Zimmer / Kinderzimmer nach Thema einrichten und dekorieren?
Ich habe vor einiger Zeit mal so eine Einrichtungssendung im Fernsehen gesehen. Tine Wittler hat dort wohl für eine Familie mit 4 Kindern je ein Kinderzimmer eingerichtet. Das erste Zimmer war für ein Mädchen und es war total in rosa gehalten und alles im Prinzessinnenlook eingerichtet und dekoriert. Das Kind war erst 1 Jahr alt. Also einen eigenen Willen bei der Einrichtung hatte es bestimmt nicht.
Das zweite Kind, ein Junge hat wohl geäußert, dass er Autos mag. So wurde das Bett ein Rennauto und alles andere war wohl so dekoriert, dass alles das Thema Autos hatte. Eine Autorennbahn, Poster verschiedener Autos, Ein Autoreifen mit einem Brett darauf war ein Tisch usw. Der Junge war gerade in der Schule. Er hat also einen Wunsch geäußert. Aber nicht gesagt, dass alles nach Autos aussehen soll.
Der dritte Junge war ein Piratenfan und das spiegelte sich vom Hochbett, welches ein Piratenschiff war über den Teppich und der Tapete ab. Der Junge war wohl ca. 4 Jahre alt. Und das vierte Zimmer gehörte einem 9 jährigen Mädchen, welches Fan von Tokio Hotel war. (die Sendung war wohl schon was älter ). Da wurde alles so eingerichtet und dekoriert, dass man nur noch Tokio Hotel sah.
Was haltet ihr von solch einer Art Themen-Kinderzimmern? Denkt ihr, dass es eine Einrichtung für die Dauer ist oder muss man dieses Zimmer sowieso nach einiger Zeit völlig umdekorieren und auch neu einrichten? Ein Kind, welches gerade in der Schule ist, kann natürlich stolz sein, ein Autozimmer zu haben. Aber hält der Geschmack bei einem Themenzimmer so an? Was soll ein Kleinkind mit einem Prinzessinnenzimmer? Wird das Kind nicht in eine Rolle gedrängt? Am schlimmsten finde ich so ein Fanzimmer einer Gruppe oder einem Star überhaupt. Denn der Musikgeschmack kann sich ja auch sehr schnell ändern.
Habt ihr euren Kindern Themenzimmer eingerichtet? Wie lange hat es gebraucht, bis das Themenzimmer nicht mehr zu euren Kindern passte und ihr es neu gestalten musstet? Oder findet ihr ein neutral und kindgerecht eingerichtetes Zimmer besser?
Bei solchen Einrichtungssendungen wird meiner Meinung nach stellenweise da schon sehr übertrieben. Ich habe die besagte Sendung auch gesehen, aber das ist schon ewig her. Ich war regelrecht geschockt, weil es einen sofort erschlagen hat, wenn man das Zimmer betreten hat. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass einem Kind das auf Dauer so gefallen kann.
Bis zu einem gewissen Alter ist die Dekoration und Wandfarbe ja eh eher für die Eltern. Die finden eben grün schön und so wird das Kinderzimmer grün. Und wenn sie Pferde nett finden für die Tochter, dann gibt es eben eine Pferdetapette. All das ist in der ersten Zeit wirklich nicht für das Kind. Einem Baby ist es reichlich egal, welche Wandfarbe das Zimmer hat und ob da nun Pferde, Teddys oder Autos an der Wand sind.
Aber auch ein Kind wird natürlich älter und hat so seine Vorstellungen und Wünsche. Ich hab mir damals als Kind unheimlich ein Himmelbett gewünscht (aber keines bekommen). Das heißt aber noch lange nicht, dass ich überall Wolken haben wollte oder dergleichen. Des weiteren hatte ich ein (!) Pferdeposter an der Wand - mehrere hätte ich gar nicht gewollt. Auch bei Kindern muss die Gestaltung einfach mal wohl dosiert sein.
Außerdem ändern Kinder ihre Meinung ja unter Umständen auch recht schnell. Da macht es nicht unbedingt Sinn, wenn man das Bett direkt mal als Auto umbaut. Dekorieren geht da vielleicht noch, aber zu aufwendig muss es nicht sein. Und wer würde bitte von einem Thema umgeben sein wollen? Hier und da mal was ist vollkommen in Ordnung. Aber man kann es auch hier wirklich übertreiben.
