Wenn Lehrer absichtlich etwas Falsches beibringen
A besucht die vierte Klasse und ist den meisten seiner Mitschüler schon voraus. Besonders in Mathe ist er sehr gut und seine Eltern haben ihm schon einiges beigebracht, was in der Grundschule noch gar nicht gelehrt wird, beispielsweise negative Zahlen.
Manchmal übt die Klassenlehrerin mit den Schülern Kopfrechnen, lässt aber natürlich negative Zahlen aus. Allerdings stellt sie dabei auch Aufgaben wie 5 - 7 und erwartet dann von den Schülern, dass sie mit 0 antworten, was genau genommen falsch ist. Als der Schüler A wusste, dass das richtige Ergebnis -2 sei und damit auch antwortete, blickte die Lehrerin ihn tadelnd an und fragte nochmals, was das Ergebnis sei, bis A die Antwort 0 gab.
Ich finde es falsch, den Schülern, die schon weiter sind, falsche Ergebnisse einzutrichtern und ihnen Dinge beizubringen, die schlicht und einfach falsch sind. Soll sie doch einfach beim Kopfrechnen solche "komplizierten" Aufgaben auslassen, anstatt so zu tun, als läge der Schüler falsch. Auch wenn die anderen Schüler durch As Aussage verwirrt gewesen wären, hätte man die Sache sicher besser lösen können.
Ist es in Ordnung, wenn eine Lehrerin so etwas macht oder seid ihr der Meinung, dass sie anders hätte handeln sollen. Ist euch, euren Kindern oder Bekannten auch mal so etwas passiert, dass man als Schüler die falschen Aussagen eines Lehrers hinnehmen musste?
Ich halte das für groben Unfug. Mir erschließt sich auch nicht, was es für einen pädagogischen Sinn haben soll, wenn dann die Schüler die falsche Antwort gelehrt bekommen sollen. Wenn die Lehrerin keine negativen Zahlen hören will, würde ich das nächste mal wie folgt kontern: "Angenommen ich habe fünf Äpfel und soll sieben Äpfel davon wegnehmen. Dann würde ich einmal behaupten, dass das gar nicht geht."
Das kenne ich noch aus meiner Grundschulzeit. Wir hatten einige Schüler, ich eingeschlossen, die schon ein bisschen mit negativen Zahlen umgehen konnten. Wenn dann Aufgaben dran kamen wo das Ergebnis eigentlich negativ war, haben wir meist auch die richtige Zahl genannt und nicht die Zahl, welche die Lehrerin hören wollte. Ich habe mich damals schon über so etwas geärgert und tue es heute auch noch. Wenn man schon weiß, wie man rechnen muss, warum soll man dann etwas falsches sagen? In der weiterführenden Schule wird eh mit negativen Zahlen gerechnet. Warum sollte man nicht in der Grundschule dafür üben?
5 - 7 = 0 ist definitiv falsch. Wenn man sich im Zahlenraum der natürlichen Zahlen einschließlich der Null befindet, ist: "Die Lösungsmenge ist die leere Menge" richtig, übersetzt auf Grundschuldeutsch "Geht nicht." Null ist einach falsch, man sollte das der Grundschullehrerin auch freundlich sagen, damit sie es nächstes Jahr mathematisch richtig macht. Das KInd, was schon so weit voraus ist, würde ich aber nicht gegen die Lehrerin aufhetzen. Man kann ihm ja erklären, dass es in der vierten Klasse die negativen Zahlen noch nicht gibt und deswegen geht die Rechung nicht. Und das stimmt ja auch. Wenn die Grundmenge die natürlichen Zahlen sind, dann ist die Aufgabe nicht lösbar. Kinder sollten sich auch immer ein bisschen auf die anderen Kinder einstellen. Die soziale Kompetenz ist ja auch sehr wichtig und man sollte nicht immer damit angeben, was man schon alles kann.
Eine Freundin meines Sohnes hat mich in der ersten Klasse einmal schwer beeindruckt. Dieses Mädchen konnte eigentlich schon vor der Schulzeit perfekt lesen. Als ich sie und meinen Sohn eines Tages von der Schule abgeholt habe, hat sie mir freudestrahlend erzählt, dass sie heute den Buchstaben K gelernt haben. Das fand ich toll. Sie hat sich für die ganze Klasse gefreut, dass sie was gelernt haben, obwohl sie es doch längst schon kannte. Genauso mein Sohn, der konnte schon sehr gut rechnen, als er in die Schule kam, hat aber nie damit angegeben und es hat ihm trotzdem Spaß gemacht, Dinge zu tun, die er schon konnte. Vielleicht hatten die beiden aber einfach eine sehr gute Lehrerin.
Ich kann nicht begreifen, was überhaupt der Sinn dahinter sein soll, dass diese Aufgaben gestellt werden und die Kinder dann mit "Null" antworten sollen, was ja an sich falsch ist, nur haben sie eben noch nicht gelernt, wie es richtig ist. Noch weniger kann ich dann aber verstehen, wieso die richtige Antwort mit einem tadelnden Blick korrigiert wird, obwohl das Kind sie ja nun mal weiß.
Ich denke, da würde ich als Mutter mit der Lehrerin bei nächster Gelegenheit auch mal drüber reden, dass ich nicht möchte, dass sie meinem Kind falsche Dinge beibringt. Sie hätte ja auch zum Beispiel sagen können, dass es eigentlich richtig ist, aber die Klasse sei eben nicht so weit. Aber zu behaupten, dass die richtige Antwort falsch ist, würde ich so nicht tolerieren.
