Wann beginnt die Vorpubertätsphase heutzutage?

vom 22.05.2012, 13:28 Uhr

Kinder kommen immer eher in die Pubertät und somit kommen sie auch eher in die Vorpubertät. In dieser Phase merkt man schon, dass sich die Pubertät anmeldet. Die Eltern können ihre Kinder nicht mehr verstehen und die Kinder finden ihre Eltern einfach nur uncool und schrecklich. Sie fangen an den Aufstand zu proben, ehe es dann in der Pubertät richtig los geht.

Wann kann man heutzutage mit der Vorpubertät eines Kindes rechnen? Kann man heute immer noch sagen, dass Jungs in diese Phase ca. 2 Jahre später kommen als Mädchen? Wie hat sich die Vorpubertät bei euren Kindern gezeigt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann jetzt nur von meiner Cousine sprechen, weil meine eigenen Kinder noch nicht so weit sind. Bei meiner Cousine fingen die Vorboten der Vorpubertät bereits in einem Alter von 9 Jahren an. Heute ist sie 12 und meine Tante sagt immer, dass sie jetzt schon mitten drin voll in der Pubertät steckt. Ich war darüber richtig geschockt, denn bei mir fing damals das Alles erst mit 12 Jahren so langsam an.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meine Schwester hat schon mit 10 angefangen herumzuspinnen und hat angefangen sich so zu benehmen, als wäre sie mitten in der Pubertät. Also schön so mit herumzicken, Türen knallen, grundsätzlich gegen alles sein und was sonst noch alles so dazu gehört. Ich war sie dann aber mal von der Schule abholen und habe ihre Mitschüler erleben dürfen - gruselig. Sie scheint da definitiv nicht die Ausnahme zu sein, sondern vielmehr die Regel.

Sie hatte zu ihrem Geburtstag dann auch ein paar Freundinnen da. Grundsätzlich benimmt man sich ja woanders eigentlich besser - also wenn sich die Damen da schon besser benommen haben, dann möchte ich gar nicht wissen, wie die sich daheim benehmen. Da fand ich meine Schwester wirklich noch am angenehmsten.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich habe auch schon in der Grundschule, ca. in der dritten und vierten Klasse, also auch mit neun und zehn Jahren, angefangen zu spinnen. Ein bisschen vorlaut, bzw. eher aggressiv bin ich erst so ab der fünften Klasse dann am Gymnasium geworden, bei mir fing es damals eher mit großer Traurigkeit an. Ich habe damals angefangen, mich zurückzuziehen und immer stiller zu werden, weil ich meine Ruhe haben wollte und plötzlich ganz traurige Gedanken hatte.

Die Endgrundschul- und Vorpubertätsphase war bei mir der Einstieg in eine sehr stark depressive Phase, ich hatte damals in der Grundschule schon die ersten harmlosen Suizidgedanken und hatte so für mich festgelegt, mal nicht so sehr alt zu werden und aufzuhören, sobald etwas ganz Schlimmes passiert. Das wurde dann mit dem weiteren Verlauf der Pubertät noch sehr viel schlimmer, dann aber auch wieder viel weniger als es endlich ausgestanden war.

Also Pubertät und Vorpubertät waren schon Krieg für mich, das muss ich schon sagen und daher bin ich immer der Meinung, dass man in der Zeit besonders auf seine Kinder aufpassen muss. Wenn sie schon nicht alles mehr machen, was man sagt, dann sollte man wenigstens zusehen, dass man selber alles tut, um sie möglichst trotzdem auf dem Weg zu halten, damit sie nirgendwohin abrutschen, denn das geht sehr schnell. Die Erfahrung habe ich gemacht. Man muss als Eltern schon eine harte Schale haben in der Zeit, aber es ist auf alle Fälle wichtig, sich nicht von den Kids abschütteln zu lassen durch deren eigenartiges Verhalten. Insgeheim will das nämlich kein Kind und Jugendlicher, dass Mutter und Vater sie gänzlich so in Ruhe lassen, dass sie gar keine Ahnung mehr haben, was die jungen Leute so treiben.

Ich denke schon, dass man damit rechnen kann, dass die Tochter ungefähr ab 10 Jahren bald soweit ist, dass sie anfängt sie spinnen. Das ist auf keinen Fall zu früh, schon gar nicht, wenn man mal besonders in den größeren Städten unterwegs ist und wirklich noch winzige Knirpse in Klamotten wie die Großen eben oft auch bei den Großen stehen sieht und womöglich noch mit Kippe und Flasche, das ist mir hier schon oft unter die Augen gekommen. Und die machen das schon, weil sie cool sein und dazu gehören wollen. Wenn so ein Coolnessbewusstsein vorhanden ist, dann kann man schon irgendwo von Pubertät sprechen.

