Wie sind manche Leute nur auf die Position gekommen?

vom 08.05.2012, 16:10 Uhr

Bei manchen Leuten frage ich mich ernsthaft wie sie es geschafft haben beruflich auf bestimmte höhere Positionen zu kommen. Ein Beispiel wäre, die Leiterin unseres Kindergartens. Ich glaube die Frau hat von nichts eine Ahnung, und lässt immer nur andere machen. Selbst ihren Papierkram hat sie nicht im Griff. Es ist unmöglich mit der Frau ein vernünftiges Gespräch zu führen, sodass sie geistlich mithalten kann.

Ein anderes Beispiel wäre meine Ex Chefin, bei ihr hatte ich auch große Zweifel, wie sie es zu dieser Position geschafft hat. Man merkt doch schon an ihrem tun und an ihren Handlungen das Sie eigentlich nicht wirklich wissen was sie machen oder machen müssen. Kleine Angestellte haben zum Teil mehr Ahnung und das nötige Wissen um solch ein Posten besser aus zu führen als manch andere die versuchen den Chef raus hängen zu lassen. Ich denke mal manch Chef oder Chefin würde so aufgeschmissen sein, wenn sie nicht das Wissen und die Hilfe der Angestellten hätten.

Kennt ihr auch Personen, die beruflich höher gestellt sind, wo ihr euch aber fragt, wie sie zu der Position gekommen sind? Wie schaffen die so was? Ist es Glück oder Zufall? Erarbeitet glaube ich nicht.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



In einem hierarchisch gegliedertem Unternehmen steigen viele so weit auf, bis sie die Stufe der Unfähigkeit erreicht haben. Dies nennt man das Peter-Prinzip, nach seinem Erfinder Laurence J. Peter. Wenn ein Mitarbeiter einen Posten gut ausfüllt und den Ehrgeiz hat, befördert zu werden, wird er auch irgendwann befördert und zwar solange, bis er die Stufe der Unfähigkeit erreicht hat. Deshalb gibt es auch bei den Chefposten in allen Branchen mehr unfähige Leute als in den niedrigen Positionen. Diese Leute haben aber in unteren Postitionen gute Arbeit verrichtet. Aber in der höheren Stufe sind eben andere Qualifikationen nötig als weiter unten. Es gehört Menschenführung und ein Gesamtüberblick über seinen Bereich dazu. Man hat mehr Entscheidungsbefugnis und Verantwortung. Dies kann nicht jeder, der in unteren Positionen gute Arbeit verrichtet.

Oft werden die Mitarbeiter, die aufsteigen, aber alleine gelassen. In dem Unternehmen, wo ich gearbeitet hatte, war das nicht so. Alle Aufsteiger haben Managementseminare bekommen, wo man Dinge gelernt hat, die man als Führungskraft braucht. Eine Führungskraft muss nicht alle Details des Arbeit kennen, die die Untergebenen ausführen, er muss delegieren können, aber er sollte seine Mannschaften richtig zusammenstellen können und Richtungen weisen. Zum Beispiel sollte eine Kindergartenleiterin ein pädagogisches Konzept für den Kindergarten haben, sie muss aber nicht Ansprechpartner für alle Probleme eines jeden Kindes sein, das sollte sie an die Erzieherinnen delegieren.

Ein Problem in vielen hierarchisch gegliederten Firmen ist auch, dass man nur durch Aufstieg in die Führungsebene mehr Geld bekommt. Das war bei uns in der IT-Abteilung nicht so. Es gab die Führungslaufbahn, die konnten Leute einschlagen, die Führungsqualitäten hatten, und es gab die Spezialistenlaufbahn für Leute, die eben keine Führungsqualitäten hatten. In beiden Zweigen konnte man finanziell ähnlich weit aufsteigen. Dadurch musste man nicht unbedingt Chef werden, wenn man nicht der Typ dafür war.

Wenn man über Chefs schimpft, sollte man sich aber überlegen, ob man es wirklich besser könnte. Ich möchte nicht unbedingt ein geistliches Gespräch mit einer Kindergartenleiterin führen, da ich nicht religiös bin und auch im Kindergarten keine solchen Gespräche führen würde.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 08.05.2012, 17:12, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Wenn Euer Kindergarten nicht gerade ein konfessioneller Kindergarten ist, dann ist es doch völlig egal, wenn sie geistlich nicht mit Dir mithalten kann. Oder meintest Du geistig? Auch bei der Chefin frage ich mich, wie Du zu der von Dir geschilderten Einschätzung kommst?

