Bewerbungsphase im Lebenslauf festhalten?

vom 29.05.2012, 13:07 Uhr

A schreibt schon seit einem Jahr laufend Bewerbungen, weil er seit einem Jahr arbeitslos ist. Dieses letzte Jahr sieht im Lebenslauf ja nicht besonders gut aus. Denn auch da schauen ja die potentiellen Arbeitgeber hin.

Wie kann man diese Zeit der Arbeitslosigkeit im Lebenslauf netter verpacken, so dass es im Prinzip eine Bewerbungsphase ist. Denn A hat in der Zeit durchschnittlich täglich 2 Bewerbungen weggeschickt. Da A ein Bewerbungslehrgang von der Arge mitgemacht hat, ist A sich auch sicher, dass es nicht an den Bewerbungen selber liegt, sondern mittlerweile glaubt er, dass es an der Arbeitslosigkeit liegt.

Sollte man irgendwie die Bewerbungsphase im Lebenslauf festhalten oder wäre das unsinnig und würde vielleicht noch negativer wirken?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich würde diese Zeit weg lassen und diese dann im Gespräch sinnvoll erklären. Gut wären immer Praktika oder Aushilfsjobs, die mit eingetragen werden können. Wenn diese nicht vorhanden sind, würde ich die Zeit weg lassen und nichts hinein schreiben. Du kannst auch ein Ehrenamt eintragen, wenn Du so etwas vorweisen kannst. Wenn das alles nichts bringt und Du unbedingt etwas eintragen möchtest, dann verwende das Wort " Neuorientierung" oder auch "Bewerbungsphase". Arbeitssuchend oder Arbeitslosigkeit würde ich auf keinen Fall in den Lebenslauf schreiben. Du musst die Zeit nur schön verpacken.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wirklich "Arbeitslosigkeit" hinzuschreiben, ist sicherlich die schlechteste Lösung, da das einfach nach Untätigkeit klingt. "Arbeitssuchend" klingt da sicherlich etwas besser, da man damit eben ausdrückt, dass man aktiv nach Arbeit sucht. Das Wort "Bewerbungsphase" kann man durchaus auch verwenden, oder auch "Berufliche Neuorientierung". Mehr dazu hier.

Für den Personalchef, der die Bewerbung liest, dürfte aber, egal wie man es formuliert, so oder so klar sein, dass der Bewerber momentan schlicht und einfach arbeitslos ist. Durch die Verwendung einer anderen Bezeichnung macht das ganze vielleicht allenfalls einen etwas motivierteren Eindruck. Trotzdem ist es schwierig, aus einer aktuellen Arbeitslosigkeit heraus einen neuen Job zu finden, auch wenn die Bewerbung noch so gut ist.

Ganz weglassen würde ich es keinesfalls, da Lücken einfach nie gut ankommen. Wird man dann trotzdem zum Vorstellungsgespräch eingeladen, muss man ja sicherlich eine Erklärung für die Lücke parat haben. Da kann man es auch gleich in den Lebenslauf schreiben.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich hatte das schon mal in einem anderen Thread zu einem anderen Thema geschrieben, aber es passt auch hier ganz gut rein. Immer wenn ich höre, dass verzweifelt Bewerbungen geschrieben werden und es dennoch nie mit einem Job klappt, werden die verschiedensten Gründe gesucht, an was es liegen könnte. Aber immer ist man der Meinung, dass es an der Bewerbung nicht hat liegen können. Hier kommt die Begründung, dass A schon mal ein "Bewerbungstraining" durchgemacht hat. Als ob das einem Siegel der Unfehlbarkeit gleich kommen würde. Interessant wäre zu wissen, was an der Bewerbungstechnik sich nach dem Bewerbungstraining geändert hat. Und auch die Vorstellung, im durchschnitt täglich zwei Bewerbungen geschrieben zu haben, klingt belustigend. Offenbar ist A flexibel genug, Ort und Branche beliebig zu wählen. Denn in meinem Umfeld komme ich z.B. gar nicht auf 60 potentielle Stellen/Arbeitgeber. Und das wäre die notwendige Anzahl für einen Monat.

Gerne aber auch zum Thema: wenn A nicht annimmt, es mit unfähigen Personen zu tun zu haben, dann sollte A es tunlichst unterlassen, explizit die Zeit als "Bewerbungsphase" zu kennzeichnen. Denn eine "Bewerbungsphase" von einem Jahr ist in etwa so was wie ein Schrei nach dem Motto: "Stell mich nicht ein!". Auch Versuche, die Zeit blumig zu umschreiben, werden fehlschlagen. Besser wäre tatsächlich, die Zeit mit Hilfsarbeiterjobs oder ARGE-Maßnahmen oder ähnlichem zu umschreiben und dann im persönlichen Gespräch zu erklären. Denn das die Zeit auch als "Bewerbungsphase" genutzt wurde, wird vom Arbeitgeber sowieso implizit angenommen. Außer, der Bewerber schreibt z.B. von sich aus hin, dass diese Zeit gewollt als Auszeit gewählt wurde.

Zusammengefasst würde ich also schon sehen, dass so ein erwähnen einer (erfolglosen) Bewerbungsphase von einem Jahr die vielleicht sonst gute Bewerbung definitiv ins schlechte Licht rücken würde. Denn jeder potentielle Arbeitgeber würde nach den Gründen suchen, welche die anderen Arbeitgeber abgehalten haben, diesen A einzustellen. Und leider findet sich immer und bei jedem etwas, was negativ genug gedeutet werden kann, um einem den möglichen Job vorzuenthalten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also Arbeitslosigkeit sollte man nie mit in den Lebenslauf packen, aber genauso wenig sollte man die Zeit ganz weg lassen. Denn wenn man es weg lässt, dann wird er gleich von potenziellen Arbeitgebern aussortiert. Am besten er schreibt die Zeit genauestens rein und schreibt dahinter, dass er Arbeit seit dem und dem Zeitpunkt sucht. Außerdem sollte er die Bewerbung noch einmal überprüfen lassen, bevor er sie abschickt. Denn was bringt ein Bewerbungstraining, wenn die Bewerbung doch eventuell einige Fehler enthält. Oder vielleicht ist das Bild nicht überzeugend. Richtige Bilder vom professionellen Fotografen sind gar nicht so teuer und machen einiges her. Außerdem sollten der Bewerbung noch einige Bescheinigungen beifügen, damit der potenzielle Arbeitgeber auch sieht, dass er an Maßnahmen des Arbeitsamtes teil genommen hat. Am besten wäre es auch wenn A an Praktiken teil genommen hat und diese Bescheinigung ebenfalls beifügt. So sieht der Arbeitgeber diese Zeit wirklich als Bemühung.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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