Vorstellungsgespräch Kleinbetrieb vs. Großbetrieb
Gestern habe ich den Unterschied erkennen können zwischen einem Vorstellungsgespräch in einem Großbetrieb. Wenn ich dies vergleiche zu dem Vorstellungsgespräch in meinem jetzigen Betrieb, fand das Vorstellungsgespräch doch etwas familärer und detailierter ab. Es wurde keine Abfertigung betrieben wie bei gestrigem Termin, mir wurde gleich alles gezeigt (Büro- und Lagerräume), mir die Firma näher gebracht und nachdem ich etwas über meine Arbeit in der Ausbildungszeit gesprochen hatte und er sehen konnte, das ich auch reden kann und mein Auftreten zuletzt noch gestimmt hat, wurde ich eingestellt. Am Ende waren jedoch meine Zeugnisse der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich eingestellt wurde.
Ich hatte nun schon mehrere Vorstellungsgespräche in größeren Betrieben und irgendwie laufen diese alle nach diesem "Abfertigungssystem" ab, d.h. jeder Bewerber hat eine viertel Stunde Zeit und in dieser Zeit leiert der Chef seinen Text herunter über die Firma und deren Arbeiten und wie bei gestrigem Beispiel, das für alle weiteren Fragen der Info Abend da wäre, zu dem man eingeladen wäre. Ich kam mir schon sehr abgefertigt vor, denn man bekam keinen Versuch, etwas über sich zu erzählen, also die Arbeiten die man schon getätigt hat usw. Man kann sozusagen nicht von sich überzeugen.
Auch habe ich gemerkt, das in größeren Betrieben mehr auf die Kleidung geachtet wird als in einem kleineren Betrieb, d.h. Dresscode. Ich z.B. laufe auch mal in schönen dunkelblauen Jeans rum (nicht ausgefranst oder ähnlichem) mit einem schönen Pulli oder einer Weste drüber. Auch mein jetziger AG legt da nicht soviel wert drauf, jedoch darf nichts ausgefranst oder kaputt an der Kleidung sein. Es muss eben passen. Es wäre für mich etwas ganz neues tagtäglich in Nadelstreifen Hose und Bluse herumzulaufen. Auch in meiner Ausbildung im Büro in einem Großbetrieb war dies damals nicht Vorschrift, jedoch ist das schon 6 Jahre her und es verändert sich ja alles im Laufe der Zeit. Komm mir vor, als wenn ich noch in der Steinzeit leben würde, nachdem ich gestern auch die andere Seite kennen lernen durfte.
Wie ist das bei Euch? In welchem Bereich arbeitet ihr und was für Kleidung tragt ihr? Müsst ihr diese Kleidung tragen oder tragt ihr diese von euch selbst aus?
Also ich arbeite im öffentlichen Dienst und dort in dem Informationssystem Bereich, sprich IT. Jeder dem ich erzähle, dass ich im öffentlichen Dienst arbeite denkt direkt an formelle Kleidung, straff, seriös, akkurat. Das ist hier bei uns aber absolut nicht der Fall selbst im nicht IT-Bereich der Verwaltung nicht (da IT-ler im Grunde ja einen eher lockeren Kleidungsstil haben).
Hier gibt es im Grunde nur die "Regel", dass man nach Möglichkeit keine kurzen Hosen beziehungsweise keine Röcke tragen sollte. Dies wird im Sommer aber auch eher locker gesehen. Selbst Piercings (wenn nicht im Übermaß) sind hier erlaubt. Nur die Abteilungsleiter laufen hier im Anzug herum. Ansonsten ist hier von T-Shirts über Pullover bis hin zu Hemden alles vertreten.
Bei meinem Vorstellungsgespräch habe ich selbst ein Hemd mit Jeans getragen und mir gegenüber saßen nur Anzugträger und ich wurde eingestellt! Der Betrieb wurde mir nicht gezeigt, aber mir wurde Gelegenheit gegeben mich zu präsentieren. Wenn ich von öffentlicher Verwaltung rede sollte eigentlich klar sein, dass es sich hierbei eher um einen Großbetrieb als um einen Kleinbetrieb handelt. Somit bleibt zu sagen das die öffentliche Verwaltung nicht immer so straff ist wie ihr Ruf.
