Esst ihr auch Babytiere oder findet ihr es makaber?
Hier könnte man jetzt wieder über alle möglichen Gesichtspunkte diskutieren, von Käfighaltung bis hin zur möglichen Tierquälerei und ob man überhaupt Fleisch essen sollte - Aber in unserer Gesellschaft ist es nun mal eben so, dass wir alle Fleisch essen und wir auch gar nicht darauf verzichten könnten, da wir durch den Anbau allein gar nicht überleben könnten, da hier einfach die nötige Nutzfläche (noch) nicht vorhanden ist. Ob ein Tier nun ein Jungtier ist oder ein ausgewachsenes Tier, dass weiß man als End-Konsument oft ja nicht einmal, wenn man sich zum Beispiel irgendwo eine Wurst oder ähnliches im Supermarkt kauft. Zwar kann man in der Regel nicht davon ausgehen, dass man hier ein Jungtier auf dem Teller vor sich hat, da es sich für die Schlachtbetriebe nicht lohnen würde, aber man weiß es eben trotzdem nie zu einhundert Prozent.
Ich selbst finde es eigentlich nicht wirklich makaber, wenn man ein Jungtier schlachtet. Zwar bin ich selbst eigentlich ein Tierfreund und ich versuche meinen Fleischkonsum sowohl aus gesundheitlichen als auch aus nachhaltigen Gründen in Grenzen zu halten, aber ich wüsste nun eben nicht, was großartig anders daran sein sollte, wenn ich nun ein Jungtier oder ein ausgewachsenes Tier verspeise. Klar, der Geschmack - Aber den will ich jetzt hier mal vernachlässigen. Vielleicht mag es makaber sein, vielleicht aber eben auch nicht - Wer sagt mir, dass das Tier nicht vielleicht sogar ganz froh darüber ist, kein Leben in Käfighaltung oder unter Mast-Bedingungen leben zu müssen? Ein Tier kann sich nicht äußern und gefragt werden.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich es generell makaber finde, Tiere zu essen. Ich selbst bin dieses Jahr lang Vegetarier und schon in den inzwischen knapp drei Monaten habe ich das Gefühl, dass ich nie wieder Fleisch essen kann.
Solange die Tiere ein "glückliches" Leben haben, finde ich es aber okay, sie zu essen (obwohl ich das auch nicht mache) und da ist es dann ja auch egal, wie alt sie sind, wenn sie eh nur gezüchtet sind, um sie zu essen. Was wirklich makaber ist, dass ist Massentierhaltung. Umso älter die Tiere da werden, desto makaberer wird es, weil sie sich da dann immer mehr quälen.
In meinem ganzen Leben habe ich noch kein Jungtier verzehrt und auch noch kein Fleisch aus einer Haltung, die ich selber als fragwürdig und nicht tiergerecht empfinde. Und in meinem ganzen rechtlichen Leben wird es mir niemals in den Sinn kommen, auch ein Jungtier zu essen. In einem Land, in dem man es als verwerflich ansieht eine Präimplantationsdiagnostik durchführen zu lassen und dann eventuell auffällige Embryonen zu verwerfen hätte ich auch ein höheres Schamgefühl gegenüber junges Leben erwartet. Ein Embryo hat noch nie das Licht der Welt erblickt, er hat noch nie gelebt. Man nimmt ihm nichts, keine Erfahrung, keine Erinnerung und keinen Umgang.
Aber einen noch nicht voll entwickelten Körper der die Welt noch genießt und in Freuden entdeckt in Angst und Schrecken zu versetzen und so aus dem Leben zu reißen, das finde ich schlimm! Habt ihr schon einmal ein Lamm geschlachtet oder seid dabei gewesen, wenn eines geschlachtet worden ist? Habt ihr schon einmal den Unterschied bemerkt, der dazwischen liegt wenn ein Lamm geschlachtet wird oder ein Schaf? Wenn jemand einen Menschen erschießt, dann löst das Trauer und Unverstand aus. Wenn jemand ein Kind erschießt, dann löst das Entsetzung, große Trauer, Empörung und ein riesengroßes Mitgefühl mit den Angehörigen aus.
Wenn jemand ein Kalb zubereitet, dann ist das lecker. Zartes, junges Fleisch. Angenommen, ein Kannibale holt sich mit derselben Begründung ein Kind. Dann wären wieder alle empört. Kannibalismus ist ja schon schlimm genug angesehen, aber wenn dann auch noch Kinder dafür sterben müssen wäre es ganz sicher noch wieder etwas anderes. Das zeigt für ich doch eine Doppelmoral in dieser Gesellschaft, die sich aber ja auch in vielen Bereichen niederschlägt.
