Vermieter: Welche Auswahlkriterien hat er bei Vermietung?
In manchen Gegenden melden sich ja viele auf eine Wohnungsanzeige und die Vermieter sind ja oft die, die den Kürzeren ziehen, weil sie auch auf Mietnomaden und Messies reinfallen können. Man sieht es den Leuten ja nicht an. Aber wie suchen sich die Vermieter einen neuen Mieter? Welche Auswahlkriterien haben sie? Wie sortieren sie aus? Wie kann ein Vermieter am ehesten ausschließen, dass er Betrügern oder Menschen auf dem Leim geht, die die Wohnung zumüllen? Gibt es überhaupt irgendwelche Kriterien um sich davor zu schützen?
Nun ja die totale Sicherheit kannst und wirst du auch in diesen Bereich nie haben, denn du weißt ja nie wie und was die Leute so im Kopf haben und wie sie denken. Der Vermieter kann nur immer auf eventuelle Warnhinweise hören, die dann schon einen eventuellen Hinweis ihm geben könnten. Aber gerade auch Betrüger entwickeln sich weiter und können es dem Vermieter in der Tat schwer machen. Eine sogenannte Schufa Auskunft oder die Nachfrage beim alten Vermieter können unter Umständen leider auch keine echte Sicherheit bieten.
Ich bin in München schon öfters aus den verschiedensten Gründen umgezogen, zum Beispiel wegen Zuzugs, Familiengründung, Familienerweiterung, Scheidung oder Auszug der Kinder. Die Vermieter wollten immer berufliche und private Auskünfte, die jetzige Vermieterin wollte auch wissen, wo ich vorher gewohnt habe und warum ich da ausziehe. Es wurde immer eine Verdienstauskunft vom Arbeitgeber verlangt, und alle wollten mich, bzw. meinen damaligen Mann und mich vorher persönlich kennenlernen. Natürlich kann man trotzdem nicht ausschließen, dass man auf einen sogenannten Mietnomaden herein fällt, es ist aber unwahrscheinlich.
Größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein vorher zuverlässiger Mieter plötzlich Probleme macht, weil er arbeitslos wird, geschieden wird, psychisch krank wird oder Ähnliches. Er kann dann die Miete nicht mehr zahlen, lässt sich hängen und die Wohnung verkommt.
Ich denke, dass die Gefahr, auf einen Mietnomaden hereinzufallen dort größer ist, wo es genügend Wohnungen gibt und der Vermieter nicht auswählen kann, sondern froh ist, überhaupt jemanden zu finden. Die Vermieter tun mir Leid, wenn sie auf so jemanden hereinfallen. Oft brauchen sie das Geld ja dringend, zum Beispiel als Zuschuss zur Rente.
Die Vermieter schauen sich zuerst einmal die potenziellen Mieter persönlich an. Danach wird nach den persönlichen Verhältnissen gefragt. Die Frage ist, ob man ledig ist oder ähnliches. Außerdem wird nach den beruflichen Verhältnissen gefragt, was man macht und wie viel man verdient. Über das Zahlverhalten kann eine Schufa-Auskunft helfen, so ist sicher gestellt, dass der potenzielle Mieter immer "alles" bezahlt hat.
So viel ich weiß, bist Du doch selbst mit Deinem Mann in eine Mietwohnung eingezogen. Worauf hat der Vermieter bei Euch denn geachtet, was wollte er von Euch haben, was wollte er von Euch wissen? Auch hast Du schon einmal erzählt, dass Du viele Male umgezogen bist und so wirst Du nun ja auch Deine eigenen Erfahrungen gemacht haben. Im Grunde kannst Du vermutlich Deine Vermieter untereinander vergleichen und überlegen, welche Parallelen sich da auftreiben lassen. Ich denke, dann bekommst Du auch davon ein Bild, worauf Vermieter achten und was ihnen wichtig ist, auch, wenn jeder Vermieter noch einmal etwas anders tickt.
Es ist natürlich nicht leicht, sich zu entscheiden, wenn man mehrere Interessenten für eine Wohnung hat. Eine Sicherheit, dass man nicht auf Mietnomaden herein fällt, wird man nie haben. Ich habe kürzlich meinen Eltern geholfen, die eine Wohnung zu vermieten hatten. Dabei kamen auch verschiedene Interessenten für die Wohnung, zwischen denen wir wählen mussten.
Für mich ist schon der erste Eindruck sehr wichtig, den ich von dem potentiellen Mieter habe. Dann haben wir natürlich solche Dinge abgefragt, wie das regelmäßige Einkommen, Haustiere, den Grund des Umzugs, usw. Für mich ist dann einfach wichtig, dass man von dem Menschen einen ersten Eindruck bekommt. Ein Paar war dabei, das an allem etwas zu meckern hatte, aber trotzdem an der Wohnung interessiert war. Von diesen Mietern haben wir Abstand genommen, weil wir nicht wussten, in welchem Zustand wir die Wohnung hinterher wieder bekommen.
