Häuslebauer, konntet ihr wie geplant einziehen?

Es wird ja oft darüber berichtet, dass man, wenn man ein Haus baut nicht immer pünktlich einziehen kann. Man hat dann die Mietwohnung, die man noch bezahlen muss und will unbedingt einziehen. Man kündigt die Mietwohnung und dann ist das Haus nicht fertig. Ist es euch vielleicht auch so passiert oder war euer haus wirklich pünktlich fertig und ihr konntet die Miete sparen, die euch die Wohnung kostete? Wie pünktlich konntet ihr einziehen?

Unser Haus sollte damals am 01. Juni fertig sein und wir hatten zu diesem Termin auch unsere Mietwohnung gekündigt und alles soweit vorbereitet, dass der Umzug hätte an diesem tage auch wirklich stattfinden können. Leider hat die Baufirma nicht mitgespielt, die mit dem Innenausbau beauftragt war und so wurde nichts aus dem Termin.

Bei uns gab es deshalb aber überhaupt keinen Ärger. Das einzige was halt ein wenig Problematisch war, war die Tatsache, dass wir 2 Wochen in einem Hotel wohnen mussten, bis das Haus dann doch letztendlich fertig wurde. Die kosten des Hotels wurden vor der Baufirma getragen, die für die Verzögerungen verantwortlich war und als Entschädigung für die Zeit im Hotel gab es von eben besagter Baufirma noch einen Gutschein über 500 Euro für die Gestaltung unseres Gartens.

Wenn man baut muss man sich halt immer auch Verzögerungen einrichten. Das habe ich aus diesem Fall gelernt und eins ist sicher, sollte ich nochmals bauen dann werde ich garantiert 2-3 Wochen extra Zeit einplanen.

Wir sind vor mehr als fünf Jahren umgezogen. Damals haben wir uns ein kleines Haus einige Straßen weiter gekauft. Dieses stand schon einige Zeit leer. Dennoch musste man dort viel machen. Der Vorbesitzer hat eigentlich seine kompletten Sachen dort gelassen. Das sah sehr schlimm aus und wir mussten erstein mal einen Container besorgen und das komplette Haus leer räumen.

Später haben wir dann noch ein bisschen umgebaut und restauriert. Wir hatten keinen Zeitdruck, da mein Vater, der in unser altes Haus mit seiner neuen Frau einzog, uns keinen Stress gemacht hat. Dennoch war das neue Haus sogar einen Monat vor geplanter Fertigung einzugsbereit. Wir haben sind dann sogar schon früher dort eingezogen und unser altes Haus stand dann ebenfalls einige Wochen frei.

Als wir gebaut haben, haben mein Ex-Mann und ich jeweils noch bei den Eltern gewohnt. Das hatten wir so geplant, damit wir uns eben die Miete sparen und in das Haus investieren können. Daher hatten wir nun keinen Termin, welchen wir einhalten mussten. Dennoch lief alles so ab, wie es von uns geplant war und etwa 18 Monate nach Baubeginn konnten wir einziehen.

Bei meinen Eltern, die zwar nicht gebaut, aber ein Haus gekauft hatten, war das auch alles im geplanten Zeitrahmen. Trotz dass noch einige Dinge vor dem Einzug im Haus erledigt werden mussten. Und da kamen auch einige ungeplante Probleme, wie Wände neu verputzen. Denn der alte Putz kam halt samt der Tapete von der Wand, als es an die Renovierung ging.

Das es bei vielen Bauherren nicht wie geplant läuft, liegt einfach daran, dass zu eng geplant wird. Allein, wenn das Wetter bestimmte Arbeiten nicht zulässt, kann man schon in einem Zeitverzug kommen, welcher dann nicht mehr aufzuholen ist. Auch wenn die Doppelbelastung von Kredit und Miete so schnell wie möglich aufgehoben werden soll, sollte man sich einen zeitlichen Puffer einbauen. Den würde ich auf mindestens vier Wochen legen, da man nie alle Risiken wirklich einkalkulieren kann.

Wir konnten uns unsere Miete für drei Monate sparen, allerdings anders als es uns eigentlich lieb gewesen wäre. Wir haben nämlich zu einem bestimmten Termin gekündigt und unser Haus war noch nicht ansatzweise fertig, so dass wir nicht einziehen konnten und für drei Monate zu meinen Eltern gezogen sind. Zum Glück durften wir dort mit Sack und Pack und unserem kleinen Sohn damals wieder in mein altes Kinderzimmer einziehen, denn wenn wir diese Möglichkeit nicht gehabt hätten, hätten wir entweder in ein Hotel vorübergehend einziehen müssen, was sehr teuer geworden wäre oder in einem noch nicht fertigen Haus. Das wäre dann nicht nur sehr ungemütlich geworden, sondern auch sehr kalt, da wir erst im Dezember richtig in unser Haus einziehen konnten. Es war auch so schon unangenehm genug mit drei Personen auf 15qm und keinem weiteren Zimmer, wohin wir uns zurück ziehen hätten können.

Versprochen war damals ein Einzugstermin im Juni. Wir haben allerdings schon gedacht, dass das wohl nichts wird und haben dann extra unsere Mietwohnung für drei Monate später erst gekündigt, was aber dann immer noch viel zu früh war, was wir aber leider nicht mehr rückgängig machen konnten, da bereits die Nachmieter fest standen und keine Möglichkeit mehr bestand in der Wohnung zu bleiben, obwohl die Vermieterin da durchaus auch hätte vermitteln können und die Nachmieter es auch gar nicht ganz so eilig hatten, in ihre neue Wohnung zu kommen. Da aber die Vermieterin eine ziemliche Egoistin war und penibel in allem, nahm sie die Wohnungskündigung auch nicht zurück, obwohl sie auch ein Schreiben vom Bürgerverein damals bekam, welches wir veranlasst hatten.

Es half alles nichts, wer einmal gekündigt hat, muss raus aus der Wohnung, damit sie neue Mieter hat, die pünktlich ihre Miete zahlen, damit sie keinen Verlust hat. Das hatte sie bei uns zwar auch nicht, aber sie befürchtete, dass wir vielleicht doch dann eher in unser Haus einziehen könnten als wie wir dann die Miete verlängern wollten, so dass sie vielleicht einen oder zwei Monate auf ihre Miete hätte verzichten müssen, wenn wir früher ausgezogen wären und die Nachmieter noch nicht eingezogen wären. Selbstverständlich hätten wir ja dann auch bei leerstehender Wohnung die Miete dafür gezahlt, aber das wollte sie einfach nicht.