Wie haben eure Großeltern gewohnt?

vom 26.04.2012, 19:52 Uhr

Wir sind früher mindestens einmal im Jahr, manchmal zweimal, für zwei Wochen in die DDR zu meinen Großeltern gereist. Wenn ich mir das Paradies vorstelle, so sieht es dort genauso aus wie in dem Garten und Haus meiner Großeltern.

Der Weg zum Haus führte durch einen Vorgarten, in dem Himbeer- und Stachelbeersträucher standen. An der Hauswand rankten Efeu und so etwas ähnliches wie Rosen. Wenn man ins Haus hinein kam, roch es nach Holz und Kaninchen (direkt vor dem Haus war ein Kaninchenstall). Unten im Haus wohnte meine Tante. Um in Omas Wohnung zu kommen, musste man eine steile Holztreppe hinaufsteigen. Ich habe in Erinnerung, dass man zuerst meinen Opa mit Filzpantoffeln an seinen riesigen Füßen in einem Lehnstuhl sitzen sah. Er hatte sehr große Ohren und ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals aufgestanden ist (er war aber nicht gelähmt). Dann kam man in eine Küche, wo ein Tisch mit Stühlen und einem sehr gemütlichen Sofa mit Decken und Kissen stand. Es roch immer köstlich nach Fleisch und Knödeln.

Der Küchenboden war aus Holz, das knarzte, wenn man drüberging. Diese Küche war, glaube ich, gleichzeitig Wohnzimmer, ich kann mich jedenfalls nicht an ein Wohnzimmer erinnern. Das Schlafzimmer meiner Großeltern war tabu, da durften wir nicht rein. Wir haben in Räumen im Erdgeschoß geschlafen, die im Winter sehr kalt waren - ich kann mich an Eisblumen am Fenster erinnern - und nur ein Bett mit einer sehr dicken Daunendecke und einem riesengroßen Holzschrank mit Bommeln an den Schlüsseln als Mobiliar enthielten. Die Toilette war ein Plumpsklo im Keller. Ich kann mich an kein Bad erinnern, wo wir uns gewaschen hätten.

Das Allerschönste war der Garten. Auf einer Wiese stand ein Kirschbaum, der voller süßer Kirschen hing. Unter einer Trauerweide stand eine Bank, die im Sommer Schatten spendete. Wir haben den ganzen Tag dort gespielt und ab und zu Löwenzahn gepflückt und die Kaninchen gefüttert. Bei den Kaninchenställen haben wir von den Himbeeren gegessen, die Stachelbeeren schmeckten uns nicht. Meine Oma hatte auch Katzen, eine hatte nur noch ein Auge, vor den Katzen habe ich ein bisschen Angst gehabt.

Welche Erinnerungen habt ihr an die Wohnung oder an das Haus eurer Großeltern? Seid ihr auch so gerne dort gewesen? Was hat euch besonders gefallen?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 27.04.2012, 21:54, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Das Haus meiner Großeltern gibt es immer noch und dort wohnen jetzt noch die Tochter, also meine Tante, die Enkel und Urenkel. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es dort aussah, als sie noch lebten und im Großen und Ganzen sind es schöne Erinnerung.

Vor dem Haus stand eine Bank, auf der mein Opa meistens saß und sie hatten auch einen wunderschönen Garten mit Obstbäumen, Beerensträuchern und Gemüsebeeten. Auch gab es einen Hühner- und Hasenstall, die mein Großvater züchtete und damit auf Ausstellungen ging, aber sie wurden auch geschlachtet.

Leider sieht es heute nicht mehr so aus, denn die Beete sind dem Rasen gewichen, Beerensträucher gibt es auch nicht mehr, nur noch ein paar Obstbäume und der Stall ist eine Ruine, aber trotzdem habe ich schöne Erinnerungen an die "alte Zeit".

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Großeltern mütterlicher Seite haben zur Miete gewohnt. Ich kenne nur die Wohnungen in der damaligen Kreisstadt. Die eine Wohnung war ein Altbau und sehr groß. Allerdings kann ich mich nur noch daran erinnern, dass ich dort mit dem Dreirad im Flur fahren konnte, weil dieser sehr lang war. Ich war noch recht klein, als sie dann in eine Neubauwohnung gezogen sind. Diese war winzig gegen die alte Wohnung.

Wenn man zur Wohnungstür rein kam, fiel man schon fast ins Bad. Nach rechts ging das Schlafzimmer und links kam man ins Wohnzimmer. Von dort aus konnte man auf einen kleinen Balkon und auch in die Küche, welche vom Grundriss her gesehen hinter dem Bad lag.

