Katzen sind Einzelgänger, woher kommt dieses Gerücht?
Stell dir mal vor, du würdest 7 Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag, 30 Tage im Monat und praktisch dein ganzes Leben nur mit einem Elefanten leben
Ich denke, man kann Tiere nicht mit Menschen vergleichen. Ich kann mich hinsetzen und mein Leben reflektieren und auf Basis meiner Gedanken Emotionen verschiedener Art empfinden, die ich dann wiederum durch andere Gedanken abwandeln kann. Einer Katze ist das nicht möglich, die denkt nicht nach. Zudem werden zwei Lebewesen, die miteinander gehalten werden, irgendwie ihre eigene Kommunikation entwickeln, nach Versuch-Irrtum.
Wenn Katzen reden könnten, würden sie dir das sagen. Aber so bleibt ihnen nichts anderes übrig als zu schweigen oder nur zu mautzen und hoffen, dass man sie verstehen kann. Nur eine Antwort wird sie, wenn sie alleine gehalten wird niemals erhalten.
Wenn Katzen reden könnten, würden sie aufgrund ihres kaum vorhandenen Frontalhirns auch nicht viel erzählen. Eine Katze kann nicht „hoffen“ oder „Verständnis“ suchen, die leben von Instinkten und angeborenen Verhaltensmustern.
@Zitronengras: Wenn Tiere doch so dumm sind und nicht denken können und keine Gefühle haben, was die Zuneigung zu ihren Artgenossen angeht, dann frage ich mich, warum sich der Tierschutz so sehr dafür einsetzt, dass Tiere nicht in Einzelhaltung gehalten werden und warum man so dummen Tieren doch auch Platz und Zeit widmen muss.
Ich will bestimmt keinen meine Meinung aufdrängen. Ich wollte mit diesem Thread einfach nur mal aufklären, was die Haltung von Katzen betrifft und das gleiche gilt auch für andere Gruppentiere, die nicht mit Artgenossen zusammen kommen. Für mich ist die Diskussion mit dir hier auch beendet, weil ich merke, dass es nichts bringt.
Zitronengras hat geschrieben:Ich denke, man kann Tiere nicht mit Menschen vergleichen. ... Wenn Katzen reden könnten, würden sie aufgrund ihres kaum vorhandenen Frontalhirns auch nicht viel erzählen. Eine Katze kann nicht „hoffen“ oder „Verständnis“ suchen, die leben von Instinkten und angeborenen Verhaltensmustern.
So sehe ich das auch, denn Tiere sind nun mal keine Menschen.
Diamante hat geschrieben:Wenn Tiere doch so dumm sind und nicht denken können und keine Gefühle haben, was die Zuneigung zu ihren Artgenossen angeht, dann frage ich mich, warum sich der Tierschutz so sehr dafür einsetzt, dass Tiere nicht in Einzelhaltung gehalten werden und warum man so dummen Tieren doch auch Platz und Zeit widmen muss.
Ich frage mich aber gerade, was das mit der ursprünglichen Frage zu tun hat; dass man nämlich die Katzen eher für Einzelgänger hält. Das ist für mich recht einfach zu beantworten: wie sieht man denn Katzen meist wenn sie nicht auf dem heimischen Hof sind? Oft genug streunen sie allein herum und wenn sie auf Artgenossen treffen, dann gibt es nicht selten auch Kämpfe, zumindest wird das Revier markiert und mit Drohgebärden reagiert.
Wir haben auch zwei und bald drei Kater. Die gehen oft genug allein ihrer Wege. Wenn sie aber mal zusammen spielen, dann sieht das teilweise recht rabiat aus und selbst mein Bruder, der das ja nun auch lange genug kennt, befürchtet manchmal ernsthafte Verletzungen des ältesten Tieres. Auch hier kann man schon mal auf die Idee kommen, dass die Tiere lieber ihre Ruhe voreinander hätten. Dass dieses Balgen aber eher ein Spielen ist, ist eben nicht so offensichtlich.
Dass unsere Kater wirklich keine Einzelgänger sind, erkennt man nur selten unbestritten. Oft genug sieht es ganz anders aus. Daher verstehe ich durchaus, wie man auf den Gedanken kommt, Katzen seien Einzelgänger.