Ein Tier, welches Jahre lang in schlechter Haltung gelebt hat empfinde ich ja beinahe schon als Erlösung. Ein Tier, welches sich quält. Und für diese Qualen sorgt die moderne Massentierhaltung ja schon ziemlich stark. Jungtiere werden bis auf das Geflügel aber relativ gut gehalten erstaunlicherweise. Diesem Tier würde ich dann zumindest diese einigermaßen schöne Zeit auf Erden gönnen wollen. Ich werde auch weiterhin kein Lamm essen, kein Kalb, kein Fohlen und auch kein Spanferkel.Genau so wenig wie ich kein menschliches Baby essen würde und auch keinen Welpen töten könnte.
Bewusst habe ich da eigentlich noch nie darauf geachtet, aber Spanferkel und Lamm esse ich zum Beispiel schon sehr gerne. Ich wüsste jetzt auch nicht genau wo es denn eigentlich genau der Fall ist dass es sich um Babytiere handelt. Meistens gibt es ja junge Enten oder junge Puten, wie alt die Tiere in Wirklichkeit sind weiß ja kaum jemand. Bei Hähnchen weiß ich es zufällig genau dass sie exakt 28 Tage vom Schlüpfen bis zur Schlachtreife brauchen. Die kommen dann als ganz normale Hähnchen in den Handel ohne jede weitere Kennzeichnung obwohl sie in meinen Augen da eigentlich auch noch zu den absoluten Jungtieren gehören.
Es ist manchem klar, wie hier geschrieben wurde, dass die Tiere, die zu Ostern als Osterbraten auf dem Tisch stehen, kein schönes Leben hatten und dass der Mensch sich ihrer als Nahrungskette bemächtigt hat, aber trotzdem werden sie verspeist mit großem Appetit. Aber es ist auch zu lesen, dass manch einer nicht darüber nachdenken kann, dass auf seinem Teller ein Stück totes Tier liegt, das auch mal lebendig war in seinem kurzen Leben.
Es liest sich makaber, wie vom Schlachten von großen Tieren und von abgezogenen Babytieren gesprochen wird. Ohne genau darüber nachzudenken werden wohl diejenigen, die Babytiere verschlingen, diesen einen großen Gefallen tun. Denn sie ersparen den kleinen Tieren ein Großwerden unter grausamen Umständen.
Ich esse sehr gerne Kalbsleber. Im Gegensatz zur Schweinsleber ist sie einfach schön zart, neutraler und cremiger im Geschmack. Ich esse auch Eier und sehe diesen kleinen Blutfleck, der auf ein unbefruchtetes Leben hinweist. Man kann also sagen, dass der Verzehr von Eier ein Verzehr von Leben handelt, welches man verhindert hat. Bin ich also auch hier ein schlechter Mensch?
Diese gesamte Debatte ist doch wieder einmal ein Beispiel für Kontrolle. Es ist also moralisch verwerflich, solches zu essen und man soll sich schuldig fühlen. Wenn wir aber noch in der Steinzeit leben würden, würden wir keinen Gedanken daran verschwenden keine "junge Tiere" zu essen, weil wir überleben möchten. Wir betrachten alles, was zum Verzehr verarbeitet werden kann, als Nahrung. In unserer Überflussgesellschaft taucht dann so etwas wie Sünde, Moral und Schuld auf, und dies in verschiedenen Lebensbereichen.
Ich betrachte alles als potenzielles "Nahrungsmittel". Wir und die Tiere und sonstige Sachen, die aus "verzehrbaren Molekülen" bestehen können "gegessen werden". Es handelt sich alles um mögliche Energiequellen, die gebraucht werden, sobald eine andere Energiequelle allmählich verbraucht wird. Vielmehr würde ich die Art und Weise des Schlachtens dieser "Tierbabies" anprangern. Aber der Verzehr an sich ist nichts Schlechtes. Außer natürlich der von Mensch. Da ist dann die Hemmschwelle doch zu groß. Eine Thematik, die man wiederum ausdiskutieren könnte.
Ich bin zwar wirklich sehr tierlieb, aber wir Menschen sind nun mal auch Fleischfresser und somit finde ich daran nichts Makaber. Ich persönlich esse sehr selten Fleisch und wenn, handelt es sich hierbei zu 80% Putenfleisch. Eher selten esse ich Schwein oder Rind, das kommt nur vor, wenn ich bei meinen Eltern esse.