Die Eltern meines Vaters hatten ein großes Haus mit noch größerem Hof, großer Scheune und dahinter war dann der Garten. Geschlafen haben wir dort im Obergeschoss. Da bewohnte mein jüngster Onkel ein Zimmer und meine Urgroßmutter hatte dort eine kleine Küche und ein Schlafzimmer. Dann gab es noch den Wäscheboden und eben das Zimmer wo wir immer übernachtet haben.

Als ich klein war, gab es dort auch nur ein Plumpsklo, welches aber außerhalb vom Haus war. Ein Bad gab es auch nicht, so dass man sich nur am Waschbecken waschen konnte. Da das Haus hatte auch eine Veranda über welche wir meist reingegangen sind. Von dort aus konnte man direkt in die große Küche gelangen oder in die Waschküche. Nach der Küche kam das kleine Wohnzimmer, wo auch der Fernseher stand. Von dort aus ging es durch die sogenannte kleine Küche in den Hausflur.

Vom Hausflur aus konnte man das Obergeschoss erreichen, die Speisekammer, die große Wohnstube und das Schlafzimmer meiner Großeltern. Die große Wohnstube wurde nur zu Feierlichkeiten genutzt. Entsprechend kalt war es dort auch im Winter, da man eben auch nur an den Tagen heizte, wo der Raum auch genutzt wurde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Meine Großeltern väterlicherseits hatten ein eigenes kleines Häuschen, das sogar einen Namen hatte: Wespennest. Das stand dort über der Eingangstür. Nebenan waren noch zwei Häuser ähnlicher Bauart, die auch Namen hatten. Das eine hieß, glaube ich, Schwalbennest. Vom dritten weiß ich den Namen nicht mehr. Die Nachbarn waren auch sehr nett. Das Grundstück lag etwas abseits der Straße und es war richtig schön dort. Leider durfte ich diese Großeltern aufgrund von vorher bestehenden Familienstreitigkeiten erst kennen lernen, als ich schon 9 Jahre alt war.

Ich hätte gerne mehr Zeit dort verbracht, weil ich das Haus einfach geliebt habe. Habe meine Cousins und Cousinen immer irgendwie darum beneidet, dass sie unsere gemeinsamen Großeltern von klein auf kannten und ich nicht. Das Haus bzw. die drei Häuser wurden dann abgerissen, weil an der Stelle eine Seniorenwohnanlage gebaut wurde. Meine Großeltern haben sich lange gewehrt, letztendlich aber doch verkauft. Als Entschädigung durften sie eine Wohnung in der neuen Seniorenwohnanlage zur Miete bewohnen. Aber sie durften da eben ohne das übliche Prozedere (normalerweise gibt es da eine Warteliste) rein. Mein Opa ist vor 10 Jahren gestorben und meine Oma lebt jetzt seit einigen Jahren im Altenheim.

Mütterlicherseits kenne ich nur meine Oma. Zum Opa bestand nie Kontakt. Sie hat eine 3-Zimmer-Eigentumswohnung in einem großen Mehrfamilienhaus, in der sie auch heute noch lebt. Da meine Mutter alleinerziehend und berufstätig war, habe ich als Kind sehr viel Zeit dort verbracht bzw. eigentlich sogar dort gewohnt. Normalerweise habe ich nur am Wochenende in der Wohnung meiner Mutter übernachtet.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Meine Großeltern väterlich seits, haben sehr abgeschieden in einem ganz kleinen Dorf in einer sehr idyllischen Gegend gewohnt. Es war ein richtig altes Haus, eigentlich nicht besonders groß, umso erstaunter war ich, weil mein Papa ja 12 weitere Geschwister hatte. Meine Großeltern sind leider recht früh verstorben, so kann ich mich nicht mehr an alle Räume erinnern, aber es bestand glaube ich nur aus einem Wohnzimmer, einer Küche und zwei oder drei Schlafzimmern. Bad, WC und Vorzimmer gab es natürlich auch.

Für eine Großfamilie habe ich es jedenfalls wirklich sehr klein in Erinnerung, auch wenn nie alle auf einmal in dem Haus gewohnt haben. Jedenfalls habe ich das Haus bereits als Kind sehr urig empfunden. Meine Oma hatte noch so einen Herd, mit dem man nur mit Feuer kochen konnte. Das hat mich als Kind fasziniert, das weiß ich noch. An die knarrenden Holzböden kann ich mich auch noch sehr gut erinnern und es gab eher kleine Fenster, so dass es doch recht düster darin war. Dennoch war es irgendwie heimelig.

Meine anderen Großeltern wohnten ebenfalls am Land. Inzwischen wohnen meine Eltern in dem Haus. Ihr Haus würde ich eher als "klassisch" bezeichnen. Im Vergleich zum heutigen Standard gab es natürlich auch Einschränkungen, aber da mein Opa sehr gut verdient hat, hatten sie für damalige Verhältnisse eigentlich sehr komfortabel gewohnt. Knarrende Holzböden gab es dort eigentlich nie und vom Ofen her gesehen hatten sie auch bereits einen Elektroherd.

