Partnerschaft: Ziehen sich Gegensätze wirklich an?
Diese Frage stelle ich mir immer, wenn die Aussage, dass sich Gegensätze anziehen wieder von irgendjemanden gesagt werden. Physikalisch ist es ja richtig. Aber zählt das wirklich für die Partnerschaft?
Ich habe in meinem Leben einen Partner gehabt, der wirklich mein totaler Gegensatz war und die Beziehung ist nicht alt geworden. Deswegen muss ich sagen, bevorzuge ich Partner, die die gleichen Interessen wie ich habe und die geistig auch auf meiner Ebene sind. Partner, die wissen, was ich denke und bei denen ich auch weiß, was sie denken, wenn sie was sehen oder einen ansehen. Eben kein Gegensatz, sondern genau das Gegenteil. Ich kann mit einem Partner nichts anfangen, der mein Gegensatz ist.
Was soll man sich mit einem Menschen unterhalten, der so gegensätzlich ist? Was unternimmt man mit einem Menschen, der gegensätzlich ist? Wie kann man das Leben ohne ständige Streitgespräche oder Meinungsverschiedenheiten führen, wenn man der totale Gegensatz ist? Wie sieht das bei euch aus? Lebt ihr in einer gegensätzlichen Partnerschaft oder habt ihr sehr viele Gemeinsamkeiten?
Ich würde behaupten die Kombination aus beidem macht's. Mein Freund und ich haben viele gemeinsame Interessen, vor allem was Freizeitgestaltung, Musik, Filme, Wunschreiseländer und ähnliches betrifft. Uns geht nie der Gesprächsstoff aus und es gibt oft Situationen, in denen wir uns wortlos verstehen und genau wissen, was der andere denkt.
Genauso gibt es aber auch einige Bereiche, in denen wir komplett gegensätzlich sind. Ich bin zum Beispiel ein totaler Ordnungsfanatiker. Mein Freund dagegen ist in meinen Augen das personifizierte Chaos. Trotz kleiner Reibereien, die dadurch entstehen, können wir inzwischen darüber lachen und haben die Situation gut im Griff. Außerdem ist er eher ruhig und gelassen, ich dagegen rege mich schnell auf und neige dazu in manchen Situationen etwas extrem zu sein. Da ist er dann derjenige, der mich wieder runter holt und beruhigt.
Ich denke, wenn man sich in allen Bereichen zu ähnlich ist, dann kann die Beziehung ziemlich schnell einseitig und langweilig werden. Wenn man jedoch zu unterschiedlich ist, sind Stress und Streitereien vorprogrammiert. Die goldene Mitte ist wohl wie so oft die beste Mischung.
Ich denke der typische Spruch :"Gegensätze ziehen sich an!" bezieht sich nicht auf die komplette Persönlichkeit, oder Äußerlichkeit, auch wenn ich manchmal glaube das hübsche Frauen sich immer die hässlichsten, und dämlichsten Männer suchen. Ich habe in meiner Laufbahn bisher 3 ernstzunehmende Beziehungen gehabt, dabei habe ich körperlich gesehen sowohl eine Frau gehabt die wesentlich schlanker war als ich, eine Frau die ungefähr die gleiche Figur wie ich hatte, und eine Frau die wesentlich fülliger war/ist, wie ich. Dabei muss ich sagen das es für mich natürlich sexuell ein klarer Unterschied war, und das die Beziehungen unterschiedlich abgelaufen sind.
Die Gegensätzlichkeit mit dem geistigen Niveau kann ich sehr gut nachvollziehen. Dieses Problem habe ich derzeit auch, und es ist im Moment meine am längsten anhaltende Beziehung. Unsere Interessen sind nahezu komplett unterschiedlich, und wir unterscheiden uns sehr stark, was zum einen das geistige Niveau angeht, auf das du angesprochen hast, zum anderen das Körperbewusstsein, und eigentlich in allem. Allerdings muss ich dazu sagen, das ich nicht wirklich glücklich mit der aktuellen Situation bin. Das mag aber auch daran liegen das ich es geschafft habe meine Seelenverwandte zu finden. Die Person von der man immer träumt, der ideale Partner sozusagen, in allen Belangen perfekt, und zu 100% passend, nur leider gibt es ein einziges Problem, sie ist nicht frei.
das soll aber hier nicht in eine Mitleidstour ausarten, ich fand es nur wichtig an dieser Stelle zu erwähnen das es möglich ist seinen 100%tigen Traumpartner zu finden, egal wie unwahrscheinlich das ist. Diese Partnerin wäre auf meinem geistigen Niveau, äußerlich anders als ich, wesentlich kleiner, und schlanker als ich, ich bin halt keine Sportskanone, auch wenn ich es gerne wäre.
