Ab welchem Alter ist musikalische Frühförderung sinnvoll?

Unterschiedlich kann man sein Kind fördern und ich denke, solange das Kind nicht überfordert ist, auch noch genügend Platz für Freispiel hat und auch Spaß an einer Förderung hat, kann ein spezielles Gebiet durchaus sinnvoll sein. Welche Richtung man einschlägt, ist jedem selbst überlassen, aber ich denke, dass eine musikalische Förderung durchaus Sinn machen kann. So sollen aktive Musiker auch einfach intelligenter sein, insbesondere, wenn es um das räumliche Denken geht, aber auch bei der Kommunikation kann Musik ein hilfreiches Instrument sein.

Ab welchem Alter ist eine musikalische Frühförderung frühestens sinnvoll und wann sollte man die musikalische Frühforderung eher unterlassen? Habt Ihr Euer Kind in irgendeiner Weise musikalisch gefördert oder würdet Ihr es musikalisch fördern? Wie sähe dies aus?

Man sollte die Kinder nur dann musikalisch fördern, wenn sie es auch wollen. Ich hatte meinen jüngsten Sohn auch einmal für die Musikschule angemeldet, weil das damals die meisten Eltern gemacht haben. Es hat ihm und übrigens den meisten der anderen Kindern überhaupt keinen Spaß gemacht, ich habe ihn schnell wieder herausgenommen. Sein Freund hatte treffend gesagt, dass das eine Unterrichtsstunde mehr sei. Vielleicht war der Musiklehrer einfach schlecht. Mit 14 hat dieser Sohn dann mal versucht Gitarre zu spielen, er wollte aber keinen Musikunterrricht und hat sich das selber beigebracht. Aber auch das hat er irgendwann wieder aufgehört, warum hätte ich ihn zwingen sollen, weiterzumachen?

Ein anderer Sohn wollte mit 6 Jahren Klavier spielen und er hat mehrere Jahre Klavierunterricht bekommen. Er wollte dann nicht mehr und wir haben ihn auch nicht dazu gezwungen. Jetzt spielt er Gitarre in einer bekannten Band, er hat sich das autodidaktisch beigebracht.

Die beste Förderung ist meiner Meinung nach, das Kind das machen zu lassen, was es im Moment machen möchte. Mein Neffe wollte mit drei Jahren Geige spielen, hat das auch wirklich durchgehalten und studiert jetzt Musik. Manche, die meine Schwägerin und meinen Neffen nicht so gut kennen, haben dieses fast tägliche Geigespielen als unmenschlichen Drill bezeichnet, ich weiß aber, dass der Junge das wirklich wollte. In diesem Fall ist eine intensive Förderung natürlich richtig. Aber wenn ein Kind gar nicht will, sollte man es nicht zwingen. Ob ein Kind will, merkt man ja schon bei Einjährigen. Man sollte den Kindern Musik natürlich anbieten, aber nicht aufzwängen.

Dass ein Kind, was Musik macht, intelligenter ist, halte ich für kompletten Unsinn und hat mich auch immer geärgert, weil der Musiklehrer aus der Musikschule damit Werbung gemacht hat. Mein ältester Sohn ist außer mir der einzig wirklich unmusikalische Mensch in der Familie und er ist sehr intelligent, auch ohne Musik. Ein Kind, was keine Musik machen will und dazu gezwungen wird, kann seine wirklichen Fähigkeiten nicht entwickeln, weil sie verschüttet werden.

anlupa hat geschrieben:Dass ein Kind, was Musik macht, intelligenter ist, halte ich für kompletten Unsinn und hat mich auch immer geärgert, weil der Musiklehrer aus der Musikschule damit Werbung gemacht hat. Mein ältester Sohn ist außer mir der einzig wirklich unmusikalische Mensch in der Familie und er ist sehr intelligent, auch ohne Musik. Ein Kind, was keine Musik machen will und dazu gezwungen wird, kann seine wirklichen Fähigkeiten nicht entwickeln, weil sie verschüttet werden.