Bei meinen Großeltern mütterlich seits haben mich eher die Möbel beeindruckt. Die aus dunklem Nussholz und sehr massiv waren. Dann hatten sie so richtige Pendeluhren, die laut tickten. Und die Luster haben mich als Kind auch fasziniert. Es waren so gläserne Kristallluster mit so Glasperlen oder so. All diese Möbelstücke gibt es sogar jetzt noch. Meine Eltern haben sie noch behalten, sind aber langsam aber sicher dabei diese auszutauschen.

Und einen Garten gab es auch. Den habe ich recht groß in Erinnerung, allerdings hat es mich als Kind schon immer gestört, dass es eher ein Ziergarten war und somit war es vor allem von meinem Opa nicht so gern gesehen, wenn wir auf dem Rasen mit dem Ball gespielt haben, weil da geht dann ja der Rasen kaputt und so weiter. Das ist als Kind natürlich nicht so toll. Als meine Eltern dann in das Haus gezogen sind, haben sie das benachbarte Grundstück auch noch dazu gekauft und nun ist der Garten um einiges größer. Nun hat er meiner Meinung nach gerade eine ideale Größe. Ich weiß natürlich noch, wo die Abgrenzung beim alten Garten war und das ist wirklich eher klein, deswegen wundert es mich sehr, dass ich es als Kind als so großen Garten empfunden habe. Aber als Stadtkind war wohl selbst ein kleiner Garten ein großer Garten. :wink:

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Beide Seiten meiner Großeltern, haben zur Miete gewohnt. Es waren, oder sind immer noch, ganz normale Wohnungen. Bei meinen Großeltern väterlicher Seite, hat man schon gemerkt, wenn man herein kam, dass dort ältere Leute gewohnt haben. So viel Kontakt hatte ich mit ihnen nicht, aber immer wenn ich dort in die Wohnung kam, war es eher so auf alte Leute eingerichtet. Es gab dort viele ältere Holzmöbel, die zum Teil auch schon antik waren. doch so richtig damit anfreunden, konnte ich mich nicht. Sonderlich Wert haben sie auf ihre Einrichtung nicht gelebt.

Diese Großeltern hatten einen Balkon, auf dem sie immer zusammen gesessen haben, wenn dort die Sonne schien. Schon wenn man auf den Weg zu ihnen war, sah man sie dann schon dort sitzen, wie ein altes Pärchen.

Meine Großeltern, mütterlicher Seite, waren da schon etwas moderner eingerichtet. Sie wohnten zusammen in einem Hochhaus, ganz oben, wo man einen super Ausblick hatte. Sie haben immer viel Wert darauf gelegt, auch modernere Möbelstücke zu haben. Aber auch ältere Holzmöbel, vor allem im Schlafzimmer standen in der Wohnung, die sie auch gemietet haben.

In dieser Wohnung wohnt meine Oma bis heute hin noch, leider alleine. Nachdem mein Opa gestorben ist, fing nach einer kurzen Zeit, meine Oma an, alles umzuräumen. Wahrscheinlich, um die Erinnerungen an meinen Opa irgendwie loszuwerden, was ich auch irgendwo verstehen konnte. So wurde ein teil der älteren Holzmöbel verkauft, und sich moderner Möbel gekauft. Das Wohnzimmer wurde komplett renoviert, und sieht jetzt gar nicht mehr nach alten Leuten aus. Ich denke, dass sich meine Oma in der Wohnung sehr wohl fühlt.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine Großeltern haben in einem alten Zollhaus gewohnt, wo schon zu Napoleons Zeiten die Menschen Zoll entrichten mussten, wenn die Trasse benutzt wurde. Dieses gehörte seit Generationen zu uns. Mein Ur-Ur-Urgroßvater ist in dieses Haus gezogen, als es gerade errichtet wurde. Das war im Jahr 1829. Seit dem wohnten meine Vorfahren in diesem Haus. Erst meine Eltern verließen dieses Haus und suchten sich ein anderes Haus, wo sie dann wohnten.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Meine Großeltern mütterlicher Seite haben in jenem Haus gelebt, wo ich heute zusammen mit meiner Mutter wohne. Es handelt sich um ein großes Bauernhaus mit zwei Wohnungen, einem Hof und einem großen Garten. Nach dem Tode meiner Großeltern haben meine Mutter und ich das Haus je zur Hälfte geerbt. Früher hatten meine Großeltern Schweine, Pferde, Hühner und Ziegen gehalten, doch mit der Zucht haben wir aus Kostengründen und Zeitmangel aufgehört.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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