Hungersnot in Afrika
Wo sieht man denn tolle Aktionen? In hübschen Werbeblättchen oder Fernsehspots? Die natürlich auch ihr Geld kosten und damit meine ich längst nicht nur die Tatsache, dass ein Clip ausgestrahlt oder eine Anzeige veröffentlicht wird, sondern auch die Leute, die dies erstellten, machten das kaum umsonst. Mit kommt gerade die Eingangsszene von "Jenseits aller Grenzen" in den Sinn. Kennt diesen Film jemand?
Ich glaube kaum, dass jemand durch Afrika spaziert und Kondome verteilt. Aber es geht auch nicht darum, dass nur der Papst sagt, dass das falsch wäre. Ich weiß auch nicht, ob irgendwelche Naturvölker überhaupt wissen, was der Papst sagt. Und natürlich gilt das Wort des Stammesältesten oder der Eltern für viele mehr. Das ist doch bei uns nicht anders.
Geld kann natürlich gut sein, aber man kann es auch nicht mal eben so verteilen. Selbst wenn nicht Millionen bei Spendensammlern, den Organisationen und Partnerorganisationen, den Regierungen und durch Korruption irgendwo verschwinden würden.
Ich spende durchaus noch, allerdings nicht immer und nicht für jeden Zweck. Dass Spendengelder auch veruntreut werden und ihrem eigentlichen Zweck nicht immer oder nicht in der Höhe, von der man als Spender ausgeht, zugehen, sollte mittlerweile jedem klar geworden sein, allerdings denke ich doch, dass das eben auch von der Wahl der Organisation abhängt, die man unterstützen will oder die eine Unterstützung erbittet, um sie irgendwohin weiterzuleiten. Ich bin nämlich doch der Meinung, dass es da große Unterschiede geben dürfte.
Auf der anderen Seite denke ich auch, dass es vermutlich mehr als hilfreich sein dürfte, wenn auch nur ein Zehntel meiner Spende beim eigentlichen dafür vorgesehenen Empfänger eingeht, denn das dürfte deutlich mehr weiterhelfen als wenn ich gar nicht spende. Unsinnige Gedanken wie die im Eröffnungsthread angeführte erneute Schwangerschaft einer Afrikanerin lasse ich in meine Entscheidung nicht einfließen, denn hier sollte wohl angedeutet werden, sie sei selbst schuld an ihrem Unglück, und das halte ich doch für extrem weit hergeholt.
Man darf nicht vergessen, dass es sich hier um eine völlig andere, fremde Kultur handelt, in der eine andere Form von Aufklärung, medizinischem Standard und auch Ansichten herrschen, die wir nicht nachvollziehen können, weil wir in dieser Hinsicht vielleicht mehr Glück haben. Sich allein davon daran hindern zu lassen, zu spenden, finde ich einfach nur falsch und auch ein Stück weit ignorant, ehrlich gesagt.
Anlässlich der aktuellen Hungersnot habe ich eine recht große Summe gespendet und stehe auch absolut hinter dieser Spende, die übrigens im Rahmen eines dauernden Projektes eines großen, überregionalen Radiosenders erbeten wurde. Ob ein minimaler Teil meines Geldes auch an solche Menschen geht, die schlimme Verbrechen begangen haben oder solche, die hier als "selbst schuld" bezeichnet werden, ist für mich dabei vollkommen unerheblich und ich will auch keine Rechenschaft dafür bekommen, denn immerhin konnte ich mir selbst überlegen, ob und in welcher Höhe ich spende.
Mir ging es lediglich um den Zweck und darum, ein Zeichen zu setzen, das auch dann seine Wichtigkeit hat, wenn es letzten Endes nur mir selbst und meiner Erkenntnis zugute kommt, dass es mir hier doch wirklich verdammt gut geht, selbst, wenn es mir verhältnismäßig schlecht geht.
