Arroganz von Moderatoren in Internetforen

vom 27.04.2012, 17:23 Uhr

Seitdem ich aktiv im Internet bin, habe ich auch schon einige Foren aufgesucht. Manchmal bin ich schon ein Langzeitmitglied, bei anderen Foren bin ich eine Forenleiche und so geht es sicherlich auch manchen von Euch so. Mir ist dennoch aufgefallen, dass es leider Internetforen gibt, bei denen neu ernannte Moderatoren förmlich arrogant mit dem "einfachen User" herum springen und ich muss sagen, dass es mir verleidet, da auch aktiv weiter zu schreiben. Man könnte die Arroganz durchaus überlesen, aber in manchen Situationen ärgert es mich doch unheimlich.

Habt Ihr solche arroganten Forenmoderatoren auch schon erlebt? Wie geht Ihr damit um? Lasst Ihr euch davon beeindrucken oder lässt Euch so etwas eher kalt? Woher kommt diese Arroganz, wenn jemand als Moderator ernannt wurde und es sich vorher um einen User handelte, der eigentlich sehr freundlich und nett gewesen ist? Es kann doch nicht nur an den Regeln liegen, die verständlicherweise eingehalten werden sollen, oder?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich bin auch eher nur in wenigen Foren wirklich regelmäßig aktiv. Aber manchmal liest man schon die Texte der Moderatoren, die wirklich arrogant wirken. Aber ich persönlich überlese dies eher, und mache mir auch nichts daraus. Ich habe keine Lust, mich auch noch darüber aufzuregen, wenn so mancher Moderator meint, dass er vielleicht etwas besser ist.

Manche Leute bilden sich vielleicht etwas darauf ein, dass ihnen die Moderation übertragen wurde. Und so wollen sie vielleicht ihre Macht zeigen, indem sie etwas überheblich schreiben. Aber wenn es sie glücklich macht, ich kümmere mich eher nicht darum.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Gerade, als ich in einem größeren Forum (150 000 registrierte Benutzer) zum Mod ernannt wurde, habe ich mich immer bemüht, besonders freundlich zu schreiben und, mich um das Wohl der Nutzer besonders stark zu kümmern. Mehrere Monate später habe ich mir besonders bei Anliegen-Threads immer noch den möglichst höflich und seriösen Schreibstil angewöhnt, sodass die Nutzter auch gerne im Forum bleiben und nicht vergrault werden. Je nach Thema und Stimmung im entsprechenden Beitrag kann man natürlich auch ganz normale Beiträge abgeben, wie ich es als Nutzer vorher auch getan habe - man sollte ja immer möglichst natürlich bleiben.

Dass Mods wirklich arrogant schreiben ist mir bisher nur in sehr wenigen Fällen aufgefallen und dann meistens auch nicht über längere Zeit, sondern nur mal kurzzeitig. Da Moderatoren ja auch nur Menschen sind, kann es doch schon mal passieren, dass diese einen schlechten Tag haben oder mit dem falschen Bein aufgestanden sind und dann eventuell etwas aggressiver bzw. arroganter rüberkommen.

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» delpiero224 » Beiträge: 1378 » Talkpoints: 4,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin der 3. Administrator in einem Spieleforum. Das Forum ist mit mehreren 10000 Usern recht populär. Wenn ich erlebe, dass ein Moderator arrogant ist oder die User "anmacht", bekommt derjenige erstmal Ärger und wird von mir oder einem der anderen Administratoren verwarnt und wird nach mehrmaligem Fehlverhalten aus dem Team geschmissen. Zum Glück sind fast alle unserer Moderatoren freundlich, aber leider gibt es überall Schwarze Schafe. In anderen Spieleforen fällt es mir auch ab und zu mal auf, dass Moderatoren arrogant sind.

