Schwindet mit dem Preis der Respekt vor dem Leben?
Hier wird, wie ich finde, in erster Linie eine philosophische Frage aufgeworfen. Denn man kann kaum an Hand der Preispolitik für Fleisch ablesen, wie es um den Respekt um Leben bestimmt ist. Zumal es sich hier um Lebensmittel handelt! Hier wäre vielleicht - so meine Sicht - tatsächlich die Diskussion angebracht, wie viel Respekt man den Lebensmitteln und deren Produzenten entgegen bringt und ob diese Waren wirklich zu Wegwerfwaren werden müssen. Denn das sollte ganz klar verneint werden. Tierschutz sehe ich hier nicht mal am dringendsten, wobei das natürlich mitläuft!
Sicher ist es schön in einer Gesellschaft zu leben, welche nicht durch materiellen Mangel geprägt ist. Es ist schön, dass Fleisch an sich nicht zu einer Ware gehört, welche nur den besser betuchten vorbehalten ist. Allerdings ist durch die Massentierhaltung und dem ewigen Gewinnstreben die reale Gefahr recht groß, dass hier Schindluder betrieben wird. Und damit meine ich nicht nur das Verfüttern von giftigem Tierfutter oder das verkaufen von "Gammelfleisch". Natürlich spielt auch die Tierhaltung eine Rolle (immer mehr Tiere auf immer weniger Platz). Selbst wenn man das Tier selbst gar nicht als schützenswert betrachten würde, sollte einem einleuchten, dass die "Qualität des Lebensmittels" darunter leidet, wenn es in sehr kurzer Zeit durch Spezialfuttermittel großgezogen wird. Vor allem natürlich, wenn man bedenkt, dass es hinsichtlich der benötigten Menge gar nicht nötig ist. Keiner müsste hungern, nur weil weniger produziert werden würde.
Heute ist es so, dass in der Bundesrepublik produziertes Tierfleisch oftmals billiger hergegeben werden kann, als es z.B. Produzenten in Afrika machen können. Daher Exportiert man Nahrung in Länder, welche so keine Chance haben, eine eigene, konkurrenzfähige Landwirtschaft zu entwickeln. Und das auch nur, weil viel mehr produziert wird, als auf dem heimischen Markt verbraucht werden kann. Weniger, dafür qualitativ hochwertiger (Futter, Haltung, Aufzucht) wäre sicher eine Option. Und die müsste dann noch nicht einmal signifikant teurer sein! Aber so was lässt die geltende Wirtschaftsordnung gar nicht erst zu.
In so einem Zusammenhang vom Verbraucher zu fordern, dass der sich jedes Mal darüber im Klaren ist, dass hier ein Tier geschlachtet wurde, ist übrigens sicher zu weit gehend. Jedenfalls dann, wenn man auf den Effekt hofft, dass dann ganz auf Fleisch verzichtet wird. Es würde eigentlich genügen, wenn weniger Lebensmittel weggeworfen werden würden! Dazu muss man keinen Schlachthof besuchen sondern einfach nur bewusster einkaufen gehen und sich immer vor Augen halten, dass Lebensmittel nicht beliebig wegzuwerfen sein sollten.
Ich würde dir da schon zustimmen, natürlich haben die wenigsten Menschen heute noch Respekt vor dieser Art Produkt. Die Supermärkte und Discounter machen es uns schließlich ziemlich einfach, indem sie das Fleisch geschnitten und gewaschen, fein verpackt verkaufen, so dass kaum noch zu erkennen ist, was das denn mal einmal gewesen ist. Dabei finde ich aber ehrlich gesagt nicht nur die Preise von Fleisch inzwischen lächerlich niedrig, sondern auch die von Brot und Milch.
Meine Großmutter hat einen Bauernhof, hier läuft es in der Regel dann so zu, dass wenn mal geschlachtet wird, dann eben jede Familie ein ganzes oder ein halbes Schwein oder Rind bekommt. Natürlich packt uns hier keiner Augen, Füße und Ohren ein, aber das Fleisch ist sicherlich nicht so portioniert, wie im Supermarkt, man sieht eben noch deutlich, dass das mal ein Stück von einem Lebewesen war und muss das Fleisch auch selbst schneiden und so weiter. Meine Eltern bestellen aber auch hier in Deutschland bei unserem Metzger ab und an mal ein halbes Rind oder auch mal Wild. Die Preise sind teuer, aber das Fleisch schmeckt anders als die Massenprodukte aus dem Supermarkt. Tiefgefroren reicht uns das Fleisch dann oftmals für einen Monat oder länger.
Solange im Supermarkt aber noch dieses Billigmassenfleisch angeboten wird, werden wohl die wenigsten Familien dazu bereit sein, gewissermaßen gegen eine Massentierhaltung vorzugehen und beim Metzger oder einfach vor Ort beim Bauer zu kaufen. Viele können es sich dann sicherlich auch nicht mehr leisten, öfter in der Woche Fleisch zu essen und greifen so lieber zu den billigen Produkten aus dem Supermarkt, auf denen in jüngster Zeit ja sogar häufig damit geworben wird, dass das Tier in Deutschland gehalten und geschlachtet wurde. An der Haltung selbst ändert das aber nichts.
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