Letztes Kindergartenjahr, Kind schreibt spiegelverkehrt
Das Kind einer Bekannten soll jetzt im Sommer in die Schule kommen. Sie ist schon seit November 6 Jahre alt. Auf Antrag hätte sie auch im letzten Jahr schon in die Schule gekonnt, aber das wollten die Eltern nicht. Und wahrscheinlich auch aus gutem Grund. Denn das Kind schreibt alles spiegelverkehrt. Im Kindergarten haben sie in der Vorschulgruppe schon Zahlen schreiben gelernt und auch den Namen. Aber sie schreibt jede einzelne Zahl und jeden Buchstaben in Spiegelschrift. Die Erzieherinnen haben ihr das schon 1000 mal gezeigt, wie es richtig geht und auch die Eltern versuchen dem Kind das immer wieder zu zeigen. Aber es funktioniert nicht.
Das Kind ist Rechtshänder. Die Erzieherin meint, dass das eigentlich eher bei Linkshändern vor kommt. Wie kann man dem Kind helfen. So wie es ausschaut will das Kind einfach nicht anders schreiben. Die anderen Kinder, die im Sommer in die Schule kommen haben das Kind schon ausgelacht, aber dennoch schreibt sie in Spiegelschrift weiter. Wenn man ihr den Namen vorschreibt und sie praktisch den Namen "nachmalen" soll, kommt Spiegelschrift dabei raus. Eine Erzieherin hat dann mal einen Buchstaben aus dem Namen in Spiegelschrift geschrieben und ihr vorgelegt und da wusste das Kind nicht, welchen Buchstaben die Erzieherin "gemalt" hat. Aber wenn sie selber in Spiegelschrift schreibt, dann weiß sie welche Buchstaben sie schreibt.
Es ist ganz kurios und die Eltern würden das Kind gerne irgendwie fördern und sehen, dass sie bis zum Schuleintritt wenigstens den Namen richtig schreiben kann. Sonst ist das Kind ein sehr aufgeschlossenes und gelehriges Kind. Es begreift eigentlich schnell. Aber mit den Buchstaben und Zahlen haut es nicht hin. Was kann man machen? Wie kann man es dem Kind beibringen?
Man sollte erst einmal gar nichts machen. Ein Kind muss weder schreiben noch rechnen können, wenn es in die Schule kommt. Dort soll es das ja lernen. Mein jüngster Sohn hat auch die Buchstaben verkehrt herum geschrieben. Ich hätte ihm nie das Schreiben beigebracht, aber er hat es bei seinen Geschwistern gesehen und wollte wenigstens seinen Namen schreiben können. Wenn man dem Kind vor der Schule das Schreiben beibringt, obwohl es das nicht explizit will, kann man viel verkehrt machen. Die Kinder lernen in der Schule ja eine bestimmte Schrift und wenn es das schon anders eingeübt hat, wird es schwieriger, als wenn es noch gar nichts kann. Die Schrift, zumindest die Schreibschrift, ändert sich ja auch ab und zu mal. Meine vier Kinder haben drei verschiedene Schriften gelernt. Das war vor 10 bis 15 Jahren, die Grundschullehrerin hat auch nur noch geschimpft, sie musste sich jedes Mal umstellen.
Man muss allerdings beobachten, ob das Kind Legastheniker ist, aber das wird die Grundschullehrerin merken und es zu einem Test schicken. Ich würde mich jetzt noch nicht verrückt machen. Vor allen Dingen würde ich das vor dem Kind nicht thematisieren, es bekommt vielleicht sonst Angst vor dem Schreiben. Das mit dem Auslachen kann ich nicht recht glauben, weil viele Kinder zumindest manche Buchstaben in Spiegelschrift schreiben.
@anlupa: Bei der Schulanmeldung und der Schuluntersuchung wird hier in Nordrhein Westfalen von den Kindern verlangt, dass sie den Namen schreiben können und auch die Zahlen von 0-9 aufschreiben können. Es bringt also nichts, wenn man das schleifen lässt. Dann würde das Kind erst mit 7 1/2 in die Schule kommen, wenn es diese Untersuchung nicht besteht. Das Kind würde dann zwar in die Vorschule kommen, aber es kommt dann erst sehr spät in die Schule.
Es war früher anders als heute. Meine Kinder mussten auch noch nicht den Namen schreiben können, als sie in die Schule kamen. Aber heute ist es wohl etwas anderes. Da das Kind aber nicht nur einen Buchstaben, sondern generell alle Buchstaben spiegelverkehrt schreibt, ist es schon bedenklich finde ich.
Das hört sich interessant an. Also ich schreibe trotz erwachsenen Alters manchmal in Spiegelschrift. Mitschriften aus Vorlesungen bspw. weil mir sonst zu langweilig ist. Vielleicht ist sie unterfordert? Für mich hört sich das ganze nach einer neurologischen Ursache an. Waren die Eltern mit dem Kind mal beim Arzt? Lerntherapeuten? Augenarzt? Ist das Kind wirklich Rechtshänderin? Bei meinem Bruder war es so, dass meine Eltern das auch gedacht haben, aber dann hat sich später herausgestellt, dass er eigentlich Linkshänder ist und dadurch, dass er "umerzogen" wurde, einige Probleme hat.
