Untergraben der Autorität gegenüber der Kinder
Familie A ist im Prinzip eine Vorzeigefamilie. Sie haben Haus, Garten und zwei kleine Kinder. Es könnte alles perfekt sein, wenn sie sich nur in der Erziehung ihrer Kinder etwas einiger wären. Er wirft ihr vor, sie würde dauernd seine Autorität gegenüber den Kindern untergraben, aber andersherum sieht es nicht viel besser aus.
Neulich gab es wohl eine Situation, die zum Streit über das leidige Thema Untergrabung der Autorität zwischen den beiden geführt hat, als es in der Familie zu einer Stresssituation gekommen ist. Familie A wollte gerne eine Fahrradtour zu den Großeltern der Kinder machen. Dabei mussten sie zu einer bestimmten Zeit losfahren, um pünktlich bei den Großeltern an zu kommen, da diese mit dem Mittagessen auf Familie A gewartet hat. Da Herr A etwas zu spät aus dem Keller kam, wo er gerade etwas erledigt hatte, musste das Anziehen der Kinder und das Fahrrad holen aus dem Geräteraum relativ schnell gehen.
Der vierjährige Sohn setzte sich in der Hektik den Fahrradhelm seines Vaters auf, woraufhin die Mutter ihm den Helm vehement abnahm mit der Begründung, dass Papa den Helm gleich selber benötigt und er doch bitte seinen Helm aufziehen solle und das auch zügig, da man sowieso schon in Zeitnot sei. Das tat der Sohn aber nicht, sondern machte ein riesiges Geschrei wegen des anderen Helms. Die Mutter verbot ihrem Sohn das erneute Aufsetzen des Helms. Daraufhin gab aber der Vater seinem Sohn den Helm und meinte, dass seine Frau sich nicht so anstellen solle und der Sohn den Helm durchaus haben dürfte.
Frau A war darüber natürlich entsetzt, da sie sich in ihrer Autorität verletzt und untergraben gefühlt hatte, da sie dem Sohn etwas verboten hat, woraufhin der Vater das Verbot gleich wieder zunichte gemacht hat und der Sohn sich somit bestätigt gefühlt hat.
Was haltet ihr von dieser Situation? Wie würdet ihr das Verhalten von Herrn und Frau A bewerten?
Grundsätzlich denke ich, dass Eltern eine gemeinsame Richtung bei der Erziehung gehen sollten, auch, wenn sie unterschiedliche und vor allem individuelle Personen sind. Wenn die Eltern A nun einmal eine Meinungsverschiedenheit haben und Mutter A etwas verbietet, was durch Vater A aufgehoben ist, so sollte man betrachten, ob es die einzige gegensätzliche Meinung war. Jedoch wird sich das vierjährige Kind durchaus so etwas merken und wenn nun die Mama das nächste Mal etwas verbietet, wird der Sohn vermutlich den Papa fragen. Allerdings würde es sich vermutlich sowieso so ergeben, da Kinder ja auch von allein ihre Grenzen austesten.
Mir stellt sich die Frage, ob denn der Sohn den Helm des Vaters nur vor der Abfahrt zu den Großeltern aufsetzte oder ob der Helm auch während der Fahrt getragen werden sollte. Ich mag aber diese Situation ungern bewerten, weil mir einige Dinge noch fehlen und auch, weil ich nicht dabei gewesen bin. Jedoch sollten sich die Eltern zusammensetzen und besprechen, wie sie weiterhin die Erziehung der Kinder gestalten wollen und wie sie es handhaben wollen, wenn sie das nächste Mal wieder gegensätzliche Meinungen haben, die sie dann auch vor den Kindern äußern.
Laut der Beschreibung der Situation vermute ich mal, dass der Junge aus Versehen zu dem Helm des Vaters gegriffen hatte und nicht mit Absicht. Gerade, wenn es hektisch zugeht, kann es schnell mal passieren, dass man etwas falsches tut. Wenn der Sohn von der Mutter dann auch angeschrien wurde und diese herumgemeckert hat, kam eines zum anderen und so kann ich es verstehen, dass der Vater, der scheinbar die Situation an sich nicht mitbekommen hat, es erlaubt hat. Eventuell wusste er gar nicht, woran er war.
