Wie lange die Finger beim Rechnen zu Hilfe nehmen?

vom 22.05.2012, 12:17 Uhr

Ich war neulich bei einer früheren Nachbarin auf Besuch. Der Sohn ist jetzt in der 5. Klasse einer Realschule. Ich war gerade da, als er die Hausaufgaben gemacht hat. Er saß vor seinen Matheaufgaben und rechnete mit den Fingern. Er flüsterte auch dabei und man hatte den Eindruck, dass er ohne die Finger nicht auf die Lösung kam.

Wie lange ist es eigentlich "normal", dass Kinder die Finger ganz offensichtlich noch als Rechenhilfe brauchen? Sollte man in der Realschule nicht schon ohne Finger rechnen können? Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lange meine Kinder es gemacht haben. Aber ich denke, dass es schon in der Grundschule aufgehört hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann mich gut daran erinnern, dass wir das Thema im letzten Jahr in einer Elternversammlung thematisiert hatten. dort war die Rede davon, dass die Kinder zum Ende der ersten Klasse ohne zu Hilfenahme der Finger rechnen sollten. Dazu müssen eben die grundlegenden Rechenoperationen gelernt werden.

Allerdings kann es gut sein, dass man im Eifer des Gefechts, wenn man unsicher ist oder eben besonderen Stress hat, die Finger zu Hilfe nimmt oder vor sich hin flüstert. Daher würde ich einer einmaligen Beobachtung nicht allzuviel Bedeutung beimessen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die Frage scheint zu sein, in welchem Grade man die Finger als Hilfsmitteln heranzieht. Aus Erfahrung weiß ich, dass auch wir Erwachsenen nicht selten die Finger zur Hand nehmen, um etwas nachzuzählen oder nachzurechnen. Das Ziel ist natürlich, möglichst ohne Zuhilfenahme der Finger auszukommen. In der Realschule sollte man meiner Meinung nach eigentlich die meiste Zeit ohne Finger auskommen. Bevor man aber etwas beschließt, sollte überlegt werden, wie häufig das Kind die Finger zuhilfe nimmt und ob der Aufgabentyp neu ist.

Das Problem ist, dass die Handlung auf fehlendes Vermögen zur Abstraktion hinweist. Und obwohl wir Menschen nicht immer abstrahieren können, wird dies doch häufig genug von uns gefordert. Wenn Grund zur Besorgnis besteht, wäre es gut, das mit dem Kind regelmäßig zu üben. Leider ist das Ganze eine Ermessensfrage.

» DieBewusstheit » Beiträge: 66 » Talkpoints: 44,47 »



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