Cybermobbing - wie oft kommt das in Realität vor?

Gerade läuft wieder einmal auf RTL eine Nachmittagssendung, wo das Thema Cybermobbing groß thematisiert wird. Auch von einem Bekannten, der Lehrer ist habe ich schon von Cybermobbing gehört und dass es bei ihm an der Schule tatsächlich auch einige Fälle gab bzw. aktuell gibt.

Mich würde interessieren, ob ihr selber auch schon einmal mit Cybermobbing in Berührung gekommen seid. Wie oft kommt Cybermobbing in der Realität vor?

Wie oft Cybermobbing vorkommt, ist schwierig zu beurteilen, weil man ja nur die eigenen Beobachtungen kennt. Außerdem müsste man erst einmal definieren, was schon Mobbing ist und was nur pubertäres, gerade noch zu akzeptierendes Verhalten. Für mich fängt Mobbing da an, wo jemand über längere Zeit von mehreren Personen im Internet beleidigt wird oder über den falsche Tatsachen behauptet werden. Eine einmalige Sache wie zum Beispiel das Einstellen privater, peinlicher Fotos einer Person, die das nicht möchte, zähle ich zwar auch unter Straftat, aber nicht unbedingt zu Mobbing.

In der Klasse meines Sohnes ist einmal jemand unter Facebook gemobbt worden. Es waren mehrere Personen beteiligt, die sich über diese Person immer wieder lustig gemacht haben. Irgendwann hat es der Lehrer erfahren und die Personen mussten von den Disziplinarausschuss der Schule und haben einen verschärften Verweis bekommen. Es gab damals die Diskussion, ob die Schule das dürfe, da die Tat ja außerhalb der Schule geschehen sei, aber das war wohl erlaubt, weil das Opfer ein Schüler der Schule war.

Ich glaube, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist, weil viel Schüler sich schämen, solche Vorfälle dem Lehrer oder den Eltern zu melden. Vielen Tätern, gerade jüngeren, ist auch gar nicht bewusst, welche Auswirkungen solche Lästereien übers Internet haben können. Das Problem ist ja, dass es sehr viele lesen und manche erst dadurch auf die Idee kommen mitzumachen und das ganze ausarten zu lassen. Über die Gefühle des Betroffenen machen sich leider die wenigsten Kinder in dem Alter Gedanken. Daher sollte das Thema Mobbing im Internet immer wieder von Eltern und Lehrern angesprochen werden.

Ich gehe auf ein Gymnasium und muss sagen, dass Cybermobbing auch bei uns an der Schule vorkommt. In meinem Jahrgang hab ich es erst 2 mal mit erlebt das einemal machte sich ein Junge über ein Mädchen bei uns aus dem Jahrgang lustig, das Mädchen brachte den Gesprächsverlauf zur Schule mit, daraufhin reagiert unsere Schule sehr hart und sorgte für eine Verwarnung nach einer Zweiten schlechten Aktion fliegt er von der Schule. Also ja Cyber-Mobbing gibt es auch in der Realität meist nicht so hart wie in dieser Sendung dargestellt, aber es gibt sie und die Schule greift aber auch härter durch als in dieser Sendung dargestellt.

Ich selber war noch nie Opfer von Cybermobbing, kenne aber einen Fall aus meiner Klasse. Bei diesem Vorfall wurde bei Facebook eine Fan-Seite eröffnet, welche nur erstellt worden ist, um eine Mitschülerin fertig zu machen. Es war ein bearbeitetes Bild der besagten Schülerin zu sehen sowie ein beleidigender Text. Der Fall wurde direkt am nächsten Tag in der Klasse thematisiert, unter anderem auch von der Mutter des Opfers. Es stellte sich heraus, dass der Täter von einer anderen Schule kam und die Schülerin nur kaum kannte.

Das ist aber auch der einzige Fall von Cyber-Mobbing, den ich je mitbekommen habe. Ansonsten gehen alle behutsam bei sozialen Netzwerken, wie eben Facebook, miteinander um. Manchmal wird ein peinliches Foto von einem Freund hochgeladen, ja, solche Sachen gibt es, aber Mobbing ist das definitiv nicht, da hier keiner über längeren Zeitraum gezielt raus gepikt und fertig gemacht wird. Zudem kann man sich jederzeit revanchieren und alle sehen solchen Fotos oder Inhalten eher gelassen entgegen. Ich glaube, dass Cyber-Mobbing von den Medien überdimensioniert wird. Sicherlich gibt es Fälle von gezieltem Mobbing im Internet, die zum Teil auch sehr schwerwiegend und verletzend sein können, aber ein großes Problem sehe ich hier nicht auf uns zukommen.