Auswechseln von Brust-Implantaten, wer übernimmt die Kosten?

vom 13.05.2012, 22:59 Uhr

Ich habe vor einer Weile mit meiner Lieblingssektrunde über gemachte Brüste diskutiert. Soweit ich weiß, ist es bei Silikon mit einem einmaligen Eingriff nicht getan, denn die Implantate müssen regelmäßig ausgewechselt werden, weil sie ansonsten porös werden können. Nach wie vielen Jahren man sich wieder unters Messer legen muss, weiß ich allerdings nicht.

Nun habe ich überlegt, was eigentlich passiert, wenn man in der Zwischenzeit arbeitslos wird oder aus welchen Gründen auch immer das Geld nicht hat, um die Silikonkissen auszuwechseln. Meine Freundin meinte scherzhaft, man müsste wohl einen Silikonfonds anlegen, um sowas zu verhindern. Aber im Grunde hatten wir alle keine Idee, was in so einem Fall passiert. Wenn man bedenkt, dass zu alte Silikonkissen lebensgefährlich werden können, kann ich mir nicht vorstellen, dass man quasi Pech gehabt hat und damit leben muss. Irgendjemand muss dann doch dafür aufkommen, oder?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 13.05.2012, 23:02, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Nicht irgendjemand muss dafür aufkommen, sondern diejenige, die sich die Brust vergrößern ließ. Das musst du doch auch selbst bezahlen. Sollte eine zweite Operation nötig sein und neue Silikonkissen eingesetzt werden, weil die alten verschlissen sind, ist das alleine dein Problem. Aber ich kann dich beruhigen. Die heute verwendeten Silikonkissen sind so gut, dass sie normalerweise ein Leben lang halten. Es sei denn, es ist ein Herstellungsfehler, wo du wahrscheinlich reklamieren kannst. Die Krankenkasse hat damit nichts zu tun.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Aus welchen Gründen du auch immer kein Geld hast, dafür wird sich niemand in unserem schönen Staat für interessieren. Du hast dich vor langer Zeit dafür entschlossen Implantate zu bekommen. Dies war deine eigene Verantwortung und ging vollkommen auf deine Kosten. Deine Krankenversicherung wird dir kein Cent dafür bezahlen, noch wird sie etwas bezahlen, wenn es sich entzündet oder sonstige Probleme auftreten.

Wenn also, wie im letzten Falle, undichte Silikone implantiert werden, hat man sozusagen Pech gehabt. Wenn diese reißen und eine Entzündung hervor rufen, dann wird es deiner Krankenversicherung total egal sein, was mit dir passiert, da du auch gegen ihren Rat, dir Silikone implantieren gelassen hast. Diese interessieren sich in diesem Falle nicht dafür.

Du musst ganz alleine für die Kosten aufkommen, egal wie dringend die Silikonkissen entfernt werden müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du arbeitslos bist oder sonst kein Geld hast. Die Krankenversicherung würde eher zugucken, wie du an diesem Problem stirbst, anstatt dir zu helfen, so ist es leider nun mal in unserem schönen Staat.

Aber auch ich kann dich beruhigen und dir sagen, dass die Silikonimplantate heutzutage so gut sind, dass diese ein Leben lang halten sollten, ohne dass es zu irgendwelchen Problemen kommt. Natürlich ausgeschlossen sind, wenn es zu Produktionsfehler kommt, wie das zu dünnes Silikon verwendet wird. Erst kürzlich gab es doch das Problem, dass falsche Implantate im Umlauf waren. Die Menschen haben Schadensersatz verlangt, aber was hat die Firma gemacht? Natürlich. Ist Insolvenz gegangen und somit wird niemand für deinen Schadensersatz aufkommen und du musst für die Entfernung selbst blättern.

Deshalb würde ich es mir immer dreimal überlegen, ob Silikon wirklich eine gute Lösung ist und ob man sich nicht so akzeptieren sollte, wie man ist. Denn es hat schon einen Sinn, dass man so aussieht, wie man es nun tut. Und wenn du es versuchst für deinen Freund oder Mann zu machen, würde ich es erst Recht nicht machen, der wird auch so schon genug Spaß haben.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In der Regel haben die Silikonimplantate heute eine so gute Qualität, dass sie nicht mehr ausgewechselt werden müssen. Es gab allerdings vor einigen Monaten einen Fall in Frankreich, der auch Deutsche Patienten betroffen hat. Eine Firma, die sich auf die Herstellung von Silikonimplantaten für Brustvergrößerungen spezialisiert hat, hat minderwertige Materialien verwendet, sodass es für die betroffenen Patienten zu einem erhöhten Krebsrisiko kam und einige Frauen auch bereits an Krebs erkrankten.

Zumindest in Frankreich war es so, dass 30.000 Frauen zu einem Austausch der Implantate geraten wurde und diese Kosten wohl durch die Krankenkassen übernommen wurden. Zu diesem Thema ist vor einigen Monaten auch ein Artikel im Magazin „Stern“ erschienen, den du hier nachlesen kannst.

Grundsätzlich bin ich jedoch der Meinung, dass die Kosten einer solchen Maßnahme keineswegs durch die Krankenkassen zu übernehmen sind sondern vielmehr durch die Betroffenen selbst.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Sollte es sich um eine so genannte "Aufbau-Operation" handeln, muss die Krankenkasse zahlen. Einige Frauen haben diese Operation hinter sich, da sie an Brustkrebs erkrankt waren oder einen Unfall hatten. In diesem Fall muss die Krankenkasse zahlen. Sollte es sich jedoch um eine Schönheitsoperation handeln, die nicht notwendig war, muss die Betroffene die Kosten selber übernehmen.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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