Hundekommandos mitunter unterschiedlich nach Rasse?
Ich habe in einem anderen Thread bereits geschrieben, dass mein Nachbar gesagt hat, dass ich dem Hund von ihm einige Kommandos beibringen kann und darf. Er meinte, dass ich diese aber so beibringen soll, wie es sich für einen großen Hund gehört. Es ist ein Labrador Schnauzer Mischling. Ich habe erst zu hause darüber nachgedacht, was er da gesagt hat und habe mich dann mal gefragt, welchen Unterschied es gibt von den Hundekommandos bei unterschiedlichen Rassen.
Bringt man einem Schäferhund andere Kommandos bei als einem Dackel oder einem Malteser andere Kommandos wie einer deutschen Dogge? Oder bringt man einem Schnauzer andere Kommandos bei als einem Fox Terrier? Wie sehr ihr den Unterschied in den Kommandos bei unterschiedlichen Rassen, egal, wie groß sie sind oder wie unterschiedlich sie sind?
Es gibt keine Unterschiede. Du kannst deinem Hund die Kommandos beibringen, die du ihm beibringen möchtest. Und sei es, dass er bei dem Begriff "Affe" Sitz macht oder bei fremdsprachigen Begriffen die Rolle. Ich kenne zum Beispiel ein Mädel, welches ihrem Hund dänische Befehle beigebracht hat. Mein Partner hat einigen Hunden aus der Hundestaffel Befehle auf Englisch beigebracht, alles andere läuft auf Deutsch ab. Ein Dackel kann zu einem Kommando genauso Sitz machen wie ein Bernhardiner. Es ist einfach nur Erziehungssache.
Ich habe mal gehört, dass es Hunderassen gibt, denen man beispielsweise auch im Polizeidienst niemals beibringen darf, dass sie zubeißen, weil das sonst für den Menschen in seinem Gebiss tödlich enden kann. Die Hunderasse fällt mir nicht mehr ein, sie sieht aber grob so ähnlich wie ein Boxer aus. Einem Dackel hingegen kann man schon mehr oder weniger gefahrlos beibringen, einen Eindringling im Garten mal mit Genuss ins Bein zu beißen. Vielleicht meint dein Nachbar das, dass du einfach berücksichtigen sollst, dass der Hund relativ groß ist und deshalb nicht zur Waffe erzogen werden sollte?
Zudem ist es bei einem großen Hund zum Beispiel sehr unangenehm, wenn er an der Leine nicht ordentlich läuft, sondern zum Beispiel immer kräftig zieht. Da wird jeder Spaziergang zum stressigen Spießrutenlauf. Und hat ein Hund erst mal Unarten gelernt, ist es recht schwierig, diese wieder abzuerziehen.
Ich kenne mich zu wenig mit Hunderassen im Einzelnen aus. Aber es gibt Bücher, wo nachgelesen werden kann, was ein typischer Hund von der Rasse XY im wahrscheinlichen Fall für einen Charakter haben wird. Lies doch einfach mal nach, was für Labradore und Schnauzer typisch ist. Vielleicht beantwortet das deine Frage schon.
Einen Hund kann man in der Regel auf jedes beliebige Kommando konditionieren. Er lernt etwas, und wird positiv dafür bestärkt, wenn er das gewünschte verhalten zeigt. Mann kann auch einem Rottweiler beibringen das er sich beim Befehl "Fass" hinlegt, und auf den Rücken dreht. Das ist alles garkein Problem. Jeder Hund braucht beim Training eigentlich nur eines, Konsequenz. Das bedeutet aber das man ein Tier auf garkeinen Fall misshandeln darf, es darf also nicht bestraft werden, sprich nicht körperlich bestraft werden.
Was der Kommentar deines Nachbarn jetzt genau heißen soll "... wie es sich für einen großen Hund gehört!" kann ich nicht sagen. Ich hoffe nur das sich das ganze anders anhört, als es gemeint ist. Man könnte hier implizieren das dein Nachbar eine besonders strenge Erziehung meint. Das hoffe ich nicht, weil das ist komplett falsch und bringt lediglich ängstliche, unsichere Tiere hervor, die irgendwann sicherlich einmal aggressiv reagieren werden, weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen.
Die Erfahrung in der Hundehaltung zeigt in der Praxis immer wieder das vor allem so ein Kerl im Fernsehen mehr Recht hat, als einige das vielleicht hören wollen. Ich rede von Martin Rütter, alias der Hundeprofi. Sein Prinzip ist der richtige Weg, und der einzige der auf Dauer wirklich funktionieren kann. Er erzieht hauptsächlich Menschen, und nicht die Tiere. Das ist wichtig, denn eine konsequente Erziehung eines Tieres, ich rede ungern von Erziehung, denn Erziehung hat immer etwas mit Strafe zu tun, wenn etwas falsch gemacht wird, ich rede lieber von Konditionierung, das trifft wohl eher zu, besteht hauptsächlich darin dem Tier klar zu zeigen was man von ihm will, und wer der Chef im Hause ist.
viele Hunde die einem Menschen auf der Nase herumtanzen, und machen was sie wollen, sind einfach nur sicher das die Menschen um sie herum nicht in der Lage sind auf sich aufzupassen. Aus diesem Grund übernehmen sie die Führungsrolle im sozialen Gefüge der Familie, und versuchen den Menschen darauf zu konditionieren sich so zu verhalten wie es sich für einen richtigen Hund gehört. Das ist natürlich vollkommener Unsinn, und dieses Problem wird meist unterschätzt, denn die Menschen verniedlichen, vermenschlichen ihre Hunde immer sehr gerne.
