Wann hören Kinder auf ihre Grenzen auszuloten?
In meinem Verwandtenkreis gibt es sehr viel kleine Kinder und jedesmal, wenn da jemand von hier auf Besuch ist, frage ich mich, wann es endlich aufhört, dass die Kinder ihre Grenzen ausloten wollen. Auch mich nerven sie und testen mich, wie weit sie gehen können. Da sind Kinder von 3-7 Jahre, die wirklich fürchterlich nerven können und wo die Eltern selber sagen, dass sie das bei ihnen auch noch immer wieder versuchen.
Wann hört das endlich auf und wann wissen die Kinder wann sie was und wo nicht machen können und vor allem mit dem sie was nicht machen können? Oder hört das im gewissen Sinne nie auf?
Ich habe selbst Kinder und ich frage mich das auch momentan fast jeden Tag. Ich glaube, so richitg endet das nie, gerade in der Pubertät gibt es ja auch oft Streit um das Weggehen, den Freundeskreis, etc. Meine Kinder sind erst 2 und 6 Jahre alt, aber selbst der Große führt sich momentan schlimm auf, wenn ihm etwas nicht passt. Sei es, dass ich ihn vom Hort "zu früh" (wohlgemerkt um 16.45h) abhole und er noch spielen möchte oder sei es, dass er eine bestimmte Hose partout nicht anziehen möchte, etc. pp.
Das Schlimme ist in meinen Augen nicht alleine die Bockigkeit, sondern mit welchen MItteln er momentan als Vorschulkind immer noch trotz, er schreit oft noch und weint und setzt sich auf den Boden, tritt mich, wenn ich ihn anziehen möchte, etc. Das Erstaunliche ist, dass er sonst sehr freundlich und aufgeschlossen ist und auch sehr rücksichtsvoll seinem kleinen Bruder gegenüber, aber wehe, es läuft nicht so, wie er es macht, wobei da wie ich bemerkt habe auch sehr oft Müdigkeit im Spiel ist.
Ich denke schon, dass es mit zunehmendem Alter besser wird, es gibt zumindest auch immer wieder Phasen, wo die Kinder ein paar Wochen kaum trotzen, nur so richtig weg ist es denke ich nie. Aber ich bin dann ja schon froh, wenn die Trotzanfälle in der Öffentlichkeit nicht mehr so extrem sind. Wenn ich ein schmollendes präpubertäres Kind habe, ist mir das persönlich lieber als einen Trotzanfall mit einem schreienden Kind, das ich hinter mir herziehen muss mit Gewalt, weil es sich weigert, mitzugehen und wo ich dann immer mitleidige oder auch verständnislose Blicke ernte. Auf der anderen Seite ist mir immer noch lieber, die Leute denken, ich sei ein Drachen, als dass mein Sohn denkt, er könne sich alles erlauben.
Ich denke das hört erst auf, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Früher werden wir Eltern sicher nicht davon verschont und unsere Eltern mussten das ja auch mit uns erleben. Und soweit ich mich erinnere habe ich erst damit aufgehört, als ich meine eigene Wohnung und damit mein eigenes Leben hatte. Aber ich finde das auch normal und es muss wohl dazu gehören, um erwachsen zu werden.
Ich habe das Problem bei meinem Kleinen momentan auch. Er ist nun drei Jahre alt und seit knapp zwei Wochen ist es wieder besonders schlimm. Bei jeder Kleinigkeit zickt er herum und lässt sich auch nur noch sehr schwer beruhigen. Es passt ihm nicht, wenn ich ihn wickele, aber er lässt sich auch partout nicht dazu bewegen, endlich das Töpfchen zu benutzen. Das artet dann echt immer in Machtspielchen aus und das kann ich überhaupt nicht haben. Es ist zeitweise echt schwierig, aber dann hat er wieder Phasen, in denen alles super klappt. Das wechselt sich immer mal wieder ab, aber derzeit ist es echt am schlimmsten und ich hoffe echt, dass das bald wieder nachlässt, denn er zerrt echt an den Nerven.
Wenn er bei anderen Leuten zu Besuch ist, zum Beispiel bei der Oma, dann benimmt er sich komischerweise immer viel besser. Da bekommt man auch immer zu hören, wie nett und freundlich unser Sohn doch ist. Das lässt mich dann immer schmunzeln, denn daheim fliegen schon mal die Sachen durch die Gegend, wenn er wieder seinen Ausraster bekommt. Dann bin ich eher froh, dass es draußen in der Öffentlichkeit nicht allzu oft vorkommt, denn das ist mir immer fürchterlich unangenehm, aber das lässt sich eben nicht vermeiden. Ich denke auch, dass diese Trotzanfälle immer mal wieder auftauchen werden. Bei manchen Kindern merkt man diese kaum, bei anderen ist es umso schlimmer. Das Kind einer Freundin ist 7 Jahre alt und bekommt immer noch Schreianfälle, wenn er etwas nicht möchte. Daher gehe ich davon aus, dass ich auch nicht so schnell davon verschont werde. Ich hoffe allerdings immer, dass es bald besser wird!