Jungs sind den Mädchen meinen Beobachtungen nach, ich weiß es nicht wissenschaftlich ganz genau, schon noch hinterher, wobei das sicher auch nach vorne gerutscht ist. Also mit 12, allerspätestens 13 kommt auch ein Junge in die Pubertät. Mein Bruder hat seit dem dreizehnten Lebensjahr eine sehr tiefe, männliche Stimme entwickelt und seitdem bzw. etwas davor gibt der oft so selten dämliche und protzige Kommentare von sich, wie ich sie überhaupt noch nie von ihm gehört habe. Wenn ich nicht wüsste, was mit dem ist, würde ich ausrasten, weil das einfach unmöglich ist.

Beispielsweise ist er irgendwie total arrogant und überheblich geworden. Er will alles besser wissen und duldet nur kaum, wenn man ihn eines Besseren "belehrt". Er wird auch ganz schnell zickig und zornig, beinahe wie ein Mädchen. Er schmeißt bei der kleinsten Bemerkung mit den Türen, brüllt herum, wenn man in sein Zimmer kommt, weil man ihn zum Beispiel nur zum Essen holen will oder jemand sagt, er soll den PC langsam mal ausmachen und vor allem wird er rasend, wenn man ihn auf Mädchen anspricht. :lol: Momentan ist er noch in der Phase, wo Küssen und sexuelle Dinge, Verliebtheit, extrem peinlich sind und man überhaupt mit keinem Älteren darüber reden kann, nicht mal mit mir, wo ich doch auch erst 21 bin. Wenn eine Kussszene im Fernsehen kommt, dann tut er einen Moment lang so, als würde er schlafen oder als wäre der Film total langweilig oder im schlimmsten Fall für die anderen Zuschauer fängt er an, künstlich zu husten und zu reden. Also es ist schon höchst seltsam, was man so beobachtet, wenn andere in der Pubertät sind.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es ist schon schön in einer Zeit zu leben, in der tatsächlich auf die Belange von heranwachsenden Kindern so sehr eingegangen werden kann, als wäre diese "Phase" der Nabel der Welt. Natürlich ist die "Vorpubertät" oder auch die "Pubertät" im Leben eines Menschen eine "wichtig" Phase. Aber für das Umfeld dreht sich die Erdkugel weiter und - ein Teil des Erwachsenwerdens - besteht eben auch darin, zu erkennen, dass man tatsächlich nicht der Mittelpunkt der Erde ist.

Wenn zu dieser Zeit Kinder/Jugendliche spinnen oder schwierig sind, dann kann man darauf zu 100% eingehen und sein Leben danach richten, den Heranwachsenden hier möglichst entgegen zu kommen und ein Maximum an Verständnis aufbringen. Man kann aber die Zeit auch "ignorieren" und mit maximalem Gegendruck so reagieren, dass auch in der Phase den Kindern und Jugendlichen gezeigt wird, dass trotz aller eigenen "Probleme" deshalb niemand mit dem eigenen Leben und der Verpflichtungen warten wird. Es ist nicht entscheidend, die Kinder zu jeder Zeit zu 110% glücklich stellen zu müssen.

Ob es übrigens stimmt, dass diese "Phase" signifikant früher beginnt, halte ich für fragwürdig, wobei dann der Vergleichszeitraum benannt werden soll. Grundsätzlich finde ich aber keinen Unterschied zu z.B. den 80er Jahren und heute. Ich habe eher die Vorstellung, dass es - wenn man in der Zeit noch mal deutlich weiter zurück geht - z.B. zu Beginn der 1900er Jahre oder in den Krisenzeiten (während und nach den Kriegen) so war, dass diese "Phasen" wesentlich schneller zu Ende gegangen sind. Einfach, weil sich das Leben dann auf das Wesentliche konzentriert hat und der Luxus nicht da war, Stimmungslagen bei Entscheidungen im Tagesablauf zu berücksichtigen.

Auch würde ich gar nicht so sehr nach Vorpubertät und Pubertät unterscheiden, weil doch dazuwischen sowieso keine weitere Phase versteckt liegt. Es ist immer die Schwelle gemeint, von der sich das Kind körperlich mehr zum Erwachsenen wandelt. Und das dürfte bei Mädchen tatsächlich zwischen 9-12 Jahren der Fall sein. Und bei Jungen eben mit 10-13 Jahren.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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