unverheiratet und 25. Geburtstag = Schachtelgeburtstag

vom 16.04.2012, 05:14 Uhr

Wo ist das denn Tradition? Das habe ich bislang weder gehört noch gesehen. Auch das oben erwähnte Bettlaken zum 18. Geburtstag kenne ich nicht als Brauch, die Bedeutung kann man sich allerdings mit wenig Fantasie schon denken.

Ich bin verheiratet und finde es schön, aber ich finde es schon seltsam heutzutage Frauen öffentlich vorzuführen, weil sie mit 25 noch nicht verheiratet sind, wobei das doch ein Alter ist, wo die meisten Frauen noch voll damit beschäftigt sind ihre Karriere aufzubauen oder zu studieren. Das ist genauso altmodisch und engstirnig, wie nach der Geburt eines Mädchens mit weißer Farbe vor das Haus Büchsenmacherei zu schreiben und den Vorgarten mit leeren Konservendosen zu verzieren.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Schachtelgeburtstage sind bei uns in der Region auch Tradition, aber ich bin zum Glück davon verschont geblieben. Als Frau, die noch ledig ist, aber selbst, wenn sie liiert ist, ist sie eine alte Schachtel. Das männliche Gegenstück dazu ist dann die alte Socke, oder war es umgekehrt? Jedenfalls gibt es die alten Socken und die alten Schachteln und das wird hier zumeist auch wirklich extrem zelebriert.

Wird man übrigens 30 Jahre alt und ist noch immer nicht verheiratet, muss man dann auch wirklich fegen. Mit 40 gibt es dann ein Eselsreiten und so weiter und so fort. Aber ich weiß nun hier aus dem Dorf und aus den anliegenden Dörfern, dass spätestens der 30. Geburtstag noch durchaus mit einem großen Aufstand gefeiert wird. Eselreiter habe ich hier noch nie gesehen, obwohl es durchaus Junggesellen und Junggessellinnen beziehungsweise Unverheiratete in dem Alter gibt.

Man darf das Ganze nicht so ganz bierernst nehmen, jedenfalls ist so etwas meiner Ansicht nach amüsant zu betrachten und jeder, der nicht als alte Schachtel oder alte Socke vorgeführt werden mag, muss das auch nicht haben. Aber letztendlich geht es wirklich mehr um den Spaß, als denn jemanden auszulachen. Heutzutage muss man ja auch nicht mehr verheiratet sein, um als quasi ehrbar zu gelten. Von daher betrachte ich so etwas auch eher mit einem Augenzwinkern.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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