Wer hat Angst vor dem Telefonieren und warum? Gründe?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich auch oft vor Telefonaten drücke und in meiner Familie ist das bei den meisten so. Keine Ahnung warum das bei einigen Leute so ist. Ich persönlich habe mich aber etwas gebessert, kläre aber vieles auch per E-Mail ab sofern das möglich ist.

Diese Probleme kenne ich auch, aber so, dass ich diejenige bin, die immer den Hörer abnehmen muss. Wenn ich mal darum bitte ans Telefon zu gehen, weil es bei mir grad nicht passt heißt es nur, dass derjenige schon wieder anruft, wenn er etwas will. Mir macht das Telefonieren nichts aus, weil ich es auch beruflich gewöhnt bin.

Ich glaube nicht, dass es Angst bei den Personen ist, die nicht gerne ans Telefon gehen. Es wird eine gewisse Scheu sein, die Stimme eines Unbekannten zu hören und nicht feststellen zu können, welche Person sich hinter der Stimme verbirgt, ob sie freundlich oder unangenehm ist, ob sie uns reinlegen will oder einfach nur eine Kleinigkeit wissen möchte. Dieses komische Gefühl, eine Person X am anderen Ende der Leitung zu haben, die man nicht zuordnen kann, weil sie nicht zu sehen ist. Einfach nur eine vage Angelegenheit, die unangenehm ist.

Also ich muss sagen, dass ich keine regelrechte Angst vor dem Telefonieren, sondern es eher ein Schamgefühl ist. Aber es kommt auch auf die Situation an, mit wem und warum ich telefoniere, je nachdem ändert sich das Schamgefühl auch zur Angst. Aber dennoch kenne ich auch Personen in meinem Umfeld, die wirkliche Angst vor dem Telefonieren haben.

Wenn ich mit meinen Freunden telefoniere, habe ich eigentlich keine wirkliche Angst, nur halt empfinde ich das Telefonieren als sehr unpersönlich, da ich gerne Personen ins Gesicht sehe, wenn ich mit diesen spreche. Deshalb versuche ich nur wirklich notwendige und dringende Anrufe entgegen zu nehmen. Darüber hinaus finde ich, dass man sich am Telefon immer so komisch anhört und ich mir nie sicher bin, ob ich gerade mit der richtigen Person telefoniere. Das gleiche Phänomen zeigt sich ebenfalls bei Familienmitgliedern, wobei ich dabei nicht gern möchte, dass mir andere zuhören, weil es meistens einfach peinlich ist.

Situationen in denen ich richtige Panik bekomme ist, wenn der Anruf wirklich wichtig ist, dabei denke ich zum Beispiel bei einem Gespräch, wenn ich ein Praktikumsplatz benötige oder es eine Art Vor-Vorstellungsgespräch am Telefon ist. Normalerweise, ist diese Angst eigentlich Schwachsinn, weil man mehr als eine Absage ja nicht bekommen kann, aber ich denke, genau diese Absage ist der Grund, weshalb man Angst vor diesem Gespräch hat.

Ansonsten bleibt es eher beim Schamgefühl bei mir, da ich Personen einfach gern ins Gesicht sehe, wenn ich mit diesen Rede. Es ist mir einfach lieber persönlich mit Menschen zu Reden, als am Telefon. Außerdem fallen mir oft Worte am Telefon nicht ein, aus welchem Grund auch immer.

Bei meinem Bruder ist es komplett anders. Er hat eigentlich noch viel weniger Probleme als ich, auf Menschen zu zugehen. Aber aus welchen Gründen auch immer, hat er panische Angst vor dem Telefonieren. Sei es beim Lieferservice oder bei einem Familienmitglied. Er drückt ständig mir den Hörer in der Hand, weil es sich einfach schämt und somit panische Angst hat. Ich kann mir aber nicht erklären, aus welchen Gründen dies der Fall ist, sehr merkwürdig.

