Wart ihr schon mal Wahlhelfer und warum? Wie wird man es?

vom 13.05.2012, 16:24 Uhr

Anlässlich der Landtagswahl in NRW heute (die noch bis 18 Uhr läuft) wollte ich euch mal auf das Thema Wahlhelfer ansprechen. Ich hab mich heute ein wenig darüber informiert, da ich es selbst gerne mal machen würde. Es handelt sich hierbei um ein öffentliches Amt, zu dem nur Völljährige befähigt sind, wenn sie sich freiwillig dafür melden.

Leider habe ich die Zeitungsannonce, die Mitte April in die Zeitung gesetzt wurde, erst heute durch Googeln entdeckt, aber ich wollte mich schon mal für die nächste Wahl erkundigen. Anzumerken ist auch noch, dass Wahlhelfer hierfür meist einen kleine Aufwandsentschädigung (ca. 35 Euro) erhalten.

Daher meine Frage: Wart ihr selbst schonmal Wahlhelfer? Wie habt ihr die Aufgabe wahrgenommen? Wart ihr trotzdem noch selbst an dem Tag wählen? Habt ihr das aus ehrenamtlichen Gründen getan oder seid ihr politisch in irgendeiner Art und Weise engagiert?

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Aufwandsentschädigung bekommt man häufig bei Ehrenämtern, ebenso besteht Versicherungsschutz. Selbst habe ich es noch nicht gemacht, kenne aber einige Leute, die schon als Wahlhelfer tätig waren. Fast alles Leute, die da quasi reingewachsen sind, also durch die Eltern darauf aufmerksam wurden.

Fast überall gibt man entweder die Wahlscheine aus, oder betreut die Wahlurne, nach der Wahl können Wahlhelfer auch bei der Nachbearbeiter noch tätig sein und bei Auszählen der Stimmzettel helfen. Selber wählen werden wohl so gut wie alle Wahlhelfer.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Meine Freundin war einmal Wahlhelferin. Sie arbeitet im öffentlichen Dienst in der Gemeinde und ist dazu verpflichtet worden. Ich glaube, sie hat eine Aufwandsentschädigung von ungefähr 30 EUR bekommen. Gewählt hat sie an diesem Tag soweit ich weiß auch. Sie musste ja nicht die ganze Zeit da sitzen, das wäre zu lang, die Wahlhelfer haben sich abgewechselt. Sie musste am Schluss auch helfen, die Stimmen auszuzählen. Gerne hat sie es nicht gemacht, aber sie hat mir erklärt, dass man gar nicht ablehnen kann, wenn man berufen wird. Es ist eine staatsbürgerliche Pflicht. Man wird aber nur verpflichtet, wenn sich nicht genügend Freiwillige melden.

Ich glaube, dass die meisten Leute gar nicht wissen, dass man sich freiwillig als Wahlhelfer bei m Wahlamt der Gemeinde oder Stadt melden kann und die einzige Bedingung ist, dass man 18 Jahre alt ist. Sonst würden sich doch viel mehr melden, so dass eine Zwangsverpflichtung nicht nötig ist. Es ist bestimmt eine interessante Erfahrung und ein bisschen Geld bekommt man auch.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich war schon einmal als Wahlhelferin tätig. Es war eine ziemlich langweilige Angelegenheit. Da ich in einen anderen Stadtteil musste. hatte ich für mich Briefwahl beantragt, weil ich ja auch wählen wollte. Die Wähler kamen wirklich nur schleppend. So zog sich der Tag hin bis zum Schluss. Als die Stimmen ausgezählt waren konnten wir dann gehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich kann sagen, dass ich bereits letztes Jahr als Wahlhelfer gearbeitet habe und ich es nicht wirklich jeden empfehlen kann, da es wirklich eine sehr langweilige Arbeit ist und sich die Zeit sehr stark zieht. Die Zeit will nicht umgehen, vor allem dann nicht, wenn keine Leute kommen, sondern die deutsche Gesellschaft wieder meint nicht wählen zu gehen und ihre Stimmen somit automatisch Parteien wie der NPD geben.

Bewerben als Wahlhelfer kann sich jede Person, die bereits das 18. Lebensjahr vollendet hat. Man muss nur zum Wahlamt gehen und sich freiwillig melden. Nehmen tun sie jeden, da sie wirklich eine Menge Wahlhelfer benötigen. Eine Aufwandsentschädigung gibt es auch, die bei uns in Dortmund bei 50€ lag. 50€ für eine Arbeit, die wirklich sehr langweilig ist. Man sitzt von 8 Uhr Morgens bis 18 Uhr dort, also ist es somit ein Stundenlohn von 5€ war wirklich gar keine Entschädigung ist.

Was man dort macht, ist natürlich klar. Man wartet bis Leute kommen, wenn sie mal kommen. Zuerst kontrollieren welche die Ausweise und Co und dann zeigt man den Leuten, wo sie wählen gehen können, also in der "Wahlkabine". Danach kommen sie raus und man hat den wirklich schwierigen Job, das Papier vom Wahlkasten weg zunehmen, sodass die jeweilige Person ihren Wahlzettel dort hinein werfen kann. Kein schöner Job, wenn ich es beschreiben darf. Die Aufwandsentschädigung darf man hierbei auch nicht als Lohn sehen, sondern sollte es wirklich als ENTSCHÄDIGUNG zu Herzen nehmen.