Ich finde die Idee von Themen-Kinderzimmern eigentlich nicht so gut. Dabei ist es nämlich unheimlich schwierig es dem Kind immer recht zu machen. Sobald sich ein Kind über eine eigene Meinung dazu äußert, ist es, meiner Meinung nach, vielleicht machbar. Denn auch ein kleines Kind sollte sich bewusst darin wiederspiegeln. Aber dennoch kommen und gehen auch die Meinungen und Geschmäcker von Kindern.
Ich selbst hatte kein krasses Beispiel für ein Themen-Kinderzimmer und bin froh darüber. Ich weiß noch, dass ich als Kind Prinzessinnen-Bettwäsche hatte. Natürlich habe ich sie selbst ausgesucht, aber ich fand sie auch ziemlich schnell hässlich und nervig. Meine Mutter argumentierte auch immer damit, dass ich sie immer haben wollte, aber was kann ein Kind dazu sagen?
Man sollte seinen Kindern lieber ein neutrales und schönes Zimmer her richten, als ein Motto daraus zu machen. Man weiß ja schließlich, wie schnell ein Kind das Interesse an etwas verliert. Und dann will man doch nicht jedes mal um dekorieren. Das geht erstmal aufs Geld und ich denke, dass auch die Lust flöten geht. Ein Thema kann man auch mit Kleinigkeiten, wie Bildern schaffen. Das ist für Kinder denke ich ausreichend.
Mein Sohn ist sieben Jahre alt und hat ein tolles Planetenzimmer bekommen. Er steht auf Planeten und nimmt alles auf, was es darüber gibt. So hat er Bettwäsche mit Planeten, ein paar Kleber für die Wand und unter seinem Hochbett ein Vorhang, wo Sterne und Planten platziert sind. Meine Tochter im Teenager-Alter hat ein ägyptisches Zimmer. Alles ist danach ausgerichtet und das schon seit einem Jahr. Ich finde es toll, wenn Kinder in ihrer eigenen Welt leben und sich austoben können.
Ich finde so ein komplett eingerichtetes Zimmer nach einem bestimmten Thema weniger gut und zwar einfach deshalb, weil sich der Geschmack von Kindern ja regelmäßig ändert und man so die Zimmer wahrscheinlich öfter mal neu einrichten muss. Ich würde deshalb die Tapeten und Möbelstücke weitestgehend neutral halten. Natürlich darf es da eine bestimmte Farbe oder auch mehrfarbig sein, aber eine Bett in Form eines Autos oder eine Tapete mit Prinzessinnen drauf, muss ja nicht unbedingt sein.
Stattdessen würde ich das Zimmer dann in einem bestimmten Stil dekorieren, zum Beispiel durch Dekofiguren, passende Bettwäsche und Poster an den Wänden. Denn diese Dinge sind doch alle relativ leicht austauschbar. Wenn ich aber jedes Mal neu tapezieren oder die Wände neu streichen müsste, wäre mir das ehrlich gesagt schon zu viel Aufwand.
Ich habe vor einiger Zeit Bilder von einem Zimmer gesehen, das sich zwei Kinder geteilt haben und das hatte auch ein nautisches Thema. Da waren die Betten, Schreibtische und Regale eingebaut und es sah aus wie in einem alten Segelschiff, also alles mit Holz verkleidet und mit passenden Lampen und Dekoration. Im ersten Moment fand ich das schon extrem toll und ich habe dann auch gedacht, dass mein zehnjähriges Ich so ein Zimmer geliebt hätte. Aber die Frage ist halt wirklich, wie lange ich das dann toll gefunden hätte. Ich hatte als Kind eine Reihe Phasen, in denen ich irgendwas ganz toll fand, das mich dann später aber überhaupt nicht mehr interessiert hat.
Bei solchen Kinderzimmern habe ich schon oft den Eindruck, dass sich damit in erster Linie die Eltern selber verwirklichen wollen. Mutti hat sich vielleicht als Kind in ihrer Barbiephase selber ein rosa Zimmer gewünscht und nun muss Töchterchen eben eines haben, ob es will oder nicht. Und auch bei dem von mir beschrieben Schiffzimmer war das ein Projekt, das die Eltern geplant und gebaut haben, weil sie an solchen Sachen Spaß haben.
Einrichtungssendungen, vor allem die mit dieser Wittler, finde ich aber eh oft völlig übertrieben. Ich habe da schon öfters mal den Eindruck gehabt, dass die Gute irgendwelche Geschichten bei anderen durchzieht, die sie sich in ihrem eigenen Haus nicht antun würde. Außerdem denke ich halt auch, dass man für solche Sendungen etwas spektakuläres braucht. Ein Kinderzimmer, das relativ schlicht und geradlinig eingerichtet ist, damit man bei Bedarf schnell mal die Bilder der Lieblingsband austauschen oder rosa Vorhänge aufhängen kann, wird wahrscheinlich keinen Zuschauer vom Hocker hauen.