Ich habe eigentlich keine Angst vorm Telefonieren, warum auch. Selbst wenn ich einen Unbekannten am Telefon habe, tut der mir doch nichts. Anders sieht es bei meinem Vater aus, der weigert sich auch immer mit fremden zu telefonieren und erfindet dafür haufenweise Ausreden. Was nun wirklich dahinter steckt, weiß ich nicht. Mir selbst was macht es eher weniger was aus.

Auch ich gehöre zu den Menschen, die eher ungern telefonieren. Ich habe einige gute Freunde, mit denen ich häufig auch längere Telefonate von über 1 Stunde Länge führe. In den letzten Jahren habe ich versucht, mich für das Telefonieren zu desensibilisieren, das heißt, ich rufe häufiger auch bei fremden Menschen an, erkundige mich telefonisch nach Öffnungszeiten und dergleichen.

Mit ein wenig Routine ist es kein Problem mehr, mit Fremden zu telefonieren. Bei uns in der Familie ist es in der Regel so, dass man in einen anderen Raum zum telefonieren geht, so kann man sich ungezwungener unterhalten. Bei mir ist dieses Verhalten sehr stark ausgeprägt: Selbst dann, wenn wir bei einem Bekannten anrufen, um ihm unsere Geburtstagswünsche zu übermitteln, gehe ich lieber in einen anderen Raum. Warum das so ist, kann ich selber nicht sagen.

Mir geht es ähnlich. Ich telefoniere nur sehr ungern mit anderen Menschen. Merkwürdigerweise weiß ich nie, was ich am Telefon sagen soll. Das geht mir sogar bei sehr nahestehenden Freunden oder sogar meiner Freundin so. Auf der Arbeit ist das noch um ein paar Stufen schlimmer. Denn hier rufen manchmal auch Personen aus anderen Ländern an, welche nicht immer deutsch sprechen können.

In solchen Momenten fühle ich mich sehr unwohl. Bei mir sitzen dann noch einige Arbeitskollegen im gleichen Raum und wenn mich dann mal wieder mein Englisch verabschiedet und mir die einfachsten Wörter einfach nicht einfallen. Das kann sehr schnell sehr peinlich werden und auch darum telefonier ich nur sehr ungern, wenn andere im Raum sind.

Ich hatte als Jugendliche große Probleme damit, zu telefonieren. Damals war es noch etwas Besonderes. Als ich noch ein Kind war, hatte nicht jeder Haushalt ein Telefon und als Kind habe ich eigentlich nie telefoniert.

Als das Telefon später normaler wurde, habe ich mich sehr schwer damit getan, weil ich Angst hatte zu stottern, obwohl ich eigentlich gar nicht oder nur selten - wie wohl alle Leute mal - stottere. Ich habe mich aber unwohl gefühlt, weil ich die Leute am anderen Ende der Leitung nicht sehen konnte und so ihre Mimik nicht interpretieren konnte. Außerdem wusste ich nie, wie ich ein Telefongespräch mit den richtigen Floskeln beenden sollte. Wenn ich nicht drum herumkam zu telefonieren, habe ich mir vorher immer genau aufgeschrieben, was ich sagen werde. Zuhörer mochte ich dabei gar nicht, die mussten dann immer herausgehen, tragbare Telefone gab es noch nicht.

Ich telefoniere immer noch nicht gerne, es ist aber nicht mehr so ein Problem. Ich finde telefonieren unangenehm, weil keine langen Gesprächspausen entstehen sollten. Man muss eigentlich immer etwas sagen, schweigen am Telefon wären ein bisschen merkwürdig. ich brauche die Gesprächspausen aber manchmal, um meine Gedanken zu sortieren. Die Jugendlichen heutzutage gehen mit ihrem Handy da gelassener um. Vielleicht habe ich einfach nicht gelernt, mit diesem Kommunikationsmedium umzugehen. Mir fallen Schluss und Anfang eines Telefongesprächs immer noch schwer. Wenn man sich zu abrupt verabschiedet, wirkt es merkwürdig, ich weiß aber immer noch nicht, was man zur Ankündigung des Auflegens sagen soll. Also ein bisschen Angst habe ich vor dem Telefon schon noch. Ich erschrecke mich jedenfalls immer, wenn das Telefon klingelt, ein Handy habe ich immer noch nicht, zur Belustigung meiner Kinder.