» Techniklover » Beiträge: 394 » Talkpoints: 11,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass es daran liegt, dass man eine höhere Position erlangt hat. Mich persönlich lässt das kalt, weil ich aber generell eine andere Einstellung habe. Ich bin selbst Admin eines Musicalforums und lasse da auch nicht den strengen Admin raushängen, weil ich einfach glaube, dass sich erwachsene Menschen, und darum handelt es sich bei den meisten, auch dementsprechend benehmen können. Letztens gab es einen Streit und ein User schrieb mich an, ich solle mal eingreifen. Aber was soll man bitte dazu schreiben? Harte Regeln bzgl. Grammatik oder Formatierung haben wir auch nicht, da es für mich den angenehmen Dialog stört. Wir führen ja keine heißen Debatten oder so, sondern wollen plaudern.

Ich kann aber auch niemanden verstehen, der sich dann plötzlich stärker fühlt, nur weil er Moderator oder ähnliches ist, weil es für mich einfach nicht ins Bild passt. Wir sind im Endeffekt alle gleich und nur weil ich dazu ernannt wurde, Moderator zu sein, muss ich mich nicht plötzlich verändern.

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Da ich ja nun in drei Schichten arbeite, habe ich gar nicht mehr so die Zeit, in den diversen Foren aktiv zu bleiben und musste sozusagen ausmisten. Da ich auch sehr aktiv in den Foren unterwegs war, sind mir solche arroganten Moderatoren auch vor die Nase gekommen und die waren natürlich die ersten, wo ich mich zurückgezogen habe. Ich nutze meine freie Zeit dann lieber in Foren, wo man freundlich und nett behandelt wird, denn warum soll ich mich über irgendwas aufregen, wenn man es auch so einfach umgehen kann. Ich kann mir schon vorstellen, das bei einigen Menschen das Wort Moderator einen Höhenflug bewirkt und das finde ich schon mega schade.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich war bisher bei unzähligen Foren angemeldet. Immer wieder gab es natürlich Probleme mit anderen Benutzern oder sogar "höher gestellten" Personen des Forums wie den Administrator oder die Moderatoren. Oft konnte man sich dann nicht wirklich einigen, da diese Personen einfach einem nicht entgegen kamen.

Moderatoren eines Forums oder vergleichbaren haben dort eben mehr "Rechte". Meistens sollen diese Moderatoren einfach für Ordnung im Forum sorgen und so dem Administrator die leichteren Aufgaben abnehmen. Viele nehmen das eben zu ernst und meinen, dass sie sich es erlauben könnten zu den Benutzern unfreundlich zu sein.

Doch das ist eigentlich das schlimmste, was man bei einem Forum machen kann. Denn eines ist klar. Ein Forum, egal über welches Thema, lebt von seinen Benutzern und ständig neuem Inhalt. Wenn es keine aktiven Benutzer und somit keine Diskutierenden Themen gibt, wird die Internetseite aussterben. Also sollte man die Benutzer auf keinen Fall einfach so "vergraulen" nur weil sie etwas nicht verstanden haben oder so.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ein Negativbeispiel eines solchen Moderators kenne ich auch. Ich war vor einigen Jahren in einem Forum über eine bestimmte Fernsehsendung recht aktiv, bis dann ein neuer Moderator ernannt wurde, der meinte, ihm gehöre von nun an die Welt. Er nahm seine Moderatorentätigkeit wohl sehr ernst, normalerweise ja auch keine schlechte Sache, übertrieb es aber doch recht schnell und trieb damit nicht nur uns Mitglieder, sondern auch den Administrator in den Wahnsinn. Jedenfalls löschte er Beiträge, die seiner Meinung nach falschen oder strittigen Inhalt enthielten, wobei andere Mitglieder diese Beiträge als völlig harmlos und höchstens zur Diskussion anregend empfanden. Darüber hinaus wurde er schnell beleidigend und vermieste so manchem neuen Mitglied den Einstieg, indem er Fragen zur Bedienung des Forums als völlig dämlich erklärte und nur mit einem genervten Smiley auf die Forenregeln verwies. Der Gute ist für mich jedenfalls ein abschreckendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte.