Auch in meinem Praktikum bei einem anderen Betrieb der öffentlichen Verwaltung habe ich diese Erfahrung gemacht. Ich trage auf der Arbeit also im Großen und Ganzen die selbe Kleidung wie in meiner Freizeit.
Ich arbeite in einem Großbetrieb und dort herrscht auch ein gewisser Dresscode. Damals beim Vorstellungsgespräch waren wir viele, deshalb konnte man sich auch nicht für jeden so viel Zeit nehmen. Ich glaube, das ist ganz normal, denn in einem Großbetrieb geht es ja um ganz andere Dimensionen, zumeist gehen dort deutlich mehr Bewerbungen ein als bei Kleinbetrieben. Ich fand das aber nicht schlimm, denn letztlich geht es mir eher weniger um das Vorstellungsgespräch als um den Job, den ich dort dann bekommen habe.
Ich arbeite im Büro, allerdings ist es dort kein Problem, auch mal eine dunkelblaue Jeans zu tragen. Es gibt zwar Tage, an denen man schon etwas feiner gekleidet sein sollte, aber das weiß man im Vorfeld. Generell sollte die Kleidung sauber, ordentlich und ohne Schäden sein, so wie bei dir auch. Aber es sagt keiner etwas, wenn man mal eine Jeans trägt, ich kombiniere das zumeist mit schwarzen Schuhen, damit es etwas feiner wirkt. Man kann auch auf eine Jeans einen Blazer tragen, das wertet das ganze Outfit ebenfalls auf.
Ich konnte auch schon Erfahrungen in Großbetrieben und in kleinere Betrieben machen. In Großbetrieben setzt man meistens viel Wert auf die Erscheinung und wie der Bewerber ins Unternehmensteam passt. Auch wird darauf geachtet, dass der Bewerber das Unternehmen präsentieren kann. Der Dresscode ist meistens klassisch mit Anzug.
In einem kleinen Betrieb habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Atmosphäre ein stückweit familiärer ist. Auch das Gespäch läuft anders ab. Zudem wird auf die Qualifikation und das Wissen geachtet um den Betrieb nach vorne zu bringen
Meine bisherigen Vorstellungsgespräche fanden auch bei großen Arbeitgebern statt, wie eine Verwaltung oder direkt in der Einrichtung, auf dessen Stelle ich mich beworben habe. Zwischen der Verwaltung, die die Einrichtungen koordinieren und den eigentlichen Einrichtungen habe ich auch große Unterschiede feststellen dürfen. Gerade, wenn es um das Formelle ging, war es eher so, dass man wirklich distanzierter und auch etwas förmlicher gekleidet war. Ging es in die Einrichtung, war die Einrichtungsleitung auch nicht mehr ganz so formell gekleidet, von den Mitarbeitern mal abgesehen.
Was die unterschiedlichen Vorstellungsgespräche betrifft, kann ich sagen, dass ich da nicht großartige Unterschiede festgestellt habe. Man wurde schon so oder so gefragt, wie man selbst seine Arbeit mit Kindern ansieht und welche Ziele man hat, da gab es nicht so große Unterschiede, nur war es in der "Theorie" (Verwaltung) schon distanzierter als in der Praxis (Einrichtung) zugegangen, was aber wohl normal ist.
Dass in einem kleineren Betrieb es familiärer zugeht, ist wohl normal. Mein Lebensgefährte arbeitet im Handwerk und hat schon bei großen Arbeitgebern und bei Klein- beziehungsweise Mittelstandunternehmen gearbeitet. Er kann auch nur bestätigen, dass die Vorstellungsgespräche dann etwas lockerer waren, wenn es sich um einen eher kleinen Betrieb gehandelt hatte. Aber ich denke, es ist auch unkomplizierter, eine Arbeit in einem Kleinunternehmen aufzunehmen, als es eben bei einem größeren Arbeitgeber der Fall ist. Da steht viel zu viel an Organisation dazwischen.
Was interessiert Dich nun genau, SybeX, wie nun die Erfahrungen mit Vorstellungsgesprächen sind oder wie die Kleiderordnung ist? So ganz werde ich aus Deinen Ausführungen und auch Deinen Fragen nämlich nicht schlau.