Alles entspringt unserem Gehirn und gerade Dinge, wie links oder rechts, richtig oder verkehrt herum, normal oder spiegelverkehrt. Das sind Dinge deren Ursprung im Gehirn liegt, deshalb würde ich dazu tendieren, eine neurologische Ursache darin zu sehen. Es gibt bestimmte Therapeuten (Fachbegriff der Richtung vergessen), die eine Therapie anbieten, um die Gehirnhälften mehr miteinander zu verbinden und zu trainieren. Dies hilft bei AD(H)S, Legasthenie und anderen Lernschwächen. Da das Kind aber noch recht jung ist, muss man nun natürlich auch nicht den Teufel an die Wand malen und gleich schwerwiegende Ursachen/Diagnosen aussprechen, aber wenn es Deine Bekannte sehr belastet und das Kind viele Sorgen bereitet und sie ausgelacht wird, dann sollte an der Situation etwas verändert werden. Zuerst mit einem Besuch bei einem Facharzt.
Wieso sollte man da gar nichts machen? Wenn das bekannt ist, dann kann man doch gleich was tun, damit es das Kind später nicht so schwer hat. Ich bin grundsätzlich dafür, dass man das Kind entsprechend fördert und nicht einfach mal abwartet!
Ich hatte eine Weiterbildung zum Thema Linkshändigkeit und ich kann nur bestätigen,dass Spiegelschrift vor allem bei Kindern vorkommt, die eigentlich Linkshänder sind, aber umerzogen wurden. Hier kann man ansetzen und man kann die Kinder einfach mal mit der linken Hand schreiben und malen lassen. Noch ist ja absolut nichts zu spät, weil es eben noch nicht in der Schule ist, aber man sollte einfach mal testen, ob das Kind mit der linken Hand besser klar kommt.
Leider ist es ja immer noch so, dass es Linkshänder schwieriger haben. Aber das ist ja keine Krankheit und man sollte den Eltern auch erklären, dass eine Linkshändigkeit nichts schlimmes ist. In dem Alter können sich die Kinder noch gut umgewöhnen, wenn sie eigentlich Linkshänder sind. Man muss es nur zulassen.
War das Kind denn von Anfang an klassischer Rechtshänder? Oder war sie vielleicht lange nicht festgelegt und hat sich das bei anderen ab geschaut bzw unterbewusst an trainiert bekommen? Das wäre wohl das erste, was ich mich so fragen würde.
Generell ist es so, dass Kinder oft anfangs Spiegelverkehrt schreiben, das ist bis kurz vor Schuleintritt eigentlich kein Problem und selbst dann dürfen einzelne Buchstaben auch noch Kopf stehen oder Spiegelverkehrt sein. Man glaubt garnicht, wie oft das einem im Schulalltag zumindest anfangs noch begegnet. Das sie es aber andersherum nicht als Buchstaben erkennt, wenn ihn ein anderer verkehrt schreibt finde ich eher ungewöhnlich. Ich würde wohl dem Rat folgen, der hier bereits gegeben wurde und das ganze mal unter neurologischen Aspekten eingehend abklären lassen. Schaden kann das ja nicht im Mindesten, im Gegenteil - je früher eventuelle Defizite erkannt und behandelt werden können, umso besser ist es doch für das Kind.
Was wurde denn während den Schuluntersuchungen dazu gesagt? Letzten Endes würde ich mich wohl an deren Urteil bezüglich der Schulfähigkeit des Kindes verlassen. Die wissen ja oftmals einfach am Besten, ob das Kind dem Schulalltag gewachsen wäre.
Also viele Schreibanfänger, die noch nicht in der Schule sind, schreiben einige Buchstaben spiegelverkehrt, meistens ist es das e, aber auch andere Buchstaben werden gerne spiegelverkehrt geschrieben. Wenn sie in die Schule kommt, wird sich das nach und nach legen, wenn nicht, sollte man sich dann langsam Gedanken machen, bzw. sich mit der Lehrerin mal zusammen setzen und eventuell Dyslexie, Legasthenie oder sonstiges in Erwägung ziehen, aber jetzt besteht noch kein Grund zur Panik.
Ich kenne praktisch kein Kind, das das nicht gemacht hat, meinen Sohn eingeschlossen. Meist gibt sich das von alleine, ich würde zumindest noch ein paar Wochen abwarten. Mein Sohn kann ganz normal schreiben, aber er verfällt auch hin und wieder in Spiegelschrift. Klar ist das nicht schön, wenn das Kind von anderen aufgezogen wird, aber ich würde zumindest nicht gleich in Panik verfallen, viele Dinge geben sich in dem Alter ja doch von alleine.
Solange das Kind Interesse am Schreiben hat, ist das ja für sich schon einmal gut, manche Kinder interessieren sich ja auch im Vorschulalter absolut nicht dafür. Ansonsten kann man ein Kind immer noch zurückstellen lassen, eine schulpsychologische Untersuchung kann man ja jederzeit durchführen und sich dann diesbezüglich beraten lassen.
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