Wohnungsübergabe nach Auszug: Was habt ihr erlebt?
Beim Auszug gibt es ja eine Wohnungsübergabe mit dem Vermieter, der sich dann auch noch alles ansieht, was eventuell in der Mietzeit kaputt gegangen ist oder nicht richtig gereinigt ist. So eine Wohnungsübergabe macht mir immer ein wenig Bauchschmerzen, weil ich da schon einiges erlebt habe.
Als ich mich damals von meinem Exmann getrennt habe, brauchte ich dringend eine Wohnung und war froh, schnell eine gefunden zu haben. Die Wohnung war, wie man mir sagte auch frisch renoviert. Sah auch sehr ordentlich aus. Nur habe ich im Mietvertrag nicht gelesen, dass die Wohnung mit abgerissenen Tapeten übergeben werden musste, wenn ich ausziehe. Als ich auszog kam mir der komplette Putz entgegen. Im Flur war vom Boden bis zur Mitte eine Holzverkleidung. Diese Holzverkleidung wollte die Vermieterin auch runter haben und darunter war alles kaputt und nichts verputzt. Bei der Übergabe hat sie dies als Mängel eingetragen. Aber zum Glück ging dabei alles gut und ich musste nichts mehr machen.
Bei der vorletzten Wohnung, die ich hatte, hatte ich eine alte Vermieterin, um die 90 Jahre mit ihrem Sohn. Die Frau ist bei der Wohnungsübergabe überall in die Ecken gegangen. Sie beschwerte sich über blinde Wasserhähne aus dem Jahr 1970, die altersbedingt einfach nicht mehr strahlten und dann machte sie den Toilettenspülkasten auf und regte sich über die schwarzen Ränder im Spülkasten auf. Weiterhin hat sie einen Spiegel mit gehabt und schaute den Toilettenrand mit dem Spiegel an, ob der auch sauber ist.
Was habt ihr schon alles bei der Wohnungsübergabe bei eurem Auszug erlebt? Hattet ihr auch so pedantische Vermieter oder waren eure Vermieter human und haben nicht so genau geschaut? Was waren eure schlimmsten oder gar lustigsten Erlebnisse?
Bei unseren Wohnungsübergaben lief eigentlich fast immer alles glatt und wir haben unsere Kaution immer zurückbekommen. Die Vermieter waren nicht besonders pingelig, wir haben aber nie größere Schäden hinterlassen und immer pflichtbewusst renoviert.
Die einzige Wohnungsübergabe, die nicht glatt lief, war die eines Studentenzimmers, das ich ohne Erlaubnis untervermietet hatte, während ich bei meinem Freund wohnte. Dort bin ich zu Recht fristlos gekündigt worden (und meine Untermieterin in Folge dessen auch). Damals war ich noch jung und naiv und fühlte mich im Recht. Ich habe das Zimmer dann beim Auszug nicht renoviert und der Vermieter hat die Kaution natürlich einbehalten, worüber ich damals (zu Unrecht) empört war. Ich wollte sogar vor Gericht, aber ein Bekannter, der sich mit Mietangelegenheiten auskannte, hat mir Gott sei Dank davon abgeraten.
Ich habe bereits vieles bei einer Wohnungsübergabe erlebt. In den meisten Fällen hatte ich allerdings schon Glück. Eine meiner interessantesten Übergaben war eine Wohnung, die mir aus Eigenbedarf, genau 6 Monate nach Einzug wieder gekündigt wurde. Hier versuchte der Vermieter mir eine Vielzahl an Renovierungsarbeiten aufzuerlegen. Meine Reaktion war dann einfach die baulichen Mängel der Wohnung aufzuzählen, die leider Gottes gewaltig waren. Als der Vermieter dann damals die Wohnung zurücknehmen wollte, nachdem ich ihn darauf hingewiesen habe, dass er dreist war eine Wohnung so überhaupt zu vermieten.
Er dachte dann er könnte mich noch über den Tisch ziehen, und wollte als Rache die Kaution komplett behalten. Allerdings kannte ich meine Rechte, drehte mich um, wies ihn auf mein Recht der Nachbesserung hin, hatte den Schlüssel in der Hand, und bin gegangen. Es hat eine ganze Weile gedauert bis er mir hinterher gelaufen kam, und mir meine Kaution in die Hand drückte, und die Schlüssel haben wollte. Dumm gelaufen wenn man dem Nachmieter nicht erklären kann, dass es irgendwie nicht geklappt hat den Vormieter über den Tisch zu ziehen, also müsse der noch einen Monat länger auf die Wohnung warten, zumal ich in dem Fall auf die Kaution verzichtet hätte, und rein gar nichts mehr gemacht hätte, um ihm dann doch nochmal richtig auf die Füße zu treten. Glücklicherweise hat sich das ganze dann ja noch mit recht viel Druck von meiner Seite aus lösen lassen, und ich habe bekommen was ich wollte.
