Was ist eine Blindbewerbung?

vom 22.05.2012, 14:23 Uhr

Wenn ich mich mit Leuten unterhalte, die gerade arbeitslos sind, dann kommt immer mal wieder das Wort "Blindbewerbung" zur Sprache. Bisher habe ich aber nicht gefragt, was eine Blindbewerung ist, weil ich nicht ganz so dumm da stehen wollte. ;)

Ich habe dann mal im Netz geschaut und irgendwie ist für mich eine Blindbewerbung dass, was eine Initiativbewerbung ist oder sehe ich das falsch? Das Wort Blindbewerbung habe ich bis vor ein paar Wochen noch nie gehört. Warum nennt man es Blindbewerbung? Ist das ein Begriff, der auch von Fachleuten benutzt wird oder sollte man da bei der Initiativbewerbung bleiben (wenn es überhaupt das gleiche ist).

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Da hast du ganz genau die richtigen Informationen gefunden. Eine Blindbewerbung nennt man so, weil man sich "blind" auf eine Stelle bewirbt, ohne dass eine Firma sie ausgeschrieben hat.

Warum man sowas machen kann? Ganz einfach: Viele Firmen schreiben Stellen gar nicht erst offiziell aus und besetzen sie mit solchen Bewerbern oder einfach intern. Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass eine Firma eine solche Blindbewerbung bekommt, den Bewerber sehr gut findet und gerne anstellen möchte. Daraus entsteht dann die Überlegung und Umsetzung einer neuen Arbeitsstelle.

Das gleiche gilt übrigens auch bei Bewerbungen. Auch hier sind solche Stellen möglich. Eine Initiativbewerbung könnte man auch so bezeichnen, dass man im gewünschten Unternehmen vor der eigentlichen Bewerbung erstmal nachfragt, ob Ausbildungs- oder Arbeitsstelle zu besetzen sind.

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Im allgemeinen gebe ich meinem Vorredner recht, möchte aber an dieser Stelle noch ergänzen das die Blindbewerbung natürlich einen ganz anderen Stellenwert hat. Im Unternehmen kommt man gleich als interessierter Bewerber an, und meistens landet man auch nicht auf einem Stapel mit 500 anderen Bewerbungen. Die Chance das eine Blindbewerbung auch wirklich individuell gelesen wird, ist wesentlich höher, als bei einer Stellenausschreibung, bei der meist vorsortiert wird, und viele Bewerber gleich schon aufgrund von Alter, Ausbildung, Wohnort oder Familienstand aus dem Prozess rausfliegen.

» Frank The Tank » Beiträge: 350 » Talkpoints: 44,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die "Blindbewerbung" ist das, was man heute "Initiativbewerbung" nennt. Das hat aber nur den Hintergrund, dass das Wort "Blindbewerbung" zu ungeplant und zu unstrukturiert klingt. Es hat mehr den Touch, dass hier die Augen geschlossen werden und man dann zum ersten Schuss ansetzt. Das darf natürlich auch nicht im übertragenen Sinn sein - und daher wird nur noch von Initiativbewerbungen gesprochen. Dieses Wort drückt dann auch "Initiative", also Eigeninitiative des Bewerbers aus, was ja schon als positive Eigenschaft verstanden wird.

Im Grunde aber ist das alles so was wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Der Inhalt bleibt, die Verpackung wird den Bedürfnissen der Zeit angepasst. Ob solche Spiele mit Begrifflichkeiten dann wirklich auch positive Auswirkungen auf die Betroffenen (also auf die Bewerber) hat, bezweifle ich. Beim Arbeitgeber (dem Empfänger der Blind- bzw. Initiativbewerbungen) jedenfalls kommt eine unaufgeforderte Bewerbung an, und ob diese dann als Blind- oder Initiativbewerbung geschrieben wurde, weiß oder sieht der Empfänger in keinem Fall.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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