Ich kann also anhand dieses Falls sagen das Gegensätzlichkeiten sich in einer Partnerschaft nicht unbedingt anziehen. Ich denke es sind vor allem die kleinen Gegensätzlichkeiten die sich anziehen. Kleinigkeiten die klar machen das der Partner ein Individuum ist, und sein eigenes Leben hat, seine eigenen Interessen. Es kann halt nur funktionieren wenn man nicht jede Minute seines Lebens aufeinanderhockt. Es ist immer gut wenn jeder auch ein paar Dinge hat, die der andere nicht mag/kennt. so kann man sich auch gegenseitig immer etwas erzählen. So könnte zum Beispiel meine Traumpartnerin, Mist ich krieg die Frau nicht aus dem Kopf, mir immer mal wieder von ihren Hobbies erzählen, auch wenn es nur wenige sind, die wir nicht teilen würden, und ich ihr von meinem. So könnte ich ihr zum Beispiel von meiner Bloggerarbeit erzählen, was sie auch interessiert, wir reden oft darüber, meist fragt sie sogar selber nach, und sie könnte mir zum Beispiel vom letzten Cosplay Treffen erzählen. Das sind Dinge die wir zwar nicht teilen, die uns aber gegenseitig interessieren.
So geht einem der Gesprächsstoff nicht aus, und es ist auch immer wieder möglich die Pausen zu füllen in denen man nicht arbeiten geht, oder etwas gemeinsames macht. Das sind so wie ich denke die Kleinigkeiten die die Würze in einer Beziehung ausmachen. Zu starke Unterschiede aber, wie geistiges Niveau zum Beispiel sind absolut abstoßend. Man kann sich zwar zeitmäßig eine Weile herabstufen aber auf Dauer ist das nur noch nervig, wenn die Beifahrerin zum Beispiel links und rechts permanent verwechselt, und einen in die falsche Richtung schickt, Lasagne und Langnese verwechselt. Den Unterschied zwischen Bundestagswahl und Landtagswahl nicht kennt, sich keinerlei Songtitel merken kann, aber dauernd über Dings und Bums redet, und man selbst die halbe Top 100 mitsingen kann.
Es gibt einfach Unterschiede die nicht passen, und absolut nicht gehen. Bestes Beispiel: Ich habe meiner aktuellen Partnerin schon 100 mal gesagt sie soll gefälligst verschwinden und ausziehen, und sie schaut derweil Hochzeitsringe, und plant wen sie zu unserer Hochzeit einladen will. Nicht das ich glaube das ich meine Traumfrau jemals kriegen werde, dazu ist sie zu perfekt, aber das hier will ich auch nicht. das sind eben einfach zu viele Gegensätze. Der größte in meinem Fall ich gehe arbeiten, und arbeite nebenher noch, sie schafft nicht einmal den Haushalt halbwegs dank Facebook und Co. ich hoffe ich konnte halbwegs meinen Standpunkt zu diesen Dingen klar machen, und bestätigen das der Spruch "Gegensätze ziehen sich an!" Vollkommener Unsinn ist, zumindest in meinen Augen.
Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass sich Gegensätze in Partnerschaften wirklich anziehen, beziehungsweise bin ich der Meinung, dass sich solche Beziehungen meistens gar nicht erst entwickeln werden. Ich bin da ein Anhänger der Aussage "gleich und gleich gesellt sich gern". Natürlich gibt es nie den perfekten Partner, der wirklich in allen Punkten zu einem passt. Aber im Grunde genommen ist eine große gemeinsame Schnittmenge meiner Meinung nach die beste Grundlage für eine funktionierende Beziehung. Eine Beziehung lebt nicht von Liebe allein. Eine Verliebtheit kann sich sicher auch zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen entwickeln. Das ist auch überhaupt nicht das Thema, allerdings glaube ich, dass solche Beziehungen letztendlich an ganz alltäglichen Dingen scheitern werden. Das sind vielleicht irgendwelche dummen Kleinigkeiten, die aber auch ausschlaggebend sein können, wenn sich genug davon addieren und wenn es so viele sind, dass auch Kompromisse unsinnig sind, weil praktisch jede alltägliche Situation ein Kompromiss wäre.