Allerdings war ich selbst Administratorin in einem Forum und kenne somit auch die andere Seite der Medaille, da auch mir gelegentlich Arroganz vorgeworfen wurde. Zuerst einmal: Ja, jeder Moderator hat mal einen schlechten Tag und jeder Moderator ist gelegentlich genervt. Gerade in einem Forum mit relativ strengen Regeln muss leider auch penibel auf die Einhaltung dieser Regeln geachtet werden und wenn ein User es nicht schafft, sich auch nach ewigen Erklärungen daran zu halten, was scheinbar nicht nur aus Unverständnis, sondern auch aus Protest passiert, dann hat man an schlechten Tagen nicht immer die Puste dazu und bricht die Diskussion gelegentlich für den User unbefriedigend ab.

Darüber hinaus frage ich mich auch immer, was die Leute erwarten. Gerade in einem großen Forum mit vielen Mitgliedern müssen Beiträge gelöscht und moderiert werden. Wenn man sich aber einmal die Menge überlegt, dann müsste schnell klar sein, dass eine standardisierte PN das Höchste der Gefühle ist und nicht jedem User eine ellenlange Erklärung zugedacht werden kann, warum gerade dieser Beitrag entfernt werden musste; das ist einfach auch ein Problem der Zeit. Gelegentlich hatte ich aber das Gefühl, jeder User erwarte unaufgefordert eine Stellungnahme von mir, eine einfache PN mit dem Löschgrund in einer standardisierten Formulierung wurde dann schnell als arrogant und überheblich abgetan, weil man sich angeblich nicht mit dem User befassen wollte.

Ich persönlich war froh, als ich meinen Posten an den Nagel hängen konnte, weil ein anderes Mitglied ihn übernehmen wollte. War ich strikt auf die Einhaltung der Forenregeln bedacht, wurde ich zum arroganten Hassobjekt einiger User, lockerte ich die Zügel wieder ein wenig, gab es Ärger mit anderen Usern und der Führungsriege. Ich jedenfalls trauere dem Job gewiss nicht nach und kann auch mit einem gelegentlich vorkommenden, arroganten Auftreten von Moderatoren leben, weil ich weiß, dass es kein einfacher Job ist und die Tätigkeit manchmal schon eine Gradwanderung darstellt.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Dass es eine Gratwanderung sein kann, ist mir auch bewusst, Anemone und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es nicht einfach ist. Aber gerade, was die Auslegung der Regeln betrifft, so denke ich, diese sind nicht umsonst aufgestellt worden und so sollten die Regeln auch für jeden User gleichermaßen gelten. Nur so weiß der User letztendlich auch, woran er ist und woran er sich zu halten hat. Da kann ich dann auch die User verstehen, die sich darüber aufregen und sich beschweren.

Viele Moderatoren, die in einem Forum tätig sind, tun dies ja in ihrer Freizeit und ich denke, das sollte man durchaus auch berücksichtigen. Zudem steckt hinter dem Moderator auch nur ein Mensch, der, wie Du schon sagtest, auch mal einen schlechten Tag haben kann. Aber ich denke, dann sollte man als Moderator dann auch in der Lage sein, dies zu sagen und dass man ein Problem vielleicht an einem der nächsten Tage löst oder dergleichen. Wenn man merkt, man ist mit der Moderatorentätigkeit überfordert oder hat die Geduld nicht, sich mit dem gemeinen User auseinanderzusetzen, so ist es dann doch besser, dies dem User gegenüber nicht auszulassen, sondern eben die Tätigkeit entweder einzuschränken oder, wenn es gar nicht mehr geht, auch niederzulegen.

Du hast nach den Erwartungen gefragt. Ich erwarte eine gewisse Sachlichkeit und Neutralität, aber auch Freundlichkeit und Geduld. Wenn man nach dem fünften Mal dann wegen einem Problem genervt wird, kann das dann schon anders aussehen, das kann ich mir vorstellen und das erwarte ich dann quasi auch schon. Allerdings aus menschlichen Gründen und weil ich es dann nachvollziehen kann.