Ich finde deine Einstellung ziemlich krass. Deine Aussage, dass die Afrikaner keine Kinder mehr in die Welt setzen sollen finde ich auch sehr fragwürdig. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass viele dieser Kinder auch durch Vergewaltigungen gezeugt wurden? Viele junge Mädchen haben sich sicherlich auch was besseres vorgestellt als 5 und mehr Kinder auf die Welt zu bringen. Die Unwissenheit in der Bevölkerung ist einfach zu groß. Da finde ich solche Aussagen wie deine nicht besonders hilfreich. Die Menschen können schließlich nichts dafür. Wir leben hier in einer schönen geregelten Welt. In Afrika gehören Bürgerkriege, Korruption, Vergewaltigungen und Genitalverstümmerlung zur Tagesordnung.
Ich finde, im Gegensatz zu dir, dass es unsere Aufgabe ist den Menschen zu helfen. Was meinst du warum es diesen Menschen dort so schlecht geht? Sicherlich nicht nur wegen der andauernden Dürreperiode. Wer beutet die Länder den aus? Wer kauft Rohstoffe zu Spottpreisen ein? Wer hat denn die Afrikaner versklavt, Kolonien errichtet und die Bevölkerung ausgebeutet? Das war wohl der "gute Westen". Somit ist es meiner Meinung nach schon unsere Pflicht diesen Menschen zu helfen und endlich mal sinnvolle Aufbauarbeit zu leisten.
Das größte Problem sind sicherlich die korrupten Regierungen, aber es wird auch nicht besser, wenn man jetzt auf stur stellt und gar nicht mehr hilft. Japan konnten alle helfen, aber Afrika ist es scheinbar nicht wert... Und wenn man mal ehrlich ist: Die Atomkatastrophe in Japan hätte verhindert werden können, die Hungersnot in Afrika nicht.
Danke für das Thema. Ich bin traurig über unsere Welt. Wir können uns nur unseren Luxus leisten, solange wir andere dafür ausbeuten können. Die Organisationen geben scheinbar leichtsinnig und leichtgläubig mit blindem Vertrauen die vielen Spendengelder an das dürftige Land weiter, ohne zu Kontrollieren, was die Politiker, die vom Eigeninteresse gelenkt werden, mit dem Geld anstellen.
Was ist los in unserer Welt und wie kann man Afrika und den Rest noch am Besten helfen? Gibt es einen größeren Hohn, als wenn Amerika oder die EU verkündet 1 Mrd. Euro den armen Afrikanern zukommen zu lassen und andererseits die Ausbeutung verstärken? Wollen sie uns einreden, dass sich wirklich um die armen Leute gekümmert wird, wobei sie gar nichts ändern wollen, weil DAS unser Wirtschaftssystem ist?
Ich muss sagen, dass ich das eigentlich ähnlich sehe wie du, auch wenn diese Meinung natürlich nie gerne gehört wird. Klar ist es nun mal so, dass die Menschen in Afrika ein bisschen ''zurückgeblieben'' sind, denn sie halten in den meisten Fällen ja nichts von Verhütung und die Frauen haben immer eine handvoll Kinder oder mehr. Bräuche wie die Beschneidung bei Frauen sind dort ebenfalls noch weit verbreitet. Jetzt muss man aber natürlich auch bedenken, wieso die Frauen dort nicht verhüten. Ist es wirklich nur die Tatsache, dass sie es nicht kapieren und es für sie normal ist so viele Kinder zu haben? Oft ist es ja nun auch so, dass man als Frau mit nur wenigen Kindern weniger gut angesehen wird und als unfruchtbar gilt. Auch stehen den Frauen Kondome oder die Pille nicht immer bereit, in den kleineren und ärmeren Dörfern gibt es sowas eben nicht. Ob es in Afrika natürlich Mittel gegen die Verhütung gibt, wie irgendwelche Pflanzen, das weiß ich leider nicht und kann daher auch nicht die Frage beantworten, ob die Frauen dort willentlich nicht verhüten weil sie nicht aufgeklärt sind oder einfach keine Möglichkeit dazu haben.