Bei einem Kollegen allerdings musste ich schon einmal bei einer Übergabe als Zeuge herhalten, die so dermaßen pingelig war, dass es kaum einen Punkt gegeben hätte, der nicht kontrolliert worden wäre, oder nach gehalten wurde. Es gibt tatsächlich Vermieter bzw. Organisationen die wirklich alles kontrollieren, von den Verbindungen der Fußleisten, über die Gängigkeit jedes einzelnen Türknaufs, den Zustand der Gitter am Balkon und vielem anderen. Das war eine Wohnungsübergabe die locker 1 1/2 Stunden gedauert hat. So etwas habe ich bisher niemals vorher erlebt.
In den meisten Fällen gingen die Wohnungsübergaben mehr oder weniger Problemlos vorüber. Klar hatte ich auch mal einen Pingel, der unbedingt wollte, dass ich die Tapeten wieder anklebe, die schon beim Einzug lose an den Rändern hingen. Danach habe ich es gelernt, dass man bei Einzug mit dem Vermieter ein Mängelprotokoll aufnimmt, damit man die Wohnung nicht nachher besser zurück geben muss, als man sie übernommen hat.
Allerdings ist auch das keine Sicherung gegen alles. Einer meiner Vermieter hat damals mein Mängelprotokoll entgegen genommen und hat dann kurzerhand den Mietvertrag wieder aufgelöst. Klar hätte ich darauf bestehen können, dass das nicht geht. Aber wer möchte schon gerne einen Vermieter haben, der derartig überzogen reagiert? Als ich dann nach ein paar Tagen, wo ich schon angefangen hatte die Wohnung her zu richten, auszog ohne je richtig fertig eingezogen gewesen zu sein gab es noch gemecker, dass die Wohnung bei der Übergabe in einem angeblich so schlechten Zustand sei. Später habe ich erfahren, dass diese Person als Vermieter auch zu anderen nicht einfach war und da war ich froh, mit einem schnellen Ende mit Schrecken weg gekommen zu sein.
Der Gipfel war aber ein Vermieter, bei dem ich nicht selbst einen Vertrag hatte. Ich hatte da jemandem geholfen, der seit über zehn Jahren in der Wohnung wohnte und immer pünktlich die Miete zahlte. Was will man als Vermieter denn mehr? Klar war nach all den Jahren die Wohnung nicht mehr so schön wie am ersten Tag. Also haben wir fleißig renoviert. Alle Wände weiß überstrichen, was bei Rauhfaser kein Problem ist. Alle PVC-Böden noch mal mit Intensivreiniger behandelt, dass er wieder sauber war und alle Kunststofffenster wieder sauber bekommen. Alles sah super aus, wie bei anderen ehemaligen Wohnung von mir auch, wo die Vermieter immer zufrieden waren. Nicht so dieser. Der war der Meinung, nach all den Jahren reicht es nicht, wenn man selbst die Wände streicht. Wir hätten einen Maler beauftragen sollen, alle Tapeten von der Wand nehmen sollen und neu tapezieren sollen, da man Rauhfaser angeblich nur mit einer bestimmten Anzahl von Farbschichten überziehen dürfe und diese schon erreicht war, als der Vormieter die Wohnung übergeben hatte. Dann wurde bemängelt, dass die Rauhfaser in manchen Räumen anders gemasert war, als in anderen Zimmern. Das war aber schon so, als diese Wohnung bezogen wurde und da hat das anscheinend nicht gestört. Angeblich hat man sich nach Ansicht dieses Vermieters durch die Übernahme der Wohnung in dem Zustand bereit erklärt, die Wohnung bei Auszug total zu sanieren. Komischerweise hatte das bei Einzug niemand angesprochen.
Letztlich wurden wir aufgefordert, die Wohnung quasi zu sanieren, weil da ja über zehn Jahre drin gewohnt wurde oder über tausend Euro zu zahlen, damit der Vermieter einen Handwerker beauftragen kann. Da war dann echt das Limit erreicht und es wurde schlussendlich ein Anwalt beauftragt, der fest stellte, dass mit so einem Mietvertrag gar nicht mal Schönheitsreparaturen durchgeführt werden müssten, da irgend eine Formulierung nicht stimmte. Das war natürlich total schön und so einem überspannten Vermieter (der eigentlich so viele Wohnungen vermietet, dass er so etwas wissen könnte) gönnt man dann so etwas schon. Man hätte ja nicht gleich so übertreiben müssen mit den Forderungen. Seit dem würde ich bei einem problematischen Vermieter jederzeit wieder zum Anwalt gehen, wenn es beim Auszug Probleme gibt.