Ich brauche einen Partner, mit dem ich auf einer Wellenlänge sein kann. Natürlich brauche ich keinen Klon, der in allen Dingen das Gleiche sagt wie ich, aber es sollte schon so sein, dass es neben einigen Reibungspunkten nicht nur gegensätzliche Ansichten und Wünsche gibt. Dabei geht es nicht unbedingt nur um irgendwelche gemeinsamen Lieblingsreiseziele oder Musik, die beiden gefällt. Bei solchen Dingen könnte ich mit recht gut Kompromisse vorstellen. Ich höre ohnehin so gut wie nie Musik und mag es auch nicht, wenn Musik läuft, wenn ich Besuch habe. Falls der Partner also andere Musik hört als ich, könnte er das ja bei sich zu hause machen. In den Urlaub fährt man ja auch mal alleine oder mit anderen Freunden und daher sehe ich bei solchen Dingen wirklich keine Probleme, wenn man da unterschiedliche Meinungen vertritt.
Große Probleme sehe ich hingegen, wenn man schon eine ganz unterschiedliche Einstellung zur Beziehung an sich hat. Für mich ist eine Partnerschaft eine Ergänzung meines eigenen Lebens, aber kein Ersatz dafür. Ich will für eine Beziehung keine riesigen Kompromisse eingehen müssen und ich finde es wichtig, dass ich vor allem auch mein Leben weiterleben kann. Ich möchte mich für einen Partner nicht verbiegen und hätte bestimmt auch nicht viel Respekt vor einem Partner, der sich für mich verbiegen würde. Natürlich entwickeln sich Menschen weiter, aber es sollte nicht darauf hinauslaufen, dass der eine sich in allen Punkten anpasst. Ich brauche einen Partner, der das ebenso sieht. Abgesehen davon ist für meine Freiheit im Allgemeinen sehr wichtig. Ich bin nicht eifersüchtig und klammere auch nicht. Wenn der Partner mal eine Woche in den Urlaub fährt und nichts von sich hören lässt, ist das für mich in Ordnung - ich weiß schließlich wann er wieder kommt. Es gibt Leute, die bei einer solchen Situation direkt austicken würden oder versuchen würden, den Partner an die kurze Leine zu nehmen. Ich bin der Meinung, dass man nur sich selbst Rechenschaft schuldig ist. Solche grundsätzlichen Einstellungen müssen unbedingt vom Partner ebenso empfunden werden. Mit jemandem, der sehr anhänglich und eifersüchtig ist, könnte ich wirklich nichts anfangen und ich glaube auch nicht, dass so jemand mit mir glücklich wäre, weil ich mir einfach keine Vorschriften machen lasse.
Ich finde es auch wichtig, dass man ähnliche Ziele im Leben hat. So könnte ich nichts mit einem Partner anfangen, den ganzen Tag zu hause arbeitslos vor dem Fernseher sitzt und dabei irgendwelchen Unsinn in sich hineinstopft. Ich erwarte schon von einem Partner, dass er gewisse Vorstellungen von seinem Leben hat und diese auch umsetzen möchte. Ein vergleichbarer geistiger Horizont ist dabei natürlich unerlässlich. Ich bin mir ganz sicher, dass ich einen sehr einfach gestrickten Partner irgendwie verachten würde, allein dafür, dass er sich vielleicht dumm anstellt. Ich bin ein bisschen oberflächlich, aber wenn der Partner wirklich dusselig wäre und viel Unsinn reden würde, würde ich ihn auch nicht meinen Freunden vorstellen. Das wäre mir total peinlich, mal abgesehen davon, dass ich mir mit so jemandem überhaupt keine Beziehung vorstellen könnte, weil es mir zu blöd wäre. Ich brauche einen Partner, mit dem ich über alles mögliche reden kann und der nicht nur Dummfug dazu beitragen kann. Übrigens fände ich auch einen überaus intelligenten Menschen nicht ganz passend, weil ich mir daneben sehr dämlich vorkommen würde. Intelligent sollte der Partner schon sein, auch überdurchschnittlich intelligent, aber ein Genie wäre schon kritisch. Das wiederum stützt auch die These, dass zwei ähnliche Personen vielleicht besser füreinander geeignet sind als Menschen, die sich total voneinander abheben. Was würde ein überragend intelligenter Mensch mit einem minderintelligenten Partner anfangen wollen?
