Abitur: Leistungskurse

Ich habe ein Wirtschaftsgymnasium besucht, wo Leistungsfächer zum Teil vorgegeben waren. Als ersten Leistungskurs war Betriebswirtschaftslehre vorgegeben und als zweiten Leistungskurs hatten man nur Mathematik, Deutsch oder Englisch zur Auswahl.

Meine Wahl fiel auf Mathematik, da mir das Fach immer sehr leicht fiel und ich sehr schnell neue Themen auffassen konnte. Deutsch stand bis zu dem Punkt in der engeren Auswahl, als ich erfahren habe was im Leistungskurs für Literatur drankommt.

Meine Endnoten waren sehr gut, und durch die Mathematik als Leistungskurs habe ich dieses auch weiter geführt im Studium.

Am Besten ist es natürlich immer, wenn du die Fächer nimmst, die dir am meisten liegen. Du musst dich in den Fächern auf jeden Fall wohlfühlen. Noch wichtiger ist meiner Meinung nach aber, dass du die Fächer wählst, in denen du die besten Noten bekommst. Du musst nämlich schon ab Klasse 12 immer auf das Abitur hinrechnen. Und wie du sicherlich weißt, zählen deine Noten in den Leistungsfächern doppelt und in den Prüfungen, die du ja belegen musst sogar vierfach.

Auch musst du in den Fächern gute Klassenarbeiten und Klausuren geschrieben haben. Denn diese werden ab der Klassenstufe 12 50 Prozent deiner Note ausmachen.

Den absolut richtigen Weg gibt es jedoch nicht. Am Besten ist es aber du sagst einfach mal deinen Zensuren für die nächsten Jahre voraus und errechnest dir aus allen Kombinationen die beste Konstellation von LKs und GKs. Eine gute Abiturnote ist nämlich in dieser Gesellschaft, in der es immer mehr um das Leistungsprinzip geht, sehr wichtig und nicht zu vernachlässigen.

Also ich hatte als LKs Mathe und Englisch gewählt. Ich bin mit der Entscheidung recht zufrieden gewesen, da ich mit den meisten anderen Fächern, die bei uns als LK angeboten wurden, nichts anfangen konnte.

Das Abitur selber, d.h. die Prüfungen fand ich im Gegensatz zum Oberstufen-Unterricht nicht so wirklich anstrengend. Klar, es war nervig, da man eine 6-stündige Klausur schreiben musste und man musste den Stoff von 2 Schuljahren können, aber letztendlich waren die Klausuren ja so konzipiert, dass man durch die 6 Stunden massig Zeit hatte und auch mal eine Viertelstunde in die Luft gucken konnte.

Ob die Prüfungen wirklich überbewertet und in der Realität ganz einfach sind kommt sicher auf den Einzelfall an. Und es hängt auch von der Vorbereitung des Lehrers bzw. dem Unterricht ab. Auch der Schüler selbst beeinflusst das ja durch sein Lernpensum, ob er gut oder schlecht abschneidet.

Ich habe die Leistungskurse Erdkunde und Mathematik gewählt. Mit meiner Entscheidung bin ich insgesamt zufrieden. Es gab immer wieder mal Tage oder Wochen, in denen ich meine Entscheidung verflucht habe, aber im großen Ganzen, bereue ich es nicht.

Meine Wahl fiel mir nach einigem überlegen recht leicht. Das ich Mathe als LK nehmen wollte, war ein schwierige Entscheidung. Auf der einen Seite ist dieses Fach für mich enorm wichtig. Schon seit der Grundschule legte ich enorm viel Wert auf dieses Fach. Meine Noten waren im Schnitt gut genug für einen LK, aber trotzdem plackte mich die Angst, es nicht zu schaffen. Ein anderes Fach kam allerdings nicht in Frage. Nach den ersten Klausuren, die überdurchschnittlich gut für mich ausfielen, wusste ich, dass ich mich richtig entschieden habe. Es ist wirklich aufbauend gute Noten dann zu bekommen, wo man doch Zweifel hatte zu versagen.

Neben Mathe, das mit viel Lernen und Arbeit in meinem Fall verbunden habe, wollte ich jetzt ein etwas ruhigeres Fach. Erdkunde war plötzlich aus dem Nichts in meinen Gedanken erschienen und ich habe mich ohne noch länger zu überlegen, einfach drauf festgelegt. Manchmal können solche Bauchentscheidungen wirklich enorm hilfreich sein. Erdkunde entwickelte sich leider aber zum Negativen. Ich schwankte wirklich extrem zwischen den Noten. So sehr, dass ich wirklich daran verzweifelte. Im Endeffekt habe ich es mit einigermaßen ordentlichen Noten zu Ende geführt. Die Prüfung lief ganz im Gegensatz zu Mathe (Alptraum!) von allen am besten. Die Ergebnisse kriege ich allerdings noch. Die meisten haben mich gegen Ende auch ziemlich um Erdkunde beneidet, da ich einfach nur ruhen konnte, während alle lernen mussten. In diesem Fall, war meine Entscheidung goldrichtig.

