Erfahrungen mit Plagiate bei Seminararbeiten usw.
Seit Guttenberg sind Plagiate in aller Munde. Es gibt anscheinend auch Untersuchungen, die besagen, dass ein Drittel aller Seminararbeiten an Hochschulen Plagiate sind.
Eigentlich ist das eine erschreckende Zahl. Ob diese Studie realistisch ist, steht auf einem anderen Blatt. Wie sehen konkret Eure Erfahrungen mit Plagiaten aus. Habt ihr schon selbst Plagiate erstellt oder habt Ihr Bekannte, die schon damit gearbeitet haben. Wie schätzt ihr die Gefahr des Entdeckens ein? Welche Methode haltet ihr für besonders sicher, damit der Schwindel nicht auffliegt?
Ich schätze die Gefahr des Entdeckens im heutigen Internetzeitalter als sehr hoch ein. Deswegen hoffe ich, dass deine letzte Frage nicht ernst gemeint ist und du dir darüber keine Gedanken machst, wie man am besten ein Plagiat "verkauft". Meines Erachtens sollte man ganz einfach hingehen und sich die Zeit nehmen und diese Arbeiten selber schreiben und keine Kopien einzufügen, wo man eben keine Quellenangabe für hat.
Ein Bekannter von mir hat einmal für ein Institut gearbeitet, dass wissenschaftliche Arbeiten von Facharbeiten bis Doktorarbeiten laut eigener Werbung "diskret betreut" hat. Diese Leute haben also, unumschrieben gesagt, als Ghostwriter gearbeitet. Mein Bekannter hat dort sehr gut verdient, aber die Arbeit war natürlich auch besonders anspruchsvoll.
Ich glaube aber, dass die meisten Menschen ihre wissenschaftlichen Arbeiten selber schreiben, gerade auch Doktoranden, die an der Universität als wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt sind. Aber es gibt diese nicht selbstständig verfassten Arbeiten. Das sind zwar keine Plagiate, aber doch Betrügereien durch Ghostwriting. Ich denke, dass das häufiger vorkommt als das Abkupfern von Texten, ohne diese richtig zu zitieren.
Wenn man Geld hat, kann man sich von der Facharbeit über den Master bis zum Doktor alles erkaufen. Aber ich bezweifle, ob das sehr zufriedenstellend ist. Wenn ich einen Doktor kennenlerne, gehe ich eigentlich immer davon aus, dass er ihn selber geschrieben hat und ich bewundere diese wissenschaftliche Leistung.
Also Erfahrungen habe ich damit noch nicht gemacht und ich kenne auch niemanden, der Plagiate abgegeben hat (wobei das wohl auch niemand zugeben würde). Denn ich schätze die Gefahr des Erwischtwerdens schon sehr hoch ein. Es gibt Plagiat-Software, die die Texte automatisch auf Plagiate überprüft und soweit ich weiß, wird das in den Universitäten durchaus auch eingesetzt. Die Zahl von 1/3 finde ich auch recht hoch, aber vielleicht sind da auch einfach die Fälle mit einbezogen, wo jemand sich mit dem entsprechenden Zitat vertan hat.
An meiner Universität gab es mal das Problem, dass eine Studentin ihren USB-Stick mit der Arbeit drauf (kurz vor Abgabeschluss) verloren hatte und hinterher wurden dann 2 identische Arbeiten (von unterschiedlichen Personen) abgegeben und das ist durchaus auch aufgefallen, dass das eine ein Plagiat war. Also von daher finde ich, dass das Risiko recht hoch ist und dass man das wohl besser nicht riskieren sollte.