Da ich meine Freiheit haben will und auch nicht mit einem Partner gemeinsam in einer Wohnung leben möchte, entfallen viele Situationen, die bei anderen Leuten für Konflikte sorgen. Würde ich eine gemeinsame Wohnung mit jemandem anstreben, würden wir direkt tausend Dinge einfallen, bei denen ich absolut keinen Kompromiss ertragen könnte, weil ich mich sonst direkt nicht wohl fühlen würde in der Wohnung. So liebe ich es, wenn Wohnungen absolut perfekt durchgestylt sind. Wenn der Partner dann irgendein Accessoire aufstellen würde, das nicht genau zum Stil der zur Wohnung passt, fände ich das schon schrecklich. Das sind eben genau diese albernen Kleinigkeiten, die manchmal zusammenkommen und eine Beziehung schädigen können, obwohl jedes einzelne Vorkommnis für sich belanglos ist. Wäre der Partner exakt so eingestellt wie ich, ginge es vielleicht. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass man jemanden findet, der exakt den gleichen Geschmack hat und auch sonst in allen Punkten passt, äußerst gering. Und da sich Gegensätze auch hier auf keinen Fall anziehen, würde ich lieber auf die gemeinsame Wohnung von vornherein verzichten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht zu viele Gegensätze vorhanden sein sollten, damit eine Partnerschaft funktioniert. Aber jeder Typ Mensch ist anders, sodass auch viele anders mit anderen Menschen umgehen. Einige schaffen es, wenn viele Gegensätze vorhanden sind, andere aber können damit nicht sehr gut leben. Ich denke, dass hängt immer von dem Menschen selber ab und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Ich hatte in meinem Leben genau drei Beziehungen. Beim ersten Partner waren die Unterschiede schon sehr groß muss ich sagen. Es hat ehrlich gesagt nicht so wirklich geklappt, weil wir wirklich kaum Gemeinsamkeiten hatten. Dann gab es auch noch krasse kulturelle Unterschiede und das konnte dann einfach nicht gut gehen, zumal er auch keinerlei Anstalten machte, diesbezüglich einen Schritt auf mich zuzugehen. Wir konnten zwar auch gut zusammen lachen und uns unterhalten, aber im Endeffekt sollte ich mich die ganze Zeit ändern, damit ich in sein Bild von einer perfekten Frau passe. Das Ganze war dann auch zum scheitern verurteilt und er ist letztendlich auch einfach gegangen, als er keine Lust mehr hatte. Im Endeffekt kann ich aber froh sein, dass alles so gekommen ist.
Wenn die Gegensätze einfach zu groß sind, kann Liebe alleine das nicht überbrücken. Man braucht jede Menge Toleranz auf beiden Seiten, und das ist den meisten einfach zu anstrengend. Mein Mann und ich haben zwar auch einige Differenzen, weil wir eben nicht bei allem einer Meinung sind, aber ansonsten können wir uns über alles Mögliche unterhalten. Wir lachen zusammen, wir mögen die selben Dinge und das ist einfach viel angenehmer, als wenn jeder sein eigenes Ding macht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es einen Menschen gibt, der wirklich zu 100% zu einem andere Menschen passt, aber wenn man einige Gemeinsamkeiten hat und diese auch miteinander teilen kann, dann ist es einfach viel leichter. Meinem Mann kommt diesem Ideal wirklich sehr nahe. Es gibt zwar Dinge, die mich stören (er ist beispielsweise extrem unordentlich), aber ich bin wirklich glücklich und es ist echt kein Vergleich zu meiner ersten Beziehung. Zu viele Gegensätze tun einer Beziehung meiner Meinung nach echt nicht gut.
Diamante hat geschrieben:Diese Frage stelle ich mir immer, wenn die Aussage, dass sich Gegensätze anziehen wieder von irgendjemanden gesagt werden. Physikalisch ist es ja richtig.
Physikalisch ist es auch nicht ganz richtig, denn es gibt tatsächlich Situationen und Materialien, die einander abstoßen wenn sie gegensätzlich geladen sind. Das hat dann aber verschiedene, sehr komplexe Gründe und man hat es uns im Physiklabor auch nur recht oberflächlich erklärt, weil es höher gehender Stoff ist. Nur stellt diese Tatsache natürlich die gesamte Aussage hinter diesem Spruch in Frage.
Ich denke nicht, dass sich in einer Partnerschaft Gegensätze unbedingt anziehen. Ich will doch keinen Mann an meiner Seite haben, der total verschieden von mir ist. Ganz ehrlich, wer würde das schon wollen? Irgendwo muss es doch einen gemeinsamen Nenner geben und ich denke, dass man sich umso besser miteinander versteht, je größer diese gemeinsame Basis ist. Dann hat man auch genügend viel Gesprächsstoff, denn wenn man sehr gegensätzlich ist, dann wird man auch sehr gegensätzliche Ansichten haben und somit gibt es einen sehr schönen Nährboden für Streitereien jeglicher Art.