Ich hätte jetzt spontan auch gesagt, dass das nie enden wird. Zumindest nicht solange man daheim wohnt. Oder kennt ihr das nicht aus der Zeit der Pubertät, wo man auch austesten, wie lange man aufbleiben kann, wann man nach Hause kommen muss, auf welche Partys man gehen kann, ob man nun im Haushalt helfen muss oder nicht?
Erfahrungsgemäß ist es aber so, dass das in Schüben kommt und zum Glück nicht durchgehend so ist. Die Phasen gehen dann aber auch wieder vorüber und plötzlich hat man da wieder ein ganz liebes Kind sitzen. Es sei denn man hat bei der Erziehung generell was falsch gemacht, dann kann der Zustand auch länger andauern. Kinder zwischen 2 und 6 Jahren testen natürlich gerne mal. Besonders dann, wenn sie ältere Geschwister haben, die schon wesentlich mehr dürfen als sie selber. Da guckt man sich dann Sachen ab und ist der Meinung, man müsse sich das Recht, länger aufbleiben zu dürfen hart erkämpfen. In welcher Form ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Manche sagen was sie wollen, andere bocken oder schreien.
Und das interessante an fremden Personen (und ich meine damit alle, die nicht Eltern oder Großeltern sind und damit das Kind so nicht einschätzen können) ist, dass die eben nicht wissen, was Mama und Papa verboten haben oder erlaubt haben. Da wird dann getestet, ob die Tante sich gut austricksen lässt oder nicht. Und wenn es klappt kann man am Abend bei der Mama sagen, dass die Tante das auch erlaubt hat. So einfach ist das. Und mal ganz ehrlich: zumindest MAL probieren würde das jedes Kind, auch wenn es noch so lieb ist.
Ich glaube, dass man da nicht sagen kann, ab welchem Alter das wirklich aufhört. So wie viele hier ja schon schreiben ist es ja doch so, dass das Ausloten wollen der Grenzen nie wirklich aufhört. Es hört, wenn man Glück hat, frühestens am Ende der Pubertät auf und darin sind immerhin bei den meisten Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr drin verwickelt und können da nicht vorher raus. Mit anderen Worten kann man sich schon darauf gefasst haben, dass das eine sehr anstrengende Zeit werden könnte.
Wenn es aber noch kleine Kinder sind, dann lässt sich das, denke ich, noch ein bisschen leichter handhaben da man diese ja durchaus auch mal einschüchtern kann. Vor allem dann, wenn du die Unterstützung der Eltern hast, geht es sicherlich sehr viel leichter dich durchzusetzen. Zum Beispiel können die Kinder ja Fernsehverbot kriegen, wenn du mit den Eltern sprichst, oder ähnliches. Vielleicht machen sie es dann nicht mehr.
Wenn aber wirklich alle Stränge reißen sollten, dann sagst du den Eltern einfach, dass dir das zu viel ist und dass du das nicht mehr mit den Kindern aushältst, wenn sie dir ständig auf der Nase herumtanzen. Entweder reagieren die Eltern dann und reden mit den Kindern oder sie sind sauer auf dich. Du musst entscheiden wie sehr es dich nervt.
Es gibt ja für Menschen keinen Grund, das Austesten von Grenzen abzubrechen. Auch Erwachsene müssen ständig lernen, wie weit sie zu weit gehen dürfen. Das ist bei Vertragsverhandlungen genau so wie in Liebesdingen. Ansonsten wäre ja ein Fortschritt nicht denkbar und wir würden alle in eine Art Dornröschenschlaf verfallen.
Was du jetzt konkret meinst ist auch nur das Gefühl, von Kindern genervt zu sein. Leider hast du hier auch kein konkretes Beispiel gebracht. Aber es ist doch schon so, dass Kinder keine Möbelstücke sind, welche sich in die Ecke stellen lassen. Haben sie keine adäquate Beschäftigung, suchen sie Bestätigung und Aufmerksamkeit. Es mag so sein, dass man einem Haustier ein entsprechendes "Benehmen" beibringen kann. Aber bei Kindern sollte die Motivation und die Idee der Erziehung eine andere sein.
Die Tatsache das du nun schreibst, dass die Kinder (mehrere und wohl unabhängig von einander) auch dich zu Nerven wissen, deutet vielleicht auch an, dass das Problem nicht bei den Kindern liegt, sondern deine Vorstellung von Kindern einfach an der Realität vorbei geht. Evtl. ist es so, dass du eine falsche Erwartungshaltung an den Tag legst und das normale Verhalten von Kindern schon als nervig sieht.
Denke einfach mal in so einer konkreten Situation, wie deine Wunschvorstellung des perfekten Kindes wäre und überlege dir dann, wie weit diese Idealvorstellung von einem echten Kind abweicht. Oder wäre ein Kind welches du dir so vorstellst tatsächlich noch ein Kind oder nur ein Accessoire?
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