Bei mir ist bis auf eine Ausnahme damals alles gut gegangen. Bei meiner ersten Wohnung war die Vermieterin ganz schön pingelig. Sie war auch schon etwas älter und hatte dann eine Mieterin im Haus einfach zur Stellvertreterin ernannt. Bei mir gab es irgendwann Schimmel in der Wohnung, weil sie einfach viele bauliche Mängel hatte. Das hatte ich beim Einzug einfach nicht beachtet. Nun hatte man versucht, mir diese Sache in die Schuhe zu schieben und ich wurde dann auch beschuldigt, nicht genug gelüftet und falsch geheizt zu haben. Ich musste dann natürlich ausziehen, weil ich nicht in einer verschimmelten Wohnung leben wollte. Mir wollte man dann die gesamte Sanierung der Wohnung in Rechnung stellen, als ich die Wohnung gekündigt hatte. Das war natürlich ganz schön dreist und sie vermuteten, dass sie damit durchkommen würden, weil ich erst 19 Jahre alt und ziemlich unerfahren war.
Glücklicherweise hatte der Mieter über mir aus denselben Gründen gekündigt und scheute sich auch nicht, es auf eine Gerichtsverhandlung ankommen zu lassen. Ihm habe ich mich dann angeschlossen und wir haben dann auch Recht bekommen und mussten nichts zahlen. Als ich dann endlich ausgezogen war, hat die Vermieterin mir eine Rechnung von mehr als 300 Euro geschickt. Ich hätte den Teppich in allen Zimmern kaputt gemacht, der Rollladen im Schlafzimmer müsste erneuert werden und vieles mehr. Ich hatte aber nach dem Einzug und kurz vor dem Auszug auf Drängen meiner Mutter einige Fotos gemacht und konnte somit beweisen, dass der Teppich schon immer im miesen Zustand war. Ich habe einfach nicht mehr auf die Briefe reagiert und irgendwann haben sie dann auch aufgegeben. Ich habe ganze 10 Monate in der Wohnung gewohnt und war eigentlich nur froh, als ich endlich draußen war.
Unser Auszug aus der Wohnung war ein Grauen gewesen. Zuerst ist der Vermieter während unseres Umzuges, also vor der Reinigung einfach in die Wohnung und hat sich schon mal alles angeschaut. Wir hatten Kaninchen im Freilauf und es gab auch ein paar „Flecken“ auf dem Boden, die ich aber anstandslos komplett entfernt habe. Jedoch kam der Vermieter vorher in die Wohnung und hat sich dann bei der Übergabe auf den Boden gelegt und an den Ecken gerochen. Das fand ich schon mehr als kleinlich, weil er ja eigentlich gar nichts von der Freilandhaltung wusste. Da alles ordnungsgemäß sauber gemacht wurde, konnte er nichts sagen.
Bei der Schlüsselübergabe war dann aber das Maß wirklich überschritten. Wir haben in unsere Umzugsphase nicht putzen „können“. Eigentlich war der Flur wöchentlich zu putzen. Einmal wir, einmal die Mieter unten drunter. Oft kam die Mieterin unten mir schon zuvor und hat dann Freitags einfach geputzt. Ich dachte mir, sie würde wohl nett sein. Aber das Gegenteil war der Fall. Sie putzte und schrieb dem Vermieter alle Daten auf, an denen wir nicht geputzt haben. Diese wurden uns dann von der Nebenkostenrückzahlung abgezogen. Auch waren die Vermieter am Ende wahnsinnig unfreundlich. Lustigerweise hat der Vermieter uns dann aber die Nebelkostenabrechnung ganz falsch gemacht, sodass wir noch über 100€ zuviel gezahlt bekommen haben.
Viel erleben kann man nicht, wenn sich der Vermieter gar nicht dafür interessiert, dass man den Mietvertrag aufkündigt. Also habe ich die Abnahme der Wohnung meines Freundes mit einem Kumpel gemacht. So sind für den Vermieter zwei scheinbar fremde Menschen mit der Kontrolle betraut worden. Wobei ich auch alles schön per Foto festgehalten habe, wie die Wohnung verlassen wurde.
Aber auch mein Vermieter reicht eine Fotodokumentation, wie ich erst neulich bei der Erneuerung der Fugen im Bad feststellen konnte. Auch als meine Eltern ihre Mietwohnung verlassen haben, hat da niemand eine Abnahme gemacht. Dem Vermieter, der Deutschen Bahn, war es nur wichtig, dass sie die Schlüssel bekamen und damit war die Sache erledigt.
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