Ich finde es auch etwas schwierig, die Situation zu beurteilen, weil ich ja nicht dabei war. Ich denke aber, dass die Eltern sich mal zusammen setzten sollten und einige Punkte absprechen sollten, die in der Erziehung der Kinder wichtig sind, vor allem, wenn das Problem öfter vorkommt. Es ist schon wichtig, dass sie vor den Kindern möglichst als Einheit auftreten und der Eine sollte nichts erlauben, was der Andere bereits verboten hat.
Die Kinder werden durch so eine Haltung entweder verunsichert, oder sie lernen ganz schnell, den Einen gegen den Anderen auszuspielen, was dann zu weiteren Reibereien führt. In der speziellen Situation denke ich auch mal, dass der Vater nicht viel von der Situation mitbekommen hat, als er aus dem Keller kam und einfach nur schnell los wollte und dem Kind den Helm dann gegeben hat, damit er seine Ruhe hat.
Frau A sollte das Thema auf jeden Fall ansprechen und ihrem Mann sagen dass sie sich in der Situation geärgert hat und wieso. Dann kann Herr A seine Sicht der Dinge schildern und vielleicht hilft dieses Gespräch schon. Die Familie scheint ja sonst Super miteinander klar zu kommen, dann sollte so etwas auch in einem Gespräch zu klären sein.
Den Helm von Vater zu tragen ist ja schon aus Gründen der Sicherheit zu verbieten. Denn man kann diesen zwar sicherlich auch in der Größe regulieren, aber wohl kaum so, dass er auf einen Kinderkopf passt. Ich denke, dass dies nur ein Beispiel dieser Familie sein wird. Wenn sie das Spiel miteinander nun so weitertreiben, dann wird es nicht lange dauern, bis die Kinder sie gezielt gegeneinander ausspielen. So nach dem Motto, wenn Mama was verbietet, dann erlaubt es der Papa am Ende doch.
Und Kinder bekommen so was leider schneller mit als einem selbst bewusst ist. Genauso, wie man als Eltern auch nicht unbedingt gleich merkt, dass die Kinder dann ihr eigenes Spiel treiben. Erziehung soll immer ein miteinander sein und kein Gegeneinander. Aber ich kenne ein solches Verhalten auch von meinem Ex-Mann. Er hat grundsätzlich das Gegenteil entschieden von dem was ich sagte.
Ich habe es dann einmal als Vorführaktion so gemacht wie er und dann war regelrecht Budenzauber angesagt. Wie ich nur könnte und so was macht man doch nicht, das man die Entscheidung eines Elternteils vor den Kindern in Frage stellt. Mit meinem Freund läuft es da anders. Wenn er etwas zu den Kindern sagt, was mir nicht gefällt, dann bekommt er nur einen Blick von mir. Damit weiß er, dass es da noch Redebedarf gibt. Es wird aber nie in der Gegenwart der Kinder geklärt.
Wenn man selber direkt mitbekommt, dass das andere Elternteil einem Kind etwas verbietet, dann finde ich es ganz einfach absolut unmöglich, wenn man dann seinem Kind doch dieses Verbot erlaubt. Damit untergräbt man nämlich tatsächlich die Autorität des jeweils anderen Elternteil und das führt dann im Endeffekt nur dazu, dass das Kind zwischen den beiden Elternteilen hin und her laufen wird, wenn es ein Verbot auferlegt bekommen hat. Und das dann so lange, bis es doch bekommt was es will.
Schon aus Gründen der Höflichkeit und des gegenseitigen Respekts finde ich es vollkommen unangebracht, wenn man seinen Partner derart hintergeht. Man kann miteinander reden, aber im Beisein seiner Kinder sollte man so etwas nicht machen. Wenn man sich dann darüber geeinigt hat, was man nun weiter machen möchte, dann sollte auch das Elternteil das Verbot aufheben, welches es zuvor auch selber ausgesprochen hat. Ansonsten ist es nämlich wiederum eine Untergrabung der Autorität und dann hätte man es auch gleich vor den Kindern austragen können. Meiner Meinung nach sind solche Praktiken in der Kindererziehung ein Unding und auf jeden Falle auch kontraproduktiv.
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