Musiktausch im Internet - Datenschutz für Piraten

vom 05.02.2008, 01:08 Uhr

Der EuGH „stärkte“ nun auch die Rechte von Raubkopierern und Musikpiraten im Netz – laut Urteilsspruch (Az C-275/06) darf von der Musikindustrie auch aufgrund des Urheberrechts der Datenschutz nicht ausgehebelt werden.

Im Beispielfall geht es um einen Rechtsstreit in Spanien, da dort ein Rechteverwerter von einem Provider die Herausgabe von Adressen verlangte, die eifrig im Netz Musik downloaden und verbreiten – der spanische Provider lehnte dies ab, da das spanische Recht so etwas nur im Falle eines Strafverfahrens erlaube oder wenn es um die öffentliche Sicherheit gehe. Promusicae klagte anschließend dagegen und der Fall landete vor dem EuGH.

Dieser entschied, dass es zwar einige Richtlinien der EU in Bezug auf den Schutz des geistigen Eigentums und des Urheberrechts gebe, jedoch dadurch nicht der Schutz personenbezogener Daten eingeschränkt werden dürfe. Die EU Mitgliedsstaaten dürfen zwar, wie z. B. in Deutschland, die Weitergabe dieser Daten für Zivilverfahren per Gesetz erlauben, müssen das aber nicht. Außerdem muss stets ein Augenmerk auf das angemessene Gleichgewicht zwischen Urheberrecht und Datenschutz gelegt werden.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hier lässt sich wohl nur mal drauf warten das es mal genaue und verständliche gesetzliche Richtlinien gibt.

Ein Filesharer wird wohl einfach den Provider wechseln und zu einer Firma gehen die seine Daten auf anfrage dann nicht herausgibt.

Die Provider werden sich so lang sie nicht gezwungen sind daher hüten Daten herauszugeben.

Gehen wir davon aus ein Filesharer (muß kein großer sein) wird geschnappt aufgrunddessen das sein Provider die Daten weitergeben hat. Das landet in den Medien und der Provider steht richtig schlecht da und das nicht nur bei Kunden die Filesharing betreiben sondern auch bei allen anderen. Wer will schon das seine Daten offiziell bekannt werden (egal welcher Art)

Wird wohl abzuwarten sein ob da nicht noch größere Rechtsstreite zwischen Providern und der Musik- und Filmindustrie kommen. Die Provider sind ja auch nicht scharf drauf das ihnen die Kundschaft flöten geht.

Da es sich ja mittlerweile sowieso dazu entwickelt das ein Politker den ich namentlich nicht nennen muß es wohl am liebsten so hätte wenn sich jeder ne Kamera und ein Mikrophon in die Wohnung stellt wird abzuwarten sein ob in Deutschland das Privatrecht überhaupt noch was Wert ist. Ab und zu würd ich mir wünschen dieses Land würde sich nicht immer alles gefallen lassen. Informationsmangel und Desintresse führen dann wieder zu Panik wenns eh schon wieder viel zu spät ist.

» Japs » Beiträge: 22 » Talkpoints: 0,00 »


Moment:

Japs hat geschrieben:Hier lässt sich wohl nur mal drauf warten das es mal genaue und verständliche gesetzliche Richtlinien gibt.

Hierzulande gibt es diese und die Regeln dies genau - sie sind ebenfalls verständlich und klar definiert und
Japs hat geschrieben:Hier lässt sich wohl nur mal drauf warten das es mal genaue und verständliche gesetzliche Richtlinien gibt.

Firmen sind hierzulande gezwungen, die Daten herauszugeben, eben aufgrund der bestehenden Gesetze - davon kann sich kein Provider ausnehmen, ein Wechsel ist also sinnlos.
Japs hat geschrieben:Wer will schon das seine Daten offiziell bekannt werden (egal welcher Art)

Die Weitergabe von Daten bezieht sich auch nicht auf die öffentliche Bekanntmachung, sondern darauf dass diese beispielsweise an Interessensvertreter weitergegeben werden die Verstöße in der Folge abmahnen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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