Sobald um 18 Uhr die Wahlgebäude schließen beginnt nun der langweiligste Job von allen. Man muss die Wahlzettel auswerten. Dies ist wirklich sehr lästig und nimmt eine große Zeit in Anspruch. Dennoch steht man auch unter Zeitdruck, da man bis 19 Uhr alle Ergebnisse übermittelt haben möchte. Doch meistens braucht man gar keine komplette Stunde, sondern ist in ein paar Minuten fertig, da wirklich niemand innerhalb der 10 Stunden kam.

Gerade wenn man Wahlhelfer ist, merkt man erst einmal, wie wenig sich unsere Gesellschaft für die Politik interessiert, da wirklich innerhalb 10 Stunden, wenn überhaupt, 50-100 Leute kommen, was aus meiner Sicht einfach viel zu wenig ist. Jede verlorene Stimme geht einer falschen Stimme zu Gute, was ich nicht so wirklich verstehen kann.

Es ist zumindest ein wirklich langweiliger Job. Bevor vor ich noch einmal so etwas machen würde, würde ich lieber Zeitungen austragen, auch wenn es ebenfalls ein Job ist, wo man wirklich Schmerzensgeld verlangen sollte, aber immerhin bewegt man sich dabei und hat Abwechslung.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wahlhelfer werden ist ganz einfach, und ob sich das lohnt, muß jeder selbst entscheiden. Bei den Wahlen werden immer viele Wahlhelfer gesucht. Meistens gibt es irgendwo Ausschreibungen, auf die man sich melden kann, man kann sich aber auch von selber (auch schon lange vor den Wahlen) beim Wahlamt melden, und auf eine Interessierten-Liste setzen lassen. Auf diese Listen wird dann auch zurückgegriffen, wenn wieder mal gewählt wird, dh, wenn man einmal "im Pott" ist, wird man eigentlich immer wieder kontaktiert.

Einfach so verpflichtet werden die Wahlhelfer nur in Ausnahmefällen, also wenn sonst keiner da ist. Ich denke mal, dass das nur auf dem Lande vorkommt, in den Großstädten jedenfalls nicht. Man bekommt dann zwischen 30 und 60 Euro, je nach Wahl, und je nachdem, ob man einfacher Wahlhelfer oder Wahlvorstand ist. Wahlvorstand wird man normalerweise nicht beim ersten Mal...

Die Aufgabe am Wahltag ist nicht schwer. Häufig wird der Tag so unterteilt, dass jeder nur entweder vormittags oder nachmittags arbeiten muß. Da sitzt man halt rum und schaut den Lauten beim Wählen zu, und meistens ist wirklich nicht viel los... Aufregend ist das sicher nicht, aber es kann schon interessant sein, auch wenn man vielleicht in einem anderen Stadtteil arbeitet und sieht, was da so für Leute zum Wählen kommen.

Als Wahlvorstand (auch als stellvertretender) muß man außerdem zu einem Vorbereitungstreffen, außerdem ist man quasi für alles "verantwortlich", also dafür, dass das Wahllokal geöffnet wird, immer genug Wahlhelfer da sind, nachher ausgezählt und die Stimmen zum Wahlamt übermittelt werden usw... Man muß auf jeden Fall morgens als erster da sein und als letzter gehen, kann aber mittags auch mal Pause machen.

Das Auszählen kann witzig sein (wenn man sich mit den anderen versteht), aber auch etwas anstrengend (wenn es beispielsweise mehrere Wahlen auf einmal gab, oder nach einem etwas komplizierterem Listensystem gewählt wurde), jedenfalls kann es auch mal später werden, so dass man dann erst gegen Mitternacht zuhause ist. Ich kann das alles in allem als lustige Erfahrung empfehlen, und gleichzeitig tut man ja auch noch "was gutes".

» zeitheit » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,58 »


Ich war selbst noch nie ein Wahlhelfer, habe mich allerdings angesichts der letzten NRW-Wahlen mit einem mal Unterhalten. Er hat mir erzählt das es ganz lustig wäre so etwas mal mitzumachen. Besonders interessant fand er es wohl sich anhand der Menschen die kamen auszumalen wer welche Partei wählt, ob er jemals richtig lag konnte er sich selbst allerdings nie beantworten.

Um Geld zu verdienen lohnt sich allerdings nicht, da man einige Stunden dort sitzt und nur eine Anerkennung bekommt, die wohl nicht besonders hoch ist. Was ich besonders interessant fand: Wenn nicht genug freiwillige Wahlhelfer zusammen kommen, ist man verpflichtet selber Wahlhelfer für seinen Bezirk zu sein, insofern man einen Brief bekommt in dem man dazu aufgefordert wird.

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» Badabing » Beiträge: 143 » Talkpoints: 1,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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