Ich mag es ebenfalls überhaupt nicht, mit fremden Menschen zu telefonieren. Ich weiß selber nicht genau wieso, aber ich bin Fremden gegenüber generell extrem zurückhaltend und mir wird schnell etwas unangenehm. Das hängt dann wahrscheinlich mit dem Telefonieren zusammen.

Ich bin aber noch sehr jung, und hoffe, dass sich das noch ändert, denn dadurch habe ich leider schon einige gute Schnäppchen und Möglichkeiten für mich verbaut, weil ich mich viel zu lange dagegen gesträubt habe, irgendwo anzurufen. Irgendwie habe ich immer Angst, irgendetwas Falsches zu sagen oder dass irgendwelche Missverständnisse entstehen, weil gerade nicht die richtige Person am Hörer ist etc. pp. Wenn es geht, bevorzuge ich immer Kontakt über E-Mail oder Ähnliches.

Richtige Angst habe ich nun nicht wirklich, wenn ich mit jemandem telefonieren muss. Aber freiwillig würde ich es nun auch wieder nicht machen. Und oft ist es auch so, dass mein Herz ziemlich schnell anfängt zu schlagen und zu rasen, ich werde also richtiggehend aufgeregt.

Ich mag es ebenfalls nicht, wenn man mir dabei zuhört wenn ich telefoniere. Das setzt mich irgendwie zusätzlich noch unter Druck, ich will nicht dass jemand mir zuhört weil ich selber noch nicht genau weiß, was ich sagen will und ob es sich nicht vielleicht merkwürdig anhört. Dann ist es ja schon schlimm genug, dass ich nicht weiß was die Person am anderen Ende der Telefonleitung über mich denkt, deswegen möchte ich mir nicht noch zusätzliche Gedanken über eventuelle Anwesende machen, die mein Gespräch mitverfolgen würden. Das finde ich einfach nicht besonders angenehm.

Mich nervt es beim Telefonieren, dass man seinem Gesprächspartner nicht in die Augen sehen kann und nicht weiß, was diese Person nun wirklich denkt. Man kann eben ganz einfach nicht aus dem Gesicht seines Gegenübers lesen und Rückschlüsse daraus gewinnen. Das ist mir unangenehm. Außerdem habe ich sehr große Probleme damit, die Person mit der ich telefoniere auch zu verstehen. Da ich nicht sehr gut hören kann und die Telefonleitungen auch in der Regel nicht ganz so klar übertragen wie es in der Werbung angepriesen wird, bekomme ich ab und an richtig große Verständnisprobleme. Andererseits ist es auch ziemlich unangenehm für mich, wenn ich dann andauernd nachfragen muss, was man mir da gerade gesagt hat. Ein schlechtes Licht wirft es obendrein auch noch auf mich, jedenfalls denke ich so oder ich bilde mir dies ein. Das sind für mich alles Gründe, die es mir erschweren zu telefonieren und die mich dazu bewegen, das Telefon lieber anderen Menschen in die Hand zu drücken.

Lara2011 hat geschrieben:Wenn mein Mann irgendwo hin anrufen soll, dann verlässt er immer den Raum und geht in einen separaten Raum. Er mag es nicht, wenn ich ihm dabei zuhöre. Bei privaten Telefonaten ist das weniger ein Problem, wobei er auch dabei lieber allein telefoniert. Wenn er nun irgendwo anders hin anrufen muss, wie auf ein Amt oder Ähnliches dann darf ihm dabei Niemand zuhören.