Überlege dir also gut, welche Fächer dir liegen und welche dich interessieren. Du musst immerhin viele Stunden dieses Fach durchstehen und sie machen den größten Teil deine Note aus. Beachte auch gute Kombinationen.

Auch ich mache gerade noch mein Abitur, kann deshalb aber nichts Bestimmtes zu den schriftlichen Abiturprüfungen sagen. Wobei ich aber sagen muss, dass ich davor noch immer am meisten Angst habe, weil ich sie mir total schwierig vorstelle, aber dies sagt eigentlich jeder. Ich hatte einen Bekannten aus dem jetzigen Abiturjahrgang und der hat mir ein paar Informationen gegeben.

Zuerst möchte ich aber erwähnen, dass ich die Leistungskurse Englisch & Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen (BWR) habe. Meine Grundkurse sind Mathematik und Informatik, wobei ich lieber anstatt den Leistungskurs Englisch, lieber den Leistungskurs Mathematik gehabt hätte. Darüber hinaus möchte ich hierbei sagen, dass ich auf einem Wirtschaftsgymnasium bin, deshalb natürlich hohen Wert auf Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen gelegt wird. Aber wirklich begeistert bin ich von dem Fach nicht, aber nun ja. Da muss ich jetzt durch und auch dort die Abiturprüfung schreiben, wobei ich da die meiste Angst vor habe.

Ich sprach aber mit dem Kollegen aus dem jetzigen Jahrgang und er hat mir erst einmal bestätigt, dass die Abiturprüfung in Englisch nicht schwer ist. Man muss ganz normale Aufgaben in der Prüfung lösen, dabei muss man einfach gut englische Texte verstehen und wissen, wie man Sachen analysiert und bewertet. Man lernt es aber von der 11. - 13. Klasse, deshalb wird es einem nicht wirklich schwer fallen. Bei dem Leistungskurs in Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, war es schon anders. Man musste richtig viel lernen und das Thema auch auf alle Fälle verstehen. Nur stumpfes Rechnen und auswendig Lernen, damit kommt man nicht weit. Deshalb muss man dafür wirklich viel lernen und dann sollte die Prüfung machbar sein. Die Aufgaben in der Prüfung sollen aber ein hohes Niveau haben und sehr anspruchsvoll sein. Wenn man aber die Themen gut verstanden hat und es auch kann, dann klappt es super.

Mit den Grundkursen habe ich eigentlich keine Angst. Mathematik fällt jemand, der das Fach gern macht, sehr sehr einfach. Die Aufgaben die dort gestellt werden sind Basis-Aufgaben, da 3 Themenbereiche abgedeckt werden müssen. Für diese 3 Themenbereiche hat man 2 Jahre Zeit (12. + 13. Klasse), sodass natürlich die Klausuren sehr anspruchsvoll und kniffelig sind. Die Abituraufgaben beziehen sich aber auf recht einfache Aufgaben, wenn man die Themen verstanden hat. Sie können nicht erwarten, dass man richtig schwierige und spezifische Aufgaben nach 2 Jahren noch kann, deshalb reduzieren sie sich auf die Basis-Sachen.

Mit dem Fach Informatik scheint es auch nicht schwer zu sein, wobei das 4. Fach natürlich das mündliche Fach ist. Ich durfte bei dieser Prüfung zuschauen und muss sagen, dass ich eigentlich recht überrascht war. Die Aufgaben, die gestellt wurden, waren wirklich total einfach und dadurch, dass man es mündlich erklärt, fällt es einem wirklich einfach.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass man eigentlich immer eine riesige Angst vor diesen Prüfungen hat, aber letztendlich sind sie nicht anders als die Klausuren. Meistens werden dort nur die Basis-Aufgaben abgefragt und nicht so tiefe Aufgaben, wie bei Klausuren. Man sollte sich wirklich nicht übertrieben viel Sorgen machen, sondern die Sache gelassen entgegen sehen. Lernt man genug, werden diese Leistungskurse sehr gut klappen. Ich muss aber sagen, dass der Leistungskurs Englisch, schon sehr anspruchsvoll ist, gerade im Bereich der sprachlichen Richtigkeit. Man muss einen riesigen Wortschatz haben und unglaubliche Grammatik-Kenntnisse, sodass man gut und viele Punkte bekommt. Ansonsten ist die Zeit bis zum Abitur meistens viel stressiger und anstrengender, als die Prüfungen selbst. Man muss es so sehen, sobald man die Prüfungen bestanden hat, ist man fertig und kann sich endlich zurück lehnen.