Wir haben nicht nach einer Schufa- Auskunft gefragt, aber das ist eben auch noch eine Möglichkeit, mit der man überprüfen kann, ob der potentielle Mieter bislang alle seine Rechnungen bezahlt hat. Außerdem kann man auch eine Auskunft des vorherigen Vermieters einfordern, dass keine Mietschulden vorliegen.
Jenna87w hat geschrieben: Über das Zahlverhalten kann eine Schufa-Auskunft helfen, so ist sicher gestellt, dass der potenzielle Mieter immer "alles" bezahlt hat.
Das kann man nur direkt sagen wenn auch die Verträge über diese Person laufen, denn ansonsten hat man darüber nichts in der Schufa. Hat eine andere Person beispielsweise den Vertrag abgeschlossen und ich zahle den, steht die andere Person in der Schufa. Wenn ich nun einfach nicht mehr zahle komme ich nicht in die Schufa als negativ, weil ich eben kein Vertragsnehmer bin. Hier muss man immer sehr vorsichtig dabei sein.
Eine 100%ige Sicherheit kann es niemals geben. Diese hat jedoch auch der Mieter nicht, dem es durchaus passieren kann, dass der insolvente Vermieter nicht nur keine Reperaturkosten tragen kann, sondern zum Beispiel die Nebenkosten nicht ordnungsgemäß weiterleitet.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Wohnungsbaugesellschaften häufig Schufa-Auskünfte oder eine Bescheinigung vom Vor-Vermieter wünschen. Und je nach Wohnungslage sind einige froh, überhaupt Mieter zu finden, die ihre Kriterien erfüllen oder es geht quasi der Reihe nach.
Bei privaten Vermietern spielen eher Lohnabrechnungen eine Rolle. Kaum ein privater Vermieter ist Vertragspartner der Schufa, insofern stehen Mietverträge auch in den meisten Fällen nicht in der Schufa oder anderen Auskunftsdateiteien.
Ich kann mittlerweile fast verstehen, dass manch einer semilegale Möglichkeiten anwendet, um Mieter wieder loszuwerden und lieber als Vermieter eine Anzeige in Kauf nimmt, als sich jahrelang mit Mietern herumzuschlagen und nicht einmal Geld zu bekommen.
Bei der Auswahl muss man sich letztendlich auf sein Gefühl verlassen. Eine saubere Schufa, eine feste Arbeitsstelle und ein Zettelchen vom Vorvermieter würden mich nicht überzeugen. Ganz abgesehen davon, dass manch ein Vorvermieter wohl alles bescheinigen würde, um den Mieter endlich loszuwerden. Ich muss sagen, dass ich eher ein Interesse daran hätte mich selbst einzuladen und den Mieter zur Vertragsunterzeichnung bei ihm Zuhause zu besuchen. Auf der anderen Seite habe ich durchaus auch Verständnis dafür, dass jemand in der Vergangenheit Probleme hatte und diese nun in den Griff bekommen möchte. Dafür müsste es dann allerdings nicht meine beste Immobilie sein.
Als ich umgezogen bin, wollte mein Vermieter einen Gehaltsnachweis haben, um zu sehen, dass ich auch in der Lage bin, die Miete regelmäßig zu bezahlen. Das allein ist aber ja immer noch keine Sicherheit, denn es könnte schließlich sein, dass man zwar genug Geld hat, die Miete zu zahlen, diese aber einfach nicht zahlen will. Deshalb fordern Vermieter auch oft eine sogenannte "Vorvermieterbescheinigung".
Diese wird vom vorherigen Vermieter ausgefüllt, sodass der neue Vermieter sehen kann, ob die Miete immer pünktlich bezahlt wurde bzw. ob noch irgendwelche Mietschulden bestehen. Ich denke, dass dies schon eine gute Möglichkeit ist, Mietnomaden zu erkennen. Wobei es sicherlich auch möglich wäre, eine solche Bescheinigung zu fälschen. Ein gewisses Restrisiko bleibt eben immer.
Grundsätzlich interessiert einen Vermieter, dass er pünktlich und sicher sein Geld bekommt und die Wohnung im gleichen Zustand wieder verlassen wird wie er sie angetroffen hat.
Natürlich sollte er sich auch mit anderen Mietern vertragen und nicht für Unruhe sorgen. Der Gehaltsnachweis wird auch immer öfters obligatorisch und so vertreibt man unter Garantie alle Bezieher von Hartz IV und ALG II.
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