Es stimmt allerdings, dass es auch Moderatoren gibt, die zu solchen benannt worden und aufgrund der "höheren" Aufgabe, die eben auch mit Macht verbunden ist, mehr zu sagen haben und schon allein aus dem Grund auf die anderen User herabblicken. Damit sollen aber nun um Gottes Willen nicht alle Moderatoren über einen Kamm geschert werden, das ist nur ein kleiner Querschnitt an Erfahrungen, die ich gemacht habe.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Klar habe ich mich immer bemüht, bei der Auslegung der Regeln jeden User gleich zu behandeln und weitgehend objektiv zu sein, sodass ein Lockerlassen der Zügel dann auch allen Usern zugutekam. Trotzdem ist eine immerwährende Objektivität und Gleichbehandlung aller User gar nicht möglich. Nur angenommen, User A hat immer korrekt formatierte und sinnvolle Beiträge verfasst, startet dann aber in einem Thema ausnahmsweise einen privaten Chat, dann wird man aufgrund seiner Vorgeschichte vermutlich eher gnädig sein und die Beiträge belassen, wohingegen User B, der bisher hauptsächlich Mist fabriziert hat, diese Beiträge höchstwahrscheinlich gelöscht werden. Wenn User A, der mir gegenüber immer korrekt war, sich mal im Ton vergreift und einen anderen User zur Schnecke macht, schiebe ich das eher auf einen schlechten Tag seinerseits und lasse es weitgehend auf sich beruhen, User B, der sich mir gegenüber auch schon unverschämt zeigte, kassiert dann vielleicht auch eher eine Abmahnung.

Das sind natürlich jetzt Extrembeispiele, aber meiner Meinung nach ist die vollkommene Gleichheit gar nicht immer möglich, erst recht nicht, wenn sie von Privatpersonen ausgeübt werden soll, die täglich etwa eine Stunde in das Forum investieren können. Jeder User sollte sich meiner Ansicht nach diesen Umstand ins Gedächtnis rufen, bevor er dann einem Moderatoren Freunderlwirtschaft, Arroganz und ungerechtfertigte Behandlung vorwirft, was natürlich nicht gleichzeitig heißt, dass ich dir das unterstelle, *steph*. Ich finde nur einfach, dass die Erwartungen an eine Privatperson, die eine Tätigkeit als Hobby ausführt, im Allgemeinen heruntergeschraubt werden sollten.

Natürlich wäre es möglich, knifflige Diskussionen mit dem Verweis auf schlechte Laune auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben, oft sind es aber Themen, zu denen sich meine Meinung nicht ändern wird. Wenn ein User ein Copyright verletzt hat, dann muss ich das entfernen, weil sonst der Forenbetreiber in die Mangel genommen werden könnte, dann hilft es mir auch nicht, eine Nacht darüber zu schlafen oder das in aller Seelenruhe auszudiskutieren, es ist einfach so und dann bessert sich meine Laune durch das Aufschieben auch nicht, wobei es bei konstruktiven Vorschlägen natürlich anders aussieht und da ein Verschieben auf den nächsten Tag durchaus sinnvoll sein kann.

Natürlich gibt es immer Moderatoren, die ihre Position überschätzen, überfordert mit der Verantwortung sind und sich dann in Punkto Arroganz förmlich selbst übertreffen, da will ich dir gar nicht widersprechen und das finde ich selbst auch mehr als unangenehm. Trotzdem denke ich, dass ein großer Teil der Arroganz und übermäßigen Geschäftsmäßigkeit auch von den Usern mitverschuldet wird. Wenn man als User gewisse Entscheidungen einfach mal hinnimmt, ohne sie zu diskutieren, und akzeptieren kann, dass ein Moderator nicht immer einen guten Tag hat, auch mal ein Wochenende abwesend ist und darüber hinaus noch über ein Privatleben verfügt, ist schon viel geschafft. Ich will nicht alle Verantwortung auf die User abwälzen, ein Moderator sollte ja auch gewisse Fähigkeiten im Umgang mit Menschen mitbringen und ein dickes Fell haben, aber wenn man als User akzeptiert, dass ein Moderator auch nicht perfekt sein kann, ist schon viel geschafft und selbiger wird viel entspannter und dementsprechend auch weniger arrogant an die Arbeit gehen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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