Fakt ist, dass sicherlich einige Personen durch Beziehungen an ihre Jobs kommen. Das ist einfach so und hat mich so manches Mal auch geärgert. Fakt ist aber auch, dass die Personen, die für Führungspositionen nicht geeignet sind, sich in der Regel auch nicht lange dort halten. Entweder weil sie von der Position wieder abgesetzt werden oder aber weil sie keine Mitarbeiter finden, die einen entsprechenden Führungsstil mitmachen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Du musst mit der Kindergartenleiterin ja nicht unbedingt geistig anspruchsvolle Gespräche führen. Es geht um eine gute Versorgung der Kinder, Wenn dafür das entsprechend geschulte und gute Personal vorhanden ist, dürfte es keine Probleme geben. Da die Leiterin nach deiner Auffassung selbst unfähig ist, hat sie aber doch die wichtigen Aufgaben an die Mitarbeiter delegiert. Man weiß nicht, wie die Leiterin zu ihrem Job gekommen ist. Da kann man nur mutmaßen und das bringt nichts.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke, man sieht in der Umgebung immer wieder Menschen, die einen Job haben, der wirklich angesehen ist und super Qualifikationen verlangt. Doch oft denkt man sich, was diese Menschen dort suchen. Meistens hat es aber ganz verständliche Gründe, nämlich die Gründe einer Vererbung. Wenn der schlaue Papa leider in die Rente geht, vererbt er seine Firma gern an seine Kinder, sodass die Firma bloß im Familiensitz bleibt, dabei spielt es keine Rolle, ob die Kinder wirklich Ahnung haben oder nicht, da sie sich mit Geld meistens so wieso alle wichtigen Personen kaufen können.

Doch am meisten fällt es mir im alltäglichen Leben auf. Jeden Tag wenn ich mich auf den Weg zur Schule mache, bekomme ich teilweise 8 Stunden am Tag einen Schock. Es werden ja zur Zeit immer mehr und mehr Lehrer gesucht, sodass ein großer Lehrermangel besteht, vor allem in den Naturwissenschaftlichen Fächer wie Biologie, Physik und Chemie. Leider wollten die meisten Lehramtsstudenten dies aber auch nicht studieren, da es einfach extrem schwierig ist, wenn man damit nicht weiß, umzugehen. Dennoch kann es ja nicht sein, dass die Schüler kein Physik und Chemie haben und deshalb werden mittlerweile keine Beamte mehr eingestellt, sondern schon niedriger eingestufte Leute.

Wenn ich alleine an meine Schule denke, fällt mir auf, dass ich von 12 Lehrern nur wirklich 4 Lehrer habe, die diesen Beruf auch erlernt haben und wirkliche Beamte sind. Alle anderen Lehrer, haben sich den Weg zum Lehrer Werden gefunden. Meine Englischlehrerin besitzt zum Beispiel nur ein Diplom in Englisch, eben so wie mein BWL-Lehrer nur ein BWL-Diplom hat. Diese Lehrer kommen sich in diesem Sinne immer sehr wichtig vor, haben aber überhaupt keine Ahnung von unterrichten, da diese Erfahrung schließlich im Lehramtsstudium beigebracht wird und später im Refendariat ausgeführt wird. Wenn ich dann noch bedenke, dass diese beiden Fächern bei mir Leistungskurse sind, gruselt es mich.

Die Lehrer verstehen zwar sehr viel von ihrem Fach doch haben überhaupt keine Kompetenz es den Schülern zu übermitteln. Sie wurden einfach nicht dazu geschaffen, Kindern bzw. Erwachsenen etwas beizubringen. Aber was dagegen tun kann man nicht, außer an die Menschheit zu appellieren, dass wir wieder mehr Lehramtsbeamte haben, damit wir auch richtig in der Schule unterrichtet werden.

Schon alleine aus diesem Grund, habe ich es mir vorgenommen, selbst Lehramt in den Fächern Mathematik, Spanisch & Geografie zu studieren, damit ich es wenigstens besser machen kann, als meine eigenen "Lehrer", die sich den Job nur durch ein Diplom erschlichen haben. Dass das Land so etwas zulässt finde ich nur noch arm und mir fehlen wirklich jeden Tag aufs Neue in der Schule die Worte, wenn ich sehe, wie inkompetent diese "Lehrer" sind, aber was dagegen tun, kann man leider nicht.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Neben dem Peter-Effekt, gibt es noch ein anderes weit verbreitetes Phänomen. Das beliebte Vitamine B oder auch C genannt. "Beziehungen" oder "Connections" haben mir in meiner ehemaligen Firma einen Vorgesetzten garantiert, der eben erst aus der Windel gekrochen sein musste. Einzig die Verwandtheit zum großen Chef, welcher ihn auch gut schützte, brachte und hielt ihn auf dieser Position. Was er allerdings beherrschte, war das "verteilen" von Aufgaben und somit auch das leichter machen seiner eigenen Schultern. Egal wie logisch und praktisch man für oder gegen ihn arbeitete (was ja nicht sein sollte), er wich der Sache aus oder schob sie vor sich hin. Manchmal frage ich mich, was das alles sollte. Während wir da "unten" Wirkliche Arbeit geleistet hatten, polierte er oben seine Kullis oder lies seine Sekretärin neue Restaurants suchen, der er testen konnte.

Schule, Lehrer, heutzutage ein schlichtweg schwererer Beruf als früher. Der Respekt der Schüler schwindet, die Kompetenz zu lernen und lehren verteilt sich auf wenige. Viele der heutigen Lehrer sind schlicht weg überfordert, mit der sozialen Unterschiedlichkeit der Schüler, dessen meist mangelnde Bereitschaft zu lernen und manchmal fehlt ihnen ein Verteidigungskurs, neben den pädagogischen Fähigkeiten. Kein Scherz, alles in meinem Freundeskreis passiert. Daher muss ich die Lehrer mal ein wenig in Schutz nehmen. Sicher nicht alle, denn bei manchen fragt man sich wirklich was sie dort machen aber generell ist das Problem größer. Aber gehört hier nicht hier her. :D

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» PaulR » Beiträge: 36 » Talkpoints: 16,52 »


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