Meine persönliche Meinung ist, dass man wohl kaum, dass man das nicht über einen Kamm scheren kann. Ich selbst habe einige Vorstellungsgespräche erlebt und da habe ich dann eben auch kleinere Betriebe und größere Verwaltungen kennen gelernt. Dass irgendjemand in einem Vorstellungsgespräch herunter geleiert hat, habe ich da aber in keinem Fall erlebt. Bisher waren es immer lebendige Gespräche, in denen der Vertreter des Betriebes oder der Verwaltung sicher auch einen längeren Monolog über die Firma gehalten hat, aber das täuscht dann auch schon einmal in der Situation - da kommt einem Bewerber so ein Monolog dann schon ewig vor, obwohl vielleicht gerade einmal zwei Minuten dauert.
Dass so ein Vorstellungsgespräch in einem großen Unternehmen nur etwa 15 Minuten dauert liegt auch daran, dass man an diesem einen Tag dann gleich möglichst viele Bewerber kennen lernen möchte. Da man den Bewerber schon durch seine eingesandten Unterlagen kennengelernt hat, wobei fehlende Unterlagen immer nachgefordert werden, werden in so einem Gespräch dann nicht mehr die Fähigkeiten des Bewerbers genau untersucht. Meist geht es doch um Motivation und einige spezielle Fragen, die dann geklärt werden.
Was die Kleiderordnung angeht, so ist das auch durchaus unterschiedlich. Ich für meinen Teil musste mich bisher noch nie an irgendwelche strengen Regeln halten, die mich einengten. Das liegt aber daran, dass ich mich schon von allein an die allgemein verbreiteten Regeln halte, was das Business-Outfit angeht.
Ich durfte den Unterschied zwischen einem Kleinbetrieb und Großbetrieb auch schon erfahren. Ich war damals in einem kleinen Möbelbetrieb, der Schränke und Kommoden herstellt. Das Vorstellungsgespräch ist damals nicht so gut gelaufen. Ich hatte mich zwar über die Firma informiert, aber als ich dann am Computer einen Serienbrief erstellen sollte, war ich damit schon leicht überfordert. Wir hatten dies zuletzt ein Jahr zuvor im Informatikunterricht in der Schule gelernt.
Dann hatte ich noch ein Vorstellungsgespräch bei Siemens, also einem Großbetrieb. Dazu wurden reichlich mehr Bewerber eingeladen. Man musste sich im ersten Teil vor der versammelten Jury, die aus fünf Angestellten des Unternehmens bestand und zusätzlich den anderen eingeladenen Bewerbern vorstellen. Im zweiten Teil wurden alle Bewerber dann aufgeteilt in zwei Gruppen. Eine sollte von einem bestimmten Thema alle Vorteile, also Pro und die andere Gruppe alle Nachteile, also Kontra, herausarbeiten. Danach ging es zurück in den Saal und es wurde diskutiert. Am Ende mussten wir uns dann auf eine Lösung festlegen. Anschließend fand dann das Einzelgespräch statt, jeder Bewerber wurde von einem Mitglied der Jury mitgenommen in einen kleinen Raum und dort begann dann das Gespräch. Ich habe damals erst zwei Tage vorher kurzfristig erfahren, dass ich doch noch der letzte Bewerber war, der zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden war, weil eine andere Bewerberin abgesagt hat. Deshalb habe ich mich auch nicht allzu gut informieren können über den Betrieb.
Mir ist auch aufgefallen, dass im Großbetrieb alle sehr gut gekleidet ankamen, manche Jungs hatten eine Stoffhose an oder sogar einen ganzen Anzug. Ich kam mir dann mit meiner dunklen Jeans auch etwas fehl am Platz vor und fragte mich, ob ich denn überhaupt ankommen würde unter den ganzen anderen herausgeputzten Bewerbern. In dem Betrieb, in dem ich momentan Praktikum mache, ich habe mich dann nämlich dazu entschieden mein Fachabi zu machen, kamen die Bewerber letzte Woche zum Einstellungstest eigentlich ganz normal. Sie hatten sich nicht großartig angekleidet, sondern trugen ihre normalen Kleider, die sie wahrscheinlich auch in der Schule tragen würden.
