Alles nur Phasen? Wie war es bei euch und euren Kindern?

vom 13.05.2012, 13:22 Uhr

In der Krabbelgruppe spreche ich öfter auch mit den Müttern über unsere Kinder. Dabei höre ich immer wieder, sowohl von den Müttern, als auch von mir selbst den Satz: „Das ist nur eine Phase“. Im ersten Jahr war ich mir sicher, dass es sich bei den Quengeleien meiner Tochter um Wachstumsphasen gehandelt hat. Jedoch enden diese „Phasen“ gar nicht mehr. Wenn eine Phase vorbei ist, kommt schon die Nächste und bezweifele irgendwie, dass dies wirklich nur Phasen sind, sondern ich glaube einfach, dass es der Alltag ist.

Auch in Büchern geht eine Phase in die Nächste. Von den Wachstumsphasen bis hin zu den Trotzphasen oder Pubertärenphasen. Wie seht ihr das denn? Glaubt ihr das Verhalten von Kindern sind wirklich immer nur „Phasen“. Glaubt ihr diese Phasen enden wirklich? Wie war es bei euren Kindern? Gab es immer mal Phasen die besser und schlechter waren oder hat sich irgendeine negativere Verhaltensweise durch die ganze Kindheit gezogen?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Manches ist eine Phase und manches ist auch einfach der Charakter des Kindes. Es gibt nun mal einfach faule, laute, quirlige, ruhige, flippige, aufmüpfige Kinder und die kann man durch Erziehung natürlich ein bisschen in eine gewisse Richtung pressen, aber nicht vollständig. Man sollte ja auch den Charakter des Kindes nicht ändern, sondern ihn nur in soweit prägen, dass es damit in der Gesellschaft zurecht kommt.

Die Trotzphase macht ja nun eigentlich jedes Kind durch. Aber manche Kinder sind von vornherein eben recht trotzig. Da fällt sogar die Phase weniger auf. Phasen sind daran erkennbar, dass sie eben auftreten und dann wieder gehen. Wenn sie nicht gehen dann ist das Kind einfach so, oder man hat eben in der Erziehung wirklich etwas falsch gemacht. Das muss man leider auch in Betracht ziehen. Wenn ich einem Kind aufgrund von Nörgeln alles erlaube, dann bekomme ich das als Mutter oder Vater eben nur ganz schlecht wieder weg.

Man kann auch davon ausgehen, dass wenn man sich in einer Phase falsch verhält, dass das dann eben Spuren hinterlässt. Zum Glück wissen die meisten Mütter aber intuitiv was sie machen müssen, damit dieser Fall eben nicht eintritt und ihr Kind nicht zum Minimonster wird.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Dein Kind immer Phasen haben. Egal wie alt es ist. Verwunderlich ist für mich dabei nur, dass du so was erst in Büchern lesen musst. Warst du kein Kind, hast du deine eigene Entwicklung schon vergessen? Ich bin zwar 30 Jahre älter als meine Kinder, aber ich weiß auch, dass ich zu manchen Zeiten meinen Eltern wirklich den letzten Nerv rauben konnte.

Dass dann die eigenen Kinder nicht besser sein werden als man selbst als Kind war, sollte einem schon bewusst sein, wenn man sich für Nachwuchs entscheidet. Da benötigt man eigentlich keine Aussagen von anderen Müttern oder Bücher. Denn die Phasen gehören dazu und da ist es schlichtweg egal, wie vermeintlich schlaue Leute diese nun benannt haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Bei uns war der Spruch mit "Ist halt ne Phase" irgendwann der Running-Gag, denn auch wir hatten öfter mal die Vermutung das es diese Phasen wie im Buch beschrieben gar nicht gibt. Wobei in gewisser Weise sind es oftmals nur Phasen, wir haben letztendlich auch Phasen in denen wir nicht wirklich Lust zu irgendwas haben oder Phasen wo wir nur vor Kraft strotzen, das sind, in meinen Augen, auch Phasen und genau solche Phasen haben letztendlich auch kleine Kinder.

Es gibt Tage wo ich mein Kind das liebste Kind der Welt nennen und dann kommen Tage wo ich sie am liebsten aussetzen würde, das nenne ich dann immer Phase, weil ich das ganz witzige finde und es mir hilft über ihr Verhalten zu schmunzeln. ;)

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass viele Eltern das Gefühl haben, dass ihre Kinder überhaupt nicht mehr aus sog. "Phasen" herauskommen, liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Entwicklung von Kindern nun mal wesentlich schneller verläuft als die spätere Entwicklung von erwachsenen Menschen. Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass so ein Kind in sehr kurzer Zeit unglaublich viel lernt - lernt, wie es sich in der Welt zurechtfindet, wie es mit anderen Menschen kommuniziert, wie es mit anderen Menschen umgeht, wie es unendlich viele Dinge und Zusammenhänge begreift.