Ich finde man kann das nicht so verallgemeinern. Jede Katze und jeder Kater ist da anders. Der eine wird alleine sicher einsam sein, der andere fühlt sich vielleicht dagegen durch andere Katzen eher belästigt.
Meine Mutter hat eine Katze und einen Kater. Die Katze war schon ein halbes Jahr bei uns, als wir dann den Kater noch dazu geholt haben. Obwohl beide kastriert, bzw. sterilisiert sind, bekämpfen die sich dauernd. Und es war 2001 als wir den Kater dazu geholt haben. Obwohl er gerade mal 6 oder 8 Wochen alt war, das früheste Datum wo man ihn von der Mutter trennen durfte, hat das unsere Katze nicht dazu gebracht Schutz und Mitleid zu empfinden und den kleinen aufzunehmen. Eher zanken die sich seitdem oder gehen sich aus dem Weg. Dieser Katze haben wir mit Sicherheit keine Freude gemacht, als wir den Kater dazu geholt haben. Es sind auch beide extrem eifersüchtig aufeinander und der Bezugspunkt der Beiden ist ganz klar meine Mutter und nicht die Beiden gegenseitig. Auch wenn ich mal zu Besuch bin, als wir sie gekauft haben lebte ich selbst noch dort, zanken sie sich eher, wer nun von mir gestreichelt werden darf. Das sieht mir auch nicht nach Spielen und Spaß aus, sondern schon oft nach recht ernsten Kämpfen.
Als ich mir dann selber eine Katze aus dem Tierheim geholt habe, wurde mehrmals betont, dass das aber eine Einzelkatze ist und ich mir dann auch keine zweite mehr dazu holen soll. Diese Katze war im Tierheim mit den anderen Katzen sehr unglücklich und hat auch nur wenig gefressen und war sofort eingeschüchtert. Bei mir zu hause war sie schon nach 2 Stunden auf meinem Schoß und hat sich streicheln lassen und ist richtig selbstbewusst geworden. Das selbe Tierheim hätte übrigens aber keine Jungkatzen alleine raus gegeben, sondern immer nur zu zweit. Also da ist es jetzt nicht so, als ob die grundsätzlich alle Katzen nur einzeln vermitteln würden. Die gehen da schon nach dem Charakter des einzelnen Tieres.
Von daher bin ich wirklich der Meinung, dass da jede Katze einfach anders ist. Bei uns Menschen ist es ja auch so, dass der eine oder andere lieber alleine ist, während andere wieder nur schwer allein sein können und am liebsten immer unter Leuten sind.
Also ich kenne dieses Gerücht sehr wohl und kann es bedingt verstehen. Wir hatten drei Kater alles Geschwister. Anfänglich mochten sich alle sehr gerne, aber der eine kristallisierte sich durch Zurückgezogenheit immer weiter heraus. Er wollte zwar bei den Katern bleiben, aber nicht mit ihnen spielen, sonder lediglich bei ihnen schlafen und essen. Daher haben die anderen beiden angefangen ihn anzugreifen. Leider verstarb er aber durch ein Nierenversagen, sodass ich bis dato keine Besserung sehen konnte.
Wir haben zu unseren beiden 5 jährigen Katern dann letztes Jahr ein gerade ein Mal 10 Wochen alten Kater hinzugegeben, weil die beiden anderen sich schon nach dem Verlust des Dritten merkwürdig verhielten. Der eine Kater war sehr neugierig und schaute immer zu dem kleinen. Der andere wiederum war die ersten zwei Tage aggressiv und knurrte,fauchte ihn vehement an. Nach zwei Tagen waren aber auf ein Mal alle ein Herz und eine Seele und seither sind die nur am spielen, sich am putzen und vieles mehr.
Ich denke das Katzen nur dann Einzelgänger sind, wenn man sie auch von Anfang an komplett alleine gehabt hat. Dies mache ich daran fest, weil ich einen vierten aus einem schlechten Haushalt retten wollte und dieser 1,5 Jahre war und nur Einzelgänger. Er hat sich auf die Zusammenführung nicht ein bisschen eingelassen, sodass ich Mal vermute, dass es daran liegt, wie die Katzen es von klein auf kannten.
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