Ich denke in einem Großbetrieb, wo es schon viel mehr Angestellte gibt, muss man da schon mehr auf die Kleidungswahl achten. Dagegen hat man es in einem kleinen Unternehmen kaum mit internationaler Kundschaft zu tun und alle Angestellten kennen sich auch untereinander gut. Daran wird auch der Unterschied liegen. In einem Großbetrieb gibt es viele unterschiedliche Abteilungen und man trifft eigentlich nie aufeinander. In einem kleinen Unternehmen dagegen läuft man sich den Tag über immer mal über den Weg.
Bezüglich der Kleidung sollte man sich ja angemessen kleiden und meiner Meinung nach auch in einem Outfit, in dem man später zum Job erscheinen würde. Ausnahmen gelten natürlich für Berufe in Uniform, oder Badekleidung. Doch wer sich in einem Büro bewirbt, wo man durchaus mit Chucks arbeiten kann, warum sollte man dann zum Vorstellungsgespräch polierte Lackschuhe tragen, in denen man sich nicht wohl fühlt oder die man gar erst besorgen muss? Und dann kommt es natürlich auf den Job an. Die Logistikkraft auf der AIDA ohne Kundenkontakt kann anders aussehen als die Schmuckverkäuferin im Juwelier. Von der Schmuckverkäuferin erwartet man jedoch, dass sie passende Kleidung besitzt, die sie im täglichen Berufsleben tragen würde.
Wer nun weiß, dass im Job bestimmte Kleidung notwendig ist, sollte vielleicht schon mal beim nächsten Einkauf danach Ausschau halten. Zumindest ein Outfit, was zum Arbeitsalltag gehören könnte, sollte man dann für ein Vorstellungsgespräch schon vorweisen können. Und darin sollte man sich dann auch wohl fühlen. Wer in Jeans und Turnschuhe arbeiten kann und möchte und sich in einem solchen Bereich bewirbt, wo dies möglich ist, kann dort sicherlich auch so hingehen.
Ich habe auch schon verwirrte Chefs erlebt und jene, die wirklich nur einen Text heruntergelesen haben. Dies passierte bei einer Personalvermittlung und Zeitarbeitsfirma aber ebenso wie in einer deutschlandweiten Filialkette und in einem kleinem Call-Center. Manch ein Personalentscheider hat auch von den ganzen allgemeingültigen Regeln für Vorstellungsgespräche noch nie etwas gehört. Ich habe schon SMS bekommen "Kome etwas später" und stand dann wartend in einer Hotellobby, wo hechelnd ein gestresster Personaleinsteller ankam. Hatte für mich nichts mit der Unternehmensgröße zu tun.
Ich bin seit 2010 in einem Freizeitpark angestellt. Das Vorstellungsgespräch fand damals in einer größeren Runde statt. Zahlreiche Bewerber saßen mit mir im Raum und hörten sich die Rede der Personalchefin an. Danach stellte sich jeder Bewerber einzeln kurz vor und musste vor allen Anwesenden frei sprechen. Kurz nach dem Gespräch erhielt ich meine Zusage und wurde eingestellt. Bei der Arbeit tragen wir Dienstkleidung. Dazu zählen beigefarbene Hosen und rotes Sweatshirt.
Ich beginne bald meine Ausbildung bei einem größeren Unternehmen und dort ist es so, man eine spezielle Berufskleidung tragen muss. Ich finde dies jedoch recht angenehm, da so ein Gefühl von Zusammenhalt gefördert wird. Was mich jedoch etwas stört ist, dass man sich die Berufskleidung selber kaufen muss und diese nicht vom Arbeitgeber gestellt wird. So hat alles seine Vor- und Nachteile.
Bei meinen Vorstellungsgesprächen war es allerdings auch so, dass es in kleineren Unternehmen viel familiärer und freundlicher zugeht, wohingegen in größeren Unternehmen alles nach demselben Prinzip abläuft. Ich denke, dass liegt daran, dass in größeren Unternehmen hauptsächlich auf die Leistung und die Noten ankommt, wohin es in kleineren Unternehmen auf die Persönlichkeit ankommt.
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