Eine Methode um mit einem Plagiat durchzukommen, wäre, dass man genau überlegt, in welchen Arbeiten genau man die Plagiate verwendet. Ist es beispielsweise eine Arbeit, die man nur ausgedruckt abgeben muss oder ist es eine Arbeit, die man auch als Office- oder PDF-Datei abgeben muss? Bei einer Arbeit, die man als virtuelle Datei abgeben muss, ist es ja ein leichtes für die Uni, da eine Software drüber laufen zu lassen, wenn die ganze Arbeit jedoch erst mal jemand abtippen müsste, um Plagiate zu finden, ist das ganze wohl eher unwahrscheinlich.
pepsi-light hat geschrieben:Eine Methode um mit einem Plagiat durchzukommen, wäre, dass man genau überlegt, in welchen Arbeiten genau man die Plagiate verwendet. Ist es beispielsweise eine Arbeit, die man nur ausgedruckt abgeben muss oder ist es eine Arbeit, die man auch als Office- oder PDF-Datei abgeben muss? Bei einer Arbeit, die man als virtuelle Datei abgeben muss, ist es ja ein leichtes für die Uni, da eine Software drüber laufen zu lassen, wenn die ganze Arbeit jedoch erst mal jemand abtippen müsste, um Plagiate zu finden, ist das ganze wohl eher unwahrscheinlich.
So einfach ist das heute auch nicht mehr. Ich weiß, dass Universitäten, zumindest in Amerika schon mit Software arbeiten, die auch eingescannte Blätter nach Plagiaten durchleuchten können. Und ich denke, wenn diese Software in Amerika in den Universitäten ist, dann wird sie auch in Deutschland schon sein. Denn gerade nach den Plagiatsaffären wird sich da keiner mehr an der Nase herumführen lassen wollen. Und ich glaube auch nicht, dass noch viele Seminararbeiten oder Doktorarbeiten auf Papier abgegeben werden. Wenn, dann vielleicht zusätzlich.
Ich weiß, dass auch schon damals in der Schule bei den Facharbeiten der ein oder andere aufgeflogen ist. Okay, damals haben sie es mehr oder weniger unwissend getan, weil sie einfach in der Stunde zum Zitieren gefehlt oder gepennt haben. Aber allein beim Lesen hatte der Lehrer das Gefühl, dass er diese Passage kennt und hat dann gezielt danach gesucht. Man kann natürlich Glück haben und der Lehrer ist nicht so belesen, aber darauf würde ich mich nicht verlassen.
Aktuell habe ich gerade meine Masterarbeit begonnen zu schreiben und bin ehrlich gesagt ein wenig nervös. Man soll ja nicht viel wörtlich zitieren, aber als Mathestudent ist man das eigentlich gar nicht gewöhnt irgendwelche Arbeiten zu schreiben. Ich muss da echt aufpassen, zumal sich gewisse Dinge nicht so einfach umschreiben lassen und ich persönlich ein wörtliches Zitat dann besser finde. Insgesamt muss ich aber mal schauen, wie ich das mache. Mir wäre das Risiko aber viel zu groß, dass meine Arbeit wegen eines Plagiats auffällt. Deshalb strenge ich mich lieber gleich doppelt an und bemühe mich, alles richtig anzugeben.
Ich befinde mich momentan in meiner Abschlussarbeit und ich musste mich auch schon mit dem Thema Plagiate auseinander setzen. Ich denke nicht, dass es eine Methode gibt, um Plagiate zu verbergen oder zu vertuschen. Ich hatte beim Erstellen meiner Dokumentationen auch massive Probleme und habe mein Möglichstes getan, wirklich alles umzuschreiben und in meinen Worten zu verfassen. Ich hoffe, dass mir das auch wirklich gelungen ist und dass meine Arbeit anerkannt wird.
Gerade heutzutage ist es schwierig eine Arbeit zu verfassen, besonders wenn sich diese um ein oft behandeltes Thema handelt. Ich denke nicht, dass man wirklich absolut ohne irgendeine Kopie auskommt. Oft kommt es vor, dass man ausgerechnet einen Satz haargenau so formuliert, wie ein Anderer es bereits getan hat und man merkt es nicht einmal. Das bricht wahrscheinlich vielen das Genick oder manche Korrektoren sehen einfach darüber weg. Ich habe beim Verfassen sehr viel recherchiert und darauf geachtet, dass alles in meinen Worten dort steht, aber es ist extrem schwierig geworden.
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