Schnuppertag in der weiterführenden Schule

vom 26.05.2012, 18:56 Uhr

Von der Grundschule kenne ich zwar Schnuppertage auch, aber meist werden diese gemeinsam mit dem Kindergarten beziehungsweise gemeinsam mit den anderen Kindergartenkindern besucht, die ebenfalls im gleichen Jahr zur Schule kommen. Allerdings folgt auf die Grundschule ja eine weiterführende Schule und dort finden Schnuppertage statt, für die man vielleicht doch eher privat Sorge trägt. Bei uns ist es in der Region zum Beispiel so, dass dieser Schnupper- oder Vorstellungstag dann an einem Wochentag stattfindet und je nach Interessengebiet kann dann der Viertklässler an einer Aktion teilnehmen, auch an einer Unterrichtsstunde wird teilgenommen, um so den Unterricht mal zu präsentieren.

Als ich selbst in die weiterführende Schule gekommen bin, kann ich mich an so etwas leider nicht erinnern, aber ich meine, wir wurden damals ins kalte Wasser geschmissen. Heute verhält es sich ja doch oftmals anders, oder? War es für Euch als Schüler selbst damals auch so, dass man sich den Unterricht und auch die Schule an einem Schnuppertag teilnehmen konnte? Wie ist es heute? Wie verhält es sich bei Euren Kindern, wenn es darum geht, die weiterführende Schule fortzusetzen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Als ich ein Kind war, gab es keinen Schnuppertag. Ich habe allerdings auch keine Alternative gehabt. Es gab im Umkreis von 20 km nur ein Gymnasium, auf das man gehen konnte. Damals gingen noch nicht so viele Kinder aufs Gymnasium, Hauptschule (damals Volksschule genannt) war die normale Schulform. Aufs Gymnasium gingen nur zwei oder drei aus jeder Klasse. Realschule gab es damals, zumindest bei uns, gar nicht.

Meine Kinder waren auch auf keinem Schnuppertag. Ich war zwar auf verschiedenen Einführungsabenden der Schulen, aber für die Kinder gab es nichts, was ihnen eine eigene Wahl leicht gemacht hätte. Ich halte einen Schnuppertag auch für unnötig. Hier zeigt sich die Schule eh von ihrer Schokoladenseite. Die Anlagen wie Pausenhof, Schultoiletten, Kantine, Klassenzimmer und Turnhalle konnten wir uns an dem Informationsabend ansehen. Der Unterricht selber hängt sehr stark vom Lehrer ab. Man kann da an jeder Schule Glück oder Pech haben. Drei meiner Kinder sind auf das Gymnasium gegangen, auf dem mein Ex-Mann früher war. Der andere wollte unbedingt auf das Gymnasium, wo auch sein Freund hin ging, das war zwar weiter weg, aber wir hatten nichts dagegen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 26.05.2012, 19:14, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich kann mich daran erinnern an meinen zwei gewünschten Gymnasien Schnuppertage gemacht zu haben. An diesen Tagen wurden die Viertklässler dann die Schule und ihr Angebot gezeigt. Zuerst waren wir in der Aulen gewesen, wo uns einige Vorträge gehalten wurden, auch von Schülern, die für Schule dann geworben haben. Als Kind kann ich mich daran gar nicht mehr erinnern, aber für meine Eltern waren die Vorträge bestimmt ganz interessant.

Dann wurden wir durch die Schule geführt. In manchen Räumen waren dann kleine Aktionen vorbereitet. Später in der elften Klasse sollte mein Französischkurs zum Beispiel Plakate erstellen und die denn Kindern vorstellen und erklären. Ein Kunstkurs malte ein paar Bilder mit den Kleinen und mein Sportkurs, wo ich schließlich mit gemacht habe, hat in der Sporthalle einen Parkour errichtet. Ich selber weiß nur noch, dass uns in der Sporthalle ein paar Aktivitäten gezeigt wurde und wir an ein paar Geräten spielen durfte.

Schließlich gab es noch schön Kuchen und Bratwurst um den Aufenthalt der Eltern und den möglichen Schülern so angenehm wie möglich zu machen. Unsere Schnuppertage waren immer Samstags, so dass überall Platz und Zeit vorhanden war.

