man kann sich endlos streiten, wie man nun vorgehen möchte. Wichtig finde ich als Mutter immer, dass man gute Argumente hat und sich das eine oder andere angelesen hat. Damit lassen sich eben Kritikern gut die Mäuler stopfen, wenn man irgend einen bekannten Autor oder eine etablierte Erziehungszeitschrift zitieren kann. Das zeigt zumindest dem kritischen Gegenüber, dass man sich Gedanken gemacht hat und das besänftigt meist.

Gehe die Elternschaft einfach ganz entspannt an. Da Vorfreude nun mal die schönste Freude ist, male Dir nach Herzenslust aus, wie es werden könnte und bleibe entspannt, wenn es nicht vollständig so sein wird, wie du es Dir erträumt hast. So lange du nicht hoffnungslos enttäuscht bist, wenn vieles anders kommt als gedacht sind solche Träumereien ja auch nichts schlimmes. Auf jeden Fall solltest du dich schon mal seelisch darauf einstellen, dass du auch den einen oder anderen Fehler als Mutter machen wirst, ganz egal wie gut du dich vorbereitest. Das gehört untrennbar zum Elternsein dazu und Kinder überleben das normalerweise auch problemlos, wenn sie nur normale und bemühte und keine perfekten Eltern haben.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich wollte eine Wassergeburt haben, bin auch extra in eine Klinik gefahren die weiter weg war, aber halt ein Gebärbecken hatte. Ich wollte auch wenn möglich keine PDA und hatte gedacht das die Geburt schnell gehen würde, da ich an sich sehr gut trainiert war und ich auch nicht wirklich Angst hatte. Geworden ist es natürlich keine Wassergeburt, sondern aufgrund der Länge (36 Stunden von der ersten Wehe an) eine Bettgeburt mit PDA und Frauenärztin auf dem Bauch, die die Kleine raus gedrückt hat. :lol: Ich bin auch nur knapp an einem Kaiserschnitt bzw. der Saugglocke vorbei geschrammt, weil die Wehen erstens so lange gedauert haben und zweitens die Kleine nicht raus wollte.

Letztendlich habe ich aber immer an den Satz von meiner Hebamme gedacht: Eine Geburt kann man sich noch so schön ausmalen, zu 99% läuft es anders. :wink:

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es ist gut, wenn man vorher plant und sich auf das Leben mit dem Baby freut. Manchmal kommt es ja wirklich so wie geplant oder sogar noch besser. Es gibt sehr pflegeleichte Kinder, die gut durch schlafen und auch tagsüber wenig schreien.

Ich hatte mir während meiner ersten Schwangerschaft eine kleine Decke gehäkelt, so ca. 1 Meter mal 1 Meter und mir vorgestellt, dass das Kind da tagsüber sitzt und spielt, während ich Kaffee trinke und Zeitung lese. Nachts schläft es und tagsüber gehen wir spazieren oder ich lese ein Buch, während das Kind spielt. Wenn das Kind Hunger hat, lege ich es an die Brust und wickle es dann. Auf das Stillen habe ich mich schon richtig gefreut. Ich hatte mir auch ein Tuch gekauft, in dem ich das Kind ab und zu herumtragen wollte, weil es ja Körperkontakt braucht.

Die Realität sah aber dann ganz anders aus. Direkt nach der Geburt (nach der ich wegen eines ziemlich großen Dammrisses und eines Blutergusses wochenlang nicht richtig sitzen konnte) wurde mir mein Sohn an die Brust gelegt, wo er sich dermaßen fest saugte, dass meine sehr empfindliche Brust blutete. Noch Wochen später hatte ich Schmerzen beim Stillen. Unser Sohn war und ist ein Kind, was sehr wenig Schlaf braucht. Er wurde nachts alle ein bis zwei Stunden wach und wollte herum getragen werden. Ich weiß noch, dass ich nach ungefähr zwei Monaten zum ersten Mal vier Stunden hintereinander schlafen konnte. Mein Mann veränderte sich auch, er half mir sehr wenig, weil er beruflich im Stress war und ich ihn durch meine Gereiztheit zusätzlich nervte. Das einzige, was so war, wie ich es mir vorgestellt hatte, war das Herumtragen im Tragetuch. Mein Sohn hatte auch einen lebhaften Stoffwechsel, seine Windel war drei- bis viermal am Tag mit Stuhl voll, auch nachts musste ich ihn wickeln. Auf die selbst gehäkelte Decke hat sich mein Sohn nie gesetzt, er hat nie alleine gespielt, sondern ich musste immer mitspielen.

Ich muss aber dazu sagen, dass mein Sohn später sehr pflegeleicht geworden ist. Auf dem Spielplatz haben mich die Mütter immer beneidet, weil er so schön alleine im Sand gespielt hatte.

Bei meinen anderen Kindern war ich realistischer, bin aber von gewissen Dingen trotzdem überrascht worden. Mein ältester Sohn ist ja gerne im Tragetuch getragen worden. Ich hatte geplant, das bei meinem zweiten auch so zu machen. es hat lange gedauert, bis ich sein dauerndes Schreien im Tuch richtig interpretiert hatte. Er wollte einfach still im Bett liegen und hat es gar nicht gemocht, getragen zu werden. Man kann also für die Zeit nach der Geburt gar nicht so richtig planen. Aber wenn du weißt, dass alles anders werden kann, ist es trotzdem schön, schon eine Vorstellung zu haben und sich zu freuen, so wie ich mich auf mein Zeitung lesen gefreut habe.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 28.05.2012, 16:01, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Also wenn ich mir deine Vorstellungen so anhöre dann muss ich sagen dass wir es uns ganz genauso vorgestellt haben und auch so gehandhabt haben. Es lief von dem her alles perfekt. Unsere Tochter schlief von Anfang an in der Wiege neben unserem Bett. Sie wollte gar nicht in unser Bett. Das war schon im Krankenhaus so wo sie geweint hat wenn sie bei mir im Bett lag, aber friedlich schlief wenn sie in ihrem eigenen Bettchen lag. Tagsüber hatten wir auch im Kinderzimmer ein Gitterbett wo sie dann geschlafen hat, oder sonst auf einer Decke am Boden.

Zum Spazieren gehen haben wir auch nur den Kinderwagen benutzt. Ich hatte zwar einen Baby Björn, aber den haben wir so gut wie nie benutzt. Sie schlief immer sofort im Kinderwagen ein. Das war perfekt. Lasse ich nicht entmutigen und versuche einfach deine Wünsche um zu setzen. Vielleicht klappt es ja auch wie bei uns. Es ist natürlich klar dass es auf das Kind drauf ankommt, aber da kann man es nur ausprobieren und nicht im Vorhinein schon sagen das dies nicht funktioniert.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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