Das Problem an der ganzen Sache liegt auf der Hand, der Mensch ist das Herrchen, oder eben Frauchen, und der Hund soll seine Aufmerksamkeit auf den Menschen richten. Das klappt zum Beispiel bei Blindenhunden ganz perfekt, diese Hunde bekommen beigebracht wie sie sich um ihren Menschen zu kümmern haben, und werden auf bestimmte Situationen eingestellt. Hier haben die Hunde das sagen, und sie wissen genau was sie tun müssen. Darum verlernen sie ihre Ausbildung auch nicht wieder und können auch nach Jahren immer noch sehr gut mit ihren Menschen umgehen.
Den Hund allerdings dazu zu bekommen das zu tun was wir wollen, ist nicht ganz so einfach wie man sich das vielleicht vorstellen mag. Hier muss erst einmal der Mensch in der Lage sein, sich so zu verhalten, wie der Hund es erwartet, und vor allem einschätzen kann. sprich es braucht klare Richtlinie, und eine Konsequenz in der Umsetzung dieser Richtlinien. Ein Hund der nicht auf das Sofa darf, darf nicht auf das Sofa, nicht im Winter wenn der Boden kalt ist, und auch nicht zu Weihnachten, er darf es nicht und damit Basta. Das ist nur ein Beispiel um zu verdeutlichen wo die meisten Fehler liegen. Ich hoffe das genau das dass Prinzip ist, das dein Nachbar meinte. Eine Konsequente Erziehung hin zu einem gehorsamen Hund, denn gerade bei großen Hunden können diese Unsicherheiten schwerwiegende Folgen haben.
Einen Jack Russel Terrier der sich ins Bett kuschelt kann man ja vielleicht noch ertragen, aber bei einer Dogge, die gerne bei Frauchen unter die Bettdecke krabbeln will, ist sicherlich nicht mehr so lustig. Ich denke aber das es genau das ist worauf du achten solltest. Je größer, schwerer und Leistungsfähiger ein Hund ist, umso schwerer ist es auch ihm unerwünschtes Verhalten abzutrainieren, und umso nerviger ist es. Ein Jackie der an jedem Besucher hoch hüpft um ihn zu begrüßen wird in der Regel weggeschubst, und belächelt. Aber wie gesagt man stelle sich das mal bei einer Dogge, einem Kangal oder einem Listenhund vor, und das ganze ist wesentlich weniger witzig, und ganz ehrlich 60 Kilo die einen anspringen, mit einem Gebiss das locker einen Arm durchtrennen könnte, sind gar nicht mehr so witzig, und leicht beiseite zu schieben wie ein Jackie.
Ich würde dir persönlich empfehlen dich einmal beraten zu lassen wie eine korrekte Konditionierung eines Hundes auszusehen hat. Wenn du früh genug damit anfängst ist das ganze kein Problem, auch nicht wenn du deinen Pitbull "Fass" nennst, Sorry den musste ich einbauen. Je früher, und je Konsequenter man sich richtig verhält umso gehorsamer und folgsamer wird das Tier, und es wird schnell keine Probleme mehr machen. Ich selbst hatte einmal ein Jack Russel Pärchen, und die waren beide total typisch Quirlig, und verspielt, Jagen war das größte Hobby der beiden, aber ein einziger Pfiff in der richtigen Tonlage, und ich konnte beide auch 5 cm vor dem flüchtenden Hasen zurückrufen, was viele Jack Russel Besitzer für unmöglich halten dürften.
Es gibt schon Unterschiede. Wenn du zum Beispiel einen Jagdhund hast und diesem Kommandos beibringen möchtest, wird dies sehr schwer. Einen Jagdhund kannst du aber beispielsweise so erziehen, dass er eben die Jagdkommandos kann ohne aber zu jagen. Ein Jagdhund wird in der Regel nie so gut hören, wie ein Hütehund oder ein Wachhund und ist auch einfach nicht so lernfähig. Du könntest einen solchen Hund dann einfach als Jagdhund ausbilden und diese Fähigkeiten zu den eigenen Gunsten auslegen, damit er eben wieder kommt wenn du ihn rufst usw.
Ich denke, dass dein Nachbar wohl meinte, dass der Hund nicht gerade Kommandos lernt wie: Toter Hund oder Männchen machen, sondern Kommandos wie: Sitz, Platz, Fuß und so weiter.
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