Besonders im Kontakt mit Menschen, besonders mit Eltern, testen sie dann auch mal hartnäckig aus, wo es lang geht, was sie dürfen/nicht dürfen und welches Verhalten von ihnen erwartet wird. Das kostet den Eltern (und auch den Kindern!) unglaublich viele Nerven, aber letztlich ist das eben auch ganz entscheidend für die Persönlichkeitsbildung des Kindes.

Also immer dran denken: Irgendwann ist das Kind auch mal erwachsen. Vielleicht immer noch in dieser oder jener Situation schwierig, aber das ist letztlich jeder von uns irgendwie irgendwann einmal.

» Vilo » Beiträge: 12 » Talkpoints: 9,50 »


Bei unseren Kindern gab es stets Phasen. Manchmal waren es längere Phasen, die kleine Hochs und Tiefs innerhalb der Phase hatten. Es ist aber normal, dass es solche Phasen gibt und irgendwann enden sie auch wieder. Kinder machen immer wieder neue Entwicklungsphasen durch. Sie testen aus, werden zunehmend selbstständiger und haben im gleichen Moment Phasen, wo sie deutlich mehr Nähe brauchen.

Je lockerer man selbst mit solchen Phasen umgeht und je mehr man sich auf das Kind einstellt, indem man in anstrengenden Phasen konsequent bleibt und in anhänglichen Phasen Liebe, Nähe und Geborgenheit bietet, umso schneller sind solche Phasen wieder vorbei. Wobei ich persönlich die Kuschelphasen besondern gern mag und es schade finde, wenn unsere Kinder dann wieder Phasen haben, wo sie nicht ganz so kuschelbedürftig sind.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@Punktedieb; alles was ich schreibe ist wohl für dich verwunderlich. Dass du nichts von Büchern hältst, hast du ja schon oft deutlich zu verstehen gegeben und das ist auch deine Sache. Ich möchte mein Wissen jedoch auch mit Büchern erweitern und dazu gehören auch Lektüren über Kinder und deren Verhalten.

Natürlich kann ich mich an meine eigene Erziehung noch erinnern, aber erinnerst du dich an dein erstes Lebensjahr, in welchem die Wachstumsschübe beispielsweise stattfinden? Dann erzähl doch mal wie die Wachstumsschübe in deiner Kindheit waren! Hast du viel geweint oder wenig gegessen? Und was ist daran schlimm, wenn man sich mit anderen Müttern austauscht, welche ähnliche Situationen durchleben? Ich verstehe dein Problem nicht so ganz und wenn du das Thema so unsinnig findest, musst du doch nicht antworten, da ich ohnehin mehr Wert darauf lege auch wirklich Erfahrungen zu bekommen.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Schön wie du zu wissen meinst, dass ich allgemein nichts von Büchern halte. Ich halte nur nichts von Erziehungsbüchern. Da jedes Kind individuell ist und man da nichts verallgemeinern kann. Ich habe in den über neun Jahren seit ich Mutter bin, in drei entsprechende Bücher geschaut. Zwei speziell für Zwillinge und ein Buch über die Entwicklung im ersten Lebensjahr.

Ergebnis dazu ist, dass ich bei den Zwillingsbüchern gerade mal einen Ratschlag gebrauchen konnte. Bei dem Entwicklungsbuch musste ich schnell feststellen, dass die dort angegeben Werte, wenn man es mal so nennen will, der Realität komplett hinterher hinken.

Und ich habe nie gesagt, dass ich mich an mein erstes Lebensjahr erinnern kann. Aber ich weiß, dass meine diversen Phasen meinen Eltern gute 16 Jahre manchen Nerv geraubt habe. Also kannst du dich noch auf einige Jahre gefasst machen. Dabei ist es dann allerdings egal, wie man die Phase nennt. Sie wird jedes Kind mit unterschiedlich starken Ausprägungen heimsuchen und als Eltern muss man da einfach durch, auch wenn man ab und an mal Zweifel an sich hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Phasen sind nun einmal gebräuchlich um zeitliche Abschnitte einer bestimmten Entwicklung zu kennzeichnen. Das gilt auch für die Entwicklung im Kindesalter. Daher ist es doch absolut normal, dass eine Phase eine vorhergehende ablöst und die Phasen aufeinander folgen oder ineinander übergehen.

Allerdings irritiert es mich, dass Du diese Phasen so sehr - wieder einmal - negativ bewertest. Klar sind einige Entwicklungsphasen nicht einfach, aber es gibt durchaus auch Phasen, in denen die schönen Momente eindeutig überwiegen. Vielleicht solltest Du das mehr in den Fokus auf die schönen Momente setzen, dann lassen sich auch die weniger schönen Momente leichter ertragen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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