Mein Sohn hat kurz nach seinem dritten Geburtstag ebenfalls ein Themenzimmer bekommen. Bei ihm ist das Motto ebenfalls "Auto". Er hat nun ebenfalls so ein Autobett. Allerdings ein sehr individuelles. Das Bett an sich ist nämlich ein ganz normales Bett, nur wurde drumherum eben eine Autofront gebaut. Seitlich hat es auch den praktischen Nutzen, da es nun auch gleichzeitig ein Rausfallschutz ist. Vorne hat es echte Scheinwerfer und auch Blinker, die man mit einem Zündschloss ein- und ausschalten kann. Die Blinker sind auch gleichzeitig das Nachtlicht. Natürlich blinken die Lichter nicht, sonder leuchten durchgehend.
Die Vorhänge sind ebenfalls mit Autos und die Lampe auch. Der Kasten ist neutral gehalten, aus hellem Holz. Die Wände sind ebenfalls von der Farbe her sehr neutral, allerdings habe ich so eine Wandtattoo Bordüre gekauft. Die besteht aus einer Straße, die an der Wand durch das Zimmer führt und auf der Straße sind dann eben diverse Autos, Verkehrsschilder und so weiter. Der Boden ist ein normaler Laminatboden, aber darauf habe ich als Spielteppich so einen Verkehrsteppich gewählt.
Mein Sohn ist totaler Autofreak. Geäußert hat er den Wunsch nach einem Autozimmer nicht. Er wusste ja nicht einmal, dass es so etwas gibt. Als er das Ergebnis dann jedoch gesehen hat, war er vollkommen begeistert. Er ist es auch bis jetzt, allerdings hat er es eben wie gesagt erst seit ein paar Monaten. So ein Themenzimmer ist natürlich auch immer zum Teil eine Selbstverwirklichung der Eltern. Von mir natürlich auch. Ich finde solche Zimmer einfach total nett. Beim Motto habe ich jedoch sehr auf meinen Sohn geachtet. Ich wollte eigentlich früher immer ein Piratenzimmer. Ich wohne direkt an einem See und hätte unendlich gerne ein Zimmer mit blauen Wänden und Fischen und eventuell ein Boot als Bett und so weiter. Ich hätte da durchaus eine blühende Fantasie. Aber mein Sohn ist alles andere als ein Pirat und es passt so überhaupt nicht zu ihm. Deswegen habe ich es auch nicht gemacht, wobei es mir vom Motto her wie gesagt viel besser gefallen hätte.
Aber inzwischen bin ich auch mit dem Autozimmer selber auch begeistert. Warum soll man als Elternteil nicht auch von einem Kinderzimmer begeistert sein? Mit 18 wird er es wohl nicht mehr haben, das ist mir auch klar. Braucht er auch nicht. Das Bett war nicht wirklich teuer. Vorhänge sind auch schnell ausgetauscht und die Wandbordüre lässt sich einfach entfernen wenn er es nicht mehr möchte. Dann ist die Wand farblich neutral, wobei man die Wände ja sowieso nicht 20 Jahre ohne Neuanstrich lässt. Er hat auch eine Autobettwäsche. Aber so eine Bettwäsche hat man vor allem als Kind ja auch nicht 20 Jahre.
Die Sachen, die in einem Kinderzimmer eher langlebig sein sollen, wie eben der Kasten, sind neutral gehalten. Man kann also auch durchgehend an Langlebigkeit denken und dennoch ein Mottozimmer haben. Ich finde nichts Schlimmes daran und ich würde es jederzeit wieder machen.
Ich glaube Kinder haben immer wieder viele Phasen, in denen ihnen unterschiedliche Sachen gefallen. Wenn man das Zimmer so extrem einrichtet, dann kann das schnell langweilig werden. Ich glaube man kann ein Zimmer auch sehr schön gestalten, ohne das alles gleich so „überwältigend“ ist. Wir haben zum Beispiel auch die Wände mit Disneyfiguren gestaltet, aber trotzdem ganz normale Möbel und Teppiche im Kinderzimmer.
Kinder entwickeln so schnell wieder neue Interessen und ich glaube kaum, dass man dann jedes Mal ein so individuelles Zimmer gestalten möchte und finanziell kann.
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