Ich finde, dass man hier aber ein gutes Gegenbeispiel einbringen kann. Kürzlich gab es etwa in der National Geographics einen Bericht über die gesunkene Geburtenrate in Brasilien. 1960 etwa, hatte jede Frau im Schnitt noch 6,3 Kinder und das ist gar nicht so lange her. 1980 waren es nur noch 4,4 Kinder auf eine Frau und heute sind es 1,9. Der Trend strebt also gegen ein bis zwei Kinder pro Frau. National Geographics hat einen Zusammenhang zwischen Geburtenrate und Modernisierung des Landes gefunden, nämlich soll das Fernsehen ein wichtiger Faktor gewesen sein, da die Sendungen, die den Brasilianern gezeigt werden in so gut wie allen Fällen wohlhabende erfolgreiche Familien sind, die immer nur ein oder zwei Kinder haben. Das wurde dann imitiert. Damit ist letztendlich dann auch der Wohlstand gestiegen, die Kinder bekommen eine bessere Erziehung und Bildung.
Was ich damit sagen will, ist letztendlich eigentlich nur, dass es möglich ist die Geburtenrate eines Landes schnell zu senken, allerdings erfordert das Initiative und meiner Ansicht nach kann sich in Afrika nichts verbessern, wenn jede Frau zig Kinder hat. Es ist doch dann kein Wunder, dass Hungersnöte aufkommen und weil sich die Regierung dort auch kaum um Modernisierung sorgt, ist die medizinische Versorgung auch kaum vorhanden. Vielleicht ist die ganze Situation für jemanden, der noch niemals in Afrika war schwer zu verstehen, aber ich sage mal so, es bringt einem Land doch überhaupt gar nichts, wenn man sich um Besserung bemüht, spendet, Hilfstrupps herüberschiebt und was macht das Land? Nichts! Dort werden die Kindchen fleißig weiter gezeugt und die Hilfe angenommen, aber am Grundzustand der Bevölkerung ändert sich nichts.
Daher sollte man meiner Ansicht nach nicht daran setzen dort Hilfsorganisationen zu unterstützen, die sich dort um Nahrung kümmern, sondern eher die, die dort für Bildung sorgen. Dabei geht es mir nicht nur um die Kinder, auch die Mentalität der Erwachsenen sollte sich verändern, damit sich der Zustand dort ändert. Die Bevölkerung muss aufgeklärt werden, es muss Verhütungsmittel bereit stehen, generell muss man sich dort einfach etwas mehr bemühen und aus seinen veralteten Vorstellungen herauskommen. Solange das nicht passiert, kann es in dem Land nicht besser werden und die Bevölkerung wird sich nie selbst um die eigene Versorgung kümmern können. Wenn es nach mir ginge, könnte man das dort fast schon als eine Bedingung aufstellen, nur so viele Kinder wie ihr versorgen könnt, sonst werden euch weniger Vorteile zum Teil.
Ich Spende nicht für Afrika, aber meine Familie hat ein Patenkind. Wir bezahlen dem Kind Schule und zu bestimmten Gelegenheiten bekommt es dann eben auch kleinere Geschenke. Das finde ich deutlich sinnvoller, denn hier hört man wenigstens noch etwas von dem Kind, weil es ab und zu Briefe schreibt und auch mal Fotos schickt, wenn das Geld in irgendwelche mysteriösen Hilfsorganisationen fließt, habe ich nachher keine Ahnung, was wirklich damit passiert ist, deswegen würde ich das eigentlich nicht machen. Dann schon lieber selbst man an einem dieser Ausflüge teilnehmen und freiwillig dort helfen, ich muss schon wissen, wo mein Geld bleibt.
Ich würde den Menschen dort sehr gerne helfen aber ich denke kaum, dass unsere Spenden je dort vollständig ankommen. Helfen tun wir denen damit eh nicht. Also spende ich nichts, bevor ich mein Geld zum Fenster hinauswerfe behalte ich es lieber. Man müsste nach Afrika fliegen und den Leuten selbst Geld übergeben aber sowas ist ein Aufwand den natürlich keiner machen will - sonst findet man wohl kaum seriöse Quellen zur Spende.
Ich denke es ist jedem selbst überlassen, Geld zu spenden. Ich denke, dass mein Geld dort nie ankommt. Von daher lasse ich es einfach bleiben. Falls aber jemand spendet hoffe ich, dass das Geld doch noch ankommt.
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