Dieses Thema zeigt mal wieder, wie verschieden unsere Ansichten und Geschmäcker sind und ob wir überhaupt Fleisch zu uns nehmen oder komplett drauf verzichten. Ich für meinen Teil habe früher Lamm, Kalb und Spanferkel gegessen und dies im Nachhinein natürlich bereut. Denkt man nämlich darüber nach kommen die Bilder der kleinen süßen Tierchen zum Vorschein, denen man natürlich kein Haar krümmen möchte, doch ob dies überhaupt die richtige Einstellung ist, ist fragwürdig. Auch kleine Tiere werden einmal groß und so müssen diese über Jahre hinweg Haare lassen, Milch geben oder als Samenspender herhalten, um für mehr Nachschub zu sorgen und dies nicht immer unter artgerechten Haltungsbedingungen. Für was würde man sich da selbst entscheiden? Für ein langes Leben mit Schmerz und Pein oder für ein kurzes Leben? Ich selbst kenne die Antwort nicht, muss aber gestehen, dass ich seit einiger Zeit versuche so gut wie möglich auf Fleisch zu verzichten, da ich es nicht mehr aushalte mit gutem Gewissen Tiere für mich töten zu lassen.
Auch wenn es einige Schlachtereien gibt, die auf humane Art und Weise, wenn man es denn so nennen kann schlachten, so ist dies eine Massenabfertigung und alle Tiere erleiden in diesem Moment eine enorme Angst um das eigene Leben, die nicht selten in Panik umschlägt, was selbstverständlich nachvollziehbar ist, denn Tiere sind nicht dumm und so sehen sie, wie ihre Artgenossen, Familienmitglieder oder Kinder hingerichtet werden, bevor sie selbst dran glauben müssen, um auf unserem Teller zu landen.
Wenn es nach mir gehen würde, dann sollten wir alle weniger Fleisch essen, immerhin landet der Großteil des Fleisches durch den Massenkonsum eh im Müll und genau dafür haben Tiere ihr Leben lassen müssen, um im Müll landen zu müssen. Oder alle würden auf Sojafleisch umsteigen, wie ich es gerade versuche, dies schmeckt noch nicht einmal schlecht und das Beste daran ist, dass es nicht nur gesund ist sondern in den unterschiedlichsten Variationen gibt, sodass keine Langeweile aufkommt. Zudem kann ich das Mahl dann auch mit besserem Gewissen zu mir nehmen, was echt erleichternd ist.
Ich mache mir eigentlich keine Gedanken darüber, welches Alter das Tier hatte, dessen Fleisch ich gerade esse. Ob das Tier zwei Jahre alt war oder erst ein paar Wochen, macht für mich keinen Unterschied. In dem Moment, wo ich mir darüber Gedanken machen würde und mir die Tiere vorstelle, evtl. sogar noch vermenschliche, könnte ich kein Fleisch mehr essen. Kalbfleisch esse ich sehr gerne, leider ist es ziemlich teuer. Ich stelle mir dabei keine Babykuh vor. Ich sehe die Tiere als Beutetiere für die Spezies Mensch.
Wenn wir noch jagen müssten, würden wir wahrscheinlich auch Babytiere erlegen, z. B. Babytiere, die keine Mutter mehr haben, sie wären eine leichte Beute. Von frisch geschlüpften Schuldkröten erreicht nur ein sehr kleiner Prozentsatz das rettende Wasser, weil der größte Teil auf dem Weg dorthin gefressen wird. Warum soll ich dann ein schlechtes Gewissen haben, wenn die Natur ansonsten auch so "grausam" ist?
Ich bin generell Vegetarier. Aber ich finde es nicht fair, "Babytiere" nicht zu essen, dafür aber die erwachsenen Kühe, Schweine und Co. Es sind alles Lebewesen und das ist für mich schon wieder ein eingrenzen von Klassen beziehungsweise Rassen. Tier ist für mich Tier, und nur keine Lämmer und ähnliche Tiere zu essen, weil sie so niedlich sind, finde ich deutlich makaberer als alles andere. Wieso sollte ein junges Tier mehr wert sein als ein altes?
Das Gleiche gilt für mich für die Diskussion, ob man Hunde essen "darf" oder nicht. Ich bin Vegetarier, weil ich den Menschen nicht über das Tier stelle. Wieso darf man keine Hunde essen oder warum ist das schlimmer als eine Kuh zu essen? Ein Hund ist ein Tier, ein Lebewesen, wie eine Kuh. Er ist nicht mehr und nicht weniger wert. Der Gedanke kommt eher daher, dass Lämmer und so weiter deutlich niedlicher sind als ihre Eltern. Aber das verändert weder Wert noch Bewusstsein des Tieres und ich mag dieses Schubladendenken nicht.
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