Projekte im Kindergarten - welche würdet Ihr begrüßen?

vom 11.05.2012, 16:15 Uhr

Meine Ausbildung zur Erzieherin wurde mit einem Berufspraktikum mit der Dauer von zwölf Monaten abgeschlossen. Als Aufgabe bekamen wir unter anderem, ein Projekt zu entwickeln, was an den Bedürfnissen des Klientel angelehnt ist, dieses durchzuführen und zu dokumentieren. Da in der Kindertageseinrichtung, in der ich tätig war, viele Kinder mit einer anderen Muttersprache angemeldet waren, bot sich das Thema des Spracherwerbs beziehungsweise die deutsche Sprache im Kindergarten an. Einige Verbesserungen waren dadurch schon festzustellen.

Auch unabhängig vom Berufspraktikum gab es immer mal so kleinere Projekte, die nicht gruppenübergreifend, doch aber gruppenintern stattgefunden haben. Diese wurden dann im Alltag integriert. Hier ging es auch darum, die drei wichtigen Kompetenzen, also Sach-, Ich- und Sozialkompetenz zu entwickeln und auch ein gewisses Wissen anzueignen.

Manche Kindergärten wiederholen ihre Themen Jahr für Jahr und haben da selten mal etwas Neues, was sie in ihre Gruppen einbringen. Da fehlen teilweise dann neue Impulse oder man denkt eben, was so lange funktioniert hat, kann jetzt auch noch immer funktionieren. Aber gerade in Bezug auf Arbeit mit Kindern denke ich, es gibt immer mal etwas, woran man sich neu orientieren kann.

Finden bei Euren Kindergärten solche Projekte statt? Welche Themen gehören dazu? Welche Themen würdet Ihr Euch selbst wünschen? Könnt beziehungsweise konntet Ihr als Eltern Euch vielleicht auch da einbringen oder haben die Erzieher und Kinderpfleger stets ihr Programm durchgezogen und ziehen es noch immer durch? Wie wichtig meint Ihr, ist es, sich an den Bedürfnissen zu orientieren? Immerhin ist es ja nun mal so, dass Kinder einfach anders aufwachsen, andere Bedürfnisse haben und man da auch andere Punkte hat, an denen man ansetzen muss oder besser ausgedrückt sollte, oder?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also ich finde Landschaftserkundungen und kleine Bastelarbeiten immer spannend. Neulich hat mir eine Bekannte erzählt, dass ihre Kinder im Kindergarten ein Buch gestaltet haben, indem sie die Ergebnisse ihrer Landschafterkundungen einfließen lassen. Das Buch gab es dann zu Weihnachten als Geschenk.

» MotorradFan » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,75 »


Mein Sohn geht noch nicht sehr lange in den Kindergarten, so habe ich dort noch keine größeren Projekte erlebt. Ich kenne allerdings ein Kindergartenprojekt, wo für einen bestimmten Zeitraum das ganze Spielzeug aus dem Kindergarten entfernt wird. Ja, richtig gehört. Es soll eine Zeit lang keine Spielsachen im Kindergarten geben. Im ersten Moment habe ich da auch einmal nur geschluckt, aber inzwischen finde ich großen Gefallen an dem Projekt.

Sinn und Zweck des Projektes soll sein, den Kindern und aber auch den Pädagogen zu zeigen, dass man sich auch ohne klassischen Spielsachen sehr gut beschäftigen kann. Es soll ein Trend gegen die Konsumgesellschaft sein und das gefällt mir. Die Kinder lernen durch das Projekt sich mit ganz anderen Sachen zu beschäftigen und der soziale Faktor wird groß in den Raum gestellt. Sie lernen mit einfachen Mitteln auszukommen. Ich selber bin Outdoorpädagogin und da geht es ja durchaus auch sehr viel darum, Kindern zu vermitteln, dass sie mit Naturmaterialien spielen und basteln können.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wir dürfen uns als Elternteile einbringen, manche machen das hin und wieder mit "Kleinigkeiten" wie gemeinsamem Kochen mit den Kindern oder speziellen Bastelprojekten. Also eher mal ein Tagesprojekt, nicht unbedingt etwas längerfristiges. Aber es bringt ein wenig Abwechslung in den Kindergartenalltag, denn ich habe oft das Gefühl, dass sich hier die festen Themen wiederholen.

Aktuell führe ich als Elternteil mit den Kindern ein Schmetterlingsaufzuchtsprogramm durch. Wir haben Raupen bekommen und die Kinder konnten diese beobachten bis sie sich verpuppt haben. Nebenbei kann man die Thematik in Form von der Geschichte über die kleine Raupe Nimmersatt oder ähnlichem aufgreifen oder den Kindern ein bisschen was zu Raupen erzählen. Das Verpuppen ging leider in unserem Fall viel schneller als gedacht, ich fand es richtig traurig, dass ein längerfristiges Beobachten nicht möglich war, denn die Kinder fanden das fast ausnahmslos wirklich richtig spannend und saßen da ganz gespannt davor. Jetzt warten wir aktuell darauf, dass die Schmetterlinge schlüpfen, denn die Kokons selbst finden die Kinder aktuell eher weniger spannend. Da gibt es ja zugegebenermaßen auch kaum etwas zu beobachten es bewegt sich ja nichts :D . Ich hoffe sobald die Schmetterlinge schlüpfen gibt das den Kindern nochmal einen kleinen "Kick", denn das ist etwas was auch ich mir ziemlich spannend vorstelle. Und viel zu beobachten und zu erzählen gibt es dann natürlich auch wieder. Im Anschluss müssen die Kinder die Schmetterlinge erstmal aufpäppeln und mit Futter versorgen, ich hoffe das Pflücken diverser Pflanzen und das Schneiden von Bananen macht den Kindern dann auch wieder richtig Spass.

Generell würde ich mir als Mama mehr solcher Projekte für mein Kind wünschen. Das Spielen im Kindergarten macht ihm zwar auch mächtig Spass, aber oftmals habe ich das Gefühl, er blüht richtig auf wenn jüngere Praktikantinnen vor Ort sind und mal etwas Neues einbringen. Ich finde es auch toll, wenn Kinder sich viel in der Natur bewegen, hier gibt es leider keinen Kindergarten der regelmäßig Waldspaziergänge oder ähnliches anbietet. Natürlich haben die Kinder im hiesigen Kindergarten auch eine große Spielfläche welche auf oft und viel genutzt wird, aber neue Anreize gibt es da nach Jahren natürlich kaum noch.

» milknhoney » Beiträge: 370 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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