Man kann schon verschieden sein, optisch oder auch in vielen anderen Bereichen seiner Persönlichkeit. Aber ich persönlich würde mich von niemanden angezogen fühlen, der von mir zu sehr verschieden ist. Ich habe bestimmte Interessen und auch Vorstellungen und ich fände es natürlich besser, wenn mein Partner diese auch bis zu einem gewissen Grad teilen würde. Ansonsten könnte eine Beziehung mit mir nicht lange überdauern. Zu große Differenzen würden mich dann doch sehr schnell wieder abstoßen.
Ich kann mit diesem Spruch "Gegensätze ziehen sich an", nichts anfangen. Ich brauche schon einen Partner, der viele meiner Interessen auch teilt. Was soll ich mit jemanden anstellen, der sich für komplett andere Dinge interessiert.
Es muss ja nicht alles übereinstimmen, doch sollten ein paar Gemeinsamkeiten einfach da sein. Und bisher hatte ich auch nur Beziehungen, die auch länger gehalten haben, wo ich mit dem Partner viele Gemeinsamkeiten hatte. Und es gab auch schon Beziehungen, oder Versuche einer Beziehung, wo ich wirklich nichts mit demjenigen gemeinsam hatte. Und das ging auch nicht lange gut, da unsere Interessen einfach abschweiften. Das habe dann eher ich bemerkt, und habe die Beziehung auch schnell beendet.
Ich bin nun schon seit 2 Jahren in einer Beziehung, die eigentlich nur aus Gegensätzen besteht. Besonders in letzter Zeit frage ich mich, ob es überhaupt irgendetwas gibt, was uns verbindet, außer unsere Vergangenheit, denn die haben wir schließlich gemeinsam, das ist sicher.
In einer Beziehung wünscht man sich eigentlich Verständnis, gemeinsam Spaß zu haben und gemeinsam etwas zu unternehmen - aber wenn man überhaupt nichts miteinander anzufangen weiß, weil der eine sich nicht an den selben Dingen erfreuen kann, wie der andere, wird es leider schnell zur Enttäuschung und es kommt zu permanenten Streits, so ist es leider bei mir.
Ich frage mich auch oft, wie wir es überhaupt solange miteinander ausgehalten haben und vor allem wie wir zusammengefunden haben, obwohl wir doch so gegensätzlich sind. Aber das liegt vermutlich daran, dass er sich mit der Zeit sehr verändert hat. Ich sicherlich auch, aber bei ihm fällt es mir besonders auf, denn einige liebe,nette oder spontane Dinge, die er damals für mich getan hat, kommen ihm jetzt gar nicht mehr in den Sinn.
Auch wenn ich in bis hierher den Spruch "Gegensätze ziehen sich an" in ein schlechtes Licht gerückt habe, finde ich auch, dass etwas Wahres dran ist. Immerhin weckt das doch Interesse an neuen Dingen, der andere zeigt einem vielleicht neue Aktivitäten, an denen man Gefallen findet - oder eben nicht, aber man hat es wenigstens probiert. Wichtig ist, dass beide kompromissbereit sind und auch wirklich bereit sind, neue Unternehmungen anzugehen, das fehlt mir zurzeit leider sehr.
Ich denke es kommt auch darauf an, worin die Gemeinsamkeiten oder eben die Unterschiede bestehen. Wenn ein Paar eine gegensätzliche Vorstellung von der Zukunft hat, also wenn sich ein Partner zum Beispiel ein Haus und viele Kinder wünscht, während sich der andere Partner Kinder nicht vorstellen kann und lieber aqlle paar Jahre mal in ein neues Land ziehen möchte, kann ich mir kaum vorstellen, dass das gut gehen kann. Also ein paar grundlegende Gemeinsamkeiten müssen meiner Meinung nach schon da sein, damit die Beziehung auf Dauer Bestand haben kann. Außerdem glaube ich, dass es früher oder später zu schweren Streitigkeiten kommt, wenn man wirklich gar nichts gemeinsam hat.
Mein Mann und ich sind teilweise auch recht unterschiedlich, wenn nicht sogar gegensätzlich, allerdings nur in wenigen Bereichen des Lebens. Gemeinsame Interessen finde ich wichtig, um sich darüber austauschen zu können. Natürlich kann man auch über seine Interessen reden, wenn der Partner sich nicht dafür interessiert, aber das ist dann meist nur oberflächlich. Ein paar Interessen, die der Partner nicht teilt, finde ich aber auch nicht verkehrt, sodass jeder mal Zeit für sich allein und sein Hobby hat, aber wie gesagt, die Gemeinsamkeiten finde ich wichtiger.
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