Weißt du das nur von dem Schüler oder auch von den Lehrern? Ich kenne es in der Grundschule so, dass die Kinder, wenn sie so eine Aufgabe bekommen, diese Aufgabe als unlösbar kennzeichnen, weil es normalerweise nicht im Lehrplan steht, dass sie negative Aufgaben berechnen. Also wenn sie eine Aufgabe bekommen, die 5-7 heißt, dann schreiben sie eine 0 dahinter, die sie durchstreichen. Das bedeutet, dass man eben keine 7 Äpfel vom Tisch nehmen kann, wenn nur 5 darauf liegen.
Es ist ja mit der Rechtschreibung in der Grundschule das Gleiche. Es wird in den ersten zwei Jahren keine Rechtschreibung beigebracht. Die Kinder schreiben, wie sie es hören und wie sie es meinen und erst in der dritten Klasse wird dann auf die Rechtschreibung ein wenig geachtet. Das verwirrt besonders die Kinder, die eben schon weiter sind als andere Kinder. Weil die Kinder in der 1. Klasse: Rechtschreibung selber beibringen, kommt die Frage auf Schlechte Rechtschreibung- War das immer schon so? . So ist es eben auch beim Rechnen bzw. in der Mathematik.
Diamante hat geschrieben:Weißt du das nur von dem Schüler oder auch von den Lehrern?
Ich weiß, dass es definitiv so gewesen ist, weil ich damals life dabei war. Es ist, als ich noch in der Grundschule war, einem Klassenkameraden passiert. Ich selber beherrschte damals die negativen Zahlen auch schon und war deshalb auf der Seite meines Mitschülers. Diese Begebenheit ist mir heute nach so langer Zeit eingefallen, nachdem ich diesen schockierenden Brief zu Gesicht bekommen habe, der mich daran erinnert hat.
Rein mathematisch ist es natürlich wirklich vollkommener Unsinn, dass fünf weniger sieben gleich null ergeben soll. Das Ergebnis lautet selbstverständlich minus zwei - Und das ein Schüler so etwas bereits in der vierten Klasse drauf hat und auch verstanden zu haben scheint, ist für mich eigentlich etwas beeindruckendes, was man vielleicht fördern, aber sicherlich nicht unterdrücken sollte. Bei mir früher in der Schule war es auch oft so, dass meine Eltern mir oder auch die Eltern von Freunden denen schon etwas beigebracht hatten, was wir in der Schule noch nicht gelernt haben - Dies durften wir dann aber in der Schule selbstverständlich auch anwenden und wir wurden dafür eigentlich sogar gelobt und sollten es den anderen Mitschülern dann auch beibringen und erklären, was dann gute Noten für den Schüler einbrachte.
Ich halte es ebenfalls für pädagogisch überhaupt nicht sinnvoll, wenn man den Schülern absichtlich etwas "falsches" beibringt. Natürlich lernen die Grundschüler heute so und die Lehrer sind eben so geschult worden, den Kindern genau dies beizubringen und wenn es ins negative geht, dann hören die Zahlen eben genau mit null auf - Das war zu meiner Grundschulzeit ja schon nicht anders. Die negativen Zahlen sind dann eben erst etwas für die weiterführende Schule und haben im Lehrstoff des Grundschulunterrichts nichts zu suchen.
Was genau sich die Lehrkraft dabei gedacht haben wird, kann ich natürlich auch nicht sagen. Ich gehe natürlich mal davon aus, dass diese weiß, dass fünf weniger sieben nicht wirklich null ist - Jedoch wissen dies eben die ganzen Kinder nicht und dies ist auch kein Schulstoff, den man schon vermittelt bekommt. Die anderen Schüler waren und sind noch nicht auf dem gleichen mathematischen Stand wie A. und deshalb wird dieser vielleicht in seiner Intelligenz "unterdrückt".
Warum sollen die Kinder mit 0 antworten? Das allein ist schon totaler Blödsinn. Ich denke, dass man da mal mit der Lehrerin reden soll. Sie kann dem Kind ja extra Fragen im Minusbereich stellen, um es zu fördern, aber dieses Minusrechnen mit dem Ergebnis 0 macht doch keinen Sinn. Im Zweifelsfall würde ich auch mal beim Direktor nachfragen, warum das so gemacht wird.
Generell finde ich es nicht in Ordnung, wenn man Sachen falsch abfragt oder Kindern die Unwahrheit beibringt. Das bringt ja auch nichts. Lehrer sollten schon die Wahrheit vermitteln und dann sollte man solche Fragen eben nicht stellen, wenn die Kinder negative Zahlen noch nicht hatten oder speziell nur das eine Kind fragen. Sie kann aber nicht behaupten, dass das Kind falsch geantwortet hat.
Ich halte es nicht für richtig, den Kindern etwas Falsches beizubringen. Dass die Lehrerin darauf bestand, dass der Schüler die Frage so lange beantworten musste, bis er das falsche Ergebnis nannte. Als Mutter hätte ich auf jeden Fall die Lehrerin deshalb angesprochen. Dass sie darauf besteht, eine falsche Antwort zu erhalten ist unglaublich. Das hätte sie wirklich anders regeln können. Unverständlich ist es auch, dass ein solches Beispiel gewählt wird.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-186108.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen 1338mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: felis.silvestris · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen
- Calla Pflanze 2152mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Schlafendes Wiesel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Calla Pflanze
- Tipps zur Geranien Pflege 2392mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: C97 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Tipps zur Geranien Pflege