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» Toniia » Beiträge: 131 » Talkpoints: 13,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selbst habe vor meinem Übertritt auf das Gymnasium keinen Schnuppertag absolviert, auch wenn zumindest ein Schnupperabend angeboten worden wäre, an dem meine Eltern aber keine Zeit hatten. Außerdem lernte ich die Schule in verschiedenen Gesprächen schon ausführlich kennen, denn aufgrund meiner Behinderung musste ich mich einem Gespräch im Direktorat stellen, durfte meinen zukünftigen Klassenlehrer kennenlernen und eigentlich auch alle Fragen stellen, die mir so am Herzen lagen. Und letztlich muss man auch sagen: Eine wirkliche Alternative hätte es ohnehin nicht gegeben, wenn man von einer Realschule für Blinde und Sehbehinderte und einem Gymnasium für diese Zielgruppe absieht, zu dessen Besuch ich aber ins Internat hätte gehen müssen, weil es am anderen Ende Deutschlands liegt. Beide Alternativen kamen für meine Eltern und mich nicht in Frage, ein Schnuppertag hätte daran nichts geändert.

Den Schnupperabend an meinem Gymnasium kenne ich aber gut, weil alle Klassen daran mitwirken müssen. Es lief bei uns normalerweise so ab, dass drei reguläre Schulstunden für alle Schüler auf den Abend verschoben wurden und diese Schulstunden für alle Besucher offen standen, was dann in den niedrigeren Klassenstufen vor allem Neulinge nutzten, manchmal waren es auch Eltern, die sich über den Unterricht ihrer Sprösslinge informieren wollten. Von normalem Unterricht kann man aber zumindest bei den meisten Lehrern nur bedingt sprechen: Einige ließen im Vorhinein Plakate und Versuche erstellen, die es vorzuführen galt, Andere wiesen uns an, die Gäste ins Programm einzubeziehen, gelegentlich mussten wir auch Theater spielen oder dergleichen. Manche Schüler hatten Sonderaufträge wie die Gäste durch die Schule zu führen, einen Verkauf von Speisen und Getränken zu organisieren oder das Streitschlichtungsprogramm vorzustellen.

Inwieweit diese Abende tatsächlich bei der Wahl der weiterführenden Schule unterstützen konnten, möchte ich in Frage stellen, immerhin zeigten wir uns ja immer von der Schokoladenseite, so viel Service, Projekte, aufgeschlossene Lehrer und hilfsbereite Schüler wird es im Schulalltag nie geben und ich denke, da vermittelten wir möglicherweise doch ein ziemlich falsches Bild. Inwiefern die spätere Schule zusagt, hängt ja dann doch von anderen Faktoren, zum Beispiel den eigenen Lehrern oder Klassenkameraden, ab. Trotzdem konnte man sich immerhin ein ungefähres Bild machen, beispielsweise über das Schulhaus, verschiedene Austauschprogramme oder das soziale Engagement der Schule - und das ist immerhin deutlich besser als nichts.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als ich mir meine weiterführende Schule anschauen wollte, gab es den Tag der offenen Tür. Das Angebot war an diesem Tag recht umfangreich. In der Chemie gab es Experimente, die vorgeführt wurden, in der Biologie wurden den Scharen an Viertklässlern Unterwasserpflanzen präsentiert, es gab etliche besuchsoffene Unterrichtsstunden sowie viele Ausstellungsstücke aus den künstlerischen Bereichen der Schule. Draußen stellte sich zudem der Ruderverein, geleitet durch Schüler und Ehemalige, vor und es gab Kaffee und Kuchen zu kaufen.

Ich finde ein solches Angebot sehr nützlich, auch, wenn für mich damals schon klar wahr, dass ich diese Schule für die nächsten acht Jahre besuchen werde. Jedoch sollte man sich immer im Klaren darüber sein, dass sich eine Schule an einem Schnuppertag natürlich nur von der besten Seite zeigt. Negative Aspekte an der Schule bemerkt man meistens erst, wenn es schon zu spät ist. Ein erster Eindruck ist jedoch schon mal nicht schlecht, wenn man bei der Wahl noch unsicher sein sollte.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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